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Veröffentlicht am 20.09.2016

Für dich soll's tausend Tode regnen

Für dich soll's tausend Tode regnen
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Rezension zu Für dich soll’s tausend Tode regnen

Titel: Für dich soll’s tausend Tode regnen
Autor: Anna Pfeffer
Verlag: cbj
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 12.09.2016
Isbn: 978-3570171554

Ich danke ...

Rezension zu Für dich soll’s tausend Tode regnen

Titel: Für dich soll’s tausend Tode regnen
Autor: Anna Pfeffer
Verlag: cbj
Genre: Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 12.09.2016
Isbn: 978-3570171554

Ich danke dem Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe für das Übersenden des Rezensionsexemplars.


Inhalt:

Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen

Schreibstil:

Die Sprache ist genau auf den Ton der jugendlichen Leser abgestimmt, ohne in vulgäre Unterwelten abzutauchen. Der düstere aber auch humorvolle Charakter der Hauptfigur Emilia wird dadurch gut getroffen und wiedergegeben. Wie man der hinteren Umschlagklappe entnehmen kann, handelt es sich bei dem Pseudonym Anna Pfeffer um die beiden Autorinnen Ulrike Mayrhofer und Carmen Schmit. Ich hatte dies erst im letzten Drittel des Romans entdeckt und war positiv überrascht. Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte hatte ich das Gefühl, einen Text von zwei Autorinnen vor mir zu haben. Ihre Zusammenarbeit muss wirklich hervorgehoben werden. Das Sprichwort, dass viele Köche den Brei verderben würden, trifft hier in keinem Fall zu.

Story:

An sich wird hier nichts neues erzählt. Unbeliebtes Mädchen kommt nach einem Umzug in eine neue Schule und bleibt weiterhin unscheinbar, trifft dort auf den gut aussehenden und mysteriösen Klassenschwarm und die beiden können sich bis in den Tod nicht ausstehen. Als sie sich jedoch näher kennenlernen merken sie, dass der andere ja gar nicht so schlimm wie gedacht ist. Eine klassische Jugendbuchstory. Neu ist hier, dass das unverstandene Mädchen statt den üblichen Hobbys ein schwarzes Notizbuch mit sich herum trägt, in dem sie Zeitungsartikel zu den skurrilsten Unfällen mit Todesfolge sammelt. Was diesen Roman vor allem von den anderen seiner Art hervorhebt, ist der schwarze Humor der beiden Hauptfiguren, der eine wirklich angenehme Abwechslung darstellte.

Charaktere:

Hauptcharakterin Emilia, kurz Emi, ist mir sowohl positiv als auch negativ im Gedächtnis geblieben. Sie ist zum einen der unverstandene Teenager, der mit seinem Bruder und Vater ins verhasste Hamburg ziehen muss. An manchen Stellen wurden ihre Ausraster jedoch so auf die Spitze getrieben, dass ich ihr pubertäresVerhaltes kaum ertragen konnte. Da sich die eigentliche Zielgruppe dadurch wahrscheinlich angesprochen fühlt, werde ich einfach darüber hinwegsehen. Ich war mit Sicherheit auch nicht immer das perfekte Töchterchen. Auch ihre Art, sich bei jedem, der ihr über den Weg läuft (und nicht wie im Rückentext angegeben, jeder der ihr auf die Nerven geht) eine passende Todesart zu zuordnen konnte mich nicht immer erheitern. Ich mag ihre Andersartigkeit. Die nerdigen Außenseitiger haben mich schon immer angesprochen (und deswegen lese ich auch so viele Bücher in dem Stil), weil ich ja auch nie anders war. Man merkt ihr allerdings an, dass es oft nur ein Versuch ist, sich von ihrer eigenen Lebenssituation abzulenken. Doch wie man so schön sagt, findet man bei einer harten Schale oft einen weichen Kern.

Ich mochte Erik wirklich sehr. Die Autorinnen haben zum Glück nicht den typischen Bad Boy, der dringend umgekrempelt werden muss, aus ihm gemacht. Er ist genauso anders, wie Emi auch und das macht auch die Anziehungskraft der beiden aus. Genau wie bei Emilia sind es seine verkorksten Familienverhältnisse, die ihn so haben werden lassen, wie er jetzt ist. Die Einblicke in seine Vergangenheit und sein Leben hätten für meinen Geschmack noch mehr ausgebaut werden können.

Besonders hervorzuheben:

Ist die Gestaltung des Romans: Jede Seite enthält ähnlich einer Todesanzeige oder Trauerkarte, einen schwarzen Rahmen.

Zitat:

„Wenigstens im Sterben sind wir alle gleich“ - Seite 221

Fazit:

Eine unterhaltsame Jugendkomödie, von der man allerdings nicht all zu viel Tiefgang erwarten sollte. Dafür einiges an schwarzem Humor. Wem der eine oder andere pubertäre Ausbruch der Hauptprotagonisten nichts ausmacht wird auch als Erwachsener Freude an der Lektüre haben. Für die Zielgruppe (ab 12 Jahre) sehr zu empfehlen.

„Für dich soll’s tausend Tode regnen“ erhält 4 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Ein realistischer und tiefgründiger Roman über das Ankommen und Erwachsenwerden

Sternenhimmeltage
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Rezension zu Sternenhimmeltag von Trish Doller

Titel: Sternenhimmeltage
Autor: Trish Doller
Verlag: Carlsen Verlag
Genre: Jugendbuch, Coming of Age
Erscheinungsdatum: 01.07.2016
Isbn: 978-3-551-31439-0

Ich ...

Rezension zu Sternenhimmeltag von Trish Doller

Titel: Sternenhimmeltage
Autor: Trish Doller
Verlag: Carlsen Verlag
Genre: Jugendbuch, Coming of Age
Erscheinungsdatum: 01.07.2016
Isbn: 978-3-551-31439-0

Ich danke dem Carlsen Verlag für die Übersendung des Rezensionsexemplars.

Inhalt:

Zwölf Jahre zieht Callie schon mit ihrer Mutter von Ort zu Ort, als eine Polizeikontrolle alles verändert. Plötzlich steht die 17-Jährige in einem Hafenstädtchen in Florida, vor einem Mann, an den sie sich kaum erinnert: ihr Vater Greg. Denn Callies Mutter hat sie als Kind entführt... Obwohl Greg und seine Familie sie herzlich aufnehmen, fällt Callie das neue „alte“ Leben nicht leicht. Zum Glück gibt es Alex, den jungen Schwammtaucher, in dessen Nähe sie sich auf Anhieb wohlfühlt. Doch kann – und will – Callie wirklich bleiben?

Meinung:

Während ich diese Zeilen schreibe, hängen die Gefühle, die das Lesen des Romans in mir ausgelöst haben noch nach. Gestern Abend nach dem zu Bett bringen meiner Tochter habe ihn begonnen und konnte ihn kaum aus der Hand legen. Nun liegt er frisch zugeklappt neben mir und ich habe dringend das Bedürfnis euch mitzuteilen, warum er mir so gut gefallen hat.

Ich bin wirklich sehr gut in das Buch reingekommen. Es wird, wie viele Bücher des Genres auch, aus der ersten Person erzählt, wodurch Callies Gefühlswelt für den Leser komplett offen gelegt wird. Dieser Schreibstil, der zwar jugendlich wirkt jedoch einen gewissen Tiefgang aufweisen kann, nimmt einen mit auf Callies Achterbahnfahrt der Gefühle. Ihre Liebe zu ihrer Mutter, aber auch der Ärger auf sie über das unstetige Leben und das Entreissen des Vaters werden sehr anschaulich und realistisch geschildert. Die Verhältnisse, in denen sie aufwachsen musste, haben sie gezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Büchern dieser Art merkt man die Recherchearbeit, die für das Beschreiben eines solches Szenarios von Nöten ist, die in dieses Werk eingeflossen ist. Wer eine solche Kindheit und eine derart kaputte Mutter hat ist selbstweit ein Stück gebrochen. Oft muss ich bei Büchern mit einem solchem Themenkomplex - vor allem wenn es sich um New Adult handelt - bemängeln, dass die Protagonistinnen schon nach kürzester Zeit ihre Gemütsstimmung auf fröhlich vergnügt - und vor allem - schwer verliebt, ändern. Callie fasst nur langsam Vertrauen zu dieser, ihr völlig neuen, Welt und jeder ihrer Handlungen wirkt dabei echt und nicht an den Haaren herbeigezogen. Ich hatte zugegebenermaßen ein wenig die Sorge, dass auch hier die Hauptcharakterin, das Geschundene Mädchen, sich sofort der neuen Situation anpasst, als hätte es ihr altes Leben nicht gegeben. Darauf folgende Partys und ein Leben in Saus und Braus. Doch stattdessen fiebert man Callies Zerrissenheit zwischen dem Gefallen an ihrem neuen Familienglück und dem Zurückwünschen zu ihrem alten, vertrauten, Leben mit. Der Roman konnte mit einem Tiefgang überraschen, den ich mir für mehr Bücher dieser Art wünschen würde. Callie hat trotz des endlich vorhandenen Lebens mit ihrem Vater, das sie sich schon so lange gewünscht hat, weiterhin mit den Spuren der Vergangenheit zu kämpfen und lernt langsam, was es wirklich heißt, eine Familie zu haben. Ihre Mutter hat aus Liebe und Verlustangst und den Zwängen ihrer Krankheit heraus gehandelt. Und trotz allem was vorgefallen war, ist Callie nach wie vor an ihrer Seite. Aber, wie weit darf die Liebe einer Mutter gehen und wie viel kann so ein Kinderherz verkraften?

Aufgrund ihrer Erfahrungen in der Vergangenheit muss Callie außerdem lernen, was echte Freundschaften und Beziehungen bedeuten. Die aufkommende Romanze zeigt ebenfalls ein realistisches Gesicht. Da wird nicht von ewiger Liebe nach dem ersten Treffen, jedoch von zuvor nie gefühltem Vertrauen und Geborgenheit gesprochen.

Wie man im Anhang der Autorin erfährt, gibt es das griechisch geprägte Hafenstädtchen Tarpon Springs auch in der Realität. Der Ort und vor allem seine Bewohner wurden lebhaft und liebevoll beschrieben. Ab und an hatte ich tatsächlich nicht mehr das Gefühl, vom Setting her in den USA zu sein. Ein wahrscheinlich interessanter Schauplatz. Wenn euch das Spiel „Life is strange“ gefallen hat, werdet ihr dieses Buch auch mögen. Es gibt zwar keine Zeitsprünge, aber das leicht melancholische Gefühl, das einen beim spielen stets begleitet hat, ist auch hier wieder zu finden.

Der Abschluss des Romans lässt mich wehmütig zurück aber ich bin dankbar über diesen Ausgang. So habe ich ihn mir gewünscht und nur so ist er dem Rest des Romans würdig.

Ich kann mir das Buch auch gut als Lektüre für Schulklassen vorstellen.

Zitat:

„Ich frage mich, ob ich auch so denken würde, wenn ich mein ganzes Leben in dieser Stadt verbracht hätte und nicht das Mädchen wäre, das genug davon hat, durch die Gegend zu ziehen, das einfach eine Weile an einem Ort bleiben möchte“ - Seite 245

Fazit:

„Sternenhimmeltage“ ist ein gefühlvoller Jugendroman über das zu Hause ankommen. Ein Zuhause, was man nie gekannt, jedoch immer vermisst hat. Es ist ein Buch, das auch ältere Leser begeistern wird und mit einer unerwarteten Tiefe aufweisen kann. Reichlich verdiente 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.09.2016

Das Café der guten Wünsche

Das Café der guten Wünsche
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Rezension zu Das Café der guten Wünsche von Marie Adams

Titel: Das Café der Guten Wünsche
Autor: Marie Adams
Verlag: Blanvalet
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: 19.09.2016
Isbn: 978-3734102783

Ich ...

Rezension zu Das Café der guten Wünsche von Marie Adams

Titel: Das Café der Guten Wünsche
Autor: Marie Adams
Verlag: Blanvalet
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: 19.09.2016
Isbn: 978-3734102783

Ich danke dem Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe für das Übersenden des Rezensionsexemplars. Mir wurde das Buch zum Vorablesen vor dem Erscheinungsdatum zugeschickt. Hier geht es zur dortigen Buchseite.

Inhalt:

Glück fällt nicht vom Himmel – aber manchmal ist es trotzdem zum Greifen nah. Julia führt mit ihren Freundinnen Laura und Bernadette ein kleines Café mit einem ganz besonders charmanten Konzept: Jedem Gast wird heimlich ein guter Wunsch hinterhergeschickt. Julia wundert sich nicht, dass alle Gäste das Café glücklicher verlassen, schließlich glaubt sie an die Macht der guten Gedanken – die auch ihre große Liebe Jean zurückbringen soll. Alle anderen Männer hält sie deshalb auf Abstand – bis Robert sich mit (anfangs) unlauteren Mitteln in ihr Herz schleicht. Ist es seine Schuld, dass auf einmal manches schiefläuft? Oder braucht sie nicht nur Glück, sondern auch eine große Portion Mut, um sich wirklich auf die Liebe einzulassen?

Meinung:

Das Problem bei manchen Büchern ist, dass man sie mit bestimmten Erwartungen beginnt. Ich liebe Romane, die in Cafés spielen, oder deren Handlung sich zum größten Teil dort zuträgt. Im Zusammenspiel mit Klappentext und Cover bin ich aus diesem Grunde von einem weiteren Café-Wohlfühlroman ausgegangen. Leider konnte er mich nicht zu 100 % überzeugen.

Der Aufbau ist ein wenig unübersichtlich, da man hier auf Kapitel verzichtet hat. Der Text geht immer weiter ineinander über und wird jeweils aus der Sicht von Julia, ihrem Bruder Nick, ihren beiden Freundinnen und dem Journalisten Robert erzählt. So ist am Anfang eines Satzes manchmal nicht direkt zu erkennen, um wen es gerade geht. Wenn man sich jedoch einmal daran gewöhnt hat, kommt man schnell in einen Lesefluss.

Zu dem ganzen Ambiente des Romans passt der Schreibstil, der besonders Julia als immer zu freundliches und liebevolles Wesen darstellt. Ich konnte mich bis zu einem gewissen Zeitpunkt deswegen auch nicht so recht mit ihr anfreunden. Ich selbst bin für mehr Wärme und Freundlichkeit in der Welt. Gerade in einer Stadt wie Köln (der Roman spielt ebenfalls hier) könnte das den Menschen wirklich nicht schaden. Diese Protagonistin läuft jedoch mit einer rosaroten Brille durch Welt, die in vielerlei Hinsicht scheinheilig wirkt. Ein Beispiel: Sie und ihre Freundinnen haben festgelegt, dass für ihr Café weder Mensch noch Tier ausgebeutet werden sollen, bieten jedoch tierische Produkte an und klopfen sich selbst auf die Schulter, weil das alles Bio ist. Ein alter Hase der Tierrechtsbewegung wie ich schlägt da die Arme über dem Kopf zusammen. Sie wirkt weiterhin lange Zeit wahnsinnig naiv, weil sie einer Jugendliebe hinter läuft, mit der sie nur einen einzigen Abend verbracht hat. Hier haben wir eine wunderbare Überleitung zu einem weiteren Kritikpunkt. Der Kitschfaktor ist in diesem Roman für meinen Geschmack viel zu hoch angesetzt. Nicht nur, dass sich die Charaktere einer nach dem anderen unsterblich nach vielleicht zwei Treffen verlieben und dann gar von Liebe reden, nein, es kommen sogar noch die klassischen Elemente des New Adult Romans zum Tragen. Ich kann wirklich nicht mehr lesen, dass sich ein „Bad Boy“ nach vielleicht einem Blick auf die ach so unscheinbare aber dennoch attraktive (ja was denn nun?) Hauptcharakterin um 180 Grad dreht und plötzlich eine Beziehung führen möchte, obwohl er dies so lange abgelehnt hat. Vor allem möchte ich so etwas nicht ein einem Roman wie diesem vorfinden. Die Beziehungskonstrukte dieses Romanes wirken auf mich zu schnell abgehandelt und erwecken so keinerlei „echte“ Gefühle. Alle sind total verliebt, aber niemand weiß warum.

Verfeinert wird das ganze durch eine klassische Dreiecksbeziehung sowie einem Konkurrenten im engsten Kreise, den es zu bewältigen gilt. Dadurch kam Spannung in das Geschehen, wodurch mich der Roman doch noch mitreissen konnte. Zu Gute halten muss man auch, dass hier tatsächlich auf Seiten Julias eine Charakterentwicklung stattfindet. Vorausgegangen gab jedoch so viele Momente, in denen ich am liebsten in das Buch gesprungen und sie zur Vernunft aufgerufen hätte. So ist sie zwar nicht zu einer meiner Lieblingsfiguren geworden, der letzte Abschnitt konnte so jedoch einige Punkte wieder bei mir gut machen.

Zitat:

„Wir sind keine Würfel. Wenn wir fallen, stehen wir wieder auf.“ - Seite 329

Fazit:

Eine Prise Schicksal hier. Ein Messerspitze Sternenstaub da. Ein wenig Hokuspokus und ganz viel Kitsch dazu und heraus kommt ein Roman für Freunde der großen Gefühle, die allerdings nicht auf einen Leser wie mich abfärben können. Vielleicht muss man an die Liebe auf den ersten Blick glauben, um solchen Geschichten verfallen zu können. Ich bin mir daher sicher, dass dieser Roman vielen Menschen gefallen könnte, die nich so unromantisch und pragmatisch wie ich sind. Für meinen Geschmack hätte es mehr Liebe zum Detail, statt gekauften Kuchen geben dürfen.

3 von 5 Sterne für „Das Café der guten Wünsche

Veröffentlicht am 17.09.2016

Totenlied

Totenlied
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Rezension zu Totenlied von Tess Gerritsen

Titel: Totenlied
Autor: Tess Gerritsen
Verlag: Limes Verlag
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 25.07.2016
Isbn: 978-3809026709

Totenlied ist kein Roman aus der ...

Rezension zu Totenlied von Tess Gerritsen

Titel: Totenlied
Autor: Tess Gerritsen
Verlag: Limes Verlag
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 25.07.2016
Isbn: 978-3809026709

Totenlied ist kein Roman aus der Rizzoli & Isles Reihe, sondern ein eigenständiger und in sich geschlossener Thriller!

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Inhalt:

Eine verstörende Melodie, ein tragisches Schicksal, ein tödliches Geheimnis. Von einer Italienreise bringt die Violinistin Julia Ansdell als Souvenir ein altes Notenbuch mit nach Hause. Es enthält eine handgeschriebene, bislang völlig unbekannte Walzerkomposition. Julia ist fasziniert von dem schwierigen Stück, doch jedes Mal, wenn sie die aufwühlende Melodie spielt, geschehen merkwürdige Dinge. Etwas Bösartiges geht von dem Walzer aus, etwas, was das Wesen von Julias dreijähriger Tochter auf beunruhigende Weise zu verändern scheint. Weil niemand ihr Glauben schenkt, reist Julia heimlich nach Italien, um nach der Herkunft der mysteriösen Komposition zu forschen

Meinung:

Momentan reizen mich Geschichten mit zwei (oder mehreren) Zeitsträngen wirklich sehr. Umso spannender wird es, wenn sich dies in einem Thriller vereint. Der Klappentext mag dies so nicht wiedergeben, was ich schade finde. Ich möchte durch eine Buchbeschreibung nicht gespoilert werden, kaufe aber auch nicht gerne die Katze im Sack. Meine Überraschung während des Lesens könnt ihr euch also vorstellen. Mir hat die Verflechtung, der beiden Zeiten jedoch gut gefallen. Allerdings war der Part, der während des 2. Weltkriegs spielt für mich der Stärkere. Dazu später mehr.

Bislang hatte ich noch keinen der Thriller der Autorin gelesen, da mich die TV-Serie (die wohl wenig mit den Büchern gemein hat, wie man mir mittlerweile erklärt hat) abgeschreckt hatte. Aber dieses Buch sagte mir sofort zu, obwohl ich noch einige Tage um den Kauf geschlichen war. Letztendlich kam ich aber nicht drum herum. :)

Julias Zeitabschnitt wird aus der ersten Person erzählt. Dadurch erhält man einen guten Eindruck in ihre Gefühlswelt, die vom Schreibstil her gut umgesetzt wurde. Sie reist nach Italien und entdeckt dort in einem Antiquitätenladen den bislang unbekannten Walzer und möchte ihn Zuhause natürlich sofort einstudieren. Doch sobald sie anfängt, die schwierige Melodie auf ihrer Violine umzusetzen, geschehen um sie herum merkwürdige Dinge… Da kam auch schon der kurze Moment, wo ich das Buch für ein paar Stunden zur Seite legen musste. Ich lese nicht all zu oft Thriller ab wenn, müssen sie düster und blutig und am besten ins Genre Psycho-Thriller einzuordnen sein. Aber, ich bin gerade auch wieder schwanger und manche Dinge kann ich aufgrund des Hormondurcheinanders gerade einfach nicht lesen. Dass sie das geschafft hat, ist aber für ihre Arbeit als Autorin als positiv zu bewerten.

Wir Leser begleiten Julia auf ihre Reise zurück nach Italien, um zusammen mit heraus zu finden, was es mit der seltsamen Melodie auf sich hat. Ist ihre Tochter wirklich verrückt geworden oder geht es gar von ihr selbst aus?

Den anderen Part nimmt Lorenzo, ein junger und begnadeter italienischer Violinist mit jüdischen Wurzeln, ein. Im Gegensatz zu Julias Kapiteln sind seine in der dritten Person verfasst. Dies gibt seinen Abschnitte, die wie eingangs erwähnt zu Anfang des 2. Weltkriegs spielt, einen zusätzlichen historischen Touch. Seine Abschnitte sind länger gehalten und zogen mich direkt in einen Bann. Ich musste immer wissen, wie es bei ihm weiter geht und war über jeden Cliffhanger und Abstecher zu Julia – ich würde nicht sagen verärgert – aber ich konnte ihre Kapital dann nicht schnell genug hinter mir lassen. Natürlich wollte ich auch bei ihr wissen, was es mit all dem auf sich hat, aber seine Geschichte hatte mehr Tiefgang. Ich weiß nicht, wie die Autorin sonst schreibt aber es ist ihr durchaus zu zutrauen, historische Romane, oder zumindest Bücher, die in der Vor- und Nachkriegszeit spielen, zu schreiben. Es hat etwas Bedrückendes, Lorenzo in seiner Zeit zu begleiten. Und dennoch hat sie es geschafft, schöne kleine Stücke mit einzuarbeiten.

Müsste ich das Buch auf Grundlage von Lorenzos Geschichte bewerten, so würde ich wahrscheinlich 5 Sterne vergeben.

Bei „Totenlied“ handelt es sich um einen Thriller, der mich aber die typischen Elemente des Genre suchen ließ. Weder der Part um Julia noch (bzw. schon gar nicht) der von Lorenzo wiesen diese auf. Daher wirkt das Ende auf mich sehr konstruiert. Als ob schnell ein einiger Maßen krimiartiger Abschluss gefunden werden musste. Julia ist, so gefühlsmäßig ihre Figur auch ist, sehr handlungsarm. Ohne die Statisten um sie herum, hätte sie es wahrscheinlich nicht geschafft, aus den jeweiligen Situationen herauszukommen. Es wirkt so, als ob Tess Gerritsen ihr ganzes Potenzial bereits bei dem männlichen Hauptprotagonisten aufgebraucht hätte.

Ich hatte in einigen schlechten Bewertungen gelesen, dass man enttäuscht über keinen weiteren Fall der beiden bekannten Ermittler sei. Auch, dass dieses Buch nicht dem Stil der bisherigen entsprechen würde. Ich habe bislang kein anderes Buch der Autorin gelesen (ich habe den ersten band der R & I hier liegen, aber noch nicht gelesen) aber auch so finde ich, dass solch eine Beurteilung in keine Rezension gehört. Da dieses Buch wirklich nichts mit dieser Reihe zu tun hat, sollte es auch unbedingt als eigenständiges bewertet werden.

Fazit:

„Totenlied“ ist ein Roman mit thrillermäßigem Einschlag und einer berührenden Reise in die Vergangenheit, den man in einem Rutsch durchlesen kann. Ich empfehle ihn für die sich jetzt anbahnenden Herbsttage. Trotz einigen Schwächen in der Umsetzung und dem leicht verdrießlichem Ende vergebe ich 4 von 5 Sternen. Dies ist ausdrücklich dem Part aus den 30er Jahren zu verdanken. Gerne mehr davon liebe Frau Gerritsen.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Leider enttäuschend

Der Puzzlemörder von Zons: Thriller
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Rezension zu der Puzzlemörder von Zons von Catherine Shepherd

Titel: Der Puzzlemörder von Zons
Autor: Katherine Shepherd
Verlag: Kafel Verlag
Genre: Kriminalroman, Fantasy
Erscheinungsdatum: Ursprünglich ...

Rezension zu der Puzzlemörder von Zons von Catherine Shepherd

Titel: Der Puzzlemörder von Zons
Autor: Katherine Shepherd
Verlag: Kafel Verlag
Genre: Kriminalroman, Fantasy
Erscheinungsdatum: Ursprünglich der 25.07.2012. Neuauflage ist dieses Jahr (2016) erschienen
Isbn: 978-3000390098

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde auf lovelybooks.de gelesen und das Exemplar durch den Verlag erhalten.

puzzle

Inhalt:

Zons 1495: Eine junge Frau wird geschändet und verstümmelt aufgefunden. Offensichtlich war sie Opfer des Rituals eines perversen Mörders geworden. Eigentlich ist das kleine mittelalterliche Städtchen Zons, das damals wie heute genau zwischen Düsseldorf und Köln am Rhein liegt, immer besonders friedlich gewesen. Doch seitdem der Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden dem Städtchen die Zollrechte verliehen hatte, tauchte immer mehr kriminelles Gesindel auf. Bastian Mühlenberg von der Zonser Stadtwache ist geschockt von der Brutalität des Mörders und verfolgt seine Spur – nicht ahnend, dass auch er bereits in den Fokus des Puzzlemörders geraten ist.

Gegenwart: Die Journalismus-Studentin Emily kann ihr Glück kaum fassen! Sie darf eine ganze Artikelserie über die historischen Zonser Morde schreiben. Doch mit Beginn ihrer Reportage scheint der mittelalterliche Puzzlemörder von Zons wieder lebendig zu werden, als eine brutal zugerichtete Frauenleiche in Zons aufgefunden wird. Kriminalkommissar Oliver Bergmann nimmt die Ermittlungen auf. Erst viel zu spät erkennt er den Zusammenhang zur Vergangenheit. Verzweifelt versucht er die Puzzleteile des Mörders zusammenzufügen, doch der Täter ist immer einen Schritt voraus.

Meinung:

Ich versuche in meinen Rezensionen immer, so wenig wie möglich von der Story zu verraten und meine Bewertung so spoilerfrei wie möglich zu gestalten. Hier jedoch vorne weg ein kleiner Hinweis für Leute, die einen reinen Kriminalroman erwarten: Wie im obigen Klappentext beschrieben wird die Vergangenheit in der Gegenwart zum Leben erweckt. Hier wurde nicht bildlich gesprochen. Es gibt Zeitsprünge. Ja, Zeitsprünge. Es sind nicht viele, aber sie haben einen gewissen Einfluss auf die Geschichte. Deswegen auch meine Erwähnung des Genre Fantasy, oben in den Kurzangaben. Wer sowas in einem Krimi überhaupt nicht lesen mag, sollte vielleicht zu einem anderen Buch greifen.

Zunächst hatte ich einen guten Einstieg in die Geschichte. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und spielen abwechselnd in 1495 sowie in der heutigen Zeit. Schnell wird man mit den wichtigsten Charakteren vertraut gemacht. Dies wären zum einen der Müllerssohn Bastian Mühlenberg, der Teil der Zonser Stadtwache ist und mit dem Mord an einem jungen Mädchen betreut wird. Außerdem betreffen Teile der Mittelalter-Kapitel den Mörder, so dass man einen Einblick in seine verworrene Welt erhält. In der Gegenwart sind das die Freundinnen Anna und Emily. Emily ist Journalistin und möchte über die Morde von 1495 berichten. Welche Rolle Anna spielt, ist zu anfangs noch nicht ersichtlich. Im weiteren Verlauf stößt der Kommissar Bergmann dazu.

Zu anfangs konnte mich der Krimi schnell mitnehmen. Es wurde Spannung aufgebaut, die aber im weiteren Verlauf nicht gehalten werden konnte. Dadurch das man Bastians Ermittlungen verfolgt und dann ein paar Kapitel weiter Emilys Recherchen, kommt es zu Wiederholungen, die den Lesefluss stören. Der moderne Schreibstil passt gut zum Gegenwartsteil, ist dem Part in der Vergangenheit aber nicht sehr angemessen. Auch so manche Ungereimtheit hat mich das eine oder andere Mal ärgern können. Da läuft ein Mörder durch ein winziges Städtchen und entweder sind die Wachen zu müde, oder niemand gibt ihnen richtige Anweisungen und lässt ihn dadurch munter weiter morden. Ein anderes Beispiel ist die Kleinigkeit, dass der Mörder das Wort Puzzle verwendet, obwohl dieses Spiel zu dem Zeitpunkt noch nicht erfunden wurde. Das passt halt wieder zu der bereits erwähnten modernen Sprache. Oder auch die Karte von Zons, die am Anfang des Buchs eingedruckt wurde. Die Karte ist ein nettes Gimmick, aber leider total unleserlich. Natürlich sind solche kleinen Anhäufungen eigentlich keine Aufhänger. Aber wenn man nach anfänglicher Freude immer mehr betrübter wird, stören solche Sachen umgemein.

Auch die Charaktere konnten mich nicht richtig überzeugen, da sie bis zum Schluss blass geblieben sind. Am schlimmste hat dies Kommissar Oliver Bergmann getroffen. Er hätte auch gegen einen x-beliebigen Charakter ausgetauscht werden können. Einzig Anna ließ mich an ihren Gefühlen teilhaben. Sie war der einzige Protagonist, den ich ins Herz schließen konnte. Dies hätte wirklich besser umgesetzt werden können, da ich mir sicher bin, dass die Autorin das drauf hat. Die Beschreibung der kleinen Stadt am Rhein waren nämlich sehr bildhaft beschrieben und da ich erst dieses Jahr zu einem Fest dort hingefahren bin, kam mir alles wieder sehr vertraut vor.

Am meisten hat mich gestört, als die ersten Hinweise auf die Zeitsprünge kamen. Ich hatte den Klappentext wirklich nicht so gedeutet. Generell mag ich Zeitreiseromane. Aber wenn mich auf einen Krimi einstelle, möchte auch auch einen solchen lesen. Dies ist aber mein persönlicher Geschmack.

Das Ende hat mich dann noch unschlüssiger zurück gelassen. Ich schwanke immer noch zwischen 2,5 und 3 Sternen hin und her. Das Motiv des Mörders in der Gegenwart bleibt für mich genau so farblos, wie er selbst und das Ende im mittelalterlichen Teil ist so offen, dass hier wahrscheinlich im zweiten Band der Zons-Reihe angeknüpft wird.

Fazit:

Ein Kriminalroman der zunächst gut gestartet ist, mich aber im Folgenden nicht überzeugen konnte. Zu viele Widersprüche und ein unbefriedigendes Ende. Zons-Fans und Freunde von Regionalkrimis werden aber sicher auf ihre Kosten kommen. Es ist wirklich schade, da ich diesen Roman mit voller Vorfreude angegangen bin. Die folgenden Bücher über die Zons-Morde werde ich nicht lesen.

Es hat am Ende dann doch leider nur für 2,5 Sterne gereicht.