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Karolina_Hruskova

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Eine leise Geschichte mit lauten Gedanken

All die Liebenden der Nacht
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"All die Liebenden der Nacht" hat mich auf ganz vielseitige Weise berührt.

Fuyuko, die 34-jährige Protagonistin, stellt eines Tages fest, dass ihr ganzes Leben unberührt an ihr vorbeizieht. Sie hat keine ...

"All die Liebenden der Nacht" hat mich auf ganz vielseitige Weise berührt.

Fuyuko, die 34-jährige Protagonistin, stellt eines Tages fest, dass ihr ganzes Leben unberührt an ihr vorbeizieht. Sie hat keine Freunde, Hobbys oder Interessen und lebt einsam und zurückgezogen in Tokyo.

Fuyukos Leben empfand ich als sehr trostlos, leer und grau und hat mich somit sehr bewegt. Als sie versucht sich zu ändern, beginnt sie zu Trinken, um vor allem ihre soziale Inkompetenz und Ängste zu überspielen.

Mieko Kawakami beschreibt hierbei eine Gratwanderung zwischen der Suche nach sich selbst und dem Verlorengehen. Viele schwere Themen werden aufgegriffen und sehr nüchtern, unverblümt und präzise dargelegt. Oft erlebt man, wie umfassend Fuyukos emotionale und soziale Verkümmerung ist, aber gleichzeitig auch, wie tiefgründig ihre Gedanken sind. Besonders die Treffen mit Herrn Mitsutsuka beweisen dann doch, dass sich Fuyuko nach Licht und Halt in ihrem Leben sehnt und in ihm gefunden hat.

So leise die Geschichte ist, so laut ist sie nachwirkend. Ich bin vielem Unverständnis begegnet, aber auch vielem Licht in der Dunkelheit. Durch die überwiegende Abwesenheit von Emotionen wurde ich dazu verleitet, die Leerstellen füllen zu wollen und damit alles viel intensiver wahrzunehmen.

"All die Liebenden der Nacht" hat sich wie ein Mantel über mich gelegt, um meine Sinne für das Wesentliche zu schärfen. Eine besondere Leseerfahrung und somit auch eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Psychologische Spannung: high-class

Wenn sie wüsste
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Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und in einem Durchzug lesen musste, spricht absolut für "Wenn sie wüsste".

Die Geschichte von Millie und Nina ...

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und in einem Durchzug lesen musste, spricht absolut für "Wenn sie wüsste".

Die Geschichte von Millie und Nina war von der ersten Seite an so geschmeidig und leichtfüßig zu lesen. Die kurzen Kapitel haben eine gute Dynamik aufgebaut und die Geschichte vorangetrieben.

Der erste Teil ist aus Millies Sicht geschrieben worden, wobei sich hier schon abzeichnet, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird. Der zweite Teil beschreibt Ninas Sicht und birgt plötzlich einen Twist nach dem anderen. Ehrlich, die Überraschungen hörten einfach nicht auf, aber nichts davon wirkte unecht.

Die Spannung baut sich vor allem im ersten Teil unterschwellig auf. Psychologisch und emotional wird einiges abverlangt, aber so wird der Leser noch mehr an die Geschichte gebunden.

Das Ende des Thrillers im dritten Teil war sehr gut. Völlig anderes als erwartet und packend in jeglicher Hinsicht. Und während ich noch gestaunt und sprachlos war und alles sacken lassen musste, wurde sogar noch einmal eins draufgesetzt.

"Wenn sie wüsste" hat mir eine spannende Achterbahnfahrt beschert und mich als Leserin gut gefordert. Ich mochte es sehr, dass mit meiner Wahrnehmung gespielt wurde und bin vor allem auch nach dem Epilog unheimlich gespannt darauf, in welche Richtung der zweite Band gehen wird.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Das Beste kommt zum Schluss

Blackwell Palace. Feeling it all
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Oh wow, der letzte Teil der Frozen-Hearts-Reihe hatte es ganz schön in sich. Feeling it all - und das ist Programm!

Ayla Dade hat diesmal mit der Sprache gespielt und sowohl Blairs als auch Edwards Gedanken ...

Oh wow, der letzte Teil der Frozen-Hearts-Reihe hatte es ganz schön in sich. Feeling it all - und das ist Programm!

Ayla Dade hat diesmal mit der Sprache gespielt und sowohl Blairs als auch Edwards Gedanken oftmals ohne Satzzeichen und ohne Groß- und Kleinschreibung aneinandergereiht. Hat mir persönlich aber leider nicht gefallen, weil es den Lesefluss negativ beeinträchtigt hat. Abgesehen davon wurde mir waaay too much Pokémon erwähnt. Nach den ersten 30 Seiten habe ich das Buch enttäuscht zur Seite gelegt.

Als ich es das nächste Mal in die Hand genommen und über die "Störfaktoren" hinweggesehen habe, hätte ich es am liebsten in einem Rutsch gelesen. Der Schreibstil war mit seinem Humor und Witz on point, schlagfertig, herrlich unterhaltsam und einfach wieder typisch für Ayla, die Figuren vielschichtig und mit starkem Charakter, das Setting glamourös und die Geschichte so voller Spannung, Wendungen, Emotionen und Intrigen - da hat mein Herz echt höher geschlagen! Zeitweise hat mich die Geschichte so mitgerissen, dass ich um mich herum alles andere vergessen habe. Nichts war vorhersehbar und manche Überraschungen haben mich echt umgehauen.

Für mich war der dritte Teil der Frozen-Hearts-Reihe nach einer Eingewöhnung sogar der beste. Ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Plötzlich Prinzessin - Japan Edition

Küsse unter Kirschblüten – Tokyo Ever After
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Was für eine zuckersüße Young-Adult-Geschichte! Persönlich liebe ich Japan und die Kultur sehr, daher habe ich mich voller Erwartungen in die Geschichte gestürzt - und wurde kein bisschen enttäuscht. Man ...

Was für eine zuckersüße Young-Adult-Geschichte! Persönlich liebe ich Japan und die Kultur sehr, daher habe ich mich voller Erwartungen in die Geschichte gestürzt - und wurde kein bisschen enttäuscht. Man erfährt sehr, sehr viel über Japan und dabei ist alles so verständlich erklärt, dass man keinerlei Vorkenntnisse benötigt.

Izumi habe ich sehr gemocht. Man kann sich sehr schnell und leicht in sie hineinversetzen und ihre innere Zerrissenheit verstehen. Akio hingegen war für mich nicht sehr präsent. Dennoch waren ihre Annäherungen unglaublich süß durch ihre Unbeholfenheit und Schüchternheit. Die beiden zusammen haben mir sogar so gut gefallen, dass mein Herz elendig geblutet hat, als plötzlich alles schief gelaufen ist. Die Auflösung war glaubhaft, doch unmittelbar danach kam mir das Ende des Buches viel zu schnell. Es war überhaupt nicht abgerundet und ich war fast schon perplex, weil ich an der Stelle noch einige Seiten erwartet hatte. Abgesehen davon wurde die Geschichte von Anfang an perfekt durch ihre Nebenfiguren ergänzt. Jede war großartig gelungen.

Emiko Jeans Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und ihr Humor brachte mich regelmäßig zum Schmunzeln (fast schon giggeln!). Ich wurde so gut unterhalten, dass ich schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung warte.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Mehr, als ein Herz ertragen kann

A Whisper Around Your Name
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Den ersten Teil des Dreamcatcher-Duetts konnte ich beim Lesen nicht mehr aus der Hand legen. Wie üblich hat Emma Scott eine tragische und herzzerreißende Geschichte abgeliefert, die jedoch diesmal leider ...

Den ersten Teil des Dreamcatcher-Duetts konnte ich beim Lesen nicht mehr aus der Hand legen. Wie üblich hat Emma Scott eine tragische und herzzerreißende Geschichte abgeliefert, die jedoch diesmal leider an der ein oder anderen Stelle an den Haaren herbeigezogen gewirkt hat.

Jo, die seit dem Tod ihrer Mutter entwurzelt ist, findet kurz vor ihrem Highschool-Abschluss in Evan einen sicheren Hafen. Emma Scott hat es geschafft, eine unerschütterliche Liebe zwischen Jo und Evan entstehen zu lassen, die mein Herz hat höherschlagen lassen. Besonders berührt hat mich Evan, der alles Leid der Welt auf seinen Schultern tragen muss, und trotzdem nie seinen Optimismus verloren hat. Egal, was passiert, er hält sein Versprechen ein: er kommt trotz aller Widrigkeiten immer wieder zu Jo zurück.

Emma Scott hat mich mit ihrem flüssigen Schreibstil nur so durch die Geschichte fliegen und die Zeit vergessen lassen. Jo und Evan vereinen das Schönste und das Schrecklichste miteinander und haben mich damit restlos verzaubert.

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