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Veröffentlicht am 23.05.2024

Vom Feld auf den Teller

Vom Feld auf den Teller
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Wo kommt eigentlich unser Essen her? Viel zu selten stelle ich mir diese Frage. Denn solange es verfügbar und schnell auf den Tisch zu bringen ist, ist es leicht Nahrungsmittel als selbstverständlich zu ...

Wo kommt eigentlich unser Essen her? Viel zu selten stelle ich mir diese Frage. Denn solange es verfügbar und schnell auf den Tisch zu bringen ist, ist es leicht Nahrungsmittel als selbstverständlich zu erachten. Doch selbstverständlich ist es eben nicht, dass immer genügend Nahrungsmittel für alle Menschen zur Verfügung stehen. Und der Wandel rund um das Klima verschärft auch die Situation um die Produktion von Lebensmitteln.

Vom Feld auf den Teller

Der Umgang mit den Veränderungen durch den Klimawandel wird für die Menschheit zukünftig einer der größten Herausforderungen sein. Daher sollte jeder anfangen, zu hinterfragen, was er auf dem Teller liegen hat und welcher Aufwand bei der Produktion betrieben wird. Da ergibt es durchaus Sinn mal über den eigenen Tellerrand zu schauen, um sich damit zu beschäftigen, wie es andere machen. Wenn man dies zusammen mit seinen Kindern tun möchte, bietet das Buch „Vom Feld auf den Teller: Nachhaltige Landwirtschaft rund um die Welt“ eine gute Möglichkeit.

Ein Jahr auf den Bauernhöfen dieser Welt: der Anbau von Lebensmitteln im Lauf der Jahreszeiten

Schwerpunkt dieses Kinderbuches ist die nachhaltige Landwirtschaft der verschiedensten Regionen und Kulturen. Autorin Nancy Castoldo nimmt ihre Leser:innen mit auf eine spannende Reise durch die vier Jahreszeiten, die sehr unterschiedlich sein können – je nachdem, wo die Lebensmittel produziert werden. Hierbei erfährt man einiges über die in der Landwirtschaft eingesetzten Maschinen oder Roboter und über die Böden, auf denen unsere Nahrung wächst. Man lernt die verschiedenen Tierrassen und ihre Haltungsformen kennen und staunt über ungewöhnliche Farmen, die manchmal auf Wolkenkratzern zu finden sind. Zusätzlich erfahren wir Leser:innen, wie man ohne Chemie Unkraut oder Schädlinge bekämpft, damit es am Ende eine ertragreiche Ernte geben kann.

Das Kapitel „Wir alle können helfen“ ist für meinen Geschmack mit seinen insgesamt vier knapp erzählten Ansätzen etwas zu kurz ausgearbeitet. Denn grundsätzlich kann jeder (noch mehr) dazu beitragen, sich bewusst und gesund zu ernähren, und gleichzeitig den Planeten zu schützen.

Das Buch „Vom Feld auf den Teller: Nachhaltige Landwirtschaft rund um die Welt“ von Nancy Castaldo enthält jedoch nicht nur viele spannende und sehr unterhaltsame Fakten über nachhaltige Landwirtschaft. Es enthält auch überaus gelungene und einnehmende Illustrationen von Ginnie Hsu, die den Text gekonnt untermalen und anschaulich machen.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Frieda, Nikki und die Grenzkuh

Frieda, Nikki und die Grenzkuh
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Kommt ihr mit auf eine literarische Reise nach Elend? Hört sich erst einmal nicht so verlockend an, oder? Jedoch täuscht der Name des Dörfchens, in das ich euch einladen möchte. Elend hat einiges an Unterhaltung ...

Kommt ihr mit auf eine literarische Reise nach Elend? Hört sich erst einmal nicht so verlockend an, oder? Jedoch täuscht der Name des Dörfchens, in das ich euch einladen möchte. Elend hat einiges an Unterhaltung zu bieten. Vor allem Außenstehende, wie mich, als ich beim Lesen Uticha Marmons Geschichte „Frieda, Nikki und die Grenzkuh“ zu einer stillen Beobachterin wurde.

Frieda, Nikki und die Grenzkuh

Seit Frieda denken kann und noch viel länger gibt es in dem Dorf Elend eine Grenze. Niemand kann wirklich sagen, warum es sie gibt. Nur, dass sie sich deutlich auf den Alltag des Dorflebens auswirkt. Denn die Nord- und Südelender nutzen jede Möglichkeit, um sich einander das Leben schwer zu machen. Als wären diese alltäglichen Streitigkeiten nicht schon genug, bringt Kuh Angela aus Südelend genau auf der Grenze ihr Kälbchen zur Welt – und Kalbsvater ist Bronco aus Nordelend! Mit diesem Ereignis entflammt ein Streit, in dem keine Seite wirklich gewinnen kann.

Ich liebe wahrhaftige Geschichten, die auf die ersten Seiten ganz unauffällig anklingen und mit jeder gelesenen Seite an Intensität zunehmen. Und genauso eine Geschichte ist die von Frieda, Nikki und der Grenzkuh. Denn nachdem ich einen kurzen Einblick in den Dorfalltag und die Gepflogenheiten um die Trennung in Nord- und Südelend bekommen habe, gebar Kuh Angela ihr Kalb. Von nun an erlebte ich sämtliche Bewohner im Ausnahmezustand und viele spannende und tiefgründige Szenen, die mir verdeutlicht haben, dass es nicht immer Kinder sind, die sich kindisch verhalten. Am Ende sind es Frieda und Nikki, die einen kühlen Kopf behalten und alle Bewohner dazu bewegen, zusammen an einem Strang zu ziehen. Denn gemeinsam kann man schneller etwas bewegen, als wenn man gegeneinander agiert.

„Frieda, Nikki und die Grenzkuh“ ist ein überaus empfehlenswertes Kinderbuch von Uticha Marmon. Obgleich ich der Zielgruppe längst entwachsen bin, fühlte ich mich mit der erfrischend humorvollen und tiefgründigen Handlung und den wunderbaren literarischen Figuren und ihren gewichtigen Botschaften bestens unterhalten. Erwähnen muss ich auch die gelungenen Illustrationen von Maja Bohm, die sich hervorragend in die Geschichte einfügen und dazu einladen, etwas auf den Seiten zu verweilen.

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Der Wortschatz

Der Wortschatz
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Abenteurer Oscar liebt es, große Löcher in die Erde zu buddeln. So macht er sich auch an einem milden Herbstmorgen auf, um seiner Leidenschaft nachzugehen. Dabei stößt er auf eine prächtige Holztruhe und ...

Abenteurer Oscar liebt es, große Löcher in die Erde zu buddeln. So macht er sich auch an einem milden Herbstmorgen auf, um seiner Leidenschaft nachzugehen. Dabei stößt er auf eine prächtige Holztruhe und vermutet einen imposanten Schatz darin. Geschickt öffnet er die Truhe, und ganz anders als erwartet, lag ein großes Durcheinander aus den unterschiedlichsten Worten darin. Etwas enttäuscht zog Oscar das Wort »quietschgelb« heraus und warf es achtlos ins Gebüsch. Kurz darauf rennt ein quietschgelber Igel an ihm vorbei. Schnell wird Oscar klar, dass man scheinbar mit diesen Worten einiges anstellen.
Der Wortschatz

Einmal ausgesprochen, haben Wörter eine magische Kraft – dies wird Oscar im Laufe der Geschichte klar. Irgendwann ist die Kiste mit dem Wortschatz jedoch leer. Doch eine schicksalshafte Begegnung zeigt ihm, wie er selbst neue Wörter machen kann. Oskar lernt die Bedeutung von Wörtern und, dass er behutsam mit ihnen umgehen muss.

Der Erwerb bzw. die Ausbildung des eigenen Wortschatzes ist wichtig für das gesamte Leben eines Menschen. Sprache ist vielfältig und sie besitzt große Macht. Umso wichtiger sind Bücher wie „Der Wortschatz“, weil es seine kleinen Leser:innen dazu anregt, sich im bewussten Umgang mit der Sprache auf spielerische Weise auszuprobieren.

Beginnt man mit dem Lesen dieses imposanten Bilderbuches, wird man umringt von Worten und taucht man ab in die Welt des Abenteurers Oscar. Diese literarische Hauptfigur ist ein mitreißender Charakter, der über eine große Portion Fantasie verfügt. Und diese präsentiert Oscar auf vielen beachtlichen Bilderbuchseiten.

Besonders auffallend ist die Gesamtgestaltung – das Zusammenspiel von erstaunlichen, ästhetischen Illustrationen und dem erzählendem Text, bei dem hin und wieder ein Wort aus der Reihe tanzt und sich in den Vordergrund drängelt. Dadurch erkennt man, wie Wörter die Welt und alles Leben verändern können. Auch, wie sie mit einer gewissen Ordnung aufräumen können.

„Der Wortschatz“ von Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger ist ein wahrer Bilderbuchschatz und eignet sich nicht nur zum Vorlesen, sondern auch für erste Leseübungen. Zusätzlich enthält es QR-Code, mit dem man Pädagogisches Begleitmaterial für die Grundschule downloaden kann.

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Veröffentlicht am 20.04.2024

Das Museum der unnützen Körperteile

Das Museum der unnützen Körperteile
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Wie lange ist dein letzter Museumsbesuch her? Bei mir ca. ein Jahr, denn mittlerweile ist es für mich persönlich mit einigen Umständen verbunden und häufig auch etwas zu kostspielig. Dennoch versuche ich ...

Wie lange ist dein letzter Museumsbesuch her? Bei mir ca. ein Jahr, denn mittlerweile ist es für mich persönlich mit einigen Umständen verbunden und häufig auch etwas zu kostspielig. Dennoch versuche ich einige interessante Ausstellungen mit meinem Sohn zu besuchen. Umso größer war meine Freude mit „Das Museum der unnützen Körperteile“ eine fantastische Ausstellung in Buchform gefunden zu haben.

Das Museum der unnützen Körperteile

Schlägt man dieses Kinderbuch auf, wird man mit einem Plan auf den Inhalt der Ausstellung vorbereitet. Blättert man weiter, wird man in der Eingangshalle von dem Museumsführer einem Weisheitszahn mit einer kurzen Einführung ins Thema begrüßt. Der Weisheitszahn erklärt den Lesern was Rudimente sind. Danach startet der Rundgang und die Leser entdecken in jedem neuen Ausstellungsraum unglaubliche Exponate, die die Evolution entwickelt hat und sich auch heute noch in unserem Körper befinden.

Willkommen im sonderbarsten Museum aller Zeiten!

Beim Erkunden der kuriosen Ausstellung erfährt man viel Wissenswertes über die Rudimente. Vor allem wofür sie früher einmal nützlich waren, welche Weiterentwicklungen sie aus jetziger Sicht überflüssig machen und warum sie heute noch immer in unserem Körper sind. Und, dass einige Überbleibsel gar nicht so unnütz sind, wie gedacht. Der Weisheitszahn erklärt es so, dass es für alle Leser überaus unterhaltsam ist und keine Frage mehr offen bleiben. Auch als Erwachsene hatte ich viele Aha-Momente.

Liebe deine Überbleibsel

Nach jeder Stippvisite in einem Museumsraum gibt es einen kleinen Schaukasten für Experimente oder praktische Tipps, wie man mit seinen Rudimenten umgeht. Am Ende der Ausstellung werden alle Museumsbesucher mit einem Besuch im Museumsshop belohnt. Hier warten wunderbar humorvolle Souvenirs (die man leider doch nicht mitnehmen kann) bevor man die Ausstellung in Richtung Glossar verlässt.

Sehr gelungen ist nicht nur der Aufbau der Handlung, die dominiert wird von einem sehr schlauen Museumsführer und seiner Begleitung, die erst im Verlauf der Ausstellung offenbart, warum auch sie ein unnützer Körperteil ist. Ihre Dialoge erfrischen die Handlung und gleichen einem urkomischen Schlagabtausch. Zusätzlich bindet der Museumsführer die Leser aktiv mit in das Geschehen ein, indem er sie direkt anspricht und ihnen hin und wieder Fragen stellt.

Überaus gelungen sind auch die erheiternden Illustrationen von Illustrator Clayton Hanmer, die sich perfekt in das Gesamtkonzept einfügen und die Leser durchgehend bestens unterhalten.

„Das Museum der unnützen Körperteile: Warum du heute noch Weisheitszähne, Schluckauf oder Gänsehaut bekommst“ von Rachel Poliquin bietet viele unterhaltsame Lesestunden und ist eine überaus gelungene Abwechslung im Kinderbuch-Regal. Das Buch gleicht einem heiteren Museumsbesuch, den man nicht so schnell vergisst und viel Wissenswertes mitnehmen kann.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Cato und die Dinge, die nieman sieht

Cato und die Dinge, die niemand sieht
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Wer wie ich auf der Suche nach besonderen Geschichten für Kinder und Jugendliche ist, muss lange zwischen den glitzernd bunten Buchschnitten dieses Genres suchen. Denn unter diesem bunten Glitzern sind ...

Wer wie ich auf der Suche nach besonderen Geschichten für Kinder und Jugendliche ist, muss lange zwischen den glitzernd bunten Buchschnitten dieses Genres suchen. Denn unter diesem bunten Glitzern sind oft substanzlose Erzählungen von unerreichbaren Helden mit Superkräften versteckt. Ich kann es verstehen, dass man sich mit diesen Büchern gerne die Zeit vertreibt und dennoch sehne ich mich nach Geschichten, die mich bewegen und mir buchstäblich unter die Haut gehen. Literarische Figuren, die echt wirken und keine monumentalen Heldentaten vollbringen. Wie Cato, die literarische Hauptfigur aus dem Buch „Cato und die Dinge, die niemand sieht“.
Cato und die Dinge, die niemand sieht

Cato ist ein Mädchen, welches einen besonderen Blick auf die Dinge um sie herum hat. Sie schätzt die kleinen Details und Momente, die bescheiden wirken. So bescheiden, dass sie kaum jemand bemerkt – außer Cato. So ist sie auch eine der ersten, der das neue Kino auffällt. Die Besitzerin des Kinos Frau Kato zeigt dort „Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest“. Es sind Filme, die einer Zeitreise gleichen. Und mit solch einem Film hätte Cato die Möglichkeit, ihre verstorbene Mutter das erste Mal in ihrem Leben zu sehen.
In Filmen durch die Zeit reisen

In Filmen durch die Zeit reisen ist ein schöner Gedanke und in diesem Buch überaus unterhaltsam. Doch ist dies nicht der einzige Aspekt, der reizvoll an dieser Geschichte ist. Vielmehr ist es die Protagonistin Cato, die mich mit ihren Ecken und Kanten, ihrem Wesen und ihrer Stärke für sich eingenommen hat. Und ihre komplizierte Beziehung zu ihrer Familie. Cato wächst ohne Mutter auf und lebt zusammen mit einem Vater, der in ihrem Leben nicht wirklich präsent ist. Catos Vater wirkt wie eine leere Hülle, als hätte ihn seine Trauer über Jahre aufgezehrt. Seine Tochter wächst auch ohne seine Unterstützung zu einem beachtlich starken Mädchen heran.

Neben der komplexen und problematischen Familiengeschichte wird auch das Thema Trauer besprochen. Der Autor Yorick Goldewijk tut dies wortgewandt und mit viel Feingefühl, sodass es nie zu bedrückend wird. Nicht umsonst gewann dieses Buch den Goldenen Griffel, den wichtigsten Kinder- und Jugendbuchpreis in den Niederlanden.

In verschiedenen Kapiteln dürfen wir Leser nicht nur an Catos erstaunlichen Entwicklung und ihren Entscheidungen teilhaben. Wir erleben auch, wie sehr unterschiedliche Menschen die Handlung bereichern, in dem sie das Kino besuchen und ihre ganz eigene Geschichte erzählen und sie ein wenig verändern.

Mit „Cato und die Dinge, die niemand sieht“ hat Yorick Goldewijk eine bewegende Geschichte geschrieben, die mich auch, nachdem ich sie beendet habe, noch lange beschäftigt hat. Vor allem stellte sich mir die Frage, wohin ich durch die Zeit reisen würde, um etwas erledigen, was mir auf der Seele brennt. Höchstwahrscheinlich würde ich einfach zu meiner Oma reisen, um mit ihr den Moment zu genießen und um Dinge zu betrachten, die sonst niemand sieht.

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