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Veröffentlicht am 28.02.2024

Geheimnisse

Das Mörderarchiv
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Frances Adams war siebzehn Jahre alt, als ihr eine Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt prophezeite, dass man sie ermorden würde.
Ihr Leben lang nahm niemand Frances ernst.
Bis sie nun, sechzig Jahre später, ...

Frances Adams war siebzehn Jahre alt, als ihr eine Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt prophezeite, dass man sie ermorden würde.
Ihr Leben lang nahm niemand Frances ernst.
Bis sie nun, sechzig Jahre später, ermordet wird!
Tante Frances hatte also recht. Und sie hat vorgesorgt.
Erstens hat sie auf ihrem herrschaftlichen Landgut in Dorset ein besonderes Archiv angelegt. Jede Person aus dem Dorf, die sie auch nur im Entferntesten für verdächtig hielt, taucht dort auf. Zweitens hat sie ein Testament hinterlassen: Wer den Mordfall löst, erbt alles.
Schafft es ihre Großnichte Annie oder der fiese Stiefneffe?
Da Annie die schrullige alte Dame nie kennengelernt hat, scheint sie klar im Nachteil.
Doch dann findet sie ein Tagebuch der Tante und liest über ein tragisches Ereignis in den Sechziger Jahren.
Annie kombiniert: Unter mehr als einem Dach in Castle Knoll schlummert ein Geheimnis.
Nur unter welchem ein mörderisches?

Annie wächst mit ihrer alleinerziehenden Mutter Laura im Haus ihrer Großtante Frances in Chelsea auf.
Kennengelernt hat sie diese aber nie, denn Frances lebte im ländlichen Castle Knoll.
Im "Wettstreit" um das Erbe liegt - lt. Testament - neben Annie lediglich Saxon, der Neffe von Frances bereits verstorbenem Ehemann Ford.
Die zwei Konkurrenten haben eine nur sehr knappe Frist für die Aufklärung des Mordfalles und sollte es keinem von ihnen gelingen, wird alles verkauft und der Erlös geht an die Krone.
Wem kann Annie vertrauen? War vielleicht "nur" jemand daran interessiert, dass eines der vielen Geheimnisse, die Frances im Laufe der Jahre aufgedeckt hatte, weiter geheim bleibt? Oder gibt es womöglich eine Verbindung zum Verschwinden der jungen Emily im Jahr 1966?
Während Annie die Tagebücher von Frances liest, lernt man nicht nur die Freundinnen Frances, Rose und Emily kennen. Auch die Verbindungen zu den noch immer in Castle Knoll lebenden Jugendfreunden Walt, Archie und John stehen plötzlich in neuem Licht da.
Und irgendwie ist plötzlich fast jeder verdächtig!
"Das Mörder-Archiv" wartet mit mehreren ganz unterschiedlichen Personen auf, von denen nicht wenige ein Motiv gehabt haben könnten, Frances oder Emily zu ermorden.
Das Erzähltempo nimmt immer mehr Fahrt auf und so wird die Handlung bis zum finalen Showdown richtig spannend.
Ich fand die Geschichte richtig gut und in Summe auch logisch aufgebaut.
Gefallen hat mir auch, dass es ein Cosy-Krimi ist, der ohne Liebesgeschichte auskommt.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Teil 2 der Reihe

Der Tod bleibt über Nacht
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Auch im zweiten Teil kommt der kriminalistische Teil der Handlung erst langsam in Gang.

Es wird auf der Suche nach einem möglichen Motiv verstärkt um Beziehungen und Verflechtungen einzelnen Personen ...

Auch im zweiten Teil kommt der kriminalistische Teil der Handlung erst langsam in Gang.

Es wird auf der Suche nach einem möglichen Motiv verstärkt um Beziehungen und Verflechtungen einzelnen Personen gesprochen, wobei ein Geheimnis aus der Vergangenheit ans Tageslicht kommt.

Die Lösung hatte sich angedeutet, wobei die exakten Umstände aus der Vorgängen dann überrascht haben.

Den Täter hatte ich nicht im Verdacht und ich fand das Motiv auch nicht wirklich nachvollziehbar.

Die sich im ersten Teil anbahnende Beziehungen zwischen Fiona und Aidan ist jetzt was?

Ich hoffe die interne "Korruptions"-Fahndung ist in der nächsten Folge abgeschlossen, bevor es bei weiteren Fällen zu viel Raum einnimmt.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Ich hoffe auf eine Fortsetzung

Sturmmädchen
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Eifel, Sommer 1933: Die Freundinnen Elli, Margot und Käthe kennen sich seit ihren Kindertagen.
In schillernden Farben malen sich die drei jungen Frauen aus, was ihnen die Zukunft bringen wird.
Als die ...

Eifel, Sommer 1933: Die Freundinnen Elli, Margot und Käthe kennen sich seit ihren Kindertagen.
In schillernden Farben malen sich die drei jungen Frauen aus, was ihnen die Zukunft bringen wird.
Als die Nationalsozialisten die Macht übernehmen fühlt Käthe sich von der neuen Ideologie angezogen.
Ihre Freundschaft wird nun auf eine harte Probe gestellt, denn für die Jüdin Margot und ihre Familie geht es schon bald um Leben und Tod.
Die gehbehinderte Elli, das »Hinkemädchen«, wird hineingerissen in einen Strudel der Gefühle, denn sie fühlt eine Liebe in sich aufkeimen, die es gar nicht geben dürfte.
Doch Elli weiß, dass sie nur eine Wahl hat: Margot zu helfen, um jeden Preis - auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt und droht, alles zu verlieren, was sie liebt.

Auch wenn die Handlung (mit Ausnahme von Prolog und Epilog) in dem relativ kurzen Zeitraum von Oktober 1938 bis Mai 1939 spielt, wird hier eine große Geschichte erzählt.
Elli ist, wie damals viele junge Frauen vom Land, recht unbedarft, teils naiv, als sie von den Schrecken der Ereignisse quasi überrollt wird. Was tatsächlich gerade in der Welt geschieht, begreift sie erst als es (fast) zu spät ist.
Käthe verkörpert ein typisches Opfer der perfiden Nazi-Propaganda. Gehören sie und ihre verarmte Familie doch zu den vermeintlich "Abgehängten", verfangen die Heilsversprechen der neuen Machthaber sehr schnell.
Die lebenslustige, stets positive Margot muss hilf- und wehrlos zusehen, wie in kürzester Zeit ihre ganze Welt zusammenbricht. Zuerst nur beschimpft und ausgegrenzt, muss die gesamte Familie sehr schnell um ihr Leben fürchten.
Man ist beim lesen durchgängig an der Seite von Elli und man erlebt das langsame, aber stetige einsickern des Bösen in ihrer Umgebung fast hautnah mit.
Ich musste beim lesen die eine oder andere Pause einlegen und kurz durchatmen. Gerade weil manches, von dem wir heute mehr Details kennen, hier nur angedeutet wird, was aber dadurch nichts an Grausamkeit einbüßt.
Die Art und Weise wie Elli trotz Handicap und gegen viele Widerstände über sich hinauswächst, ist großartig und zeigt den Mut einzelner in dunkler Zeit.
Das kleine fiktive Dorf in der Eifel wirkt wie ein Spiegelbild der Gesellschaft Deutschlands kurz vor Kriegsbeginn und beschreibt die Umstände sehr realistisch.
Die Parallelen zu heute sind erschreckend!
Die Handlung endet mit einem Epilog Mai 1940 und ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, denn ich würde zu gern wissen, wie es Elli und Käthe während des Krieges ergehen könnte.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Kloana Pinzga

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Im nunmehr dritten Band aus der Totengräber-Reihe hat es Leopold von Herzfeldt sicher weder mit einem mordenden Geist zu tun, noch mit dem "Nachtkrapp", einem vogelartigen Wesen, das angeblich unartige ...

Im nunmehr dritten Band aus der Totengräber-Reihe hat es Leopold von Herzfeldt sicher weder mit einem mordenden Geist zu tun, noch mit dem "Nachtkrapp", einem vogelartigen Wesen, das angeblich unartige Kinder holt.
Spannend und gruselig ist es trotzdem!
Hilfe bei den Ermittlungen in diesen zwei doch sehr unterschiedlichen Fällen erhält Leo nicht nur wieder von Freundin Julia und Totengräber Rothmayer. Diesmal kommt noch die unerwartete Unterstützung des englischen Autors Arthur Conan Doyle dazu, den Leopold bei einer Séance kennenlernt.
Spiritismus, Wahrsagerei, Hellseherei und ähnliche "Parawissenschaften" waren Ende des 19. Jahrhunderts in Europa groß in Mode und diese Atmosphäre wird hier sehr gut in eine spannende Krimihandlung eingebunden.
Die Frage ob und wie die zwei Kriminalfälle zusammenhängen könnten, wird von Autor Oliver Pötzsch erneut wieder sehr gekonnt in den Raum gestellt. Genug sehr unterschiedliche Verdächtige und Motive gibt es ebenso, wie auch ganz unterschiedliche kriminelle Aktivitäten, die vielleicht - oder auch nicht - im Zusammenhang stehen könnten.
Die finale Lösung kam nach diversen falschen Spuren recht überraschend, findige Krimi-Leser könnten jedoch Hinweise erkennen. Ich hatte kurz eine diffuse Ahnung, habe die aber leider wieder aus dem Blick verloren. Chapeau Herr Pötzsch!

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Veröffentlicht am 27.01.2024

Start der Reihe

Altes Leid 1
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In der Mitte des 20. Jahrhunderts herrscht aus heutiger Sicht ein nicht nur sehr fragwürdiges Frauenbild vor, auch stecken die Ermittlungen bei der Polizei noch in den Kinderschuhen.
Und dann eine Frau ...

In der Mitte des 20. Jahrhunderts herrscht aus heutiger Sicht ein nicht nur sehr fragwürdiges Frauenbild vor, auch stecken die Ermittlungen bei der Polizei noch in den Kinderschuhen.
Und dann eine Frau bei der Polizei - damit hat so mancher männliche Kollege so seine Schwierigkeiten!
Ida Rabe trägt zwar ihr Herz am rechten Fleck, aber mitunter auch auf der Zunge und so muss sie sich daher öfter selbst zügeln um nicht ihre Stelle zu verlieren.
Die Lebensumstände der Menschen in der Nachkriegszeit sind hier sehr gut beschrieben, viele "Delikte" werden aus reiner Not heraus begangen. Nicht nur Ida Rabe kämpft nahezu täglich oft genug gegen Windmühlen.
Der Fall der getöteten Frauen wird erst recht spät spannend, vorher geht es verstärkt um die Verflechtungen von Kriminalität und dem Überleben in harten Zeiten.
Auch die persönlichen Hintergründe von Ida und ihrer Verbindung zur Unterwelt aus der Vergangenheit werden angedeutet.
Der Zusatz "Ein Fall für Ida Rabe" deutet an, dass es es sich um den Beginn einer Reihe handeln könnte.
Der Start ist vielversprechend und ausbaufähig.
Die Sprecherin schafft es an den richtigen Stellen mit "Berliner Schnauze" die Atmosphäre gut zu vermitteln.

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