Ein spannender, jedoch nicht ganz so tiefgreifender Near-Future-Thriller, der jede positive Sichtweise auf die rasante Entwicklung der Technik hin zu KI kritisch hinterfragen lässt.
They Are Everywhere: Ein Near-Future-Thriller mit Sogfaktor!KI‘s, VR-Reality und Robotik nehmen bereits heutzutage immer mehr Raum in unserem Leben ein. Egal ob als Freizeitbeschäftigung, Ratgeber oder Hilfsmittel in Industrie, Medizin oder Alltag.
In „They are ...
KI‘s, VR-Reality und Robotik nehmen bereits heutzutage immer mehr Raum in unserem Leben ein. Egal ob als Freizeitbeschäftigung, Ratgeber oder Hilfsmittel in Industrie, Medizin oder Alltag.
In „They are Everywhere“ schreiben wir das Jahr 2055 und bekommen einen Einblick in die Zukunft. Das Leben und Arbeiten der Menschen wird durch allerlei technische Raffinessen erleichtert. Landwirtschaftliche KI-gesteuerte Maschinen, autonom fahrende Autos, sowie KI-Haushaltshelfer prägen das Leben der Bevölkerung.
Menschen treffen sich im Metaverse, kommunizieren miteinander in dieser künstlichen „Parallelwelt“, schaffen ein neues, ihrer Meinung nach, perfektes Ich ihrerselbst, und merken dabei gar nicht, wie weit sie sich eigentlich von sich selbst und ihrem sozialen Umfeld entfernen.
Hannah fühlt sich mehr als wohl in ihrer kleinen eigenen VR-Welt, doch ihre Eltern sehen ihre Entwicklung kritisch und schicken sie zum Technik-Entzug nach Ohio, wo sie auf einer Farm analoge Ferien verbringen soll. Für Hannah das Grauen schlechthin! Schon auf der Fahrt zur Farm begegnet sie Jarrett, einem jungen Mann mit einer ganz eigenen Geschichte, eigenen Ängsten und dem ein oder anderem Geheimnis.
Angekommen auf der Farm währt die Idylle jedoch nicht lang, denn plötzlich spielen alle Maschinen und Geräte komplett verrückt und werden zur Todesfalle für die Menschen.
Hannah und Jarrett schaffen es zu flüchten, ohne zu ahnen, welche Gefahren an jeder Ecke auf sie lauern, denn wie der Titel schon sagt: They are Everywhere.
„They are Everywhere“ ist ein wirklich interessanter Near-Future-Thriller, durch den man mit ganz anderen Augen auf die rasante technische Entwicklung blickt und sie kritisch hinterfragen lässt. Man erkennt sehr schnell Parallelen zu unserem heutigen Stand der Technik und denkt ganz automatisch über die Vor- und Nachteile von KI nach. Denn was passiert wirklich, sollte je ein Logik-Virus von diesem ausgeklügelten System Besitz ergreifen?
Andreas Langer schreibt sehr bildhaft und eingängig und lässt den Leser so an dieser, ja fast schon apokalyptischen Welt, teilhaben. Man fühlt sich in Jarrett und Hannah hineinversetzt, spürt ihre Ängste, ihre Furcht, aber auch ein kleines Fünkchen Hoffnung. Die beiden Jugendlichen kämpfen um ihr Überleben und finden dabei auf gewisse Weise zu sich selbst.
Allerdings waren mir persönlich die beiden Charaktere etwas zu blass. Ich hätte mir mehr Tiefe, mehr Einblicke in ihre Gedanken und noch mehr Gefühl gewünscht. Denn ich denke, so eine Ausnahmesituation macht etwas mit dem Menschen und genau das habe ich leider nicht erkennen können. Alles in allem war es ein sehr rasanter Trip in Richtung Zuversicht und Erkenntnis, bei dem eine Katastrophe auf die nächste folgte. Spannend, erlebnisreich und durchaus nachvollziehbar.
Ein Buch für alle, die bereit sind, sich auch mit den möglichen Gefahren und Konsequenzen von technischer Weiterentwicklung zu beschäftigen - auch wenn die Vereinfachung und der Spaß meist überwiegen.