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Veröffentlicht am 07.01.2018

Liebe als oberstes Gebot

Stolz und Vorurteil
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Vor meinem Bachelorstudium hatte ich nicht ein Buch von Jane Austen gelesen. Dann, in meinem 5. Semester, belegte ich einen „Jane Austen Reading“ Kurs und habe mich in die britische Schriftstellerin verliebt. ...

Vor meinem Bachelorstudium hatte ich nicht ein Buch von Jane Austen gelesen. Dann, in meinem 5. Semester, belegte ich einen „Jane Austen Reading“ Kurs und habe mich in die britische Schriftstellerin verliebt. So sehr sogar, dass ich mich dazu entschied, meine Bachlorarbeit über eines ihrer bekanntesten Werke zu schreiben: Stolz und Vorurteil.

Elisabeth Bennet hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht ohne Zuneigung zu heiraten. Im 19. Jahrhundert waren arrangierte Ehen Gang und Gebe, doch Lizzy stellt sich, sehr zum Ärgernis ihrer Mutter, quer. Als der wohlhabende Junggeselle Mr Bingley in die Nähe der Bennets zieht, macht es sich Elizabeths Mutter zur Aufgabe, ihre älteste Tochter Jane mit ihm zu verheiraten. Auf dem Willkommensball lernen sich die beiden kennen und es scheint, als wäre es Liebe auf den ersten Blick. Doch wer die Werke von Jane Austen kennt, weiß, dass die wahren Liebesgeschichten Zeit brauchen und die Pärchen erst zum Ende des Romans glücklich werden.
Mr Darcy, einer der engsten Freunde von Mr Bingley, ist ebenfalls auf dem Ball, hat aber keine Absichten eine Frau zu finden. So hat er auch recht schnell Elisabeths Abneigung für sich gewonnen, denn in einem Gespräch mit seinem Freund, welches Lizzy überhört, beschreibt er sie als annehmbar, aber keinesfalls hübsch genug für ihn.

Mr Darcy machte auf mich zuerst einen unglaublich arroganten Eindruck. Er war kein würdevoller Mann, wie man es von jemandem mit einem großen Vermögen erwarten würde. Darcy war verbittert, auf eine eitle Weise zurückhaltend und schroff. Dass ausgerechnet er Teil von der größten Liebesgeschichte aller Zeiten werden würde, war für mich nur schwer vorstellbar. Schon von seinem ersten Auftritt an war ich abgeneigt von ihm und es sollte noch lange dauern, bis er mich von seiner guten Seite überzeugen konnte.

Mr Wickham, ein alter Bekannter von Darcy, trifft kurz darauf auf Elizabeth und die eine Sache, die sie gemeinsam haben, führt zu einer gegenseitigen Anziehung – die Abneigung gegenüber Fitzwilliam Darcy. Lügen werden verbreitet, die Beziehung zwischen Jane und Bingley zerstört und es gibt nur einen, den man beschuldigen kann. Mr Darcys Image verschlechterte sich in meinen Augen zunehmend und dann tat er das Unfassbare: er machte Elizabeth einen Antrag. Weder romantisch, noch mit schönen Worten verpackt, Darcys Antrag ist zwar eine Offenbarung seiner für den Leser recht plötzlichen Gefühle, jedoch stellt er sich selbst über Elizabeth und beleidigt somit ihre Familie. Wenn man mich fragt, ist dies nicht unbedingt der richtige Weg um ein Herz für sich zu gewinnen.

Mr Darcy sieht seine Fehler jedoch ein und ganz zu meinem Erstaunen erlebt man einen Sinneswandel in dem vorher noch arroganten und eitlem „Gentleman“. Elizabeth erhält einen Brief, ihre Schwester erlebt das Liebesglück, dass sie verdient und Lydia, die jüngere Schwester von Lizzy, muss nicht mehr Durchbrennen um ihren Wickham zu heiraten. Dass sich alle diese Taten später auf Darcy zurückweisen lassen, war für mich eine Überraschung. Er hat sich Elizabeths kritischen Worte angenommen und sich zum Besseren gewandelt. Seine zweite Liebeserklärung war selbstloser und mit Worten gefüllt, die jedes Frauenherz höher schlagen lassen. Mich konnte er absolut von sich überzeugen. Hätte Elizabeth nicht ja gesagt, dann hätte ich es getan.

Anfangs fand ich den Schreibstil von Jane Austen etwas gewöhnungsbedürftig. Die Literatur aus dem 19. Jahrhundert unterscheidet sich doch sehr von der heutigen, doch wenn ich mich einmal reingelesen hatte, konnte ich das Buch so schnell nicht mehr zur Seite legen. Die Liebesgeschichten sind dramatisch, aufregend und voller Herz. Den Höhepunkt konnte Jane Austen bis zum Ende hinauszögern, ohne, dass es langweilig wurde. Wer ein Fan der britischen Literatur ist, sollte dieses Buch auf jeden Fall zu seinem Bücherregal hinzufügen.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Gefangen zwischen Fiktion und Realität

Die Abtei von Northanger
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Catherine Morland ist der Charakter von Jane Austen, mit dem ich mich am meisten identifizieren kann. Durch ihre Freundin Isabella wächst ihre Liebe zur Literatur und täglich begibt sie sich auf fantasievolle ...

Catherine Morland ist der Charakter von Jane Austen, mit dem ich mich am meisten identifizieren kann. Durch ihre Freundin Isabella wächst ihre Liebe zur Literatur und täglich begibt sie sich auf fantasievolle Abenteuerreisen. Vor allem die Schauerromane von Anne Radcliffe liest sie besonders gern.

Als sie auf einem Ball Henry Tilney kennenlernt, ist Catherine sofort von ihm begeistert. Er ist gutaussehend, höflich und stammt aus einer wohlhabenden Familie. Auch seine Schwester Eleanor, die Catherine bald darauf trifft, macht einen freundlichen Eindruck. Durch ihre Liebe zu Büchern scheint die Protagonistin allerdings sehr realitätsfern und naiv zu sein, denn die Abenteuer, die die Helden in ihren Romanen erfahren, ziehen Catherine in ihren Bann. Im Verlaufe des Buches fällt es ihr immer schwerer die wirkliche Welt von der Fantasie zu unterscheiden.

Iabella verliebt sich zu Beginn des Romans in Catherines Bruder James und die beiden verloben sich. Wie ich es in einer anderen Rezension schon einmal angesprochen hatte, brauchen die wahren Liebesgeschichten in Jane Austens Büchern Zeit. Wenn ein Pärchen schon auf den ersten Seiten zusammenkommt, ist es entweder eine Zwangsehe oder die ‚Liebe‘ steht unter einem schlechten Stern. So ist es leider auch bei Isabella und James, denn als sie auf einem Ball den älteren Bruder von Henry, Frederick, sieht, ist sie ganz angetan von dem Mann in Militärsuniform. Kurz darauf lässt Isabella James mit einem gebrochenen Herzen sitzen und verlobt sich mit dem älteren Tilney.

Catherine wird unterdessen von Henrys Vater, General Tilney, auf deren Anwesen in Northanger eingeladen. Sie und Henry haben hier vor allem viel Zeit, sich besser kennenzulernen und die Liebe zwischen den beiden scheint zu wachsen. Als Catherine allerdings vom Tod Mrs Tilneys erfährt, sieht sie sich wieder in der Hauptrolle eines ihrer Schauerromane. Sie ist fest davon überzeugt, der General hätte seine eigene Frau umgebracht und sie versucht, dies zu beweisen. Henry ist natürlich bestürzt, als er erfährt, wie Catherine über seinen Vater denkt und nur wenige Momente später wirft sie der alte Mr Tilney vor die Tür.

Die Abtei von Northanger wird auch als Entwicklungsroman bezeichnet, da es die geistige Entwicklung Catherines zeigt. Als naives Mädchen glaubt sie zu Beginn des Romans alles, was in ihren Büchern steht und es fällt ihr schwer, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden. Nach einem Gespräch mit Henry über Literatur und ihre spätere Erkenntnis, dass ihr Verdacht gegenüber dem General falsch war, vollzieht sich in Catherine eine Wandlung. Sie ist reflektierender, gibt sich nicht so schnell den Vorurteilen hin und liest Bücher nur noch zum Vergnügen.

Jane Austen hat viel Humor in dieses Buch hineingesteckt. Mit einer Protagonistin, die sich viel zu oft in ihrer eigenen Welt verliert, hat die Autorin schon im 19. Jahrhundert einen Charakter geschaffen, in den ich mich noch heute sehr gut hineinversetzen kann. Die Geschichte ist lebendig, spannend und doch auch voller Gefühl. Das Happy End zum Schluss erschien erst unerwartet, doch es wäre kein Jane Austen Roman, wenn es das nicht gegeben hätte.

Ein Buch für alle, die manchmal ein bisschen realitätsfern sind.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Die Familie ist stärker als Erinnerungen

Du erinnerst mich an morgen
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Schon bevor ihre Hochzeit überhaupt beginnt, hat Zoe Zweifel ob Jamie der Richtige für sie ist. In letzter Zeit haben sie sich, aus bisher noch unerklärlichen Gründen, immer öfter gestritten und scheinbar ...

Schon bevor ihre Hochzeit überhaupt beginnt, hat Zoe Zweifel ob Jamie der Richtige für sie ist. In letzter Zeit haben sie sich, aus bisher noch unerklärlichen Gründen, immer öfter gestritten und scheinbar auseinander gelebt – da kam der Anruf der besten Freundin ihrer Mutter wie gerufen. Obwohl Zoe seit über zehn Jahren kein einziges Wort mit Gina gewechselt hat, lässt sie ihre große Liebe am Altar stehen und macht sich auf den Weg zur Polizeistation.

Als sie ihre etwas verwirrte Mutter dort abholt, scheinen die Fronten zwischen den beiden Frauen noch recht verhärtet zu sein, doch Gina hängt vor allem der Vergangenheit nach und realisiert angeblich nicht, dass sie sich seit einem Jahrzehnt gar nicht mehr gesehen haben. Als Jamie dann auch noch auftaucht und die Frauen gemütlich in einem Café sitzen sieht, scheint Zoes Welt einzustürzen. Ihr Ex-Verlobter braucht Abstand, fliegt alleine in die Flitterwochen und holt seine Sachen aus der gemeinsamen Wohnung. Doch Zoe hat nicht nur mit dem Verlust von Jamie zu kämpfen, denn auch ihre Mutter entfernt sich immer weiter von ihr – und zwar mental.

Einfache Wörter wollen ihr nicht mehr einfallen, den Weg zu ihrer eigenen Wohnung kennt sie nicht mehr und auf der Arbeit wird ihr gekündigt, weil sie in letzter Zeit zu viele Fehler gemacht hat. Gina fängt an, die kleinsten Dinge um sich herum zu vergessen und Zoe muss versuchen, etwas gegen den Gedächtnisverlust ihrer Mutter zu unternehmen und gleichzeitig auch die verlorene Zeit zwischen den beiden wieder aufzuholen.

Gina zieht bei ihrer Tochter ein und fühlt sich zu Beginn sehr wohl, doch sie wacht nachts oft auf, da sie keine innere Uhr mehr hat, verlässt das Haus ohne ein wirkliches Ziel zu haben und steckt beim Kochen fast die gesamte Wohnung in Brand. Zoe ist so sehr damit beschäftigt, sich um ihre Mutter zu kümmern und dafür zu sorgen, dass es ihr gut geht, dass sie ganz vergisst auf sich selbst zu achten. Die Arbeit vernachlässigt sie, mit ihrer Schwester kommt es zum Streit und auch Jamie scheint sie sich nicht mehr anzunähern.

Mit dem Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit sehen Zoe und ihre Schwester Lily nur noch einen Ausweg: Gina muss in ein Pflegeheim. Obwohl Zoe diese Entscheidung mächtig zusetzt, geht es ihrer Mutter dort wieder besser und Zoe kann endlich anfangen, ihr eigenes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

Du erinnerst mich an morgen ist ein sehr emotionales Buch, welches von Familie, Liebe, Vergebung und der Ungewissheit über die Zukunft handelt. Das Buch hat mir gezeigt, wie wertvoll das Leben und all die Personen, die dazugehören, wirklich sind. An manchen Stellen ging mir das Herz auf, an wiederum anderen kamen mir die Tränen, doch es hat mich von der ersten Seite an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Katie Marsh zeigt ihren Lesern wie wichtig die Verbdinung zwischen Mutter und Tochter ist und dass es nichts gibt, was sich über deren Liebe stellen könnte. Durch Ginas Briefe wird in Du erinnerst mich an morgen eine zweite Sichtweise geschildert – neben Zoes, die sich durch das gesamte Buch zieht, werden dem Leser gemeinsame Momenten zwischen Mutter und Tochter durch die Briefe vermittelt. Ein wirklich spannender und zugleich herzerwärmender Roman.

Ein Buch für alle Familienmenschen.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Liebe mit Hindernissen

Zwei auf Umwegen
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Das Wichtigste vorweg: Ich habe dieses Buch geliebt. Noch nie konnte ich mich mehr mit der Hauptperson identifizieren. Lauren neigt dazu, sich in die verschiedensten Dinge zu sehr hineinzuversetzen. Sie ...

Das Wichtigste vorweg: Ich habe dieses Buch geliebt. Noch nie konnte ich mich mehr mit der Hauptperson identifizieren. Lauren neigt dazu, sich in die verschiedensten Dinge zu sehr hineinzuversetzen. Sie philosophiert stundenlang über mögliche Probleme, die eintreten könnten und Ryan ist in ihren Augen der beste Mann auf der Welt.

Lauren lernt ihren Mann auf dem College kennen und es war Liebe auf den ersten Blick. Von Ryans selbstbewusster, offener und meist lustigen Art ist die etwas zurückhaltende Lauren sofort angetan. Und auch er scheint sie nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen. Von Anfang an sind sie wie für einander gemacht; ihre Liebe trotzt allen Widrigkeiten. Sie heiraten, kaufen ein Haus, haben einen Hund und führen ein Leben, von dem sie immer geträumt hatten.

Doch die Jahre vergehen und wo einst Liebe war, tritt jetzt Gleichgültigkeit und Abneigung auf. Mit jedem vergangenen Tag können sich Lauren und Ryan immer weniger aushalten. Sie streiten darüber wo sie essen gehen sollten oder wo sie das Auto geparkt haben. Jede noch so belanglose Kleinigkeit scheint sich bei den beiden zu einem Trennungsgrund zu entwickeln und tatsächlich: eines Tages nennt Lauren das Problem beim Namen.

Die Erkenntnis scheint für beide ein Schock zu sein, dennoch entscheiden sie sich dazu sich zu trennen – jedoch nur auf bestimmte Zeit. Ein Jahr sollen Lauren und Ryan nichts von einander hören; sie sollen ihre Leben ganz normal führen und schauen, ob sie wieder zu einander finden. Für mich klang das sehr riskant. In einem Jahr kann viel passieren, man gewöhnt sich an die Abwesenheit des anderen und kommt vielleicht irgendwann zu dem Entschluss, dass eine Trennung das beste war. Lauren und Ryan haben sich nicht die Gelegenheit gegeben an ihrer Beziehung zu arbeiten und die Entscheidung elf Jahre aus dem Fenster zu werfen erschien mir nicht gerechtfertigt.

Ich würde nicht sagen, dass sich Lauren in ihr neues Leben stürzt. Ihre Gedanken kreisen nach wie vor um Ryan und regelmäßig steht sie kurz davor, die Entscheidung wieder rückgängig zu machen. So sehr sie sich auch gestritten haben und meinten, nicht mehr miteinander auszukommen – nicht mehr ein Teil von Ryans Leben zu sein ist für Lauren unvorstellbar. Und das wusste sie schon am ersten Tag nachdem ihr Mann ausgezogen war.

Zwei auf Umwegen erzählt von der Liebe in ihren unterschiedlichsten Formen: vom Abschied und vom Neuanfang, vom ersten Verliebtsein und vom Wiederaufblühen der Leidenschaft. Man lernt, dass es keine genauen Spielregeln in einer Beziehung gibt. Man kann sich nicht einfach nach einem Handbuch richten und das machen, was andere für richtig halten. Man muss das tun, was man selber für richtig hält. Jede Liebesgeschichte ist anders, aber jede ist auf ihre eigene Art unersetzlich. Taylor Jenkins Reid hat mir wahrscheinlich die besten Ratschläge gegeben, die ich bisher bekommen habe und ich muss meinen Standpunkt von oben revidieren: Manchmal muss man vielleicht ein wenig Abstand von der Person, die man liebt, gewinnen um wieder zu erkennen, wie wertvoll sie ist. Denn nur weil man ohne eine Person leben kann, heißt das nicht, dass man das auch will.

Nach dem ich Seite für Seite gelesen habe, fühlten sich Lauren und Ryan immer mehr wie gute Freunde für mich an. Ich konnte mich wahnsinnig gut in die Charaktere hineinversetzen und habe sofort eine gewisse Sympathie gegenüber beiden gespürt. Zwei auf Umwegen handelt eigentlich von einer Trennung, aber für mich ist es eine Liebesgeschichte durch und durch – wenn nicht sogar eine meiner liebsten. Ich war noch nie trauriger, ein Buch beendet zu haben.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Eine Freundschaft fürs Leben

Für immer vielleicht
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Gekauft habe ich mir dieses Buch wegen der Tatsache, dass es anders geschrieben war als die meisten Romane. Es besteht nicht aus einem fortlaufenden Text, sondern aus einzelnen E-Mail-, Chat- und SMS-Nachrichten. ...

Gekauft habe ich mir dieses Buch wegen der Tatsache, dass es anders geschrieben war als die meisten Romane. Es besteht nicht aus einem fortlaufenden Text, sondern aus einzelnen E-Mail-, Chat- und SMS-Nachrichten. Und da wir mittlerweile sowieso in einer Zeit leben, in der soziale Netzwerke immer wichtiger werden, erschien mir dieses Buch recht passend.

Die Geschichte von Alex und Rosie beginnt als sie fünf Jahre alt sind und zieht sich durch ihr ganzes Leben. Durch die unterschiedlichen E-Mails und Chats bekommt der Leser einen Einblick in ganz alltägliche und weniger normale Situationen der beiden Protagonisten. Von Rosies 18. Geburtstag über Alexs Umzug in die USA bis hin zu Rosies Schwangerschaft und dem ständigen Hin-und-Her-Reisen werden alle wichtigen Ereignisse von den Charakteren selbst beschrieben.

Als Alex umzieht, schwört sich Rosie ihm so schnell wie es geht in die USA zu folgen. Er würde Medizin studieren, sie Hotelmanagement und sie wären nie mehr getrennt. Klingt nach dem perfekten Plan, doch als Rosie schwanger wird ändert sich alles schlagartig. Von nun an ist sie nicht mehr nur für sich alleine zuständig.

Trotz der meilenweiten Entfernung bleiben die beiden beste Freunde und stets in Kontakt. Als Leser hat man öfter mal die Vermutung, dass eventuell mehr zwischen den beiden sein könnte als nur Freundschaft, doch als Alexs Schulschwarm bei ihm aufkreuzt und sie sich kurz danach verloben, scheint sich diese Ahnung in Luft aufzulösen. Auch Alex und Rosie sind sich sicher, dass sie eher eine Bruder-Schwester-Beziehung haben, bis Rosie eines Tages in einem Park in Boston den Moment nutzt und ihn küsst. Von da an ist zumindest Rosie sich sicher, dass Alex die Liebe ihres Lebens ist, doch die Umstände scheinen immer ungünstiger zu werden.

Alexs Ehe zerbricht, er ist wieder Single doch Rosie scheint so unerreichbar wie nie zuvor. Mittlerweile ist sie, weniger glücklich, mit Greg verheiratet und fragt sich immer was gewesen wäre wenn …

Die Geschichte von Rosie und Alex hat mich von Anfang an begeistert, da sie so realitätsnah geschrieben ist. Es scheint oft, dass sich die Dinge erst viel zu spät so fügen, wie sie es sollten. Vor allem auch durch den etwas anderen Aufbau bekommt man einen noch tieferen Einblick in die Gedankenwelt der Charaktere und kann sich somit besser in sie hineinversetzen.
Viele meinen, das Ende sei einfallslos oder vorhersehbar, doch ich denke, es ist der perfekte Abschluss für eine großartige Liebesgeschichte.

Ein Buch für alle, die an die wahre Liebe glauben.