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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2023

Kein Schafskrimi

Vier Schafe und ein Todesfall
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In einem Cosy-Krimi gibt es in der Regel einen oder vielleicht zwei "Privatschnüffler", die - auf zumeist unkonventionelle Art - der jeweiligen Polizei vor Ort gern einen Schritt voraus sind.
Hier ist ...

In einem Cosy-Krimi gibt es in der Regel einen oder vielleicht zwei "Privatschnüffler", die - auf zumeist unkonventionelle Art - der jeweiligen Polizei vor Ort gern einen Schritt voraus sind.
Hier ist es die sehr gut vernetzte Großfamilie Doyle, die mit ihren ganz unterschiedlich aufgestellten Mitgliedern über diverse Kontakte verfügt und den Todesfall Hamilton quasi im Alleingang löst.
Dabei kommt auch noch ein Geheimnis aus der Vergangenheit von Tante Chloe ans Tageslicht, was nicht nur zur Gefahr für die ganze Familie wird, sondern auch noch einen weiteren Mord nach sich zieht.
Auch wenn Grandma Emily das Oberhaupt der Familie ist, in diesem "Fall" scheint Kate die Hauptperson zu sein.
Und ja, es gibt tatsächlich vier besondere Schafe innerhalb der Herde - mit irgendwelchen Todesfällen haben sie aber nichts zu tun.
Den Schreibstil des Autors würde ich als kühl, fast als distanziert bezeichnen, erst Im letzten Drittel wurde es langsam etwas emotionaler und ganz zu Schluss auch spannend.
Durch die Vielzahl der agierenden Doyles war es zu Beginn für mich etwas schwierig den Überblick zu behalten, wer mit wem wie verwandt ist.
Die Grundidee einer ermittelnden Familie ist etwas ganz neues und vielleicht wird ja eine Reihe daraus.
Mich hat die Geschichte aber nicht so richtig abgeholt. Solide und ausbaufähig würde ich sagen.

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Habemus Papam

Konklave
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Dieses Buch wartete schon recht lange in meiner Tolino-App darauf gelesen zu werden.
Es gab zwei Gründe, dies jetzt zu tun.
Zum einen die Meldung, dass der betagte und schon seit geraumer Zeit gesundheitlich ...

Dieses Buch wartete schon recht lange in meiner Tolino-App darauf gelesen zu werden.
Es gab zwei Gründe, dies jetzt zu tun.
Zum einen die Meldung, dass der betagte und schon seit geraumer Zeit gesundheitlich schwächelnde Papst Franziskus ins Krankenhaus gekommen war und (man möge mir meine häretischen Gedanken verzeihen) nach 2x 1978, 2005 und 2013 eine fünfte Papstwahl anstehen könnte, die ich bewusst wahrnehme.
Zum anderen die Nachricht, dass "Konklave" gerade mit sehr interessanter Besetzung (u.a. Ralph Fiennes als Lomeli) verfilmt wird und ich mir den Film ggf. anschauen würde.
Die Beschreibung eines Konklave fand ich sehr gut beschrieben und ich könnte mir vorstellen, dass es im Wesentlichen so oder ähnlich ablaufen könnte.
Selbst die Krimi-Elemente finde ich (leider) nicht unwahrscheinlich.
Den persönlichen Hintergrund des am Ende gewählten Papstes fand ich zwar etwas unrealistisch, aber wer weiß schon wirklich, was sich so alles innerhalb des Klerus im allgemeinen und der Kurie im besonderen abspielt...

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Kein Golf-Krimi

Das Böse unter dem Mond
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Die Engländer John Stableford und Perceval Holmes ermitteln hier zum ersten Mal auf dem europäischen Kontinent!
Hat die Reihe noch als "Golf-Krimis" angefangen, ist von dem Thema leider nichts mehr übrig. ...

Die Engländer John Stableford und Perceval Holmes ermitteln hier zum ersten Mal auf dem europäischen Kontinent!
Hat die Reihe noch als "Golf-Krimis" angefangen, ist von dem Thema leider nichts mehr übrig. Schade.
Auch ansonsten ist vom ursprünglichen Charme der Reihe kaum mehr etwas vorhanden.
War das erste Drittel des Buches "nur" recht zäh (auch der Vorgänger ist erst sehr spät in die Gänge gekommen), wurde es dann.... langweilig.
Seitenlang wurden von Stableford und Holmes nur verschiedene Szenarien erstellt und diskutiert, sowie die Bewohner der Kolonie dahingehend befragt, wer sich wann wo befunden hat und wie das Verhältnis untereinander war.
Ich habe ab der Hälfte des Buches nur noch quergelesen und bin erst beim Finale wieder eingestiegen um die Auflösung zu erfahren.
Das der Tathergang dann für meinen Geschmack auch noch zu konstruiert war, hat zur Entscheidung geführt, die Reihe nicht weiter zu verfolgen.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Gesa und Ole

Die Buchverliebten
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Gesa und Ole haben eine Sache gemeinsam:
Nach dem Tod ihrer großen Liebe, haben beide sich ihr Leben als Single eingerichtet. Eine neue Partnerschaft - undenkbar!
Aber etwas unterscheidet sie elementar: ...

Gesa und Ole haben eine Sache gemeinsam:
Nach dem Tod ihrer großen Liebe, haben beide sich ihr Leben als Single eingerichtet. Eine neue Partnerschaft - undenkbar!
Aber etwas unterscheidet sie elementar:
Gesa, die ihr Leben immer gelesen hat und mit dem finnischen Autor Onni verheiratet war, hat seit dessen Tod Bücher nicht mal mehr angefasst.
Ole hat nach dem Tod seiner Frau Ophelia die Bücher erst entdeckt, ist sogar Buchhändler geworden.
Durch Zufall treffen die zwei aufeinander und dies lässt ihr Leben durch verschiedene Umstände eine ganz neue Richtung nehmen.
"Die Buchverliebten" ist eine wunderschöne, leise Geschichte über Liebe und Trauer, Hoffnung und Neuanfang.
Aber ist auch eine Roman über Literatur und wie das richtige Buch, die richtige Geschichte, zur rechten Zeit Trost, Hoffnung, Aufmunterung oder Mut schenken kann.
Die Erwähnung einzelner Bücher innerhalb der Handlung liest sich fast wie ein Kanon für Lebenshilfe unterschiedlichster Art.
Lange war für mich nicht klar, werden Gesa und Ole, die sich im Herbst ihres Lebens befinden, am Ende ein Paar sein oder ist es eine Geschichte über Freundschaft.
Der gemeinsame Plan Gesas Arbeitsplatz und gleichzeitig Oles Bücherei zu retten war für mich sofort recht unrealistisch, aber es kam ja dann doch alles irgendwie ganz anders.
Handlungsort Lübeck und ein warmer Erzählstil lassen eine wohlige und lebensbejaende Atmosphäre aufkommen.
Die Stimme von Eva Gosciejewicz passt ganz hervorragend.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Erster Fall für Ria und João

Südlich von Porto lauert der Tod
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Wie flüssiges Silber glänzt der Atlantik vor dem portugiesischen Küstenort Torreira, als Ria Almeida in der alten Heimat ihres Vaters ankommt.
Die Stuttgarter Polizistin ist für die Beerdigung ihres geliebten ...

Wie flüssiges Silber glänzt der Atlantik vor dem portugiesischen Küstenort Torreira, als Ria Almeida in der alten Heimat ihres Vaters ankommt.
Die Stuttgarter Polizistin ist für die Beerdigung ihres geliebten Großvaters angereist und nutzt gleichzeitig ihren Jahresurlaub um sich neu zu sortieren.
Mit Polizeiarbeit will sie erst mal nichts zu tun haben.
Als eine junge Frau stirbt, geht Dorfpolizist João, der eher mit Falschparkern als mit Leichen vertraut ist, von einem tragischen Unfall aus.
Aber als die Tote über Nacht verschwindet gibt es keinen Zweifel mehr: Jemand im Ort hat ein dunkles Geheimnis - João und Ria ermitteln wider Willen in ihrem ersten gemeinsamen Fall.

Eigentlich will die Deutsch-Portugiesin Ria in der Heimat des Vaters nur Urlaub machen, als sie in den Fall um die verschwundene Leiche der Restauratorin Raquel quasi hineinstolpert.
Aufgrund zuerst nicht näher genannter Probleme, hatte Ria sich in Stuttgart in den Streifendienst versetzen lassen - aber das ermitteln fehlt der jungen Kommissarin doch sehr.
Und João kann Hilfe auch sehr gut gebrauchen, denn dessen direkter Vorgesetzter Baptista macht gehörig Druck.
Allerdings hätte João diesem vielleicht sagen müssen, dass Ria die Cousine seiner Frau Mariposa ist und gar nicht bei ihm im Revier arbeitet?!
Dieser interessant startende Krimi punktet mit viel portugiesischem Flair, denn nicht nur die Beschreibung von Land und Leuten ist sehr gut gelungen wie ich finde, auch die Einflechtungen der verschiedenen kulinarischen Köstlichkeiten klingen ausgesprochen verlockend!
Beim Todesfall Raquel gibt es nach und nach unterschiedliche Hinweise, Theorien und Verdächtige zum miträtseln. Übermäßig spannend ist die Handlung vielleicht nicht - aber die Geschichte macht Spaß und hat mich gut unterhalten.
Das ungewöhnliche Ermittlerteam macht jedenfalls Lust auf weitere Fälle im wunderschönen Portugal.

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