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Veröffentlicht am 01.03.2018

Fazit: Angenehme Lesestunden gefüttert mit ein paar Hintergrundinformationen zum Thema Wölfe.

Winterherz
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„Winterherz“ von Tania Krätschmar ist im November 2010 erschienen.

Die Biologin Ella lebt abgeschieden in einer Waldhütte und arbeitet an einer wissenschaftlichen Abhandlung über Wölfe und deren Rückkehr ...

„Winterherz“ von Tania Krätschmar ist im November 2010 erschienen.

Die Biologin Ella lebt abgeschieden in einer Waldhütte und arbeitet an einer wissenschaftlichen Abhandlung über Wölfe und deren Rückkehr nach Deutschland. Wölfe sind ihre große Leidenschaft und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als deren Spuren in ihrem Waldgebiet zu entdecken.

Doch nicht alle in der Region teilen diese Hoffnung. Die meisten stehen den Wölfen eher skeptisch oder gar feindlich gegenüber. Aufklärungsarbeit, um das Image der Wölfe zu verbessern, steht deswegen bei Ella ganz oben auf ihrer To-Do-Liste. Dementsprechend ist es nicht gerade förderlich, dass ihr Wolf-Hund-Mischling eines Tages ausreißt und ausgerechnet vor einem Museum, das gerade von einer Kindergruppe besucht wird, auftaucht. Zumal der Museumsbesitzer Sander Wölfe hasst.

Um diesen Fehler wieder gut zu machen, sucht Ella den Kontakt mit dem undurchsichtigen, zurückhaltenden Sander. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine gewisse Zuneigung zwischen den beiden, aber Sanders Abneigung gegen die Wölfe droht alles zu gefährden.
Neben der Liebesgeschichte, die sich sehr langsam entwickelt, erfährt der Leser sehr viel Wissenswertes über Wölfe – ihr Jagdverhalten, die Lebensumstände und die Gründe für die Angst der Menschen vor dem Wolf.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig, der Plot ist interessant, weist allerdings hier und da ein paar Längen auf. Trotzdem gibt es auch immer wieder kleinere Spannungsbögen, die das Buch durchaus interessant und lesenswert machen.

Die Geschichte wird aus einer allwissenden Perspektive erzählt. Zwischendrin gibt es immer mal wieder Rückblenden von Sander über seine Vergangenheit, womit der Leser so nach und nach erfährt, worin sein Wolfshass begründet ist (wobei man diesen Grund im Ansatz schon sehr schnell erahnen kann).

Die Charaktere sind authentisch herausgearbeitet. Ihre Gefühle und Eigenarten sind gut nachvollziehbar.

Das Cover ist recht schlicht, es zeigt Wolfsspuren im Schnee und einen Zweig Beeren. Damit ist zum einen das Thema Wölfe und zum anderen der Winter mit aufgegriffen. Außerdem verbreitet das Bild eine romantische Atmosphäre (meine TB-Ausgabe hat ein anderes Cover, als das hier gezeigte)

Fazit:
Angenehme Lesestunden gefüttert mit ein paar Hintergrundinformationen zum Thema Wölfe.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Wer auf Chick-Lit steht, wird dieses Buch lieben. Wer mit überzogenem Humor nichts anfangen kann, sollte besser die Finger davonlassen.

Kopf aus, Herz an
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Der Roman „Kopf aus, Herz an“ von Jo Watson ist ein Liebesroman – im Bereich des Chick-Lit angesiedelt, der im Juni 2017 erschienen ist. Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der „Destination-Love“-Reihe. ...

Der Roman „Kopf aus, Herz an“ von Jo Watson ist ein Liebesroman – im Bereich des Chick-Lit angesiedelt, der im Juni 2017 erschienen ist. Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der „Destination-Love“-Reihe. Der zweite Teil „Herz auf Anfang“ ist im Dezember 2017 erschienen.

Nachdem Lilly den schlimmsten Tag ihres Lebens hinter sich hat – von ihrem Verlobten vor dem Traualtar stehen gelassen – versinkt sie in ihrem Kummer. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus packt sie ihre Sachen und tritt alleine die Flitterwochen nach Thailand an. Bereits im Flugzeug lernt sie den düsteren Damien kennen und das Schicksal hält noch ein paar weitere Begegnungen der beiden für sie bereit. Damien zeigt Lilly wie das Leben fernab von Plänen und Struktur aussehen kann, doch Lilly muss erst lernen, ihren Kopf auszuschalten und auf ihre Gefühle zu hören.

Der Leser wird direkt in die geplatzte Hochzeit katapultiert, damit gewinnt die Protagonistin schon mal sehr viel Mitgefühl und Verständnis für ihre anschließenden Handlungen – auch wenn diese teilweise schon sehr überzogen erscheinen. Im Traumkleid vor der Traumhochzeit mit dem angeblichen Traummann verlassen zu werden, ist wohl der Albtraum von den meisten Frauen, so dass die anschließende Depression gut nachvollziehbar ist.

Allerdings neigt Lilly sehr dazu, sich von einer desaströsen Situation in die nächste zu begeben, was auf der einen Seite für die nötige Portion Humor im Buch sorgt, auf der anderen Seite aber teilweise auch schon sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Lilly ist ein sehr strukturierter Mensch, der für alles einen Plan hat und jede Eventualität mit einkalkuliert. Umso härter trifft sie der Schlag, als ihre ganzen Pläne mit einem Mal zerbrechen. Damien zeigt ihr, dass das Leben auch spontan sein kann, dass es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch Grautöne gibt und hilft ihr, auch mal über den eigenen Schatten zu springen.
Die Entwicklung der Charaktere hält sich in Grenzen. Lilly macht einen sehr oberflächlichen, vorurteilsbehafteten Eindruck und strotzt – bedingt durch die Situation - nur so vor Selbstmitleid. Im Laufe des Buches zeigen sich zwar Ansätze einer Entwicklung hin zu mehr Spontanität und Tiefe, allerdings verfällt sie bis zum Schluss immer wieder in ihre alten Muster und urteilt vorschnell über ihre Mitmenschen.

Da die Geschichte aus der Sicht von Lilly geschrieben ist, bleibt Damiens Entwicklung (oder Nicht-Entwicklung) dem Leser verborgen. Trotzdem war er mir von seiner Art her sympathischer als Lilly. Auch wenn er den Eindruck eines unsteten Menschen macht, erscheint seine Lebenserfahrung deutlich größer zu sein als Lillys.

Der Schreibstil ist nicht anspruchsvoll (erwartet aber auch keiner bei dem Genre), dafür aber angenehm flüssig und liest sich sehr gut. Das Buch ist sehr humorvoll, auch wenn es teilweise schon ins Lächerliche abdriftet. Neben dem Humor gibt es auch ein paar romantische, gefühlvolle Stellen, die aber schnell wieder von der nächsten Katastrophe abgelöst werden.

Das Cover vereint Pastelltöne mit Schwarz und sorgt damit für den nötigen Hingucker, auch wenn das Motiv an sich recht unscheinbar ist.

Fazit:
Wer auf Chick-Lit steht, wird dieses Buch lieben. Wer mit überzogenem Humor nichts anfangen kann, sollte besser die Finger davonlassen. Es war für mich ein sehr kurzweiliges Buch, bei dem ich viel schmunzeln konnte, auch wenn es manchmal schon dem Fremdschämen nahekam.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Ein schönes, genreverbindendes Werk

Brennende Träume
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Der Roman „Brennende Träume“ von Alina Stoica ist im Mai 2016 bei dotBooks erschienen.

Bianca wird seit einiger Zeit von Albträumen gequält, in denen sie sich im Schottland des 16. Jahrhunderts befindet ...

Der Roman „Brennende Träume“ von Alina Stoica ist im Mai 2016 bei dotBooks erschienen.

Bianca wird seit einiger Zeit von Albträumen gequält, in denen sie sich im Schottland des 16. Jahrhunderts befindet und als Hexe den qualvollen Tod auf dem Scheiterhaufen findet. Durch Hypnose findet sie heraus, dass es sich bei den Träumen um Erinnerungen aus einem früheren Leben handelt. Um mehr über ihr früheres Leben zu erfahren, reist sie nach Edinburgh. Die Begegnung mit dem gutaussehenden Justin löst bei ihr starke Gefühle und ein Wiedererkennen aus, sie spürt, dass auch er etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Bianca begibt sich auf Erkundungstour und deckt ein düsteres Geheimnis auf.

Als ich im Zuge der Lesewinter-Challenge mir meine Bücher aussuchen sollte, dachte ich beim Anblick des Covers zu Brennende Träume, dass es sich dabei um einen einfachen Liebesroman handelt. Das Bild der jungen Frau mit der idyllischen Landschaft im Hintergrund und auch der Name des Buches (auch wenn der Name für den Inhalt der Geschichte passend ist) könnte auf eine seichte „Schnulze“ hindeuten. Deswegen hatte es mich im ersten Moment auch nicht angesprochen. Erst durch den Klappentext und durch die Rezensionen der anderen Teilnehmer wurde mein Interesse an dem Buch geweckt.

Direkt von der ersten Seite an bin ich in die Geschichte eingetaucht und habe Biancas Leben und ihre Albträume miterlebt. Der Erzählstrang gliedert sich in zwei Teile, der Gegenwart und den Träumen/Visionen/Erzählungen der Protagonisten über die Vergangenheit. Die Gegenwart wird aus personaler Sicht erzählt, ebenso die Vergangenheit von Bianca. Die Erzählungen von Miriam und Tommy sind in der ersten Person geschrieben. Durch die Verwendung der Kursivschrift für die Visionen erkennt man als Leser gleich, dass es sich um den anderen Erzählstrang handelt.

Der Erzählstil ist flüssig und lässt das Kopfkino detailreich laufen. Neben den Liebesromanelementen enthält das Buch auch historische Passagen und in geringem Rahmen sogar ein paar Berührungspunkte zum Krimigenre. Durch die Abwechslung wird die Spannung im Roman hochgehalten.

Die Charaktere werden anschaulich und glaubhaft geschildert. Ich konnte ihre Gefühle – vor allem Biancas Feuerphobie – sehr gut nachvollziehen und mich in sie hineinversetzen. Die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung, als Bianca hinter das Geheimnis ihrer Vergangenheit kommt. Der weitere Verlauf des Romans ist dann allerdings recht vorhersehbar. Auch das Ende kommt nicht gänzlich überraschend, lässt Bianca und den Leser allerdings für einen Moment in Schockstarre verfallen.

Ich muss sagen, ich bin sehr froh, dass ich durch die Challenge auf das Buch aufmerksam geworden bin und mich nicht von dem Cover habe beirren lassen. Dieses Buch ist alles andere als eine seichte Schnulze, sondern ein sehr schönes, genreverbindendes Werk, das mir einige spannende, unterhaltsame Lesestunden beschert hat.

Fazit:
Ein schönes, genreverbindendes Werk.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Seichte Urlaubslektüre ohne Überraschungen, dafür mit ein paar Längen

Vielleicht mag ich dich morgen
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Der Liebesroman „Vielleicht mag ich dich morgen“ von Mhairi McFarlane ist im Mai 2015 erschienen.

Anna begegnet 16 Jahre nach ihrem Schulabschluss auf einem Klassentreffen ihren damaligen Schwarm James ...

Der Liebesroman „Vielleicht mag ich dich morgen“ von Mhairi McFarlane ist im Mai 2015 erschienen.

Anna begegnet 16 Jahre nach ihrem Schulabschluss auf einem Klassentreffen ihren damaligen Schwarm James wieder. Er hat ihre Schwärmerei allerdings nicht erwidert, sondern ihr zusammen mit allen anderen Schülern das Leben in der Schule zur Hölle gemacht, weil sie dick und pickelig war. Mittlerweile hat Anna beträchtlich abgenommen und sich auch sonst körperlich verändert – so sehr, dass sie auf dem Klassentreffen keiner erkennt und sich James zu der unbekannten Schönen hingezogen fühlt.

Bedingt durch einen Arbeitsauftrag treffen sich die beiden wieder und müssen notgedrungen (aus Annas Sicht) einige Zeit mit einander verbringen. Anna stellt fest, dass James gar nicht so oberflächlich und arrogant ist, wie sie gedacht hat und fängt an, ihn zu mögen. James dagegen hat immer noch keine Ahnung, wer Anna wirklich ist. Und somit ist eigentlich auch schon der weitere Verlauf des Buches vorbestimmt.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt gut, Annas Mobbingerfahrungen lassen einen mit ihr mitfühlen. Ihre Verwandlung vom hässlichen Entlein zum wunderschönen Schwan ist allerdings doch recht unrealistisch und folgt dem Hollywoodklischee. Die Charaktere sind gut gezeichnet, machten aber auf mich keinen allzu sympathischen Eindruck bedingt durch ihre Verhaltensweisen und Äußerungen.

Der Schreibstil ist angenehm und es liest sich flüssig, allerdings gibt es immer wieder langatmige Passagen, die die Leselust etwas eindämmen.

Im Großen und Ganzen ist der Roman sehr vorhersehbar und bedient jede Menge Klischees.

Das Cover wirkt fröhlich und spritzig, vom Titel mal abgesehen fehlt mir allerdings der Bezug zur Geschichte.

Fazit:
Seichte Urlaubslektüre ohne Überraschungen, dafür mit ein paar Längen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Ein unterhaltsamer Roman, der einem Mut macht, auch im mittleren Alter noch was an seinem Leben zu ändern und nicht in festgefahrenen Mustern zu verharren.

Vier Mal Frau
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Der Frauenroman „Vier mal Frau" von Katharina Mosel ist im November 2017 erschienen.

Er erzählt die Geschichten von vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen ist da Mona: Sie ist ...

Der Frauenroman „Vier mal Frau" von Katharina Mosel ist im November 2017 erschienen.

Er erzählt die Geschichten von vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen ist da Mona: Sie ist gerade von ihrem Mann Lars geschieden worden und muss sich nun ein neues Leben aufbauen – neue Wohnung, ein Job und neue Ziele.

Julia ist eine taffe Geschäftsfrau, die für ihren Job lebt und Männer bislang nur als netten Zeitvertreib angesehen hat. Doch dann trifft sie auf einen, der ihr Leben auf den Kopf stellen könnte, wenn sie es denn zuließe.

Cecilia ist esoterisch angehaucht, Yogalehrerin und sehr gesundheits- und umweltbewusst. War sie doch eigentlich immer mit ihrem Leben zufrieden, stellt sie nun auf einmal fest, dass es doch ganz schön wäre, nicht immer allein zu sein.

Die drei sind schon seit vielen Jahren beste Freundinnen und unterstützen sich gegenseitig bei ihren Vorhaben.

Die vierte Frau ist Vanessa. Sie ist die neue junge Freundin von Monas Exmann. Ihr Weg kreuzt sich des Öfteren mit dem von Mona und die beiden wissen nicht so ganz, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Doch Vanessa liebt Lars und lässt sich nicht so schnell unterkriegen.

Erfrischend an dem Roman sind die „ungewöhnlichen“ Protagonistinnen. Handelt es sich dabei in den meisten Büchern doch eher um junge Erwachsene am Beginn ihres Berufslebens, sind Mona, Julia und Cecilia bereits Ende Vierzig und stehen mitten im Leben.

Auch wenn es einmal in dem Buch heißt, dass „angeblich eine Frau eher Opfer eines Terrorangriffs werden würde, als mit fast fünfzig noch einen Partner zu finden“ (Auszug aus Vier mal Frau), so gibt diese Geschichte doch Hoffnung, dass dem nicht so ist und man sich auch in späteren Jahren noch verlieben kann.

Die Freundschaft zwischen den drei Frauen ist schön mitzuerleben. Sie streiten sich zwar öfters und sind nicht immer einer Meinung, aber sie helfen einander, sind füreinander da und geben einander Halt.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen, die Charaktere kommen anschaulich rüber und besonders die vielen Unstimmigkeiten zwischen den Frauen sind amüsant mitzuverfolgen. Es wird in einer personalen Erzählperspektive erzählt, wobei sich die einzelnen Kapitel auf jeweils einen der Protagonisten konzentrieren. Der Schreibstil konnte mich nicht 100% überzeugen, es liest sich aber trotzdem flüssig und das Ende des Buches kam schneller als gedacht.

Das Cover wird von dem Schriftzug dominiert. Das Gemälde, welches Frauen darstellt, wird dadurch etwas in den Hintergrund gedrängt. Im Laden hätte es wahrscheinlich nicht meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber der Klappentext hat neugierig gemacht und es war auf jeden Fall interessant auch mal die Lebensgeschichten von reiferen Frauen zu lesen.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, der einem Mut macht, auch im mittleren Alter noch was an seinem Leben zu ändern und nicht in festgefahrenen Mustern zu verharren.