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Karenina1

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2023

Verloren und wiedergefunden

Henry Kolonko und die Sache mit dem Finden
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Henry verbringt seine freie Zeit damit verlorene Gegenstände wieder mit seinen Besitzern zusammen zu bringen. Nachdem eine neue Familie ins Haus zieht, hat er nun Gesellschaft von deren Tochter Pippa und ...

Henry verbringt seine freie Zeit damit verlorene Gegenstände wieder mit seinen Besitzern zusammen zu bringen. Nachdem eine neue Familie ins Haus zieht, hat er nun Gesellschaft von deren Tochter Pippa und gemeinsam macht das Ganze noch mehr Spaß.
Und dank ihr, beschäftigt sich Henry auch mit der Frage, wieso er das eigentlich tut und woher die Dringlichkeit, die er dabei empfindet eigentlich kommt.

Ein wunderschönes Kinderbuch. Zum einen finde ich es wichtig, dass Kinder sich repräsentiert fühlen - Henry hat seine Mutter in sehr jungen Jahren verloren. Dieses Thema wird behutsam thematisiert ohne dabei den kompletten Fokus einzunehmen - zumindest vordergründig. Gleichzeitig ist es auch eine spannende Geschichte, mit detektivischen Elementen. Und nicht zuletzt geht es um Freundschaft und darüber, wie gut es tut, sich anderen zu öffnen.

Die Auswirkungen, die ein Todesfall und Trauer auf Kinder haben können werden einfühlsam beschrieben.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Mutter-Tochter Beziehung

Die Wahrheiten meiner Mutter
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Johanna hat seit Jahren keinen Kontakt zu ihrer Mutter und Schwester. Vor vielen Jahren ist sie nach Amerika ausgewandert - eine Entscheidung, die ihre Familie nicht verstehen konnte. Und nach einigen ...

Johanna hat seit Jahren keinen Kontakt zu ihrer Mutter und Schwester. Vor vielen Jahren ist sie nach Amerika ausgewandert - eine Entscheidung, die ihre Familie nicht verstehen konnte. Und nach einigen Jahren ist der Kontakt komplett abgebrochen, nachdem Johanna nicht zur Beerdigung ihres Vater erscheint.
Johanne möchte dies nun jedoch ändern, allerdings werden ihre Kontaktversuche abgewehrt.

Der ganze Roman wird aus Sicht von Johanna erzählt und in weiten Teilen, handelt es sich um Gedankengänge und Fantasievorstellungen. Da sie ja keinen Kontakt mit Mutter und Schwester hat, stellt sie sich vor, was diese wohl denken und tun. Dies finde ich stellenweise sehr langatmig.

Andererseits finde ich auch, dass es ein eindrückliches Bild davon zeichnet, wie wir uns die Realität oftmals selber zusammenreimen.
Diese Mutter-Tochter Beziehung ist kompliziert und um eine Versöhnung zu erreichen, bedarf es beider Seiten. Dabei wirft der Roman auch die Frage auf, wie (und vielleicht sogar ob) man seinen Frieden finden kann, wenn die andere Seite Kommunikation verweigert.

Auch wenn im Außen eher wenig passiert, ist es ein interessanter Roman über ein Thema, zu dem sicher viele LeserInnen einen persönlich Zugang haben.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Mensch und Natur

Hinter der Hecke die Welt
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Ein kleines Dorf, dessen Hecke gehegt und gepflegt wird, in der Hoffnung, dass es Touristen anlockt und das alle Hoffnung in Pina und Lobo setzen, die zwei Kinder, die dort noch leben.
Parallel dazu wird ...

Ein kleines Dorf, dessen Hecke gehegt und gepflegt wird, in der Hoffnung, dass es Touristen anlockt und das alle Hoffnung in Pina und Lobo setzen, die zwei Kinder, die dort noch leben.
Parallel dazu wird die Geschichte von Dora, Pina's Mutter erzählt, die auf Forschungsreise in der Arktis ist.
Der Roman enthält viele Details aus der Natur, von Tieren, von Expeditionen, die ich oftmals als sehr langatmig empfunden habe. Generell ist das Buch sehr emotionslos geschrieben, aus einer Beobachterrolle heraus. Was in gewisser Weise im Kontrast dazu steht, was beschrieben wird: der Verfall der Welt um uns herum, zu großen Teilen von uns Menschen zu verantworten.
Immer wieder besteht das Buch auch aus Zukunftsvisionen einzelner Charaktere.

Die Themen des Buch sind interessant - Veränderung, Klimawandel, Festhalten wollen - aber die Umsetzung hat mich leider nicht abholen können.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Fassungslos

Warum wir noch hier sind
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Etty ist 14 als sie ermordet wird. In Warum wir noch hier sind, wird aus Sicht einer Freundin von Heide - Etty's Mutter - beschrieben, wie ihr Umfeld mit diesem Verlust weiterlebt.

Das Buch hat mich sehr ...

Etty ist 14 als sie ermordet wird. In Warum wir noch hier sind, wird aus Sicht einer Freundin von Heide - Etty's Mutter - beschrieben, wie ihr Umfeld mit diesem Verlust weiterlebt.

Das Buch hat mich sehr berührt. Auch wenn es eine fiktive Geschichte ist, ist es doch so bzw. so ähnlich die Lebensrealität vieler Menschen. Wie kann man nach so einem Trauma weiterleben? Ich habe beim Lesen eine große Schwere empfunden. Die Trauer, die Angst, die Sprachlosigkeit und Hilflosigkeit - alles wird gefühlvoll zum Ausdruck gemacht. Das Leben geht weiter, aber die Leere bleibt. Vieles was über die Trauer und den Tod beschrieben wird, ist universal und gleichzeitig ist da der Aspekt des grausamen Mordes an einer Jugendlichen, für den mir die Worte fehlen.
Als "Nebenschauplätze" wird das Verhältnis zwischen der Ich-Erzählerin und ihrer Großmutter beschrieben, in dem der nahende Tod ebenfalls eine Rolle spielt. Sowie der Job der Ich-Erzählerin, die als Realisatorin im Casting für die Sendung Bauer sucht Frau arbeitet. Die Banalitäten des Alltags laufen parallel weiter.

Tröstlich fand ich die beschriebenen Frauenfreundschaften, die mit einer Selbstverständlichkeit Heide zur Seite stehen. Auch wenn es nichts gibt, was den Schmerz mindert, so wird sie zumindest nicht allein gelassen.

Ein beeindruckendes Buch.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Phantasievolles Kinderbuch

Dachs Naseweiß Phantastische Geschichten aus dem Wunderlichen Wald
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Dachs Naseweiß und seine Freunde nehmen uns mit auf phantastische Abenteuer im wunderlichen Wald. Alleine die Alliterationen wie z.B. im Buchtitel und den Namen der Charaktere, bringen zum Schmunzeln. ...

Dachs Naseweiß und seine Freunde nehmen uns mit auf phantastische Abenteuer im wunderlichen Wald. Alleine die Alliterationen wie z.B. im Buchtitel und den Namen der Charaktere, bringen zum Schmunzeln. Das Buch ist herrlich illustriert und toll geschrieben. Der Dachs und seine Bande sind wunderbar sympathisch und am liebsten wäre man direkt dabei. Dabei wird das Thema Freundschaft, füreinander da sein und Gemeinschaft, aber auch andere Themen, die in Kinderwelten eine Rolle spielen und über die es manchmal schwer fallen kann zu sprechen wie z.B die Angst oder Gewinnen und Verlieren auf spielerische Weise aufgegriffen und in den Geschichten verarbeitet.

Ich kenne Christian Wunderlich noch aus seiner Zeit bei Verbotene Liebe und war damals ein großer Fan. Und von seinem Kinderbuch bin ich - und meine Nichte - ebenfalls ein großer Fan! Eine Leseempfehlung von mir!

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