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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2023

Sehr kindgerechte Umsetzung!

Das Dorf der Fische
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Inhalt: „Kirchturm im See!“ Joan und seine Schwester sind begeistert. Die lange Autofahrt in den Urlaub wird zu einem Erlebnis und das Dorf der Fische nimmt Gestalt an…

Meine Meinung: Den Kirchturm ...


Inhalt: „Kirchturm im See!“ Joan und seine Schwester sind begeistert. Die lange Autofahrt in den Urlaub wird zu einem Erlebnis und das Dorf der Fische nimmt Gestalt an…

Meine Meinung: Den Kirchturm im See gibt es wirklich und befindet sich im Reschensee in Italien. Dies inspirierte Daniel Fehr zu einer fantasievollen Geschichte über Zerstörung, Überlagerung und Neuschaffung von Lebensräumen.
Die „Ich-Perspektive“ des Mädchens lässt uns an herrlich kindlichen Gedankengängen teilhaben, angefangen von der klassischen Urlaubsfahrt bis hin zum Gedankenkarussell beim Anblick des aussergewöhnlichen Kirchturms. Beispielsweise ist es für die beiden Kinder ganz klar, dass es unter See keine Schule geben kann. Da verwischt ja die Kreide. Und den Fische in Seedorf wird es auch nicht übel, wenn sie in Urlaub fahren, denn sie fahren ja nicht, sondern schwimmen. Und könnt ihr euch ein Unterwasserfeuerwerk vorstellen? Eine wunderbare Einladung, mit Kindern ins Gespräch zu kommen, wie denn wohl ihr Dorf der Fische aussehen würde? Aber auch, um auf das Leben der Menschen am Damm aufmerksam zu machen.
Beeindruckt bin ich von der besonderen Illustrationstechnik, bei der Pei-Yu-Chang Fotos aus dem 19. Jahrhundert bis heute bearbeitet hat. Sie spiegeln die Veränderung und den Umzug der Menschen eindrucksvoll wider.

Fazit: Das Dorf der Fische macht ein einzigartiges Natur-Schauspiel schon für die Kleinsten greifbar.

Veröffentlicht am 18.03.2023

Traurigkeit will gefühlt werden!

Der blaue Elefant
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Klappentext: Sie sagten, der Elefant sei mürrisch.
Sie sagten, der Elefant würde seinen Kummer verbergen.
Sie sagten, er sei gern im Schatten.

Inhalt: Ein blauer Elefant liegt im Schatten. Die Tiere ...

Klappentext: Sie sagten, der Elefant sei mürrisch.
Sie sagten, der Elefant würde seinen Kummer verbergen.
Sie sagten, er sei gern im Schatten.

Inhalt: Ein blauer Elefant liegt im Schatten. Die Tiere der Savanne rätseln und versuchen ihn mit allen Mitteln aufzumuntern. Doch weder lustige Witze noch ein urkomischer Straussentanz fruchten. Bis eine kleine Maus vorbei kommt, und von ihrer Not erzählt…

Meine Meinung: Der blaue Elefant ist ein berührendes Bilderbuch über Traurigkeit, geteiltes Leid und Freundschaft, welches durch seine besondere Farb- und Formgestaltung gleich ins Auge fällt.
Die Autorin widmet sich einem sehr wichtigen Thema, und schafft es, auf sehr berührende Weise diesem Ausdruck zu verleihen. Die Farbe blau kann für eine gewisse Traurigkeit und Melancholie stehen, die vom Elefanten Besitz genommen hat, und die alle andere vertreiben wollen. Doch die Traurigkeit des Elefanten will gefühlt werden, und zum Glück gibt es jemanden, der die „Sprache“ des Elefanten versteht. Zwischen der kleinen Maus und dem Elefanten entwickelt sich ein ganz besonderes Band, welches auch ein Anker für jeden, der traurig ist sein kann. Ich kann euch diese ganz besondere Buchperle nur ans Herz legen.

Fazit: Ein herzerwärmender Bilderbuchschatz über Traurigkeit, die gefühlt werden will.

Veröffentlicht am 17.03.2023

Ohne Natur keinen Menschen!

Weckruf der Tiere
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„𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑤𝑖𝑟 𝑑𝑖𝑒 𝑁𝑎𝑡𝑢𝑟 𝑠𝑐ℎ𝑢̈𝑡𝑧𝑒𝑛, 𝑠𝑐ℎ𝑢̈𝑡𝑧𝑒𝑛 𝑤𝑖𝑟 𝑢𝑛𝑠 𝑠𝑒𝑙𝑏𝑠𝑡.“ ( 𝑍𝑖𝑡𝑎𝑡 𝑆. 7 )

„𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑑𝑢 𝑑𝑎𝑠 𝑅𝑎𝑢𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑑𝑒𝑠 𝑀𝑒𝑒𝑟𝑒𝑠 ℎ𝑜̈𝑟𝑠𝑡, ℎ𝑜̈𝑟𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑑𝑖𝑒 𝐸𝑟𝑑𝑒 𝑎𝑡𝑚𝑒𝑛.“ ( 𝑍𝑖𝑡𝑎𝑡 𝑆. 8 )

Inhalt: Die Natur lebt von der Zusammenarbeit. ...

„𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑤𝑖𝑟 𝑑𝑖𝑒 𝑁𝑎𝑡𝑢𝑟 𝑠𝑐ℎ𝑢̈𝑡𝑧𝑒𝑛, 𝑠𝑐ℎ𝑢̈𝑡𝑧𝑒𝑛 𝑤𝑖𝑟 𝑢𝑛𝑠 𝑠𝑒𝑙𝑏𝑠𝑡.“ ( 𝑍𝑖𝑡𝑎𝑡 𝑆. 7 )

„𝑊𝑒𝑛𝑛 𝑑𝑢 𝑑𝑎𝑠 𝑅𝑎𝑢𝑠𝑐ℎ𝑒𝑛 𝑑𝑒𝑠 𝑀𝑒𝑒𝑟𝑒𝑠 ℎ𝑜̈𝑟𝑠𝑡, ℎ𝑜̈𝑟𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑑𝑖𝑒 𝐸𝑟𝑑𝑒 𝑎𝑡𝑚𝑒𝑛.“ ( 𝑍𝑖𝑡𝑎𝑡 𝑆. 8 )

Inhalt: Die Natur lebt von der Zusammenarbeit. Hier lernst du Tiere im Wasser, auf dem Land, und in der Luft kennen. Wie sieht die Arbeitsteilung in einem Ameisenstaat aus? Warum erhalten Biber die Vielfalt? Und wie profitiert der Pistolenkrebs von der Grundel, und umgekehrt? Entdecke wunderbare Zeugnisse der Natur.

Meine Meinung: Der Weckruf der Tiere erinnert uns daran, wie wichtig der Schutz unseres blauen Planeten ist. Um dies zu verdeutlichen, tauchen wir dahin ab, wo es von Leben nur so wimmelt: ins Meer. Wir staunen über senkrecht stehende Pottwale, begegnen einem friedliebenden weißen Hai und lauschen der Unterwassermusik der singenden Wale. Wer mit solch offenen Augen durch die Welt geht, der kann nur schwer glauben, dass diese Welt durch Menschen zerstört wird. Müllverschmutzung, Abholzung und Wilderei werden als Beispiele genannt. Darüberhinaus verdeutlicht das Buch, dass der Mensch auf die Natur angewiesen ist, und nicht umgekehrt.
Ein toller Gedankenimpuls gibt uns abschließend folgendes Kapitel: Das Gute, das Wahre und das Schöne.

Fazit: Der Weckruf der Tiere zeigt, dass wir nur ein Teil eines Kreislaufs sind, den es zu schützen gilt.

Veröffentlicht am 16.03.2023

Faszination weiß!

Wolke träumt
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„An einem Tag sah ich, dass Weiß viele Farben ist, dass Schwarz viele Farben ist, und dass Farben viele Farben sind.“ ( Paul de Moor )

Inhalt: „Da ist ein großes weißes Land, irgendwo.“ Hier lebt Wolke ...

„An einem Tag sah ich, dass Weiß viele Farben ist, dass Schwarz viele Farben ist, und dass Farben viele Farben sind.“ ( Paul de Moor )

Inhalt: „Da ist ein großes weißes Land, irgendwo.“ Hier lebt Wolke in einem großen weißen Haus mit weißen Tieren und weißen Blumen. Ob Wolkes Träume auch weiß sind?

Meine Meinung: „Wolke träumt“ vereint optische Kunstwerke mit einer philosophischen Reise. Ist Weiß immer weiß? Ist Schwarz immer schwarz? Paul de Moor lädt zu einer besonderen Sicht auf die Dinge um uns, aber auch in uns, ein. Aus dem Spiel der Farben wird für Wolke auch ein Spiel mit den eigenen Grenzen, aus dem sie mutiger hervorgeht. Fragen tauchen auf, wie z.B: Wo spielt die Farbe weiß eine Rolle, und wo die anderen Farben? Zu welchen Orten würde ich mich träumen, und warum?
Wer Zeit und Muße hat, sich auf diesen weißen Traum einzulassen, wird mit Ruhe und Wertschätzung erfüllt sein.
Zur Achtsamkeitsschulung, zum Philosophieren und für den Kunstunterricht ist dieses aussergewöhnliche Bilderbuch eine fantastische Bereicherung.

Fazit: Ein traumhaftes Bilderbuch, welches sanft und leise einen Zauber über weiß und alle Farben legt.

Veröffentlicht am 15.03.2023

Spannend und lehrreich!

Als Luis durch die Zeit sprang
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„Die Wissenschaft kommt nie zu einem Ende, wir entdecken täglich neue fantastische Dinge - solange wir offen und neugierig bleiben und auch das Unmögliche zu denken wagen!“
Als Luis durch die Zeit sprang, ...

„Die Wissenschaft kommt nie zu einem Ende, wir entdecken täglich neue fantastische Dinge - solange wir offen und neugierig bleiben und auch das Unmögliche zu denken wagen!“
Als Luis durch die Zeit sprang, Zitat S. 19

Inhalt: Manchmal passieren völlig unerwartete Dinge. Wie mit dem Fund einer alten Kiste vom Sperrmüll. Darin wartet auf den 10-jährigen Luis das größte Abenteuer seines Lebens. Mittels Zeitsprüngen trifft er auf den berühmten Forscher Alexander von Humboldt und lernt dessen Welt kennen und lieben. 

Meine Meinung: Für Zeitreise-Geschichten bin ich immer zu begeistern, zumal die Autorin mit Alexander von Humboldt eine sehr interessante Persönlichkeit ins rechte Licht rückt. 

Alexander von Humboldt
Ein großer Visionär, der heutzutage vielleicht schon etwas in Vergessenheit geraten ist. Doch hier bekommt ihr die einmalige Gelegenheit, mit Luis in Jahr 1790 zu reisen, Alexander von Humboldt zu treffen und ihn mit Fragen zu löchern. Was sammelt der Forscher eigentlich in seinen Kisten? Was geschah damals auf der Bounty? Und kann Luis nicht einfach für immer hier bleiben, und damit dem Mobbing in der Schule entgehen? 
Umgekehrt ist der "Lehrer Humboldt" auch gleichzeitig ein "Schüler", der großes Interesse an den Erzählungen Luis aus unserer Zeit hat, beispielsweise dem Internet. 
Die Autorin schafft es, Alexander von Humboldt nicht nur als Wissenschaftler erscheinen zu lassen, sondern auch als großen Menschenfreund. Ebenso ist seine Leidenschaft fürs Beobachten und Lernen höchst ansteckend, und ich kann mir gut vorstellen, dass es den ein oder anderen nach dem Lesen gleich in die Natur zieht.

Zeitreise mit Botschaft
Zeitreisen sind spannend, interessant und nicht zuletzt auch lehrreich. Die Geschichte zeigt, neben dem Kennenlernen einer wunderbaren Persönlichkeit auch, wie wichtig es ist, die Natur zu schützen. Denn nur, wer über ein Spinnennetz oder Bienennest noch staunen kann, der weiß es auch zu erhalten. 
Die Autorin spricht aber noch ein weiteres, wichtiges Thema an: nämlich Mobbing. Durch die Begegnung Luis mit Alexander von Humboldt und seine Tipps im Umgang mit Neider, wächst das Selbstvertrauen des Jungen und er findet einen Weg, in der Schule besser zurecht zu kommen.
Erwähnenswert sind die athmosphärischen Illustrationen, die uns zwischen den Zeilen zum Verweilen und Nachdenken anregen. 
Außerdem findet sich auf der Homepage des Verlages wunderbares Begleitmaterial zum Buch.
Mir hat diese besondere Reise sehr viel Spaß gemacht, und ich kann sie nur allen kleinen und großen Forschern wärmstens empfehlen.

Fazit: Eine spannende und lehrreiche Zeitreise. Nach dem Lesen wird man nicht nur Alexander von Humboldt, sondern auch die Natur mit anderen Augen sehen.