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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2020

Über Freundschaft, Familie und Selbstverwirklichung

Was wir sind
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Rezension zu „Was wir sind“ von Anna Hope
Anna Hope hat mit „Was wir sind“ einen schönen Roman geschrieben, der sich gut lesen lässt.
Die Figuren machen den Roman aus. Sie sorgen mit ihrem Handeln für ...

Rezension zu „Was wir sind“ von Anna Hope
Anna Hope hat mit „Was wir sind“ einen schönen Roman geschrieben, der sich gut lesen lässt.
Die Figuren machen den Roman aus. Sie sorgen mit ihrem Handeln für die Spannung. Hannah, Cate und Larissa kennen sich schon jahrelang. Es macht Spaß ihre Freundschaft und ihre Erwachsenwerden zu begleiten, vor allem, da sie sehr unterschiedlich sind. Nicht langweilig wird der Roman dadurch, dass die drei Frauen in ihrem Erwachsenendasein doch recht unterschiedliche Lebenswege und Probleme haben, die die anderen Freundinnen mal mehr, mal weniger gut nachvollziehen können. Man schließt alle drei auf ihre Weise ins Herz und hofft, dass sie es schaffen, sich immer gegenseitig zu stützen. Außerdem zeigt der Roman, dass jeder irgendwann seinen Weg findet. Realitätsnäher wird die Geschichte durch die Authentizität, wenn es um das Schicksal der Frauen geht. Es ist eben nicht alles nur schön und perfekt. Insgesamt hätte der Roman an einigen Stellen noch etwas mehr in die Tiefe gehen dürfen, vor allem was die Emotionen anbelangt, da die angesprochenen Themen der Frauen (Arbeit/Selbstverwirklichung, Familie/Kinder, Freundschaft) dies durchaus hergegeben hätten.
Insgesamt ist der Roman aber empfehlenswert. Vor allem für alle, die gerne über Freundschaft lesen und Figuren beim Erwachsenwerden und Reifen begleiten.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

berührend und spannend

Wenn du zurückkehrst
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Rezension zu „Wenn du zurückkehrst“ von Nicholas Sparks
Nicholas Sparks glänzt auch in seinem neuen Roman mit einem leichten Schreibstil, der toll zu einem Liebesroman passt und sic flüssig lesen lässt. ...

Rezension zu „Wenn du zurückkehrst“ von Nicholas Sparks
Nicholas Sparks glänzt auch in seinem neuen Roman mit einem leichten Schreibstil, der toll zu einem Liebesroman passt und sic flüssig lesen lässt. Als Leser kann man sich die Orte und Figuren gut vorstellen.
Der Protagonist dieses Romans, Trevor, ist ein interessanter Charakter, der als ehemaliger Armeearzt einiges hinter sich hat. Nach einer Bombenexplosion in Afghanistan ist er nicht mehr einsatzfähig und kehrt nach dem Tod seines Großvaters in dessen Heimatort zurück. Sein Plan ist, dort einige Wochen zu bleiben und dann eine Weiterbildung zum Psychiater zu beginnen.
Wichtige Charaktere sind außerdem Natalie und Callie, sowie der verstorbene Großvater. Über den Großvater erfährt der Leser indirekt einiges, da Trevor Nachforschungen über ihn betreibt. Dieser Erzählstrang ist bis zuletzt interessant und bringt Spannung in die Geschichte. Selbiges gilt für Callie, ein minderjähriges Mädchen, dass im Ort in einem Trailerpark wohnt. Jedoch weiß niemand so genau, wo sie herkommt und ihr Verhalten gibt Rätsel auf.
Natalie ist eine junge Polizistin, die ebenfalls etwas zu verbergen scheint. Sie und Trevor begegnen sich zufällig und Trevor fühlt sich offensichtlich zu ihr hingezogen.
Schön eingearbeitet ist das Motiv der Biene. Trevors Großvater war ein Hobby-Imker und Trevor berichtet immer mal wieder davon, auch wie die Bienen in ihrem Staat zusammenleben. Sehr interessant.
Wer nun also ein Sparks-Fan ist und/oder Liebesromane mag, in denen es außerdem einen Handlungsstrang gibt, in dem es ein Geheimnis zu lüften gilt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Sparks verbindet die Liebesgeschichte mit spannenden Elementen und erzählt berührend.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Von Zusammenhalt, Hoffnung und der Bedeutung von Heimat

Ich bleibe hier
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Rezension zu „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano
Balzano schreibt mit tollem, ruhigem Ton über das kleine Örtchen Graun und dessen Untergang. Mit gut formulierten und dosierten Beschreibungen findet sich ...

Rezension zu „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano
Balzano schreibt mit tollem, ruhigem Ton über das kleine Örtchen Graun und dessen Untergang. Mit gut formulierten und dosierten Beschreibungen findet sich der Leser schnell mitten in Südtirol wieder und wird Teil der Geschichte. Spannend wird der Roman durch den realen Hintergrund und die Tatsache, dass der Turm inmitten des Stausees auch heute noch besucht werden kann. Bedeutung erhält die Geschichte außerdem durch die Erzählung rund um das Schicksal des Ortes zur Zeit des italienischen Faschismus und des Nationalsozialismus. Schnell wird deutlich, welche Einflüsse die Regime auf Südtirol haben und wie zerrissen die Region ist. Politisch gehören die Protagonistin Trina und ihre Familie zu Italien, fühlen sich aber als Österreicher, haben sie doch lange auch politisch dort zugehört und sprechen Deutsch und kein Italienisch. Gerade an Trina wird deutlich, wie sich die Veränderungen nach und nach in das Leben der Menschen einschleichen und wie sie sich mal mehr und mal weniger erfolgreich dagegen wehren. So offenbart die Geschichte eine große Zerrissenheit, erzählt aber auch von Zusammenhalt, Hoffnung und der Bedeutung von Heimat. Insgesamt sehr lesenswert und daher eine große Empfehlung.

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Veröffentlicht am 21.06.2020

Krimi mit Charme

Schwarzer August
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Rezension zu „Lost in Fuseta – Schwarzer August“ von Gil Ribeiro
Seit Band 1 bin ich ein großer Fan der Reihe und das hat auch dieser vierte Band nicht geändert – im Gegenteil. Gil Ribeiro entführt seine ...

Rezension zu „Lost in Fuseta – Schwarzer August“ von Gil Ribeiro
Seit Band 1 bin ich ein großer Fan der Reihe und das hat auch dieser vierte Band nicht geändert – im Gegenteil. Gil Ribeiro entführt seine Leser mit angenehmem Schreibstil und tollen Beschreibungen wieder einmal nach Portugal. Er schafft es, den Charme der Algarve und seiner Charaktere mit einem spannenden Kriminalfall zu verbinden. Dies ist es, was die Bücher ausmacht. Man ist mittendrin in der Urlaubsregion Algarve und fühlt sich wohl, bis die Situation immer brenzliger wird. Neben dem Kriminalfall selbst sorgen auch die Charaktere für Spannung. Die Protagonisten Leander Lost, Graciana und Carlos, die auch die Hauptermittler sind, ergänzen sich wunderbar. Leander als Autist bemerkt Aspekte, die den anderen entgehen, Graciana hält den Laden zusammen und Carlos ist mit seiner mürrischen, aber dennoch freundlichen Art und seinem ständigen Hunger absolut liebenswert. Allerdings muss man als Krimileser dafür Krimis mögen, die auch eine Handlung auf der Beziehungsebene verfolgen. War es in den ersten drei Teilen vor allem die Beziehung zwischen dem Protagonisten Leander Lost und Gracianas Schwester, so sorgt hier die Protagonistin Graciana selbst für interessante Szenen. Zu diesen Figuren gesellen sich einige Nebencharaktere, die ebenfalls toll ausgearbeitet sind und mit ihren Eigenarten den besonderen Charme dieser Krimireihe verstärken.
Wer also Krimis mit einem ganz besonderen Charme mag, bei dem auch die Figuren eine Rolle spielen und eben nicht nur der Fall an sich, dem sei nicht nur „Schwarzer August“, sondern die ganze Reihe ans Herz gelegt.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Für Fans von Katastrophenthrillern

Leben
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Rezension zu „Leben“ von Uwe Laub
Mit einer auffallend hohen Sterberate verschiedenster Tierarten beginnt dieser Thriller von Uwe Laub. Zu Beginn weißt die Geschichte ein hohes Tempo auf und ist sehr spannend. ...

Rezension zu „Leben“ von Uwe Laub
Mit einer auffallend hohen Sterberate verschiedenster Tierarten beginnt dieser Thriller von Uwe Laub. Zu Beginn weißt die Geschichte ein hohes Tempo auf und ist sehr spannend. Der Leser begegnet zunächst Brenner, der von einem mysteriösen Auftraggeber an verschiedene Orte geschickt wird, um ihm vom Artensterben zu berichten. Lange bleiben die Identität und die Beweggründe seines Auftraggebers unbekannt, was der Geschichte nicht wenig Spannung verleiht. Schnell kommt als weitere wichtige Figur Fabian Nowack dazu, ein junger Pharmareferent, der sich plötzlich inmitten des Artensterbens und dem Wettlauf gegen das Artensterben der Menschen wiederfindet. Auch dieser Aspekt ist interessant und bringt eine gute Dynamik in die Geschichte. Fabian weiß zunächst nicht wo oben und wo unten ist, entdeckt dann aber Ungeheuerliches. Da der weitere Verlauf sehr an diesen beiden Figuren hängt, ist es schwierig über den Inhalt zu schreiben, ohne zu viel zu verraten. Nur so viel noch: Es beginnt rasant und die Zusammenhänge sind wirklich interessant, auch wenn das Tempo zum Ende hin etwas abnimmt. Ich hätte mir für die Geschichte gewünscht, dass sie zum Ende hin mehr Tempo gehabt hätte, vielleicht dadurch, dass sie nicht nur in Deutschland spielt oder die Gesellschaft und Politik in der Situation noch mehr herausgekommen wäre. Auch Brenner hätte vielleicht früher unabhängiger sein dürfen.
Uwe Laub hat mit „Leben“ aber dennoch einen interessanten Thriller in schlichter Erzählweise geschrieben, der allen Fans von Katastrophenthrillern zu empfehlen ist, die z.B. auch Marc Elsberg mögen.

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