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Karenina1

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2023

Mensch und Natur

Hinter der Hecke die Welt
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Ein kleines Dorf, dessen Hecke gehegt und gepflegt wird, in der Hoffnung, dass es Touristen anlockt und das alle Hoffnung in Pina und Lobo setzen, die zwei Kinder, die dort noch leben.
Parallel dazu wird ...

Ein kleines Dorf, dessen Hecke gehegt und gepflegt wird, in der Hoffnung, dass es Touristen anlockt und das alle Hoffnung in Pina und Lobo setzen, die zwei Kinder, die dort noch leben.
Parallel dazu wird die Geschichte von Dora, Pina's Mutter erzählt, die auf Forschungsreise in der Arktis ist.
Der Roman enthält viele Details aus der Natur, von Tieren, von Expeditionen, die ich oftmals als sehr langatmig empfunden habe. Generell ist das Buch sehr emotionslos geschrieben, aus einer Beobachterrolle heraus. Was in gewisser Weise im Kontrast dazu steht, was beschrieben wird: der Verfall der Welt um uns herum, zu großen Teilen von uns Menschen zu verantworten.
Immer wieder besteht das Buch auch aus Zukunftsvisionen einzelner Charaktere.

Die Themen des Buch sind interessant - Veränderung, Klimawandel, Festhalten wollen - aber die Umsetzung hat mich leider nicht abholen können.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Fassungslos

Warum wir noch hier sind
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Etty ist 14 als sie ermordet wird. In Warum wir noch hier sind, wird aus Sicht einer Freundin von Heide - Etty's Mutter - beschrieben, wie ihr Umfeld mit diesem Verlust weiterlebt.

Das Buch hat mich sehr ...

Etty ist 14 als sie ermordet wird. In Warum wir noch hier sind, wird aus Sicht einer Freundin von Heide - Etty's Mutter - beschrieben, wie ihr Umfeld mit diesem Verlust weiterlebt.

Das Buch hat mich sehr berührt. Auch wenn es eine fiktive Geschichte ist, ist es doch so bzw. so ähnlich die Lebensrealität vieler Menschen. Wie kann man nach so einem Trauma weiterleben? Ich habe beim Lesen eine große Schwere empfunden. Die Trauer, die Angst, die Sprachlosigkeit und Hilflosigkeit - alles wird gefühlvoll zum Ausdruck gemacht. Das Leben geht weiter, aber die Leere bleibt. Vieles was über die Trauer und den Tod beschrieben wird, ist universal und gleichzeitig ist da der Aspekt des grausamen Mordes an einer Jugendlichen, für den mir die Worte fehlen.
Als "Nebenschauplätze" wird das Verhältnis zwischen der Ich-Erzählerin und ihrer Großmutter beschrieben, in dem der nahende Tod ebenfalls eine Rolle spielt. Sowie der Job der Ich-Erzählerin, die als Realisatorin im Casting für die Sendung Bauer sucht Frau arbeitet. Die Banalitäten des Alltags laufen parallel weiter.

Tröstlich fand ich die beschriebenen Frauenfreundschaften, die mit einer Selbstverständlichkeit Heide zur Seite stehen. Auch wenn es nichts gibt, was den Schmerz mindert, so wird sie zumindest nicht allein gelassen.

Ein beeindruckendes Buch.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Phantasievolles Kinderbuch

Dachs Naseweiß Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald
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Dachs Naseweiß und seine Freunde nehmen uns mit auf phantastische Abenteuer im wunderlichen Wald. Alleine die Alliterationen wie z.B. im Buchtitel und den Namen der Charaktere, bringen zum Schmunzeln. ...

Dachs Naseweiß und seine Freunde nehmen uns mit auf phantastische Abenteuer im wunderlichen Wald. Alleine die Alliterationen wie z.B. im Buchtitel und den Namen der Charaktere, bringen zum Schmunzeln. Das Buch ist herrlich illustriert und toll geschrieben. Der Dachs und seine Bande sind wunderbar sympathisch und am liebsten wäre man direkt dabei. Dabei wird das Thema Freundschaft, füreinander da sein und Gemeinschaft, aber auch andere Themen, die in Kinderwelten eine Rolle spielen und über die es manchmal schwer fallen kann zu sprechen wie z.B die Angst oder Gewinnen und Verlieren auf spielerische Weise aufgegriffen und in den Geschichten verarbeitet.

Ich kenne Christian Wunderlich noch aus seiner Zeit bei Verbotene Liebe und war damals ein großer Fan. Und von seinem Kinderbuch bin ich - und meine Nichte - ebenfalls ein großer Fan! Eine Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Warten auf den Tod

Und wir tanzen, und wir fallen
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Edie und Ash verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft. Dann erkrankt Edie an Krebs und verbringt ihre letzten Wochen im Hospiz mit Ash an ihrer Seite.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine Geschichte ...

Edie und Ash verbindet eine jahrzehntelange Freundschaft. Dann erkrankt Edie an Krebs und verbringt ihre letzten Wochen im Hospiz mit Ash an ihrer Seite.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine Geschichte erwartet, die sich hauptsächlich auf die Freundschaft der beiden fokussiert. Aber tatsächlich geht es in erster Linie darum, wie Ash diese letzten Wochen ihrer Freundin erlebt.
Vor allem, da meine Mutter im Hospiz gestorben ist, hat mich die Geschichte sehr berührt. Auch wenn jedes Sterben, jeder Tod anders ist, gab es so viele Punkte, mit denen ich mich identifizieren konnte. Dem kontinuierlichem Verfall eines Menschen zu begleiten, nie zu wissen, wie lange der Mensch noch hat, die Frage, wie man diese Tage am Besten nutzen sollte und gleichzeitig das eigene Leben weiterführen zu müssen...

Alles rund um das Thema Tod ist noch immer ein großes Tabu und wenn man einen nahestehenden Mensch verliert, fühlt man sich damit oft sehr alleine. Ein Buch, dass die eigenen Erfahrungen widerspiegelt kann dabei enorm hilfreich sein.

Anders als erwartet, aber eine absolute Bereicherung und für mich bisher das Buch des Jahres.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Fremd

Terafik
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Nilufar wird als Tochter einer Deutschen und eines Iraners in Gießen geboren. Nachdem sich ihre Mutter von ihrem Vater trennt, zieht dieser wieder in seine Heimat. Viele Jahre vergehen, bis Nilufar nun ...

Nilufar wird als Tochter einer Deutschen und eines Iraners in Gießen geboren. Nachdem sich ihre Mutter von ihrem Vater trennt, zieht dieser wieder in seine Heimat. Viele Jahre vergehen, bis Nilufar nun zum ersten Mal in die Heimat ihres Vaters reist.

Das Buch erzählt die Geschichte von Nilufars Vater - seinem Umzug nach Deutschland und wieder zurück. Und es erzählt Nilufars Geschichte. Beim Lesen habe ich eine drückende Schwere empfunden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Proteste, die letztes Jahr begannen und mittlerweile wieder aus unseren Medien verschwunden sind. Es geht um politische Ereignisse als auch um persönliche und wie jeder einzelne seinen Weg geht. Und obwohl die Geschichte so viel Tiefgang hat, habe ich als Leserin eine Distanz empfunden. Die vielleicht auch daher rührt, wie distanziert die Familienmitglieder miteinander umgehen. Immer wieder geht es um das Thema sich "fremd" zu fühlen. In beiden Welten.

Lediglich das Ende des Buches fand ich etwas zu abrupt und abstrakt. Es fühlte sich ein bisschen an, als wären die letzten Seiten nachträglich dran gehängt worden.

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