Profilbild von Kitsune87

Kitsune87

Lesejury Star
offline

Kitsune87 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kitsune87 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2017

Flop des Jahres

Trinity - Verzehrende Leidenschaft (Die Trinity-Serie 1)
0

Rezension zu Trinity 1 von Audrey Carlan

Titel: Trinity - Verzehrende Leidenschaft
Autor: Audrey Carlan
Übersetzer: Christiane Sipeer
Verlag: Ullstein
Genre: Erotik/New Adult
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Trinity 1 von Audrey Carlan

Titel: Trinity - Verzehrende Leidenschaft
Autor: Audrey Carlan
Übersetzer: Christiane Sipeer
Verlag: Ullstein
Genre: Erotik/New Adult
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 02.01.2017
Isbn: 978-3548289342

Es handelt sich hierbei um ein Rezensionsexemplar von Ullstein. Trotz allem danke ich dem Verlag für Bereitstellung des ebooks.

Klappentext:

Ich liebe dich. Ich will dich. Ich werde dich nie verlassen. Beim Gedanken an diese Worte bekommt Gillian Callahan Panik. Jahrelang wurde sie von ihrem gewalttätigen Ex-Freund misshandelt. Jetzt ist sie frei und arbeitet für Safe Haven, die Hilfsorganisation, der sie ihre Rettung verdankt. Das Thema Männer hat sie abgehakt. Bis sie bei einer Konferenz den Vorsitzenden von Safe Haven, Chase Davis, kennenlernt. Der attraktive Milliardär ist so sexy, dass Gillian schwindelig wird. Außerdem bekommt er immer, was er will – und er will Gillian. In ihr kämpfen Lust und Angst gegeneinander. Wird sie Chase vertrauen können? Ist sie bei ihm wirklich sicher? Und wie gefährlich ist ihre dunkle Vergangenheit?

Meinung:

Bevor ihr euch jetzt fragt, warum ich dieses Buch gelesen habe, wo ich doch den zweiten Band der Calendar Girl Reihe so schlecht bewertet habe: Ein paar liebe Bücherfreunde und ich kamen eines späten abends auf die glorreiche Idee, diesen Roman in einer gemeinsamen Leserunde zu lesen. Was uns da geritten hat (ha ha), fragt bitte nicht. Ich schreibe wirklich nicht gerne Rantrezensionen, da auch schlechte Kritik freundlich und respektvoll niedergeschrieben werden sollte. Ich möchte mich daher an dieser Stelle vorab für eventuelle Entgleisungen meinerseits entschuldigen.

Ich möchte ehrlich sein: Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen (die Leserunde nicht zu vergessen), hätte das Buch nach wenigen Seiten schon seinen Platz in meiner „Abgebrochen“ Reihe gefunden.

Der Schreibstil schwankt zwischen einfach und ordinär und ich bin wirklich nicht sicher, ob dies der Übersetzung, des einfachen Charakters der Protagonistin oder einfach der Arbeit der Autorin geschuldet ist. Der Roman beinhaltet Unterhaltungen, die fernab jeglicher Realität, wenn überhaupt, lediglich in einem Porno stattfinden. Dies betrifft nicht nur die beiden Hauptfiguren, sondern auch alle anderen um sie herum. Ein Beispiel zweier Damen, die ansonsten für die Geschichte völlig unwichtig sind:

„‚Wie könnte man das übersehen? Da will man sich doch direkt auf den Cowboy setzen und ihn die ganze Naht reiten!‘ sagt die anderen mit Südstaatenakzent.“ - 8 % in der ebook Ausgabe

Wäre es nur diese eine Beispiel gewesen, könnte ich vielleicht noch darüber hinwegsehen. Dass sich jedoch alle Frauen in diesem Buch so artikulieren, lies mich nahezu verzweifeln. Kennt ihr Personen, die so reden? Des Weiteren kommt es aufgrund der so häufig platzierten sexuellen Stellen zu seltsamen Ergüssen wie diesen:

„Chase trinkt aus meinem Mund, wie aus einem Brunnen […]“
„Chase packt besitzergreifend meine Hüften und spießt mich mit einem schnellen Stoß auf.“
„Ich schreie auf, als er mich spaltet.“
„Ich werde dich vögeln, bis wir beide sterben.“

Wenn irgendwann alle Phrasen verbraucht sind, muss man sich schließlich neue einfallen lassen. Schon lange ist mir kein Buch mehr mit einem schlechteren Text untergekommen. Wie bei diesem ganzen Wortdurchfall dem Leser eine gefühlvolle Stimmung aufkommen soll, ist mir wirklich ein Rätsel. Oder wie es ein solcher Text tatsächlich durch ein Lektorat geschafft hat.

Das soeben erwähnte Verhalten führt mich direkt zu meinem nächsten Kritikpunkt. Der Sexismus gegenüber dem männlichen Geschlecht. Dies ist mir schon der vorherigen Reihe der Autorin aufgefallen und sie knüpft hier nahtlos an. Da ist die Rede von „diesem perfekten männlichen Exemplar“, dem oben erwähnten „reitbaren Cowboy“ und weiteren Entgleisungen. Natürlich dürfen die genretypischen Klischees auf keinen Fall fehlen. Das perfekte Exemplar trainiert bis zum Umfallen, damit es auch wirklich zur Sorte Mann zählt. Dabei glänzt die Haut bekannt golden und unserer lieben Protagonisten läuft jedes Mal das Wasser im Mund zusammen, sobald sie ihn nur erblickt. Auf keinen Fall ist zu vergessen, dass Chase reich und arrogant ist sowie alles in sein Bett zerrt, was nicht bei drei auf den Bäumen zu sein scheint. Alles andere ist natürlich unter Gigis Niveau, denn Männer die keine Arschlöcher sind, sind automatisch Weicheier. Was wunderbar ihr zwigespaltenes Verhältnis zu der Männerwelt widerspiegelt. Erinnert sie sich gerade noch an den Rat ihrer Mutter zurück

„Aber ich brauche niemanden, der sich um mich kümmert. Meine Mutter hat mir vor langer zeit beigebracht, dass ich mich niemals auf einen Mann verlassen soll.“ - 6 % in der ebook Ausgabe

hat sie dies ein paar Zeilen später direkt wieder über den Haufen geworfen. Auch der Umstand ihrer erschütternden Vergangenheit kann sie nicht davon abhalten, sich vorzustellen, wie er ihr Dinge antut, mit denen sie die letzen Jahre zu kämpfen hatte.

„Bestimmt hinterlässt er dort einen blauen Fleck. Ich hoffe es fast. So etwas denke ich zum ersten Mal. An mir hat ein Mann schon zu viele blauen Flecken hinterlassen.“ - 12 % in der ebook Ausgabe

So etwas passiert leider, wenn man zu viele Elemente in einem Buch vereinen will. Es bedurfte eines Aufhängers, um den sexuellen Content aufzubauschen. Dadurch ist das Buch nichts Ganzes und nichts Halbes. Weder eine erotische Geschichte, noch ein dramatischer New Adult Roman. Hätte sie ihre Vergangenheit ernsthaft negativ geprägt, wäre sie nach ihrem Krankenhausaufentalts nicht sofort über Chase hergefallen. Oder würde sein besitzergreifendes Verhalten nicht hinnehmen und sich mit faden Begründungen seinerseits abspeisen lassen. Chase hat sich Gillian zu seinem persönlichen Eigentum erklärt und kontrolliert ihr komplettes Leben, ihre Freunde, ja wirklich jeden Schritt den sie Macht. Na, wer bekommt da von euch nicht auch ein feuchtes Höschen?

Wir haben das Buch in fünf Abschnitte unterteilt, jedoch verspürte ich schon nach den ersten vier Kapiteln das Bedürfnis, in ein Kissen zu schreien. Einzig die Verarbeitung des Gelesenen auf Twitter (#bbfliest) hat mich bei der Stange gehalten (ha ha ha).

Mit den Charakteren wurde es im weiteren Verlauf leider nicht besser. Chase ist weiterhin ein totaler Kontrollfreak und möchte praktisch über ihr ganzen Leben bestimmen. Dies immer mit dem Hintergrund, dass sie sich gerade erst begegnet sind und eigentlich noch überhaupt nicht kennen. Mit seinem Verhalten könnte er sich perfekt in die Reihe der „bösen und gemeinen“ Exfreunde einreihen, aber er ist ja so heiß. Da kann man über sein besitzergreifendes Verhalten natürlich hinwegsehen…

„‚Nicht masturbieren.‘ Wie bitte? Ich ziehe die Hand aus meiner Unterwäsche, als wäre sie vom Blitz getroffen worden. ‚Ab jetzt will ich derjenige sein, der dich zum Höhepunkt bringt.‘“ - 36 % in der ebook Ausgabe

Die beiden scheinen auch anatomisch komplett aus dem Rahmen zu fallen. Da sind Stellungen möglich, die sich niemand von uns in die Realität umgesetzt vorstellen konnte. Außer natürlich, dass man sich das ein oder anderer Körperteil mal eben ausrenkt. Und auch seine Augenfarbe wechselt von Seite zu Seite.

Alle weiteren Figuren wurden lieblos zu Papier gebracht, um den Stoff für die Folgebände liefern zu können. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, dass New Adult Bücher grundsätzlich nur als Serie aufgelegt werden, um möglichst viel aus dem Franchise rauszuholen. Wie auch Gigi, sind ihre Freundinnen durch die Hölle gegangen. Schließlich haben sie sich alle über Safe Haven kennengelernt. Besonders traumatisiert scheinen sie mir jedoch nicht zu sein. Das Verhalten dieser Frauen ist wie das der anderen Charaktere auch: völlig unglaubwürdig. Da mich kein einziger Charakter berühren konnte und mir deren Werdegang dadurch leider völlig egal ist, werden die anderen Teile der Reihe auch keinen Einzug in mein Bücherregal halten.

Fazit:

Man sollte das Buch lesen wenn:

- man auf der Suche nach so seichter Unterhaltung ist, dass sie unter der Tür durch passt;
- Charaktere mag, die recht dumm, dafür wahnsinnig gutaussehend sind;
- man Sexismus und Oberflächlichkeit ziemlich geil findet;
- gerne (und viel) Sexszenen liest, die meilenweit an der Realität vorbei gehen.

Aber jetzt mal ernsthaft: Selbst wenn mich ein Buch nicht begeistern konnte rate ich euch nur sehr selten vom Kauf ab. Geschmäcker sind nunmal verschieden. Hier allerdings lege ich euch wirklich ans Herz, das Geld für den Roman für etwas sinnvolleres auszugeben. Es ist schade um das Papier, auf dem der Schund gedruckt worden ist. Es ist mir völlig unbegreiflich, wie ein solches Buch so eine große Fanbase haben kann. Selbst bei „einfacher Unterhaltungsliteratur“ habe ich den Anspruch, dass die Geschichten in sich schlüssig und glaubwürdig sind. Wenn mich mich vom Autoren/von der Autorin regelrecht veräppelt fühle, kann ich dessen/ihre Werke auch nicht ernst nehmen.

Auch wenn das Jahr noch jung ist, schafft es „Trinity - Verzehrende Leidenschaft“ zu einer Nominierung für den Flop des Jahres 2017.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Wenn du stirbst...

Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie
0

Rezension zu Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie

Titel: Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie
Autor: Lauren Oliver
Übersetzer: Katharina Diestelmeier
Verlag: ...

Rezension zu Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie

Titel: Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie
Autor: Lauren Oliver
Übersetzer: Katharina Diestelmeier
Verlag: Carlsen
Genre: Jugendbuch
Preis: 8,99 €
Erscheinungsdatum: 23.08.2010 bzw. 15.03.2013
Isbn: 978-3551312006

Dies ist ein Rezensionsexemplar. Einen lieben Dank an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung.

Klappentext:

Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten? Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte.

Meinung:

Der Roman ist bereits 2010 als Hardcover sowie 2013 in der Taschenbuchausgabe erschienen. Weil die Verfilmung dieses Jahr in die Lichtspielhäuser Einzug hält, bin ich auf den Titel neugierig geworden. Da ich im Vorfeld viele positive Stimmen dazu gehört hatte, waren meine Erwartungen dementsprechend hoch.

Es ist mir schon lange nicht mehr so schwer gefallen, eine Bewertung für ein Buch zu verfassen. Dies liegt zum einen daran, dass mir das Buch so unglaublich gut gefallen hat. Auf der anderen Seite wiederum, weiß ich - auch nach drei Nächten darüber schlafen, immer noch nicht, was ich vom Abschluss halten soll.

Wer den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ mit Bill Murray kennt, hat in etwa ein Ahnung vom Handlungsbogen der Geschichte. Setzt man diese Handlung in das Setting eines Highschoolfilms, kommt dabei „Wenn du stirbst…“ raus. Zusammen mit Samantha - meist Sam - genannt habe ich mich auf dies ungewöhnliche Reise durch den immer wiederkehrenden 12.02. begeben.

Sams Figur ist wirklich gut geschrieben und ausgearbeitet. Sie ist Mitglied der beliebtesten Clique der Schule und als Teil der Abschlussklasse ganz oben in der Schulhierachie. Sie kam zunächst genauso unsympathisch rüber, wie man sich ein solches Mädchen vorstellt. Oberflächlich, selbstgefällig und doch auf ihre Art immer ehrlich. Sie weiß ganz genau, was sie mit ihrem Mobbing anrichten kann, war sie doch einst selbst in der Rolle des Opfers. Mit jedem neuen Tag nach ihrem Unfall kommt sie jedoch allmählich zu der Erkenntnis, dass sie ihr Leben nicht so enden lassen kann. Ob sie sich ändert, und ob es ein Happy End gibt, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.

Da der Roman aus ihrer Sicht erzählt wird, bekommt das ganze eine noch persönlichere Note. Sam ist ein Charakter, in dem man sich gut hineinversetzen kann. Selbst, wenn man ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen bzw. gutheißen kann. Man darf Sam nicht als die typische Protagonistin eines Jugendromans sehen, die engelsgleiche Charakterzüge und ein unscheinbares, doch hübsches, Aussehen aufweist. Sie ist einfach ein typischer (amerikanischer) Teenager, der sich über die Tragweite seiner Handlungen nicht bewusst ist.

Besonders der Tag, an dem sie beschließt auf alles bisherige zu pfeifen, hat mir gut gefallen. Was wäre, wenn man einfach in die Rolle eines anderen schlüpfen könnte? Wenn man einen Tag lang leben könnte, ohne sich auf Konsequenzen gefasst machen zu müssen?

Im Allgemeinen sind sämtliche Figuren realitätsnah gestaltet. An Jugendbüchern bemängele ich häufig die unglaubwürdig entworfenen Teenager. „Wenn du stirbst…“ merkt man die Arbeit, die Lauren Oliver in ihre Charaktere gesteckt hat, wirklich an.

Obwohl sich die Handlung durch das ständige Wiederkehren des 12.02. ähnelt, ist keiner dieser Tage uninteressant. Die tiefergehende Botschaft des Romans, wird erst nach und nach an die Oberfläche gespült und hat mich gegen Ende hin förmlich mitgerissen.

Der Roman hätte eines meiner ersten Highlights des neuen Jahres werden können, wäre da nicht das Ende gewesen, dass meine Euphorie ausgebremst hat. Es hat jedoch geschafft, Emotionen in mir auszulösen, was natürlich wieder für sich spricht. Allerdings kann man sich ausmalen, wie es für die Charaktere nach diesem Abschluss weitergehen würde und dies ist der Punkt, der mich ein wenig enttäuscht zurück lässt.

Auch jetzt noch, nach ein paar Tagen, muss ich immer wieder an das Buch, seine Charaktere und natürlich das Ende denken. Ihr seht, es ist ein Roman, der einen nicht so schnell loslassen wird.

Fazit:

Bist du auf der Seite der „Gewinner“, oder der „Verlierer“? Und was sagt das Einteilen in solche Kategorien über uns aus? Würdest du versuchen, dich und dein Verhalten zu ändern, wenn du plötzlich vor deinem letzten Tag stehen würdest? Samantha muss sich in „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ mit diesen Fragen auseinandersetzen. Der Weg dorthin wurde für einen Jugendroman sehr gefühlvoll und mitreissend geschrieben. Auch wenn ich immer noch unschlüssig bin, was ich vom Schluss halten soll, empfehle ich euch die Lektüre des Romans, denn gerade gegen Ende hin kommen die Emotionen noch einmal so richtig in fahrt.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Luna und der Katzenbär

Luna und der Katzenbär
0

Kinderbuch-Rezension zu Luna und der Katzenbär 1

Titel: Luna und der Katzenbär (Die Katzenbär-Reihe, Band 1)
Autor: Udo Weigelt
Illustrator:
Verlag: cbj
Genre: Kinderbuch
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Kinderbuch-Rezension zu Luna und der Katzenbär 1

Titel: Luna und der Katzenbär (Die Katzenbär-Reihe, Band 1)
Autor: Udo Weigelt
Illustrator:
Verlag: cbj
Genre: Kinderbuch
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 21.03.2016
Isbn: 978-3570172988
Vom Verlag empfohlenes Alter: ab 5 Jahren

Klappentext:

Noch nie hat sich Luna so einsam gefühlt. Wie gerne hätte sie jetzt einen Freund. Luna blinzelt. Hat sich da nicht eine der Umzugskisten bewegt? Vorsichtig zieht sie das Glas mit den Gummibärchen hervor. Darin steckt etwas Kuscheliges, Weiches … »Mein Name ist Karlo. Karlo Katzenbär«, stellt sich das kleine Tier mit dem lustigen Ringelschwanz vor. Luna weiß sofort: das wird ihr neuer Freund. Karlo dagegen ist weniger begeistert von dem kleinen Mädchen, das einfach in sein Zuhause gezogen ist, ohne ihn vorher zu fragen. Aber als Luna ihn mit einem Schälchen Erdbeeren überrascht, kann er nicht widerstehen und schnell steht fest: zusammen ist man weniger allein.

Meinung:

Gerade für Kinder ist ein Neuanfang immer wieder schwierig. Eine neue Stadt, ein neues Haus. Alte Freunde werden zurück gelassen. Alles ist neu und fremd. Das einzige, was einem da noch Halt geben kann, ist das heiß geliebte Kuscheltier. Aber was, wenn dieses unauffindbar ist? Genau dies passiert der kleinen Luna, denn sie verliert während ihres Umzuges ihr Stoffltier „Ninchen“. Doch dann findet sie in einem der vielen Umzugskartons eine plüschige Ausgabe eines roten Pandas und lässt ihn in ihrer Fantasie zum Leben erwachen. Der Kleine stellt sich ihr als Karlo Katzenbär vor und scheint zunächst ein unliebsamer Zeitgenosse zu sein, der das Haus der Familie auf den Kopf stellt. Karlos Verhalten ist die Spiegelung von Lunas Gefühlen. Über das Tier geht sie mit ihrem Unmut und der Angst über die Veränderung um. Udo Weigelt erzählt Lunas Geschichte in einem für Kleinkinder verständlichen Ton, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Der Altersangabe des Verlags kann ich daher zustimmen.

Die Absätze pro Seite sind gering gehalten, so dass sich das Buch gut zum abendlichen Vorlesen eignet. Obwohl meine beiden noch zu jung sind, um die Geschichte und vor allem ihre Botschaft zu verstehen, hören sie doch gerne zu. Ich bin schon sehr gespannt, was die Große in ein paar Monaten dazu sagen wird. Bis dahin ist es weiterhin eine schöne Geschichte zum Entspannen und Einschlafen.

Besonders gut gefallen mir die Illustrationen, die liebevoll gezeichnet und mit den dazugehörigen Texten abgestimmt sind.

Fazit:

„Luna und der Katzenbär“ ist eine liebevoll erzählte Geschichte über den kindlichen Umgang mit Neuanfängen.

Die Folgebände werden ebenfalls hier einziehen und wir sind schon sehr gespannt, welche Abenteuer Luna und Karlo noch erleben werden.

Veröffentlicht am 22.01.2017

Angstmädchen

Angstmädchen
0

Rezension zu Angstmädchen von Jenny Milewski

Titel: Angstmädchen
Autor: Jenny Milewski
Übersetzer: Maximilian Stadler
Verlag: Heyne
Genre (laut Verlag): Thriller
Genre (eigene Einschätzung): Mystery/Horror
Preis: ...

Rezension zu Angstmädchen von Jenny Milewski

Titel: Angstmädchen
Autor: Jenny Milewski
Übersetzer: Maximilian Stadler
Verlag: Heyne
Genre (laut Verlag): Thriller
Genre (eigene Einschätzung): Mystery/Horror
Preis: 13,99 €
Erscheinungsdatum: 09.01.2017
Isbn: 978-3453438804

Dies ist ein Rezensionsexemplar des Bloggerportals der Random House Verlagsgruppe. Ich bedanke mich für die Bereitstellung des Buchs zu Rezesionszwecken.

Klappentext:

Die junge, schüchterne Malin zieht in ein Studentenwohnheim ein. Zu ihrer großen Freude bekommt sie das einzige Zimmer, das über eine Badewanne verfügt. Doch dann erfährt sie, dass sich darin ein Mädchen namens Yuko die Pulsadern aufgeschnitten hat. Kurz darauf findet Malin Haarbüschel, die nicht von ihr stammen können, und als sie eines Nachts eine blasse Gestalt sieht, wird ihr klar, dass etwas in ihr Leben getreten ist, das sie nicht mehr loswird. Etwas, das ihr Angst macht – das auf sie wartet – wo immer sie auch hingeht

Meinung:

Mag man dem Klappentext glauben, handelt es sich bei diesem Buch um einen Thriller mit mystischen Einschlägen. Dementsprechend habe ich eine „reale“ Aufklärung der Ereignisse erwartet. Deswegen direkt zu Anfang der Hinweis: Es handelt sich hierbei nicht um einen Thriller im klassischen Sinne. Nicht nur aufgrund der übernatürlichen Vorkommnisse. Auch im Weiteren fehlen der Handlung die Bausteine, um zu einem Thriller zu werden. Ordnet man den Roman also direkt dem Genre „Horror“ zu, sind die Erwartungen gleich ganz andere.

Nichts desto trotz bin ich mit der Geschichte nicht warm geworden. Die Grundidee „gruseliges japanisches Mädchen treibt in einem scheinbar verfluchten Haus ihr Unwesen“ ist nicht neu und wurde sowohl in Büchern, als auch in Filmen unzählige Male verarbeitet. Und an letztere erinnerte mich das Buch auch stark. Obwohl das Setting in Schweden angesiedelt worden ist, schwebte die Atmosphäre eines amerikanischen Teenager-Horrofilms mit. Dazu trugen die leider sehr platten und stereotypisch gezeichneten Figuren - einschließlich der Protagonistin Malin - ihren Teil bei. Malin blieb mir recht undurchsichtig. Obwohl sie als das schüchterne, einfache Mädchen vom Land dargestellt wurde (und sie sich selbst als solche beschrieb) stand ihr Handeln im Gegensatz dazu. Neben den paranormalen Elementen, wurde ein großes Augenmerk auf das Studentenleben von Malin geworfen. Eigentlich ein schönes Mittel, nicht alleine die Horrorelemente plump herunter zu erzählen. In diesem Fall waren sie doch leider sehr störend und warfen immer wieder, wie oben bereits erwähnt, das Gefühl auf, in einem Roman für Teenager gelandet zu sein. Mir fehlte es eindeutig an einer bedrohenden und gruseligen Atmosphäre. Auch wurde nicht auf das typische Fehlverhalten von Personen in solchen Büchern/Filmen verzichtet, dass einen den Kopf schütteln lässt. Von den Logikfehlern möchte ich erst gar nicht anfangen.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten. Am allermeisten hat mich jedoch der teilweise sehr abstruse Satzbau gestört. Es ging sogar soweit, dass ich einige Sätze ein zweites Mal lesen musste, um mir über ihren Sinn klar zu werden. Ob dies nun an der Übersetzung oder generell des Stils der Autorin liegt, kann ich leider nicht sagen.

Fazit:

„Angstmädchen“ ist eine paranormale Geschichte, wie wir sie aus vielen Filmen kennen, die einen netten Kinoabend versprechen - mehr aber auch nicht. Man sollte weder einen Thriller erwarten, noch eine tiefgreifende und atmosphärische Story. Wer Horrorromane mag, die einen nicht in Angst und Schrecken versetzen, kann sicher nichts falsch machen. Dieses Buch ist ein solides Werk, dass meine Erwartungen jedoch leider nicht erfüllen konnte.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Im nächsten Leben vielleicht

Im nächsten Leben vielleicht
0

Rezension zu Im nächsten Leben vielleicht von Mia Sheridan

Titel: Im nächsten Leben vielleicht
Autor: Mia Sheridan
Übersetzer: Uta Hege
Verlag: Piper
Genre: New Adult
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Im nächsten Leben vielleicht von Mia Sheridan

Titel: Im nächsten Leben vielleicht
Autor: Mia Sheridan
Übersetzer: Uta Hege
Verlag: Piper
Genre: New Adult
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 12.01.2017
Isbn: 978-3492309431

Dieses Buch ist ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise durch den Piper Verlag zur Verfügung gestellt worden ist. Vielen Dank noch einmal hierfür.

Klappentext:

Hunger, Schmutz, Verzweiflung. Das ist bitterer Alltag für Tenleigh und Kyland, die in einem armen Minenarbeiterdorf in den Bergen von Kentucky aufwachsen. Die einzige Chance, ihre trostlose Heimat für immer zu verlassen, ist das Stipendium des ortsansässigen Kohleunternehmens. Doch nur einer kann es gewinnen, alle anderen müssen bleiben. Da ist kein Platz für Freundschaft – oder Liebe. Trotzdem ändert sich alles, als Tenleigh und Kyland sich kennenlernen. Die beiden Konkurrenten wehren sich mit aller Kraft gegen ihre Gefühle füreinander, denn was passiert, wenn einer von ihnen gewinnt? Wenn nur einer gehen kann? Und der andere zurückbleibt?


Meinung:

Wie war das? Ich wollte erst einmal die Finger von Neuerscheinungen lassen und den SuB abarbeiten? Tja, auf frischer Tat ertappt. Nachdem ich in den Klappentext gelesen hatte, wollte ich einfach unbedingt wissen, was dieser Roman tatsächlich zu bieten hat.

Trotz Zeitmangel war der Roman sehr schnell fertig gelesen, was vor allem am Schreibstil lag. Dieser war wahrlich bildhaft, sowohl in der Beschreibung der Gefühle der beiden Figuren, als auch in der des Elends, in dem die beiden aufgewachsen sind. Obwohl es sich - was mir vor dem Lesen nicht ganz klar gewesen ist - um einen New Adult handelt, konnte mich der Werdegang vom Tenleigh und Kyland mitreissen. Dies passiert mir in diesem Genre wirklich nur sehr selten. Der Zustand, in dem sich der Ort der beiden befindet und der Umstand der Perspektivlosigkeit, wenn sie das Stipendium nicht erhalten, konnte tatsächlich eine bedrückende Stimmung hervorrufen. Die genretypische "ach so furchtbare und dunkle Vergangenheit der Hauptfiguren" konnte ich als Leser selbst miterleben. Dadurch hatte ich das erst Mal das Gefühl, in einem derartigen Roman, einen Bezug zu den Charakteren aufzubauen.

„Die Hoffnungslosigkeit ist so verbreitet wie die weiße Eiche, und die Arbeitslosigkeit ist eher die Regel denn die Ausnahme.“ - Seite 9

Das Kennenlernen und Zueinenanderfinden baut sich langsam auf. Es gibt hier kein "Treffen sich, machen miteinander rum, haben nie ein Wort miteinander gewechselt, es ist aber trotzdem die große Liebe". Einzelne Episoden der beiden empfand sogar ich als romantisch. Dieser New Adult Roman hatte somit das Potenzial, einer der wenigen zu werden, der mich vollends hätte beigestern können. Doch auch in "Im nächsten Leben vielleicht" gab es fragwürdige Einstellungen - vor allem des männlichen Charakters - wie eine Beziehung zu führen sei. Es waren dieses Mal nur einige wenige Stellen, aber bei mir bremsen solche das Lesevergnügen doch immer aus. Ich sollte bei solchen Unterhaltungsromanen wahrscheinlich einfach nur den Kopf ausschalten aber das kann und möchte ich nicht. Autoren haben, gerade wenn sie für ein junges Publikum schreiben, Verantwortung und sollte ihre eigenen moralischen Vorstellungen vielleicht noch einmal überdenken. Hätte man diese Zeilen weggelassen, wäre es kein Verlust für den Roman gewesen. Dieser Umstand wurde jedoch zum Glück dadurch wieder gut gemacht, dass die Charaktere eine nachvollziehbare Entwicklung durchlebt haben.

Das Happy End war für meinen Geschmack zu perfekt, aber da hat nunmal jeder andere Vorstellungen. Den meisten wird der Abschluss sicher sehr gut gefallen.

Am Ende möchte ich auch noch die Haptik erwähnt haben. In Zeiten, so scheint es mir, wo alle Verlage auf den Zug der broschierten Ausgaben aufgesprungen sind, habe ich mit „Im nächsten Leben vielleicht“ endlich mal wieder ein schönes Taschenbuch in den Händen gehalten. Die Oberfläche fasst sich sehr toll an und das Cover ist (gerade für das Genre) wirklich gut gewählt worden.

Fazit:

Bis auf wenige Fehltritte ist „Im nächsten Leben vielleicht“ ein New Adult Roman, wie es ihn öfters geben sollte. Die Gefühle der Charaktere werden glaubhaft dargebracht, eine Entwicklung der Persönlichkeiten ist spürbar. Trotz der oben erwähnten Passagen, die mich gestört haben, bin ich gut unterhalten worden. Bei der Autorin ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, weswegen ich sicher ein weiteres Buch von ihr lesen würde.