Welchen Preis hat die Freiheit?
Harriet Tubman„Ich betrachte meine Hände, um zu sehen, ob ich immer noch derselbe Mensch war, jetzt, in Freiheit“, Zitat S. 93.
Titel: Harriet Tubmann
Von: Ann Petry
Umschlaggestaltung: Lisa Höfner
Übersetzung: Hella ...
„Ich betrachte meine Hände, um zu sehen, ob ich immer noch derselbe Mensch war, jetzt, in Freiheit“, Zitat S. 93.
Titel: Harriet Tubmann
Von: Ann Petry
Umschlaggestaltung: Lisa Höfner
Übersetzung: Hella Reese
Verlag: @nagelundkimcheverlag
Seitenanzahl: 176
Empfohlenes Lesealter: ab 11 Jahre
Preis: 16€
ISBN: 978-3755600046
Inhalt: Nie im Leben hätte Old Rit gedacht, was Großartiges aus ihrer Tochter Minta einmal werden würde. Der Traum raus aus der Sklaverei und rein in die Freiheit hat allerdings seinen Preis. Doch Harriet ist fest entschlossen: entweder Freiheit oder Tod. Und dieses Prinzip wendet sie nicht nur bei sich selbst an.
Meine Meinung: Eine berührende Biografie, die sich wie ein Roman liest, aber leider die schreckliche Wahrheit spiegelt.
Woher hat Harriet nur ihre Kraft und ihren Mut geholt, erst allein zu flüchten und später zahlreichen Sklaven über die Underground Railroad zu helfen? Gott und die Bibel werden dabei immer wieder erwähnt, und schließlich wurde sie nicht umsonst „Moses“ genannt.
Ann Petry beschreibt das große Schrecken, aber daneben auch immer wieder kleine Lichtblicke, wozu auch die Underground Railroad zählt. Auch wenn es kein Zug im eigentlichen Sinne war, sondern eine organisierte Kette an Wohlgesinnten, und die sich als Zugführer oder Bremser bezeichneten und dabei ihr eigenens Leben aufs Spiel setzten. Die entlaufenen Sklaven bezeichnete man als Pakete, Kisten oder Ballen schwarzer Wolle. Unvorstellbar welchen Geld-Wert ein Sklaven-Leben damals hatte?! Und noch unvorstellbar wie es behandelt wurde?
Ich habe das Buch fast in einem Stück gelesen, mitgefiebert, mitgehofft und mitgeweint. Wie muss es wohl für Harriets Vater gewesen sein als seine Tochter zurückkehrte und er sich einen Schal um die Augen gebunden hat, damit er später wahrheitsgemäß sagen kann, er habe seine Tochter nicht gesehen?
So viel Gefühl in einer gefühlskalten Welt lässt das Gelesene nooch lange nachwirken.
Fazit: Ein emotionaler Blick in die menschlichen Abgründe, aber auch ein Hoffnungsschimmer für alle, die an Gerechtigkeit glauben. Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen.