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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ann Kathrin Klaasen ermittelt wieder

Ostfriesenschwur
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Ostfriesenschwur

Klaus-Peter Wolf

Der zehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen


Im Urlaub erhält der pensionierte Ubbo Heide ein großes Paket. Im Innern befindet sich der abgetrennte Kopf eines Mannes. Schon ...

Ostfriesenschwur

Klaus-Peter Wolf

Der zehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen


Im Urlaub erhält der pensionierte Ubbo Heide ein großes Paket. Im Innern befindet sich der abgetrennte Kopf eines Mannes. Schon bald stellt sich heraus, dass Ubbo Heide den Mann kannte und ihn in Verdacht hatte, eine Straftat begangen zu haben. Doch eine Strafe gab es für den Mann nie, da die Gerichte ihn nicht verurteilten. Als der nächste Kopf gefunden wird, der ebenfalls einem Toten gehört, dem man eine begangene Straftat nicht nachweisen konnte, liegt der Verdacht nahe, dass jemand selbst für Gerechtigkeit sorgen will. Ann Kathrin Klaasen und ihr Team beginnen zu ermitteln und Ubbo Heide ist ebenfalls fest entschlossen, den Täter zu stoppen....


"Ostfriesenschwur" ist bereits der zehnte Fall für die Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie allerdings auch ohne Vorkenntnisse lesen. Wenn man an der Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der empfohlenen Reihenfolge.

Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt problemlos. Denn durch die Zustellung des Kopfes befindet man sich sofort mitten im Geschehen und versucht gemeinsam mit Ann Katrin Klaasen und ihrem Team dem Täter auf die Schliche zu kommen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Dadurch wird Spannung aufgebaut, die durchgehend spürbar ist. Der Fall hält einige Überraschungen bereit, sodass es nie langweilig wird.

Man erfährt außerdem wieder einiges aus dem Privatleben der Ermittler. Außerdem gibt es Veränderungen im Team. Denn Ann Katrin Klaasen bekommt einen neuen Chef. Dieser hat es jedoch nicht ganz leicht, sich neben ihr und dem alten Chef Ubbo Heide zu behaupten. Diese Nebenhandlungen nehmen allerdings nicht zu viel Raum ein, sondern sorgen dafür, dass die Charaktere glaubhaft und lebendig wirken.

Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis sehr gut und spannend unterhalten. Allerdings muss ich zugeben, dass ich im Mittelteil einmal kurz das Gefühl hatte, dass sich die Handlung etwas zieht und nicht ganz "rund" läuft. Außerdem nerven mich die ständigen Anmerkungen zu den Handy-Klingeltönen der Protagonisten leider etwas. Denn ich habe es auch schon beim ersten Mal verstanden, wer welchen Klingelton hat und warum das so ist. Das muss wirklich nicht so oft wiederholt werden. Sonst habe ich aber nichts zu meckern, da der Fall mich wieder ganz in seinen Bann gezogen hat. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternen und eine klare Leseempfehlung für Krimi-Fans.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbar leicht erzählte Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Die Canterbury Schwestern
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Die Canterbury Schwestern

Kim Wright


Che de Milans Leben ist gut organisiert und darauf legt sie auch großen Wert. Ein Brief ihres Lebensgefährten wirft sie etwas aus der Bahn. Denn Ned bereitet sie ...

Die Canterbury Schwestern

Kim Wright


Che de Milans Leben ist gut organisiert und darauf legt sie auch großen Wert. Ein Brief ihres Lebensgefährten wirft sie etwas aus der Bahn. Denn Ned bereitet sie in diesem Brief auf die Trennung vor und gesteht, dass er in einer anderen Frau seine große Liebe gefunden hat. Ziemlich zeitgleich erhält sie die Urne mit der Asche ihrer kürzlich verstorbenen Mutter zugestellt. Ihre exzentrische Mutter äußert in einem Brief den Wunsch, dass Che zu einer Pilgerreise von London nach Canterbury aufbricht, um dort die Asche zu verstreuen. Da man den letzten Wunsch der eigenen Mutter kaum ignorieren kann und Che sich so vor der großen Aussprache mit Ned drücken kann, bucht sie tatsächlich einen Flug und schließt sich dann einer Pilgergruppe an. Auf dem gemeinsamen Weg beginnen die Frauen, sich berührende Geschichten zu erzählen....

Die Geschichte der Canterbury Schwestern wird in der Ich-Form, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Che, erzählt. Bereits im ersten Satz des Buchs spricht Che den Leser direkt an, sodass man das Gefühl hat, ihr direkt gegenüber zu sitzen und ihrer Erzählung zu lauschen. Sie benutzt dabei einen lockeren Ton und lässt zuweilen eine gut abgestimmte Prise Humor in die Handlung einfließen. Dadurch gelingt der Einstieg in diesen Roman mühelos.

Gemeinsam mit Che lernt man die anderen Frauen der Pilgergruppe kennen und bildet sich eine erste Meinung von den Mitreisenden. Durch die Geschichten, die die Frauen auf ihrer Wanderung erzählen, muss man den ersten Eindruck aber gelegentlich überdenken. Man lernt sie besser kennen und die Geschichten sorgen außerdem dafür, dass man zum Nachdenken angeregt wird. Zu tiefgründig wird die Erzählung allerdings nicht, denn ganz normale Reiseerlebnisse, die die Frauen ein wenig enger zusammenrücken lassen, lockern die Handlung auf. Da Che das Ganze so lebendig und erfrischend locker erzählt, kann man sich alles mühelos vorstellen und fliegt förmlich durch die Seiten.

Che ist eine sehr sympathische Protagonistin, die auf der Reise eine positive Wandlung durchmacht und dabei entdeckt, was für sie selbst wichtig ist. Durch den humorvollen und lockeren Unterton hat man aber nie das Gefühl, dass alles zu aufgesetzt oder konstruiert wirkt. Es handelt sich um eine Geschichte, die wunderbar leicht erzählt wird und dabei doch zum Nachdenken anregt.

Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten und es genossen, Che und die Frauen ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. Die Pilgerweiber und ihre Geschichten werden mir sicher lange im Gedächtnis bleiben. Deshalb vergebe ich vier von fünf Bewertungssternchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Beklemmende Erzählung, die mich leider nicht ganz erreicht hat

Und auch so bitterkalt
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Lucinda ist ein ganz besonderes Mädchen. Sie ist jung, schön und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Doch Lucinda lebt in ihrer eigenen Welt und lässt niemanden richtig an sich heran. Nur ihrer kleinen ...

Lucinda ist ein ganz besonderes Mädchen. Sie ist jung, schön und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Doch Lucinda lebt in ihrer eigenen Welt und lässt niemanden richtig an sich heran. Nur ihrer kleinen Schwester Malina zeigt sie die Besonderheiten des Lebens und teilt wichtige Momente mit ihr. Doch wenn Lucinda von ihren dunklen Tagen geplagt wird, dann dringt selbst Malina nicht mehr zu ihr durch....

Die Geschichte wird in der Ich-Form, aus der Sicht der jüngeren Schwester Malina, erzählt. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass Malina ihre Schwester Lucinda vergöttert. Denn sie beschreibt sie als einen Menschen, durch den alles in Bewegung gerät und der sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Doch Lucinda hat auch andere, dunkle Seiten. Denn es gibt Tage, an denen sie depressiv ist und niemanden an sich heran lässt. Selbst Malina ist dann ausgeschlossen. Lucinda manipuliert auch gern und mag es, wenn die Menschen nach ihrer Pfeife tanzen.

Die Atmosphäre im Buch verändert sich langsam. Man hat das Gefühl, dass man Seite für Seite tiefer in einen Strudel düsterer Beklemmnis gerissen wird und beobachtet entsetzt, wie Lucinda und ihre gesamte Familie am Abgrund balancieren. Lucindas Essstörung und ihre exentrische Art gewinnen immer mehr Macht über die Familie. Besonders die Mutter, die ahnt, dass das kein gutes Ende nehmen wird, leidet unter der Situation. Ratgeber und Arztbesuche verbessern die Lage nicht und deshalb machen sich Hilflosigkeit und Überforderung breit. Malina, die die Geschichte ja aus ihrer Sicht schildert, muss hilflos zuschauen, wie die geliebte Schwester nicht nur sich selbst, sondern auch gleich die gesamte Familie zerstört.

Meine Erwartungen an dieses Buch waren ziemlich hoch, doch leider wurden sie nicht ganz erfüllt. Und ich kann noch nicht einmal genau beschreiben, woran das eigentlich lag. Ich kann nur vermuten, dass mir die Geschichte nicht so richtig nahe gegangen ist, da mir Lucinda keinen Moment sympathisch war und ich sie deshalb eher distanziert beobachtet habe. Die Atmosphäre wirkte durchaus beklemmend auf mich, doch richtig erreicht hat mich Malinas Erzählung leider nicht und deshalb bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch "nur" drei von fünf Bewertungssternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Fortsetzung!

Post Mortem - Zeit der Asche
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Post Mortem II - Zeit der Asche

Mark Roderick


Der Belial-Fall beschäftigt die Interpol-Agentin Emilia Ness noch immer. Ihr Ziel ist es, das gesamte Netzwerk, das hinter den bestialischen Morden und ...

Post Mortem II - Zeit der Asche

Mark Roderick


Der Belial-Fall beschäftigt die Interpol-Agentin Emilia Ness noch immer. Ihr Ziel ist es, das gesamte Netzwerk, das hinter den bestialischen Morden und dem Dreh der Videos stecken muss, zu enttarnen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Ihr neuer Chef gibt ihr allerdings klar zu verstehen, dass er den Fall für abgeschlossen hält und deshalb möchte, dass Emilia sich wieder anderen Ermittlungen zuwendet. Als Emilia einen Hinweis erhält, dass der bestialische Foltermord, der sich in einem abgelegenen Haus in Südfrankreich ereignet hat, zu den Morden des Netzwerks gehören könnte, setzt sie alles daran, den Fall endlich zu lösen.

Avram Kuyper hat es dagegen zunächst mit ganz anderen Problemen zu tun. Denn sein aktueller Auftrag, den gewalttätigen Ehemann einer Auftraggeberin aus dem Weg zu räumen, läuft vollkommen aus dem Ruder. Deshalb muss Avram schnell die Flucht ergreifen. Ausgerechnet jetzt entdeckt er neue Hinweise zu den Hintermännern des Belial-Netzwerks. Und da er den Tod seiner Angehörigen unbedingt rächen will, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln.

"Post Mortem - Zeit der Asche" ist die Fortsetzung zu "Post Mortem - Tränen aus Blut". Da es im Folgeband einige Rückblicke auf die Ereignisse aus dem ersten Teil gibt, kann man dem aktuellen Fall sicher auch problemlos folgen, wenn man den Auftakt der Reihe nicht gelesen hat. Allerdings ist es gerade bei diesen Büchern empfehlenswert die vorgesehene Reihenfolge einzuhalten, da die Handlung aufeinander aufbaut und man sich sonst eventuell die Spannung verdirbt. Ein Quereinstieg ist sicher möglich, doch nicht unbedingt empfehlenswert.

Auch beim zweiten Band der Reihe befindet man sich gleich wieder mitten im spannenden Geschehen und beobachtet, wie ein Mann grausam zugerichtet wird. Damit ist schon mal klar, dass man auch beim Lesen der Fortsetzung nicht allzu zartbesaitet sein sollte. Denn Mark Roderick beschreibt die entsprechenden Szenen so lebendig, dass man das Grauen entsetzt und doch fasziniert vor Augen hat.

Avram Kuyper und Emilia Ness ermitteln zunächst vollkommen unabhängig voneinander. Deshalb betrachtet man das Geschehen auch aus ständig wechselnden Perspektiven. Kurze Kapitel, die oft an entscheidenden Stellen stoppen, sorgen dafür, dass man bereits früh in den Sog der Handlung gerät und das Buch nur ungern aus der Hand legen mag. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar, sodass sich der Thriller quasi von selbst liest.

In diesem Band erhält man ein wenig mehr Hintergrundwissen zu den Hauptprotagonisten. Diese Nebenstränge bremsen den Spannungsverlauf allerdings nicht, sondern sorgen dafür, dass die Charaktere noch lebendiger wirken. Dadurch kann man ihre Handlungen nachvollziehen und sich ganz auf die spannende Handlung einlassen.

Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und deshalb habe ich schon den ersten Band in Rekordzeit verschlungen. Der Folgeband konnte mich ebenfalls überzeugen. Denn, einmal angefangen, konnte ich nicht eher aufhören, bis ich am Ende angekommen war. Die Handlung hat mich durchgehend in ihren Bann gezogen. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssterne und freue mich bereits jetzt auf ein Wiedersehen mit Emilia Ness und Avram Kuyper.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schicksalhafte Familiengeschichte

Das Mädchen, das unsere Herzen brach
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Das Mädchen, das unsere Herzen brach

Julian Leatherdale


Robbie Fox feiert im Sommer 1914 seinen dreizehnten Geburtstag. Seinen Eltern gehört das legendäre Hotel "The Palace", das majestätisch auf Klippen ...

Das Mädchen, das unsere Herzen brach

Julian Leatherdale


Robbie Fox feiert im Sommer 1914 seinen dreizehnten Geburtstag. Seinen Eltern gehört das legendäre Hotel "The Palace", das majestätisch auf Klippen im australischen Busch steht. Zu seinem Geburtstag erwartet Robbie ein große Anzahl an Gästen. Nur Angie, seine elfjährige Freundin, hat keine Einladung erhalten. Sie ist darüber schrecklich wütend, denn sie schwärmt sehr für das Hotel und ihren Freund Robbie. An diesem Tag geschieht etwas so Schreckliches, dass sich das legendäre Palace Hotel in einen Palast der Tränen verwandelt.

Einhundert Jahre später droht die erfolgreiche Schriftstellerin Monika alles zu vergessen. Ihre Alzheimer-Erkrankung schreitet mit riesigen Schritten voran. Sie scheint sich allerdings noch immer zu fragen, was vor Jahren mit Angie geschah. Das Schicksal dieser Frau scheint ihr immens wichtig zu sein und deshalb beginnt ihre Tochter Lisa nachzuforschen was damals geschah. Dabei stößt sie auf ein bewegendes Familienschicksal...

Die australische Familiengeschichte wird aus wechselnden Perspektiven und in unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Es gibt einen aktuellen Handlungsstrang, in dem man Lisa dabei beobachtet, wie sie die Puzzleteile ihrer Familiengeschichte zusammensucht und dadurch langsam dem Geheimnis, was aus Angie geworden ist, auf die Spur kommt. Außerdem gibt es viele Rückblicke in die Vergangenheit, sodass man nach und nach einen guten Eindruck vom Leben im Palace und all seinen Bewohnern bekommt.

Da man am Anfang der Kapitel durch eine Überschrift erfährt, welche Figur im Mittelpunkt der folgenden Handlung steht und Auskunft über den Handlungsort und die jeweilige Jahreszahl erhält, fällt es relativ leicht, die Übersicht über die verschiedenen Handlungsstränge zu behalten. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar, sodass man sich problemlos auf die Erzählung einlassen kann. Julian Leatherdale beschreibt die Handlungsorte und Protagonisten außerdem so lebendig, dass man sie beim Lesen sofort vor Augen hat. Damit ist der Grundstein für ein paar wunderschöne Lesestunden bereits früh gelegt. Die Geschichte ist durchgehend interessant. Historische Begebenheiten, wie z.B. der Hass, dem australische Bewohner mit deutschen Wurzeln während der Kriegszeiten ausgesetzt waren, sorgen außerdem dafür, dass man das Leben im damaligen Australien mit ganz anderen Augen betrachtet. Doch auch sonst hat das Palace-Hotel einige Geschichten zu bieten, die das Buch zu einem echten Pageturner machen. Das Ende kann übrigens mit einer ganz besonders überraschenden Wendung punkten.

Ich habe mich beim Lesen dieser australischen Familiengeschichte sehr gut unterhalten und mochte das Buch nur ungern aus der Hand legen. Denn die Erzählung hat mich durchgehend gefesselt. Allerdings muss ich zugeben, dass mich die ähnlichen Namen, von denen es in der Geschichte einige gibt, manchmal ein wenig ins Schwitzen gebracht haben, sodass ich dann kurz überlegen musste, wer das nun eigentlich ist und in welchem Verhältnis die Person zu den anderen Akteuren steht. Namen, die nicht ganz so ähnlich klingen, bzw. ein Personenregister, wären da sicher ein wenig hilfreicher gewesen. Dennoch hat mir der australische Schmöker sehr gut gefallen und wird mir lange im Gedächtnis bleiben.