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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

Trilogie Teil 2

Die Straße der Hoffnung
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Abigail Hampton ist, um ihren Geliebten Oliver Rashleigh vor der Hinrichtung zu retten, im Jahr 1843 mit ihm von England nach New York geflohen. Und von dort weiter Richtung Westen nach Oregon, wo sie ...

Abigail Hampton ist, um ihren Geliebten Oliver Rashleigh vor der Hinrichtung zu retten, im Jahr 1843 mit ihm von England nach New York geflohen. Und von dort weiter Richtung Westen nach Oregon, wo sie sich eine neue Existenz aufbauen konnten.
Doch unbemerkt hat sich ein gefährlicher Verehrer an ihre Fersen geheftet.
Melody Stewart und Dan Rashleigh, Nachfahren von Abigail und Oliver, folgen ihren Spuren und decken dabei nicht nur ein Geheimnis auf!

Im zweiten, erneut unglaublich fesselnden Teil der Reihe, folgt man abwechselnd Abigail und Oliver auf ihrer Flucht, sowie Melody und Dan, die unbedingt die Vergangenheit ihrer Vorfahren erforschen möchte.
Die Beschreibungen der Überfahrt nach New York, die ersten Eindrücke der "neuen Welt" und besonders der Trek in den damals tatsächlich noch wilden Westen, sind sehr eindrucksvoll und bildhaft beschrieben.
Die Recherche dazu muss sehr aufwändig und zeitintensiv gewesen sein. Mein Respekt!
Die dramatischen Geschehnisse, die Abigail durch den schrecklichen Sir Laurence erdulden muss, sind wirklich furchtbar und lassen die Leser(innen) mit Schaudern durch die Seiten fliegen.
Ein Lächeln aber wird durch die sich anbahnende Romanze von Ebenezer und Robby hervorgerufen.

Bei Melody und Dan, mittlerweile eine Paar, hapert es ein wenig an der Kommunikation, was vermeidbare Folgen hat - oder haben könnte.
Melody hat, inzwischen mit ihren Töchtern in Oregon, eine weitere verblüffende Entdeckung gemacht und ein ganz neues Geheimnis in der Vergangenheit der Familie Riley entdeckt.

Die Autorin hat es geschafft, die Spannung des ersten Teiles nicht nur zu halten, sondern sogar noch zu steigern.
Dieses Gefühl von "immer auf der Flucht" wird hervorragend vermittelt, auch beim lesen hält man stets ein wenig Ausschau nach eventuellen Verfolgern.
Wer ist Freund, wer ist Feind?
Der ominöse Sir Laurence, der Abigail und Oliver gefolgt ist, wird immer unheimlicher und gefährlicher und sorgt beim umblättern der Seiten für erhöhten Puls.
Eine alte unbewohnte Villa in Oregon scheint mehr Fragen als Antworten für Melody bereitzuhalten und durch das offene Ende warten die Fans der Reihe mehr als ungeduldig auf den abschließenden Teil der Trilogie.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Start der Oxford-Krimi-Reihe

Die Toten vom Magdalen College
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Bei einem Alumni-Dinner im Magdalen College der Universität Oxford bricht ein wichtiger Lokalpolitiker tot zusammen.
Er wurde vergiftet, doch keiner der Gäste an seinem Tisch will etwas gesehen haben.
Und ...

Bei einem Alumni-Dinner im Magdalen College der Universität Oxford bricht ein wichtiger Lokalpolitiker tot zusammen.
Er wurde vergiftet, doch keiner der Gäste an seinem Tisch will etwas gesehen haben.
Und auch bei ihren weiteren Nachforschungen stoßen Inspector Heidi Green und ihr neuer Kollege Frederick Collins von der Thames Valley Police auf eisernes Schweigen.
Nur eins steht fest: Ein paar der Ehemaligen hüten ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit.
Bald gibt es eine zweite Leiche…

Es handelt sich hier um den ersten, in sich abgeschlossenen Band der Oxford-Krimis mit dem Ermittler-Duo Green/Collins.
Ein Cosy-Krimi als klassischer Whodunit, der seine Leserschaft trotz einer übersichtlichen Anzahl Verdächtiger mit genügend Hinweisen, unterschiedlichen Motiven und falschen Fährten zum miträtseln animiert.
Ein klein wenig Privatleben von Heidi und Frederick und ganz viel Oxford-Lokalkolorit machen den Krimi zu einem Lesevergnügen, der Lust auf die Folgebände macht.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Das Auktionshaus Teil 1 - London

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 1)
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Als Sarah Rosewell in den Haushalt von Lady Sudbury aufgenommen wird, ändert sich ihr Leben über Nacht:
Sie entkommt der Enge und der Gewalt ihres Elternhauses im Armenviertel Soho und vor ihr liegen Zukunft ...

Als Sarah Rosewell in den Haushalt von Lady Sudbury aufgenommen wird, ändert sich ihr Leben über Nacht:
Sie entkommt der Enge und der Gewalt ihres Elternhauses im Armenviertel Soho und vor ihr liegen Zukunft und Perspektiven.
Sarah wird Dank ihrer Wohltäterin zu einer Expertin für wertvolle Gegenstände ausgebildet und beginnt für das prestigeträchtige Auktionshaus Varnham’s zu arbeiten.
Das ist jedoch vielen ein Dorn im Auge und Sarah muss sich gegen teils mächtige Gegenspieler behaupten, die nur darauf warten, dass sie einen Fehler macht.
Ihre Vergangenheit kann sie nicht abstreifen - ihre Zukunft will sie nicht aufs Spiel setzen.
Dann bricht der Erste Weltkrieg aus und die Kriegsjahre verändern alles…

Bei "Der Glanz Londons" handelt es sich um den fesselnden ersten Teil einer Reihe um ein fiktives Auktionshaus, angesiedelt im frühen 20. Jahrhundert.
Sowohl die atmosphärische Beschreibung Londons, als auch die Protagonistin Sarah, ziehen die Leser(innen) sofort in ihren Bann.
Sarah ist ein Straßen- und Arbeiterkind, sie weiß sich zu wehren, zu kämpfen - aber auch, wann es besser ist zu schweigen und in Deckung zu gehen.
Ihre Erfahrungen helfen ihr dabei, ihrem brutalen Vater aus dem Weg zu gehen, im Hause Sudbury zu bestehen - und sich gegenüber der männlichen Dominanz bei Varnham's zu behaupten.
Als Sarah sich zum ersten Mal verliebt, ist es ausgerechnet der aus adligem Haus stammende Fotograf Philipp.
Als dieser aus familiären Gründen gezwungen ist eine reiche Erbin zu heiraten, gilt Sarahs ganzes weitere Handeln ihrer Karriere.
Da die Autorin selbst jahrelang als Sachverständige für ein weltweit handelndes Auktionshaus gearbeitet, Provenienzen geprüft und Ausstellungen organisiert hat, sind die Beschreibungen von Kunstobjekten, Schmuck, Möbeln etc., sowie Ablauf und Atmosphäre rund um eine Auktion, perfekt und dabei lehrreich beschrieben!
Auch die unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellungen, die entsprechenden Chancen und Möglichkeiten, werden wunderbar vermittelt.
Die Einarbeitung des historischen Kontextes lässt Sarah später an ein Auktionshaus nach Wien wechseln.
So heißt der Folgeband dann auch "Die Träume Wiens".
Ich freue mich schon sehr darauf, Sarah auf ihrem weiteren Weg zu begleiten!

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Gretchen in Berlin

Die Damen vom Pariser Platz
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Berlin, 1926: Gretchen, schüchtern und ein wenig naiv, zieht aus der Provinz nach Berlin.
Im Schönheitssalon der Madame Bross wird sie von der Nachtclubsängerin Isis als Tippfräulein für deren Memoiren ...

Berlin, 1926: Gretchen, schüchtern und ein wenig naiv, zieht aus der Provinz nach Berlin.
Im Schönheitssalon der Madame Bross wird sie von der Nachtclubsängerin Isis als Tippfräulein für deren Memoiren eingestellt.
Wer hat wohl Isis die Narbe zugefügt, die ihre linke Gesichtshälfte entstellt? Gretchen stürzt sich, zuerst zögerlich, dann immer selbstbewusster, in das glamouröse Leben der Großstadt.
Ausgerechnet zu Fred, dem charmanten Verlobten ihrer Jugendfreundin, fühlt sie sich sofort hingezogen.
Aber da ist auch noch der unnahbare Nachbar Erik…

Der Name Gretchen passt perfekt zu der zunächst noch recht unbedarften jungen Frau.
Da ihr in der Heimat das Geld für ein Studium fehlt, folgt sie ihrer Freundin Henni in die glitzernde Großstadt Berlin.
Unterkunft findet Gretchen bei Frieda Notter, die sie bei ihrem verheirateten Geliebten als Cousine ausgibt.
Autorin Joan Weng lässt ihre Protagonistin auf viele bunte Vögel treffen, zumeist aus ganz unterschiedlichen Künstlerkreisen, und so wird für ihre Leserschaft das laute, teils grelle Berlin der "goldenen 20er Jahre" lebendig.
Kaffeehäuser, Bars und Tanzlokale werden von Gretchen zuerst mit großen Augen bestaunt, aber nach und nach wird sie immer selbstsicherer und findet ihren ganz eigenen Weg.
Gretchen ist von Beginn an unglaublich liebenswert und hat mich an "Flämmchen" aus dem Roman "Menschen im Hotel" von Vicki Baum erinnert!
Henni tritt ihrer Freundin gegenüber oft überheblich und schnippisch auf. Ihre Träume von einer Karriere scheinen geplatzt, die Verlobung mit dem idealistischen Fred zukunftslos? Auf mich wirkt sie desillusioniert und ein wenig neidisch auf die noch optimistische Freundin - sie tat mir irgendwann, trotz ihrer Spitzen, sehr leid.
Und wer denkt beim mäßig erfolgreichen, stets an sich zweifelnden Erik, nicht auch an Paul Varjak aus "Frühstück bei Tiffany" von Truman Capote?
Dank wunderbar flüssigem Schreibstil liest sich diese Geschichte wie von selbst und ich habe sie mit einem Lächeln beendet!

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Vicki Baum

Vor Frauen wird gewarnt
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Vicki Baum war in den 1920erJahren das, was man eine emanzipierte Frau nennt - und damit eine Pionierin ihrer Zeit.
Ihr Roman „Menschen im Hotel“ war ein Bestseller, der sie schlagartig zum Star der Unterhaltungsliteratur ...

Vicki Baum war in den 1920erJahren das, was man eine emanzipierte Frau nennt - und damit eine Pionierin ihrer Zeit.
Ihr Roman „Menschen im Hotel“ war ein Bestseller, der sie schlagartig zum Star der Unterhaltungsliteratur machte.
Sie wurde zur Verkörperung der Karrierefrau, ein Begriff, der damals durchaus positiv besetzt war, und von ihren Leserinnen verehrt und um ihre Eigenständigkeit beneidet.
Doch wie sah die Frau hinter der glänzenden Fassade aus?

Mit dem Titel "Vor Frauen wird gewarnt" spielt Heidi Rehn nicht nur mit dem Titel eines erfolgreichen Romanes von Vicki Baum (Vor Rehen wird gewarnt), sondern zeigt auch eine kleine Parallele von Titelfigur zu Autorin auf.
Wie ihre Protagonistin im "Reh", wird auch Hedwig Lert, die stets unter ihrem Ruf- und Mädchennamen Vicki Baum veröffentlicht, zuerst unterschätzt.
In einer von Männern dominierten Welt wagt sie allerdings ungewöhnliches: Obwohl verheiratet und Mutter von zwei Söhnen, geht sie allein nach Berlin um Karriere zu machen!
Ein Pakt mit ihrem liberalen Ehemann, sich gegenseitig stets zu unterstützen, auch in beruflichen Belangen, gibt ihr die Möglichkeit, zu "der Baum" zu werden. Auch Affären oder amouröse Abenteuer sind wechselseitig "erlaubt". Die Liebe der Eheleute zueinander aber ist beständig!
Vicki Baum fühlt sich in Berlin frei, sie genießt die Zeit und kostet aus, was das Leben ihr bietet.
Trotz aller Vergnügungen schafft sie ein enormes schriftstellerische Pensum im Haus Ullstein, schreibt dazu noch ihre Romane und Drehbücher.
Vicki ist erfolgreich, überall beliebt und bleibt trotzdem immer auf dem Boden.
Und eine "Rabenmutter" ist sie dabei auch nicht - sie telefoniert täglich mit den Söhnen und sie verbringen die Ferien stets gemeinsam.
Vicki Baum lebt als Frau ein Leben, wie es vor und nach ihr Tausende von Männern getan haben und noch immer tun.
Sie hat Pläne und Ziele, weiß dabei aber immer, wann sie sprechen - und wann sie lieber schweigen sollte. Und am Ende ist sie erfolgreicher denn je zuvor!
Es ist ein ausgesprochen großes Vergnügen, hineinzuschauen in den Alltag im Haus Ullstein, ein kurzen Einblick in das Leben einer großartigen Autorin zu erhaschen und die Geburt eines Literaturklassikers mitzuerleben.
Heidi Rehn schafft es, dank einer bemerkenswerten Recherche, das Berlin der 1920er Jahre vor dem inneren Auge erstehen zu lassen.
Und mit ihrem fesselnden Schreibstil erweckt sie auf jeden Fall den Wunsch, eines der wunderbaren Bücher von Vicki Baum (noch einmal) zu lesen.

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