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Veröffentlicht am 19.08.2018

Meranas bisher persönlichster Fall

Todesfontäne
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Kommissar Martin Merana bekommt es diesmal mit einem Fall zu tun, der unerwartete Zusammenhänge mit seinem eigenen Leben aufweist. Nach den dramatischen Ereignissen bei seinem letzten Abenteuer („Mozartkugelkomplott“) ...

Kommissar Martin Merana bekommt es diesmal mit einem Fall zu tun, der unerwartete Zusammenhänge mit seinem eigenen Leben aufweist. Nach den dramatischen Ereignissen bei seinem letzten Abenteuer („Mozartkugelkomplott“) ist er eigentlich fest entschlossen, aus dem Polizeidienst auszuscheiden. Doch dann zeigen Chefinspektorin Carola Salman und Abteilungsinspektor Otmar Braunberger ihm ein altes Foto, das auf dem Laptop des Mordopfers Hans von Billborn gefunden wurde. Es zeigt Billborn zusammen mit Meranas Mutter vor 40 Jahren im Salzburger Mirabellgarten – genau an der Stelle, an der er nun ermordet wurde.
Während seine Kollegen das aktuelle Umfeld des Getöteten durchleuchten, begibt sich Merana auf eine Reise in die Vergangenheit.

Der tragische Tod von Meranas Mutter wurde auch in früheren Bänden dieser Reihe immer wieder erwähnt. Doch nun sieht er sich endlich gezwungen, sich mit den damaligen Ereignissen und seinen spärlichen Erinnerungen daran auseinanderzusetzen. So sind die Ermittlungen für ihn diesmal persönlicher als in seinen bisherigen Fällen.
Ansonsten bleibt Vieles beim Alten. Wieder gelingt es dem Autor vortrefflich, eine spannende Krimihandlung mit zahlreichen interessanten Informationen aus Stadt und Land Salzburg zu verknüpfen.
Dabei treten auch eine Reihe außergewöhnlicher Personen auf, darunter ein alter Bergfex, die Entwickler einer revolutionären App oder ein pensionierter Portier, der so manche Geheimnisse kennt.
Die Auflösung, wie und warum es zu dem Mord kam, beruht allerdings auf einigen ziemlich unwahrscheinlichen Zufällen. Doch nichtsdestotrotz wirkt sie in sich stimmig.

Alles in allem ein rundum gelungener Regionalkrimi, für mich einer der besten dieser Reihe!

Veröffentlicht am 19.08.2018

Vorhersagbarkeit versus Zufall

Glücksfall Mensch
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Wie vorhersagbar ist die Evolution? Würden bei ihrem Neustart auf der Erde – oder einem anderen Planeten – wieder menschenähnliche Lebewesen entstehen?
Fragen dieser Art haben schon viele Wissenschaftler ...

Wie vorhersagbar ist die Evolution? Würden bei ihrem Neustart auf der Erde – oder einem anderen Planeten – wieder menschenähnliche Lebewesen entstehen?
Fragen dieser Art haben schon viele Wissenschaftler beschäftigt, deren Antworten durchaus unterschiedlich ausfielen.

Jonathan Losos befasst sich in diesem Buch hauptsächlich mit diversen Beispielen für konvergente Evolution, also das Phänomen, dass verschiedene Arten unabhängig voneinander ähnliche Merkmale entwickeln.
Er beschreibt eine Vielzahl an Beobachtungen und vor allem auch Experimenten zu diesem Thema. Dadurch räumt er so nebenbei mit dem Vorurteil auf, dass es sich bei der Evolutionsbiologie um keine „richtige“ Wissenschaft handle, da ihre Hypothesen keiner experimentellen Überprüfung zugänglich seien.
An vielen der geschilderten Studien hat er selbst mitgewirkt, bezüglich der meisten anderen persönliche Gespräche mit den jeweiligen Akteuren geführt, sodass hier nicht nur Ergebnisse referiert werden, sondern auch ein Blick hinter die Kulissen des Forschungsbetriebes und auf seine oftmals schillernden Protagonisten geworfen wird.

So entsteht ein faszinierender Bericht, bei dem man häufig das Gefühl hat, hautnah mit dabei zu sein und etwa Echsen auf Hispaniola einzufangen oder Labormitarbeitern bei der Arbeit mit Bakterienkulturen über die Schulter zu schauen.
Immer wieder zeigt sich dabei, dass Lebewesen auf (beinahe) gleiche Umweltbedingungen mit ähnlichen, aber oftmals nicht genau gleichen, Anpassungen reagieren.

Nach einer derart starken Betonung konvergenter Entwicklungen war ich dann etwas überrascht, als der Autor am Ende wieder die Rolle des Zufalls hervorhebt. Er führt an, dass es auch eine Reihe evolutionärer Unikate gibt, wie Schnabeltiere, Elefanten - oder eben Menschen. So sei die Evolution zwar auf kurze Sicht teilweise vorhersagbar, auf längere Sicht allerdings kaum.
Es muss daher doch festgehalten werden, dass ein großer Teil des Inhalts am deutschen Titel vorbeigeht. Die Entstehung des Menschen wird eigentlich nur in der Einleitung und am Schluss kurz angesprochen.

Nichtsdestotrotz ist dieser hochaktuelle Blick auf die biologische Forschung absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Gelungener Einstieg in die Linguistik

Linguistik
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Ich habe dieses Buch aus allgemeinem Interesse an der Materie gelesen, ohne akademische Ambitionen, weshalb ich nicht direkt in die Zielgruppe falle. Dennoch hat mir die Lektüre gut gefallen, bietet sie ...

Ich habe dieses Buch aus allgemeinem Interesse an der Materie gelesen, ohne akademische Ambitionen, weshalb ich nicht direkt in die Zielgruppe falle. Dennoch hat mir die Lektüre gut gefallen, bietet sie doch eine kompakte Einführung in ein spannendes Fachgebiet.

In elf Kapitel werden Themen behandelt wie Phonetik und Phonologie, Struktur und Bedeutung von Wörtern und Sätzen, Variationen einer Sprache, Entwicklung von Sprachen im Zeitverlauf sowie Geschichte der Sprachwissenschaft einschließlich ihrer bedeutendsten Vertreter, und einiges mehr.
Die Ausführungen werden dabei mit vielen Beispielen veranschaulicht, sodass man ihnen trotz des eher trockenen und sachlichen Stils leicht folgen kann. Wichtige Begriffe sind außerdem durch gelbe Merkboxen besonders hervorgehoben. Die Erklärungen beschränken sich weitgehend auf das Deutsche, bezüglich der Verhältnisse in anderen Sprachen – Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch – wird der Leser meist auf den Folgeband verwiesen.
Aus didaktischer Sicht ist noch erwähnenswert, dass in den Text immer wieder Selbstfragen eingebaut sind und sich am Ende jedes Kapitels deren Antworten sowie weitere Aufgaben verschiedener Schwierigkeitsgrade finden.

Hierzu nur ein paar kleine Kritikpunkte: Die Selbstfragen sind an dem Platz, wo sie gestellt werden, nicht mit einer Nummer versehen, sodass es, obwohl die Lösungen nummeriert sind, schwer ist, jeder Frage ihre Antwort zuzuordnen. Erst recht, da man bei einem derartigen Werk davon ausgehen muss, dass manche sich primär für bestimmte Abschnitte interessieren und es daher nicht linear von vorne nach hinten durchlesen.
Des Weiteren halte ich die jeder Aufgabensammlung vorangestellte Bemerkung „Die Einschätzung des Schwierigkeitsgrades ist natürlich individuell verschieden. Sie sollten daher nicht an sich zweifeln, wenn Sie eine Aufgabe, die als einfach klassifiziert ist, als schwer empfinden“ für entbehrlich. Einmal ein solcher Hinweis zu Beginn des Buches hätte gereicht, die ständige Wiederholung klingt zu sehr nach „Kuschelpädagogik“. Die Verfasser sollten entweder zu ihrer Beurteilung stehen und in Kauf nehmen, dass ein paar Studierende eine gewisse Enttäuschung erleben könnten, oder – was angesichts der eingestandenen Subjektivität vielleicht die bessere Alternative wäre - die Angabe eines Schwierigkeitsgrades überhaupt unterlassen.

Doch davon abgesehen gibt es kaum etwas auszusetzen. Ich kann dieses Buch sowohl interessierten Laien als auch angehenden Sprachwissenschaftlern weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Nichtssagende Geschichte mit einigen Ungereimtheiten

Aus den Trümmern
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Ich konnte dieses eBook vor einiger Zeit gratis herunterladen und die Inhaltsangabe hätte auch ganz interessant geklungen. Die Umsetzung konnte mich aber nicht überzeugen.
Lillian und Dave sind die einzigen ...

Ich konnte dieses eBook vor einiger Zeit gratis herunterladen und die Inhaltsangabe hätte auch ganz interessant geklungen. Die Umsetzung konnte mich aber nicht überzeugen.
Lillian und Dave sind die einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, fast zwei Jahre lang mussten sie auf einer einsamen Insel ihrer Rettung harren. Ihr Schicksal erzeugt ein großes Echo in den Medien, über Monate werden die beiden von Journalisten belagert. Daher beschließen sie, der bekannten Enthüllungsjournalistin Genevieve Randall noch ein letztes Interview zu geben, in der Hoffnung, danach sei die Sache endlich abgeschlossen. Doch es gibt einige Punkte, bezüglich derer sie beschlossen haben, die Unwahrheit zu sagen, und nun müssen sie ständig fürchten, dass ihre Lügen aufgedeckt werden.

Diese Geschichte wird abwechselnd aus Lillians und Daves Perspektive erzählt und springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her. Der Stil ist dabei insofern eigenartig, als die in der Gegenwart spielenden Kapitel im Imperfekt verfasst sind, die Vergangenheit jedoch im Präsens geschildert wird.
Es ist dabei eine gewisse Konzentration vonnöten, um den Überblick darüber zu behalten, was Wahrheit und was Lüge ist, sowie die diversen Rückblenden richtig einzuordnen. Doch ich bin offenbar nicht die einzige, die diesbezüglich Probleme hatte. Auch die als gerissene investigative Reporterin beschriebene Journalistin bemerkt einige Unstimmigkeiten in den Berichten der beiden Überlebenden nicht – was wohl daran liegt, dass diese auch der Autorin nicht bewusst sind.
Generell hatte ich Schwierigkeiten zu verstehen, warum Lillian und Dave hinsichtlich mancher Punkte überhaupt gelogen haben (nicht nur gegenüber den Medien, auch gegenüber ihren Familien) bzw warum sie nicht zumindest Lügen gewählt haben, die der Wahrheit näher kommen. Außerdem hätte Einiges ziemlich leicht aufgedeckt werden können, wenn die Medien tatsächlich so energisch recherchiert hätten, wie suggeriert wird.
Dazu kommt noch, dass die Protagonisten ziemlich flach gezeichnet sind, weshalb ich keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen konnte, mich ihre Erlebnisse und Probleme daher auch nicht wirklich berührten.

Fazit: Trotz einiger kleiner Überraschungen ist die Handlung doch eher banal, sodass sie weder fesseln noch Mitgefühl wecken kann.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Spannend aber mit wenig Lokalkolorit

Grado im Nebel
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In der Gegend um Grado werden immer wieder im Schutz des Nebels Frauen vergewaltigt, einige sogar ermordet. Commissaria Maddalena Degrassi und ihr Team machen bei der Suche nach dem gefährlichen Täter ...

In der Gegend um Grado werden immer wieder im Schutz des Nebels Frauen vergewaltigt, einige sogar ermordet. Commissaria Maddalena Degrassi und ihr Team machen bei der Suche nach dem gefährlichen Täter nur wenige Fortschritte. Außerdem drängt sich der Verdacht auf, dass ein Mann zu Unrecht in Haft sitzt. Währenddessen versucht Maddalena ihr Privatleben zu ordnen und ihr Kollege Arturo kommt einem der Opfer näher.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, weshalb ich die Vorgänger („Grado im Regen“ und „Grado im Dunkeln“) und somit das Vorleben des Ermittler-Teams nicht kannte. Ein paar diesbezügliche Hintergrundinformationen mehr wären schön gewesen, alles in allem bin ich aber gut in die Geschichte hineingekommen.

Es wird viel Spannung aufgebaut, wozu unter anderem die relativ kurzen Kapitel und der häufige Wechsel der Erzählperspektive beitragen. Auch enthält die Handlung einige interessante Wendungen.
Allerdings gibt es für einen Regionalkrimi zu wenig Lokalkolorit. Zwar werden immer wieder diverse Ortsnamen erwähnt, ausführlichere Beschreibungen der entsprechenden Plätze oder Landschaften fehlen aber fast völlig. Es ist auch kaum wirklich italienisches Flair zu spüren.

Doch trotz einiger Schwächen ist dies ein ganz gelungener Krimi, dem vielleicht ein paar Seiten mehr gutgetan hätten.