Absurde Geschichte vor düsterer Kulisse
Bad ReginaDieser Roman spielt im fiktiven, aber offenbar von einem realen Ort inspirierten Bad Regina, einem früher viel besuchten Tourismus-Ziel, das jetzt jedoch dem Untergang geweiht scheint. Verantwortlich dafür ...
Dieser Roman spielt im fiktiven, aber offenbar von einem realen Ort inspirierten Bad Regina, einem früher viel besuchten Tourismus-Ziel, das jetzt jedoch dem Untergang geweiht scheint. Verantwortlich dafür ist der geheimnisvolle Chen, der ein Gebäude nach dem anderen aufkauft, nur um es dann leer stehen zu lassen.
Othmar ist einer der letzten verbliebenen Bewohner. Er geht schon lange keiner Arbeit mehr nach und sein Leben dreht sich hauptsächlich um die Bar Luziwuzi. Dennoch ist er nicht bereit, dem Verfall tatenlos zuzusehen und möchte herausfinden, was Chen vorhat. Damit setzt er unerwartete Ereignisse in Gang.
Der Schauplatz dieser Geschichte wirkt sehr düster und bei den auftretenden Personen handelt es sich ausnahmslos um auf die eine oder andere Weise gescheiterte Existenzen. Grundsätzlich ist diese Ausgangssituation durchaus interessant. Wenngleich vieles übertrieben dargestellt wird, hätte diese Zusammenstellung skurriler Charaktere vor der Kulisse einer untergehenden Welt doch Potential.
Mit der Zeit wird die Handlung jedoch immer absurder und unrealistischer.
Außerdem sorgt der zu abstrakte Erzählstil dafür, dass keine Spannung aufkommt. Obwohl die meisten Ereignisse aus Othmars Perspektive geschildert werden, blieb dieser mir doch fremd.
Dass direkte Rede nicht mit Anführungszeichen, sondern mit einem – gekennzeichnet ist, macht die Lektüre zudem streckenweise anstrengend.
Fazit: Dem Anspruch, eine Art Parabel auf den Untergang Europas zu sein, wird dieses Werk nicht gerecht. Manche Szenen sind zwar ganz witzig, alles in allem ist dies aber nur eine mit so manchen Vorurteilen gewürzte Ansammlung von Absurditäten.