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Karolina_Hruskova

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2024

Gemischte Gefühle und zu viele Themen

Wenn der Frost dein Herz berührt
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Nach dem Lesen habe ich ganz gemischte Gefühle. Brittainy C. Cherry ist und bleibt zwar die Queen des Herzschmerzes, aber diesmal habe ich den Eindruck, dass sie es übertrieben hat.

Den Einstieg in die ...

Nach dem Lesen habe ich ganz gemischte Gefühle. Brittainy C. Cherry ist und bleibt zwar die Queen des Herzschmerzes, aber diesmal habe ich den Eindruck, dass sie es übertrieben hat.

Den Einstieg in die Geschichte mochte ich sehr, vor allem wie feinfühlig und sensibel Brittainy die Leser*innen an die schwierigen Themen Trauer, Tod und Trauerbewältigung herangeführt hat. Auch ihr Schreibstil war unterhaltsam und locker. Milo war mir anfangs jedoch sehr unsympathisch und konnte mit seinem Verhalten und den Aussagen kaum Pluspunkte sammeln.

Starlets und Milos Entwicklung fand ich im weiteren Verlauf wunderschön. Ihre Sorge umeinander, die liebevolle Rücksichtnahme und dass beide das Beste im anderen zum Vorschein bringen, hat mich sehr berührt.

Bis es einfach zu viel geworden ist. Es folgten noch ein Problem und noch eins und noch eins, bis man fast den Überblick verloren hat. Ergänzend dazu fand ich es irgendwann ermüdend, wie extrem die Liebe zwischen Starlet und Milo breitgetreten wurde. Ab einem Punkt wollte ich darüber echt nichts mehr lesen. Ich bin mir auch uneins mit mir selbst, ob manches Verhalten (auch von Nebenfiguren) nicht an der Grenze des Übergriffigen oder Anmaßenden war.

Ganz abgesehen davon sind mir viele Tippfehler im E-Book aufgefallen.

Rückblickend war es sehr schade, dass so viele Themen miteinander vermischt wurden. Dennoch hat mir der Umgang zwischen Milo und Starlet sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Wohlfühlgeschichte mit wichtiger Message

Dreams of Sapphire Seas
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Band zwei von Anabelle Stehls Dilogie nimmt uns ein weiteres Mal nach Irland mit.

In Cork lernen wir Serena und Aedan kennen, die zusammen in einer WG wohnen. Da sie sogar gemeinsame Uniprojekte bearbeiten, ...

Band zwei von Anabelle Stehls Dilogie nimmt uns ein weiteres Mal nach Irland mit.

In Cork lernen wir Serena und Aedan kennen, die zusammen in einer WG wohnen. Da sie sogar gemeinsame Uniprojekte bearbeiten, kommen sich beide näher - und ich habe die Anziehung so dabei gefühlt! Serena und Aedan waren in ihrer gemeinsamen und individuellen Entwicklung so, so, so authentisch und haben für jede Menge Herzklopfen und Harmonie gesorgt.

Auch wenn die Geschichte an sich eher ruhig (und teilweise auch bedrückend) war, habe ich mich gerne von der Idylle einhüllen lassen. Ich mochte den Alltag, das WG-Leben, das durch sympathische WG-Mitbewohner und Freunde ergänzt wurde, das Setting und Anabelles wunderbar leichten Schreibstil. Damit schafft sie es immer wieder, dass sich ihre Geschichten wie Heimkommen anfühlen.

Im zweiten Band ihrer Dilogie adressiert Anabelle Stehl wieder sehr feinfühlig Themen, die sonst kaum wahrgenommen werden: die Knappheit von bezahlbarem Wohnraum und sogar Obdachlosigkeit.

Eine Universallösung gibt es leider nicht, doch Anabelle regt zum Nachdenken an und zeigt facettenreich, wie viel Herzblut und Leidenschaft in "Dreams of sapphire seas" stecken. Eine Wohlfühlgeschichte mit einer wichtigen Message dahinter - besser hätte man es nicht machen können.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Willkommen auf der grünen Insel

Songs of Emerald Hills
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Achtung: Wenn ihr "Songs of emerald hills" lest, bekommt ihr unglaubliches Fernweh!

Der Einstieg in die Geschichte war sehr natürlich und auch leicht. Ich habe mich direkt willkommen gefühlt, genauso ...

Achtung: Wenn ihr "Songs of emerald hills" lest, bekommt ihr unglaubliches Fernweh!

Der Einstieg in die Geschichte war sehr natürlich und auch leicht. Ich habe mich direkt willkommen gefühlt, genauso wie auch Caroline in Irland. Die Beschreibung der Landschaft und der Idylle war einfach magisch und so anschaulich und detailliert, dass man selbst kaum noch eigene Vorstellungskraft gebraucht hat. "Songs of emerald hills" strahlt eine enorme Herzlichkeit und Harmonie aus.

Die Geschichte war schon sehr früh vorhersehbar, dennoch habe ich Caroline und Conor gerne auf dem Weg begleitet. All ihre Gedanken, Handlungen und Probleme waren authentisch und es gab kein künstliches Drama, das die Geschichte unnötig hinzog. Lediglich Conors Ehrgeiz empfand ich hin und wieder als zu viel.

Anabelle Stehl hat es wunderbar geschafft, wichtige Themen mit Leichtigkeit in einen New-Adult-Roman zu integrieren und dabei zum einen auf die Wahrung des Kulturerbes hinzuweisen: Mühelos hat sie mir zu verstehen gegeben, dass ihr die Thematik selbst am Herzen liegt und vieles auf ihrer eigenen Erfahrung und ihren Erlebnissen beruht. Zum anderen hat sie sehr gefühlvoll den schweren Prozess der Trauerbewältigung beschrieben.

Alles hat so gut und abgestimmt ineinander gegriffen, dass mein Verständnis eines Wohlfühlbuches auf ein ganz neues Level angehoben wurde.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Eine leise Geschichte mit lauten Gedanken

All die Liebenden der Nacht
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"All die Liebenden der Nacht" hat mich auf ganz vielseitige Weise berührt.

Fuyuko, die 34-jährige Protagonistin, stellt eines Tages fest, dass ihr ganzes Leben unberührt an ihr vorbeizieht. Sie hat keine ...

"All die Liebenden der Nacht" hat mich auf ganz vielseitige Weise berührt.

Fuyuko, die 34-jährige Protagonistin, stellt eines Tages fest, dass ihr ganzes Leben unberührt an ihr vorbeizieht. Sie hat keine Freunde, Hobbys oder Interessen und lebt einsam und zurückgezogen in Tokyo.

Fuyukos Leben empfand ich als sehr trostlos, leer und grau und hat mich somit sehr bewegt. Als sie versucht sich zu ändern, beginnt sie zu Trinken, um vor allem ihre soziale Inkompetenz und Ängste zu überspielen.

Mieko Kawakami beschreibt hierbei eine Gratwanderung zwischen der Suche nach sich selbst und dem Verlorengehen. Viele schwere Themen werden aufgegriffen und sehr nüchtern, unverblümt und präzise dargelegt. Oft erlebt man, wie umfassend Fuyukos emotionale und soziale Verkümmerung ist, aber gleichzeitig auch, wie tiefgründig ihre Gedanken sind. Besonders die Treffen mit Herrn Mitsutsuka beweisen dann doch, dass sich Fuyuko nach Licht und Halt in ihrem Leben sehnt und in ihm gefunden hat.

So leise die Geschichte ist, so laut ist sie nachwirkend. Ich bin vielem Unverständnis begegnet, aber auch vielem Licht in der Dunkelheit. Durch die überwiegende Abwesenheit von Emotionen wurde ich dazu verleitet, die Leerstellen füllen zu wollen und damit alles viel intensiver wahrzunehmen.

"All die Liebenden der Nacht" hat sich wie ein Mantel über mich gelegt, um meine Sinne für das Wesentliche zu schärfen. Eine besondere Leseerfahrung und somit auch eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Diffus und unlogisch

Die Einladung
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Ich freue mich immer auf den neuen Thriller von Sebastian Fitzek, aber mit "Die Einladung" konnte er mich zum ersten Mal leider nicht begeistern.

Marla, die Protagonistin, hat ein großes Geheimnis, ohne ...

Ich freue mich immer auf den neuen Thriller von Sebastian Fitzek, aber mit "Die Einladung" konnte er mich zum ersten Mal leider nicht begeistern.

Marla, die Protagonistin, hat ein großes Geheimnis, ohne sich dessen selbst bewusst zu sein. Mir hat die Aufdeckung jedoch große Probleme bereitet, weil plötzlich alles in einem anderen Licht zu bewerten war. Klar, typisch Fitzek. Vieles hat aber unter den neuen Umständen gar keinen Sinn mehr ergeben.

Das war mir diesmal alles nämlich zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Irgendwann war die gesamte Geschichte so sehr verwirrend, dass ich den Thriller ab dem letzten Viertel gar nicht mehr richtig genießen konnte. Die vielen Figuren, Handlungen und Zeitsprünge waren sowieso zuvor schon sehr diffus. Und dann kamen auch noch Logikfehler hinzu, die mich endgültig aus der Bahn geworfen haben.

Natürlich hat es - wie es sich für einen Thriller von Fitzek gehört - nicht an Cliffhangern und spannungsaufbauenden Elementen gefehlt. Die Dynamik war gut, der Schreibstil flüssig und präzise. Nur hatte ich diesmal den Eindruck, dass zu viel auf Biegen und Brechen in die Handlung integriert werden musste und damit wiederum vieles gar nicht richtig zur Geltung kam. Schade, denn weniger ist manchmal eben doch mehr.

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