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Veröffentlicht am 09.10.2024

Sehr ungewöhnliche Sichtweise einer Frau

Mein Mann
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Das Buch hat mich regelrecht in Erstaunen versetzt, wie sehr sich eine Frau in eine reine Gedankensucht hineinsteigern kann. Der Ehemann "Mein Mann" wird zum Objekt der Begierde und verliert in den Augen ...

Das Buch hat mich regelrecht in Erstaunen versetzt, wie sehr sich eine Frau in eine reine Gedankensucht hineinsteigern kann. Der Ehemann "Mein Mann" wird zum Objekt der Begierde und verliert in den Augen der Erzählerin. Liebt er sie mehr, liebt sie ihn mehr? Am Ende des Buchs zweifle ich an beidem. Ob das Hineinsteigern in die Sucht zu einem guten Ende führt, verrate ich hier lieber nicht.

Fazit: Mich spricht diese Art von Nabelschau nicht so sehr an. Gute drei Sterne werden es trotzdem.

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Veröffentlicht am 09.10.2024

Madame Beaumarie und die Melodie des Todes

Madame Beaumarie und die Melodie des Todes
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Madame Beaumarie kenne ich seit dem Krimi „… und der Winter in der Provence“, nicht jedoch als Hörbuch, sondern in gedruckter Fassung. Erst jetzt stelle ich fest, dass „Madame Beaumarie und die Melodie ...

Madame Beaumarie kenne ich seit dem Krimi „… und der Winter in der Provence“, nicht jedoch als Hörbuch, sondern in gedruckter Fassung. Erst jetzt stelle ich fest, dass „Madame Beaumarie und die Melodie des Todes“ schon 2020 erschienen war. Umso überraschender, dass der Titel mir jetzt als Hörbuch begegnet. Und auch eine Freude, denn Madame Beaumarie hatte mir schon beim Lesen recht gut gefallen. Brigitte Carlsen als Erzählerin liest dieses Hörbuch so frisch und fesselnd, dass es eine Freude ist.
Die Story ist zwar nun nicht vollkommen überraschend, es gibt ja so unendlich viele Frankreich-Krimis, aber ich finde, für einen Urlaubskrimi, der in der Provence spielt, ist sie durchaus annehmbar und unterhaltsam.
Madame Beaumarie, eine frisch pensionierte Polizeikommissarin aus Paris, der sozusagen ein Ruf vorauseilt(e), trifft natürlich ohne zu zögern auf Mord- und Todschlagopfer. Der erste ist ein Dirigent, der mit nicht gerade anheimelnden Charaktereigenschaften aufwartet und im schönen Avignon auch nicht nur mit offenen Armen empfangen wird. Es kommt, wie es kommen muss in einem Krimi, er stirbt eines unnatürlichen Todes.
Madame Beaumarie macht derweil auch noch die Bekanntschaft mit Monsieur Florentine, wem das gefällt, der kann gern den Verlauf der sich möglicherweise anbahnenden Beziehung in den beiden Folgebänden nachlesen.
Ich erzähle über den Krimi nun nichts mehr, nur selbst lesen wird Sie auf die Spur bringen. Das Buch/Hörbuch hat einen einnehmenden Stil, es macht Spaß, mit Ingrid Walther die Provence zu bereisen.
Fazit: Ich empfehle das Buch allen, die eine angenehme, leichte und doch mörderische Krimilektüre zur Entspannung mögen. Gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Kluftinger passt nicht in die Politik

Lückenbüßer (Ein Kluftinger-Krimi 13)
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Rein gefühlsmäßig ist schon der Titel Lückenbüßer eine große Bürde für einen Krimi. Nun ist dieser ja zu allem UNGLÜCK auch noch der 13. Teil einer bisher zumindest für mich recht unterhaltsamen Krimireihe. ...

Rein gefühlsmäßig ist schon der Titel Lückenbüßer eine große Bürde für einen Krimi. Nun ist dieser ja zu allem UNGLÜCK auch noch der 13. Teil einer bisher zumindest für mich recht unterhaltsamen Krimireihe. Hätte ich die beiden Autoren Klüpfel und Kobr beraten dürfen, hätte ich dazu geraten, Nummer 13 gekonnt zu überspringen und für Kommissar Kluftinger einen neuen, spannenden Fall zu erfinden. Selbst die sehr regionale und gekonnte Lesung der Autoren gemeinsam mit Martin Umbach reißt dieses Buch nicht mehr raus. Ich jedenfalls gehöre zu den Krimilesern, die Spannung, Ablenkung vom Alltag und gute Unterhaltung suchen. Mit politischen Witzchen, versuchter Satire und vermeindlich ÖRR-tauglichem Geschwätz fand ich mich aber nicht gut bedient. Der Kriminalfall an sich ist so unbedeutend, dass er fast verschwindet im Wahlkampfgetöse. Political Correctness hingegen wurde sehr groß geschrieben, wenn irgend etwas davon als Satire gemeint war, sollten die Autoren es gern als solche markieren. Sieht man in einem Hörbuch leider nicht.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Opulente niederländische Geschichte(n)

Gebt mir etwas Zeit
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Warum höre ich so gerne Hörbücher? Weil HP Kerkeling mich mit seinem "Ich bin dann mal weg" einfach süchtig gemacht hat. Das ist bald 20 Jahre her, ich höre immer noch gerne und ganz besonders ihn, HP! ...

Warum höre ich so gerne Hörbücher? Weil HP Kerkeling mich mit seinem "Ich bin dann mal weg" einfach süchtig gemacht hat. Das ist bald 20 Jahre her, ich höre immer noch gerne und ganz besonders ihn, HP! Trotzdem bin ich geneigt, dieses jetzt erschienene Hörbuch doch etwas kritisch zu betrachten. Ahnenforschung ist auch mein Hobby und unterdessen ist mir klar geworden, dass nicht jeder an den Tausenden Details interessiert ist, die ich im Laufe vieler Jahre über meine Vorfahren ausgegraben habe. Nun ist mir nicht das Talent des Romanschreibens in die Wiege gelegt, aber auch HP Kerkeling macht aus seiner Obsession nicht gerade einen Bestsellerroman. Sein Motto "Gebt mir etwas Zeit" hat er für meine Begriffe etwas zu lang gedehnt, insbesondere die niederländische Geschichte und die Geschichten, die er sich rund um seine Vorfahren ausgedacht hat, ließen mich ziemlich ermüdet in den Schlaf sinken. Nun gehöre ich wahrscheinlich zu den Ignoranten, die das Niederländische vor allem mit den Malern Rembrandt, Hals oder Vermeer, um nur drei zu nennen, und mit deren Gesellschaftsbildern verbinden. Aber nur deshalb konnte ich mir dann beim Zuhören auch einiges vorstellen, Städte, Schiffe, Leute und Gewänder, die beschrieben werden. Besonders gedehnt fand ich die Heraldik, die Wappenbeschreibungen sind wirklich nicht geeignet, meine Fantasie zu beflügeln. (Wobei ich mich gefragt habe, ob es im gedruckten Buch vielleicht Abbildungen gibt, die man als Hörer gar nicht sieht.)
Dass mir dann die Geschichten um Urgroßmutter Agnes und die uneheliche Oma Bertha wirklich gut gefallen haben, liegt vielleicht an den für mich eher vorstellbaren Gegebenheiten und dem Kuriosum der Abstammung vom englischen Königshaus. Solche Enthüllungen hätten mich bestimmt auch bei meiner Ahnenforschung beflügelt.
Die tragische Liebe zu Duncan wird von HP sehr zurückhaltend und doch mit Traurigkeit in der Stimme erzählt. Einiges kann ich nicht nachvollziehen, aber das Leben spielt manchmal mit den Menschen schon ein seltsames Spiel. In jedem Fall erinnerten mich diese Szenen um das Thema AIDS sehr an die 1980er Jahre und das Entsetzen über diese Krankheit, ja, Seuche ist der bessere Ausdruck, und an die Angst, die damals mit rasender Geschwindigkeit um sich griff und wohl niemanden ausließ.
HP Kerkeling ist ein begnadeter Sprecher seiner eigenen Bücher und ich hoffe, dass er noch ein weiteres schreiben und dann sprechen wird.
Fazit: bei den opulenten niederländische Geschichten kommt der englische König fast etwas zu kurz. Hörenswert schon weil HP Kerkeling so toll vorlesen kann!

GebtmiretwasZeit

NetGalleyDE

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Commissario Krupp im Schrank? Journalist Milla auf der richtigen Spur?

In Zeiten des Todes
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Diese und andere Fragen bewegten mich beim Lesen dieses gewaltigen Krimis sehr. Der Autor Luca D'Andrea hat ein feines Gespür für psychologische Grundtöne, das hat er schon in anderen Romanen bewiesen ...

Diese und andere Fragen bewegten mich beim Lesen dieses gewaltigen Krimis sehr. Der Autor Luca D'Andrea hat ein feines Gespür für psychologische Grundtöne, das hat er schon in anderen Romanen bewiesen (z. B. Der Wanderer). In Zeiten des Todes beschreibt einen außergewöhnlichen Kriminalfall im Südtiroler Bozen Anfang der 1990er Jahre. Dort wütete das Monster von Bozen, dem Kriminalroman liegen reale Ereignisse zu Grunde, die D’Andrea geschickt für seinen Plot nutzt. Das haben auch schon andere Autoren vor ihm getan, aber ich habe den Eindruck, dass In Zeiten des Todes der psychologisch interessanteste und fesselndste Roman geworden ist. Mich hat er sehr bewegt, das fand ich schon an sich ungewöhnlich, denn eigentlich lese ich Krimis zur Unterhaltung und Ablenkung. Bei dieser Suche nach dem „Freudenmädchen-Killer“ lag für mich aber der Schwerpunkt mehr auf einem tiefgründigen Roman als auf einem leichten Krimi.
Die beiden wichtigsten Protagonisten im Buch sind gleichzeitig die Antagonisten der erzählten Handlung, obwohl sie sich zeitweise sehr einander annähern. Commissario Luther Krupp versucht von Anfang an, sein Terrain zu sichern, der Lokalredakteur Milla tut das Gleiche. So erhält der Leser einen tiefen Einblick in die Welt der Polizei, in ihre Methoden, die man nicht am eigenen Leibe erfahren möchte, und auch in die Machtkämpfe der recht unterschiedlichen Männer untereinander. Sogar eine Polizistin ist dabei, in ihrer Haut möchte man wohl auch nicht stecken. Und man findet sich wieder im Journalismus, der unbedingt Leserschaft und Geld generieren muss. Krupp wie auch Milla können nur überleben, wenn sie die Spielregeln ihrer Vorgesetzten einhalten. Oder stärker sind.
Dass Krupp wie auch Milla selbst mit einigen privaten Schwierigkeiten zu kämpfen haben, in der Liebe wie im allgemein nicht rosigen Leben, das bringt D’Andrea perfekt rüber.
Auf die Mordfälle, die es aufzuklären gilt, auf Erfolge, Misserfolge und unerwartete Ereignisse im Verlauf dieses wirklich sehr voluminösen Werkes gehe ich nicht ein, Krimileser müssen selbst lesen, was passiert. Die Spannung sei ihnen gegönnt. Die Beschreibung der Prostituierten- und Drogenszene ist – leider – sehr wirklichkeitsnah, manches schwer zu verkraften.
Ich hatte zu Beginn des Buches Schwierigkeiten voranzukommen, es ging trotz Mord erst einmal sehr gemächlich los, aber das Geschehen fesselte mich von Seite zu Seite mehr. Ab der Mitte konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Einfach klasse, wie der Autor die Spannung aufbaut, der Leser fiebert tatsächlich mit. Der Schreibstil ist sehr angenehm, auch die Dialoge sind glaubwürdig. Ich kenne natürlich das italienische Original nicht, aber aus meiner Sicht hält man eine tolle Übersetzung in den Händen.
Fazit: Wer es spannend und psychologisch anspruchsvoll mag in einem Krimi, der ist genau richtig bei diesem Buch. Beim gedruckten Exemplar gefiel mir insbesondere der Schutzumschlag sehr gut. Das Gewicht hingegen weniger. Wer nicht gern ein ziegelsteinschweres Buch hält, dem empfehle ich das E-Book. Fünf Sterne!

InZeitendesTodes

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#vorablesen

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