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Veröffentlicht am 03.05.2017

Debüt mit einigen Längen, Auftakt mit viel Potenzial

Der Talisman des Schattens - Aufruhr
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Der Talisman des Schattens stammt von den Göttern selbst. Die Geschichten, die sich um das überirdische Artefakt ranken, sind ebenso vielfältig wie widersprüchlich.
Dennoch behauptet der Blutelf Garn ...

Der Talisman des Schattens stammt von den Göttern selbst. Die Geschichten, die sich um das überirdische Artefakt ranken, sind ebenso vielfältig wie widersprüchlich.
Dennoch behauptet der Blutelf Garn bei der Rückkehr in seine Heimat, den begehrtesten aller Gegenstände gefunden zu haben. Das Angebot, seine Erkenntnis mit dem Höchstbietenden Herrscher zu teilen, löst dementsprechend einen Aufruhr aus, der den gesamten Kontinent Thyranaar erfasst. Jeder möchte Garn ergreifen und so entbrennt eine verbitterte Jagd, die latente Feindschaften endgültig aufbrechen lässt.

Der Talisman der Schatten ist das Debüt von Marco Bösch und gleichzeitig der Beginn einer Fantasy-Reihe.
Dass es sich bei dem Autor um einen Neueinsteiger handelt, merkt man maximal an der Covergestaltung. Sie wirkt sehr handgemacht und bei weitem nicht so professionell, wie man es von den meisten Büchern mittlerweile gewöhnt ist.
Der Schreibstil des Autors dagegen, gibt keinen Anlass zur Kritik. Er beherrscht die Sprache seiner Welt und der entsprechenden Zeit-Epoche sehr gut. Die Sätze sind nicht übermäßig lang oder verwickelt und insgesamt stellt sich ein angenehmes und flüssiges Lesegefühl ein. Bedingt durch die Anzahl der Figuren und einiger, wie ich finde nötiger, Erklärungen kann das Buch stellenweise etwas langatmig sein. Und auch die Handhabung der Story kann den Leser verwirren.

Der Leser wird mit sehr vielen verschiedenen Charakteren aus verschiedenen Parteien konfrontiert. Auf Grund der Fülle und einiger ähnlicher Namen kann man da schonmal durcheinander kommen. Die große Anzahl bedingt auch, dass einige Charaktere noch eher farblos bleiben. Auch auf über 600 Seiten ist leider nicht genug Platz um ihnen allen eine ausführliche Vorstellung mit Hintergrundinformationen zukommen zu lassen. Trotzdem merkt man, dass sich der Autor zu seinen Figuren Gedanken gemacht hat und dabei ist sie zu entwickeln.
Die Handlung behandelt abwechselnd immer nur einen Teil der Figuren. Und die verschieden Parteien finden nur nach und nach oder auch gar nicht zusammen. So bildet sich eine Netz aus verschiedenen Handlungssträngen, die nur zu einem geringen Teil zusammen finden. Das kann nochmal zusätzlich dazu führen, dass der Leser leicht den Überblick verliert.

Die Welt in der die Handlung spielt ist dagegen sehr detailreich und durchdacht ausgearbeitet. Es gibt Mythen und Legenden und jedes Volk hat erkennbare Eigenheiten. Politische Gefüge mit Intrigen und Spitzeleien gibt es ebenso, wie Freundschaft, Frieden und Gerechtigkeit. Und auch eine obligatorische große Schlacht findet bereits in diesem Auftaktband statt.
Doch das alles ist nur die Spitze des Eisbergs.
Meist sagt man, dass der erste Teil einer Reihe des stärkste ist. In diesem Fall bin ich der Meinung, dass der erste Band nur einer Einführung diente und man auf die Fortsetzung sehr gespannt sein darf. Denn nun kann der Autor sich auf die dramatischen Entwicklungen in Thyranaar konzentrieren, das Umfeld dafür ist geschaffen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Zum Mitfiebern und selbst ermittlern. Lesenswert!

Der Auftrag
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Anne Vauxhall ist Kolumnistin des gesellschaftskritischen Magazins The Investigator in London. Ermittlungen stehen bei diesem Magazin im Vordergrund, deshalb nimmt sich Anne in ihrer Kolumne der Probleme ...

Anne Vauxhall ist Kolumnistin des gesellschaftskritischen Magazins The Investigator in London. Ermittlungen stehen bei diesem Magazin im Vordergrund, deshalb nimmt sich Anne in ihrer Kolumne der Probleme ihrer Leser an, geht den Ursachen auf den Grund und sucht nach Lösungen.

Daher zögert sie auch nicht lange, als sie von einem ihrer Leser anonym um Hilfe gebeten wird. Doch Anne stellt dabei Recherchen über einen Mann an, der skrupellos und kriminell zu sein scheint. Das bringt sie in große Schwierigkeiten, aus denen ihr nur noch ihr guter Freund, Inspektor Mark Kent, von Scotland Yard heraushelfen kann. Mark muss allerdings aufpassen, dass er sich nicht selbst in die Sache verstrickt….

Der Auftrag ist ein moderner Krimi mit einer sympathischen Protagonistin in einem spannenden Fall.Der Schauplatz, das heutige London, wird von der Autorin detailliert und realistisch beschrieben. Sie verliert sich dabei aber nicht in unendlichen Landschaftsbetrachtungen.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet und wirken sehr glaubwürdig. Die Autorin hat ihren Figuren die typisch-englischen überaus höflichen Umgangsformen auf den Leib geschrieben. Sie haben Ecken und Kanten und teilweise auch eine dunkle Vergangenheit, die sie geprägt hat. Diese wird von der Autorin aber immer nur angekratzt und man bekommt manchmal leicht das Gefühl, man hätte schon den zweiten Teil einer Reihe in der Hand. Tatsächlich ist Der Auftrag aber der erste Fall für Anne.

Die Handlung und der Spannungsbogen fesseln den Leser und sind sehr flüssig.
Der Sprachstil der Autorin ist angenehm zu lesen und sie räumt jeder Figur ihren Platz ein. Allerdings kann es passieren, dass man bei der Fülle an Verdächtigen und Nebenfiguren ab und an ein bisschen den Überblick verliert.
Trotzdem macht es sehr viel Spaß Anne bei ihren Ermittlungen zu begleiten und man fiebert ab der ersten Seite mit.
Ein schöner Krimi, der sich wunderbar als Urlaubslektüre eignet.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Anna Kronberg vs. James Moriarty?

Tiefer Fall
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1890. Anna Kronberg hat London auf der Flucht vor Scotland Yard verlassen und führt ein unauffälliges Leben irgendwo auf dem Land. Doch eines Nachts wacht sie auf, mit einer Pistole an der Schläfe. Ihr ...

1890. Anna Kronberg hat London auf der Flucht vor Scotland Yard verlassen und führt ein unauffälliges Leben irgendwo auf dem Land. Doch eines Nachts wacht sie auf, mit einer Pistole an der Schläfe. Ihr Vater wird an einem unbekannten Ort gefangen gehalten, und Anna muss sich auf ein gefährliches Spiel mit ihrem dämonischen Entführer einlassen … Kann die brillante Wissenschaftlerin ihn von seinen Plänen abbringen, grausame biologische Waffen zu entwickeln? Und wie soll sie, die mitten in London in einem goldenen Käfig festgehalten wird, zu Sherlock Holmes Kontakt aufnehmen?

Anna Kronberg und Sherlock Holmes vs. Moriarty.
Eine spannende und nervenzerrende Geschichte, die den berühmten Gegenspieler von Sherlock Holmes in einer nie gekannten Tiefe beschreibt.

Dies ist schon der zweite Fall für Dr. Anna Kronberg.
Für das Verständnis muss man den ersten Fall nicht gelesen haben. Dieses Buch ist ein eigenständiger Fall, der auf interessante Weise mit dem Originalkanon der Sherlock Holmes Geschichten verflochten ist.
Allerdings ist Sherlock Holmes hier eher eine Nebenfigur, wenn auch eine essenzielle.
Die Hauptfigur Anna Kronberg wird in die düsteren Machenschaften von James Moriarty hineingezogen und versucht nicht nur ihr und das Leben ihres Vaters zu retten, sondern auch bei klarem Verstand zu bleiben und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Diese gewagte Gratwanderung illustriert die Autorin mit viel Gefühl in einer Geschichte, die nicht immer nur schwarz und weiß, gut und böse erkennen lässt.

Die Darstellung der Figuren entspicht der viktorianischen Zeit. Sowohl sprachlich als auch charakterlich spiegeln sie die Zeit perfekt wider.
Sie sind alle sehr gut ausgearbeitet und ergänzen die Geschichte um viele interessante Details. Nebenfiguren wie das Hausmädchen Cecile wachsen einem sogar richtig ans Herz.

Die Sprache des Buches ist aber bei weitem nicht so verschachtelt und "kompliziert", wie man es von den alten Holmes-Erzählungen gewohnt ist. Ausrutscher in die moderne Sprache passieren aber niemals.
Und so ist dieses Buch ein wahres Vergnügen für Krimi- und Thriller-Fans und besonders auch für Sherlock Holmes Fans.

Wie es allerdings dazu kommt, das Anna Kronberg und Sherlock Holmes sich beim Vornamen nennen (wo er doch sogar seinen langjährigen Freund und Mitbewohner immer beim Nachnamen ruft) bleibt indes in diesem Buch ungeklärt.
Dafür und für noch einige andere Details lohnt es sich auch den ersten Teil zu lesen.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Ein neues Schiff, eine spannende Reise, eine interessante Crew!

Heliosphere 2265 - Folge 1: Das dunkle Fragment
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Die Menschheit im Jahre 2265 - Captain Jayden Cross übernimmt das Kommando über den Interlink-Kreuzer HYPERION. Bereits der erste Auftrag führt Captain Cross und seine Crew in ein gefährliches Abenteuer. ...

Die Menschheit im Jahre 2265 - Captain Jayden Cross übernimmt das Kommando über den Interlink-Kreuzer HYPERION. Bereits der erste Auftrag führt Captain Cross und seine Crew in ein gefährliches Abenteuer. Eine Bergungsmission nahe des Raumsektors eines alten Feindes droht zur Katastrophe zu werden.

Es handelt sich hier um die Hörspielumsetzung der Roman-Reihe Heliosphere 2265.

Achtung! Hörspiel, NICHT Hörbuch!

Man bekommt also nicht den bekannten Text von einem Sprecher vorgelesen, sondern verschiedene Sprecher erwecken die Story zum Leben und werden dabei durch diverse Soundeffekte und Musik unterstützt.

Seit meiner Bibi- und Benjamin-Phase habe ich keine Hörspiele mehr gehört. Mit Hörbüchern dagegen kann ich nicht wirklich etwas anfangen. Daher bin ich eher skeptisch an die Sache heran gegangen.
Ich wurde überrascht. Die orkestrale Musik passt wunderbar zur Story und zum Sci-Fi-Thema. Die Soundeffekte wirken nicht albern und die Sprecher sind zum Großteil authentisch und überzeugend. Einige Chraktere klingen ein bisschen steif und abgehackt. Aber vielleicht ändert sich das ja noch, wenn der Sprecher im Laufe der Serie mit dem Charakter vertrauter wird.

Bei so erfahrenen Sprechern wie denen von Hayden Christensen (Anakin Skywalker, Star Wars), Natalie Portman (Prinzession Amidala, Star Wars) oder Karl Urban (Doctor Leonard McCoy, Star Trek - XI und XII) ist das zu erwarten.

Bei den Soundeffekten sind mir nur die Schrittgeräusche etwas negativ aufgefallen. In jeder Situation in der Schritte zu hören sind, scheint die entsprechende Person es zu keiner Zeit eilig zu haben. Ich hätte mir bei einer militärischen Gruppierung einen etwas zackigeren Gang vorgestellt.

Die Story ist durchweg spannend und fesselnd. Nur der finale Kampf kam mir etwas zu kurz.

Auf Grund des begrenzten Umfangs, der schon von den ebooks bekannt sein dürfte, findet natürlich noch keine weitreichende Charakterentwicklung statt. Dies wird sich aber sicher im Laufe der nächsten Episoden nach und nach ändern.

Man kann sich gut in die Situation hinein versetzten und dem Geschehen folgen.

In wieweit Dialoge und Handlung im Vergleich zum Buch verändert wurde kann ich nicht sagen.
Logische Fehler oder Auslassungen sind mir nicht aufgefallen.

Der Umfang der CD hat mich auch sehr überrascht. Zusätzlich zum Soundfile für den CD-Player enthält sie auch eine MP3-Version, sowie das ebook in den gänigsten Formaten. Ich hatte großen Spaß beim Hören und als Fan von Star Trek und Star Wars habe ich mich sofort zu Hause gefühlt.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Grundsätzlich interessant, aber irgendwie nicht meine Wellenlänge.

Der unrechte Wanderer
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Von der Treibgierde hält man sich besser fern, denn hier kämpfen abgeschottet vom Rest der Welt Hexen und Magicae gegeneinander. Der junge Eldar wurde mit seiner geliebten Harana durch Zufall in diesem ...

Von der Treibgierde hält man sich besser fern, denn hier kämpfen abgeschottet vom Rest der Welt Hexen und Magicae gegeneinander. Der junge Eldar wurde mit seiner geliebten Harana durch Zufall in diesem Gebiet eingeschlossen. Nun, Jahrhunderte später, konnte Eldar entkommen. Er wird alles daran setzen, Harana zu befreien - und wenn er dafür die Welt aus den Angeln heben muss. Doch Hexen und Magicae haben eigene Pläne mit ihm und nicht alles ist, wie es zu sein scheint...

"Der unrechte Wanderer" ist quasi ein Sequel zu "Der Gottbettler", legt den Fokus aber auf neue Charaktere und Figuren die im Vorgänger eher Nebendarsteller waren. Die Ereignisse spielen mehrere Jahre später.

Wer den Stil des Autors kennt, weiß was auf ihn zu kommt.

Es treten viele merkwürdige und fantastische Kreaturen auf. Dabei könnten einige (Gobelias, Malekuften) eher unbekannt sein.
Die Darstellungen von Gewalt, Verfall und der Abscheulichkeit der Gesellschaft sind sehr realistisch und werden dem Leser schonunglos präsentiert. Nichts für schwache Nerven und zarte Gemüter.

Sprachlich schwankt der Autor zwischen dem typischen, mittelalterlichen Duktus und gefühlt eher moderneren Begriffen. Zum Beispiel "glost" die Glut eines Feuers an einer Stelle, während eine Figur an anderer Stelle den Namen "Hackfresse" trägt. Das kann schonmal leicht irritieren und den Lesefluss etwas ins Stocken bringen.

Ab und zu treten auch noch ein paar kleine Rechtschreibfehler aus. Die sind aber nicht weiter störend.

Jedes Kapitel legt den Fokus auf eine andere Figur. So kann der Leser die Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.

Dies führt aber schonmal dazu, dass man etwas den Überblick verliert.

Auch Zeit- oder Ortssprünge innerhalb einer Szene/eines Kapitels führen schonmal zu Verwirrung und reißen einen so aus dem Lesefluss.
Die Figuren sind interessant und vielschichtig. Sie haben Ecken und Kanten und jede ihr eigenes dunkles Geheimnis.

Allerdings hatte ich persönlich das Gefühl, dass einige Handlungsstränge und Charaktereigenschaften erst sehr spät aufgegriffen wurden und daher leider Potential verschenkt wurde.

Die ersten zweidrittel der Geschichte beschäftigen sich mit einzelnen Verschwörungen und Problemen der Figuren. Der Autor verwendet viel Zeit darauf die Figuren zusammen zu führen und ein großes Finale vorzubereiten. Die einzelnen Stränge werden erst sehr spät zu einem großen Ganzen zusammen gefügt. Der spannenste Teil der Geschichte ist daher leider auch das Ende.

Ich hätte mir einen ausgeglicheneren Spannungsbogen gewünscht. So habe ich mich durch den größten Teil des Buches durchgeschleppt und hatte erst in den letzten paar Kapiteln wirklich Spaß am Lesen.

Für Fans von "Der Gottbettler" wahrscheinlich eine geeignete Fortsetzung. Ich kenne den ersten Teil nicht und fand das Buch daher trotz einiger spannender Zwischenspiele eher fade. Die Darstellung von Welt und Figuren ist aber sehr gelungen.