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Veröffentlicht am 04.01.2018

Abbruchrezension

Houston Hall - Schatten der Vergangenheit
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Ich konnte nur schwer, wenn nicht sogar gar überhaupt nicht in die Handlung finden. Nach den ersten 20% hatte ich bereits den ersten Verdacht, dass ich einen langen Atem brauchen werde, würde ich dieses ...

Ich konnte nur schwer, wenn nicht sogar gar überhaupt nicht in die Handlung finden. Nach den ersten 20% hatte ich bereits den ersten Verdacht, dass ich einen langen Atem brauchen werde, würde ich dieses Unterfangen durchziehen wollen. Gegen eine gute Einführung in die Story, die gerne auch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt, habe ich nichts einzuwenden. Im Gegenteil. Allerdings muss diese für mich auch einen Mehrwert haben, die Geschichte aufbauen und mich mit den Figuren vertraut machen. Weder wurde ich gut unterhalten, noch hatte ich das Gefühl, langsam einen Zugang zum Protagonisten aufbauen zu können. Über das Fehlen von Spannung hätte ich noch hinwegsehen können, wäre auf diesen Seiten etwas passiert, dass mich neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht hätte. Der einzige Lichtblick, der mich dann auch zum Weiterlesen animierte, waren die Auszüge aus den Aufzeichnungen der Chronik von Duighreach, die an den Beginn eines jeden Kapitels gestellt wurden. Diese Auszüge, die nie mehr als eine Seite ausfüllten, lieferten mehr Einblick in die Vergangenheit der Geschichte und gaben mehr Preis, als all die vielen Seiten dazwischen.

Nach ca. 40% habe ich mich nun gegen das Buch und für einen Abbruch entschieden. Vielleicht mag ich nicht die Zielgruppe sein und in anderen Bewertungen und Rezensionen werden dann die Loblieder auf diesen Roman gesungen, die er eventuell verdient hat. Doch meinen Geschmack hat er in keiner Weise getroffen. Die Hauptstory plätschert nur so dahin und zeigt bis zu dem Punkt, an dem ich es bei Seite gelegt habe, keinerlei Hinweis darauf, Spannung zu entwickeln. Protagonist Anthony, dem es an Charakterfestigkeit fehlt und dessen Handlungen dadurch willkürlich wirken, stolpert von einer Ohnmacht in die nächste und muss dabei jedes Mal von seinem geheimnisvollen Dienstmädchen Mary errettet werden. Wenn sie ihn nicht gerade zurück auf sein Zimmer tragen muss, verfolgt Mary ihn durch das Anwesen, dass man meinen könnte, sie sei ein Stalker. Ich erkenne die Absicht, dass sie mysteriös und unheimlich wirken soll. Dies wird allerdings durch die Berechenbarkeit, mit der sie überall dort auftaucht, wo er sich auch aufhält, zerstört. Gleichzeitig ist sie für eine geisterhafte (?) Erscheinung auch einfach zu aufmüpfig und forsch. Der Roman ist mit seinen 598 Seiten nicht gerade ein schmales Bändchen und muss sicherlich hier und da aufgefüllt werden. Muss ich jedoch viele, viele Seiten (und in meinem Fall eben 40%) lang immer wieder lesen, wie Anthony Akten und Aufzeichnungen wälzt, sich dann auf die Suche nach einem geheimen Raum macht (und ihn nicht findet), stürzt/sich den Kopf stößt usw., verarztet wird und sich in Unterhaltungen mit Mary begibt, die ein unangenehmes Gefühl von Fremdschämen bei mir verursacht … dann muss ich einfach irgendwann die Reißleine ziehen.

Ich wollte dieses Buch wirklich mögen und ihm eine gerechte Chance geben. Doch sich immer wieder aufraffen zu müssen den Reader überhaupt wieder in die Hand zu nehmen ist nicht das, was ich unter einem Lesevergnügen verstehe. Es ist wirklich sehr schade und ich kann nicht oft genug betonen, wie unangenehm mir der Abbruch von Rezensionstiteln ist, aber Houston Hall hatte einfach nicht das besondere Etwas, was in mir den Wunsch auslösten konnte, weiterlesen zu wollen.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Horror der etwas anderen Art

Hex
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Meinung

Ohne die Handlung vorweg zu nehmen ein kleiner Hinweis direkt zu Beginn. Hex ist, auch wenn der Klappentext etwas anderes suggerieren mag, kein typischer Splatterhorror. Das hier angezielte Grauen ...

Meinung



Ohne die Handlung vorweg zu nehmen ein kleiner Hinweis direkt zu Beginn. Hex ist, auch wenn der Klappentext etwas anderes suggerieren mag, kein typischer Splatterhorror. Das hier angezielte Grauen kommt aus einer ganz anderen Ecke, worauf ich im Verlauf noch weiter eingehen werde. Ich finde es wichtig dies zu erwähnen, um eventuellen Enttäuschungen entgegen zu wirken. Ich selbst hatte eine ganz andere Art von Geschichte erwartet, alleine schon aufgrund der vielen positiven Leserstimmen. Dass es dann ganz anders kam, ließ ich erst einmal außer Acht und um mich auf das mir Dargebotenen einzulassen.

Ein, den Leser verwirrender, Beginn kann nicht darüber hinweg täuschen, was Olde Heuvelt tatsächlich mit seinem Werk beabsichtigt hat. Denn der wahre Horror geht in diesem Roman nicht von der "einer dunklen Bedrohung" aus, ja nicht einmal von der, das Dorf "heimsuchenden", Hexe. Hexe Kathrine dient lediglich als Aufhänger, für den Schrecken sorgen die Bewohner Black Springs selbst. So entführt der Autor seine Leser tief in das Wesen der menschlichen Abgründe und zeigt damit, dass wir nicht weit in der Fantasy suchen müssen, um wahres Entsetzen zu finden. Genau dieser Aspekt hat mich nach den ersten Kapiteln versöhnt und ich wurde regelrecht in die Geschichte hineingezogen. Und das wohlgemerkt bei einem sehr leichtem Tempo und mit nur zunehmend aufbauender Spannung. Es ist nicht das, von sich selbst entstehende Bedürfnis, weiterlesen, sondern die eigene Ungeduld, nun endlich das Ende erfahren zu wollen. Generell keine wirklich schlechte Eigenschaft, einen hochkarätigen Spannungsroman bildet sich durch diese Eigenschaft jedoch nicht heraus.

Von der zuvor genannten, durch die Menschen selbst erzeugte, düsteren Stimmung profitieren allerdings die Figuren in einem fast schon übertriebenem Maße. In Hex ergeben sich nicht nur die Fragen, zu was ein Mensch fähig ist und wie weit er dabei bereit ist zu gehen. Es sind vor allem die Gefühle, auf die Heuvelt setzt und dabei breit gestreut die unterschiedlichsten Charaktere aufeinanderprallen lässt.

So spitzt sich die Stimmung bis zu einem gewissen Grad zu, um sich dann im zweiten Abschnitt mit einem nicht sehr schönen Cliffhanger zu verabschieden. Was zunächst nach einem perfekten Grund klingen mag, um weiter zu blättern, ließ mich dann auf den nächsten Seiten - wie bereits zu Beginn - erneut verwirrt pausieren. Denn mit einem Mal war ich im dritten Teil angekommen und wusste zunächst nicht so recht, wie ich die neuen Informationen verarbeiten sollte. Diese prasselten nur so auf mich herab und ich hatte wirklich das Gefühl, einiges verpasst zu haben. Heuvelt halt sicherlich hat ein Händchen dafür, seine Leser mit Emotionen zu überschütten, treibt es in diesem letzten Abschnitt für meinen persönlichen Geschmack allerdings zu weit.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass diejenigen, die den Roman genossen haben, diesen gerne verfilmt sehen würden. Generell wäre ich dem nicht abgeneigt, allerdings nur, wenn es sich dabei um eine Serie und nicht um einen weichgespülten Hollywoodstreifen nach Schema F handelt.

Fazit



Sicher ist Hex nicht die erste Wahl, erwartet man einen klassischen Splatterhorror. Doch allen, die es nicht gerne all zu blutig haben und die das Abtauchen in die Abgründe unsere Gesellschaft vorziehen, lege ich diesen Roman eingeschränkt ans Herz. Mit erschreckenden Parallelen zu dem Leben um uns herum sowie der sich langsam anbahnenden Anspannung war HEX für mich zu weiten Teilen ein Pageturner, wäre der Einbruch im letzten Abschnitt nicht gewesen. Für Unentschlossene lohnt sich ein Blick auf weitere Besprechungen, zwei habe ich euch als Anhaltspunkte angefügt.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Mein Herz ist eine Insel

Mein Herz ist eine Insel
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Meinung

Geschichten, in denen die verlorene Tochter zurück in ihr Städtchen/Dorf zurückkehrt und mit ihrer einstigen große Liebe konfrontiert wird, gibt es wie Sand am Meer. Gelesen habe ich selbst davon ...

Meinung



Geschichten, in denen die verlorene Tochter zurück in ihr Städtchen/Dorf zurückkehrt und mit ihrer einstigen große Liebe konfrontiert wird, gibt es wie Sand am Meer. Gelesen habe ich selbst davon bereits schon ein paar. Die Handlung dieser Romane ähnelt sich dabei oft frappierend, enthält einen überdurchschnittlich hohen Kitschfaktor und kratzt dennoch meist nur an der Oberfläche. Meine Erwartungen an den Roman lagen in etwa bei solch einem Inhalt, der allerdings einen sommerlichen „Wohlfühlroman“ versprechen könnte. Glücklicherweise lag ich mit dieser Vermutung falsch.

Es gibt in meinen Augen nur wenige Ausnahmen in denen der Präsens fließend eine Geschichte erzählt, ohne hölzern zu wirken. Mein Herz ist eine Insel würde ich zu diesen Romanen zählen. Die Gefühle der beiden Protagonisten, die jeweils aus der 1. Person die Handlung wiedergeben, kommen dabei gefühlvoll, jedoch realistisch zur Geltung. Besonders Islas Widerwillen, mit dem sie ihrem ehemaligen Zuhause entgegentritt entfaltet ein Gefühl der Beklemmung, welches auf mich als Leser übergesprungen ist. Die rauen Landschaften der Inseln Bailevar und Iona tragen ihr Übriges dazu bei. Diese unerwartete Tiefe hat mich positiv überrascht.

Die zentralen Figuren des Romans wurden recht bildlich geschaffen. Ihre Charaktereigenschaften wurden klar gezeichnet und ihre Handlungen damit nachvollziehbar. Ich würde Isla nicht als eine Protagonistin einschätzen, die jeder sofort ins Herz schließen würde. Dafür ist sie zu temperamentvoll und die ihr mitgegebenen negativen Eigenschaften kommen doch mehr als häufig zum Vorschein. Meinen Geschmack hätte Anne Sanders damit in jedem Fall fast getroffen, da ich Figuren mit sog. Ecken und Kanten immer bevorzuge. Lediglich Islas fragwürdiger Humor, bzw. der Versuch eines solchen, ging mir bereits nach den ersten Seite ziemlich auf die Nerven. Insgesamt kann man die meisten Charaktere, sofern sie nicht ein Klischee bedienen, schnell ins Herz schließen. Allein Shona, eine der Heldin nahestehende ältere Dame, ist doch recht überzogen dargestellt und vorhersehbar in ihren Handlungen. Die Figur der penetranten „Kupplerin“ war mir sowohl in Romanen, als auch in Filmen schon immer ein Dorn im Auge. Finn hingegen ist ein sympathischer und bodenständiger Charakter, der einen frischen Wind in die von Bad Boys verseuchte Liebesromanluft bringt. Die Geschichte der beiden, die sich erneut ausrollt, braucht ihre Zeit und die sollte man ihr in diesem Roman auch einräumen.

Man muss schon damit klarkommen, dass einige der Figuren ein altertümliches Rollenbild im Kopf haben. Da es zu der erzählten Geschichte passt und genau das darstellen soll, gegen was Isla all die Jahre vor ihrer Abwesenheit gekämpft hat, würde ich dem keine tiefere Bedeutung beimessen und dem mehr Aufmerksamkeit schenken, als es verdient hat. Ein Augenrollen meinerseits, wenn die „echten“ Männer auf keinen Fall ein vegetarisches Menü zu sich nehmen konnten, war dann leider doch nicht zu vermeiden.

Das Ende passt leider nicht so recht zu den vielen vorangeschrittenen Seiten. Es ist natürlich eine Frage des Geschmacks, ob man es besonders herzig und romantisch, oder gefühlvoll jedoch realistisch mag. Allerdings hatte ich mir bei Figuren wie Isla und Finn ein etwas kitschbefreiteren Schluss gewünscht.

Fazit



Den „sommerlichen Wohlfühlroman“ der mir versprochen wurde, konnte ich in Mein Herz ist eine Insel nicht entdecken. Dafür allerdings einen interessanten Entwicklungsroman vor wunderschöner Kulisse der Figuren enthält, die ihre Macken besitzen und sich dadurch abzuheben wissen. Auch wenn der Ausgang und ich keine großen Freunde werden konnten, war die Lektüre von Mein Herz ist eine Insel doch eine recht angenehme.

Für Fans von Liebesbekundungen nach dem ersten Treffen und glatten Figuren ist es sicher keine Empfehlung. Für alle anderen, die gerne einmal andere Pfade von Liebesromanen einschlagen wollen, lohnt sich der Blick ins Buch mit Sicherheit.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Abbruchrezension

Winterglanz
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Ich verrate euch heute einmal, was mich in der Buchbranche wirklich sauer macht. Werbung wie etwa diese hier

„DAS Winterbuch des Jahres.“

„Nantucket im Winter: Eine kleine Pension, große Gefühle und ...

Ich verrate euch heute einmal, was mich in der Buchbranche wirklich sauer macht. Werbung wie etwa diese hier

„DAS Winterbuch des Jahres.“

„Nantucket im Winter: Eine kleine Pension, große Gefühle und über allem der Zauber von Weihnachten.“

„Herzerwärmend und herzzerreißend zugleich! Ein Hochgenuss fürs ganze Jahr.“

die komplett am Inhalt vorbei geht. Da hilft auch die tolle Gestaltung von Umschlag und Klappeninnenseiten nicht mehr, im Gegenteil. Bei dieser Art von Marketing mit dem Inhalt, der mich dann tatsächlich erwartet hat, komme ich mir jedes Mal wirklich sehr veralbert vor. Denn diese Gefühle, die mir so sehr angepriesen worden sind, habe ich vergeblich gesucht. Nach den ersten Seiten wollte ich es schon weglegen und mir dann doch einen Ruck gegeben, es weiter zu versuchen. Um es dann wieder nach wenigen Seiten genervt zurück auf den Stapel zu legen. Es mag sein, dass sich der Stil im weiteren Verlauf der Handlung noch ändern könnte, die bisher zurück gelegten Seiten haben jedoch nicht diesen Kampfgeist in mir ausgelöst, um bis zum Ende am Ball zu bleiben.

Die verwendeten Sätze sind kurz, teilweise wirklich sehr kurz. Dazu kommt der im Präsens gehaltene Schreibstil, der mir ohnehin schon in den meisten Romanen sauer aufstößt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies im Original gut funktionieren kann. In der deutschen Übersetzung allerdings führt dies zu einer abgehakten und gefühlskalten Erzählung. Und dann macht sie dies. Und dann macht er das. Gefühle werden in (kurzen) Nebensätzen angedeutet. So stelle ich mir „Das Winterbuch des Jahres“ ehrlich gesagt nicht vor.

Ich war wirklich dazu bereit, über diesen Schreibstil bzw. diese Übersetzung (?) hinweg zu sehen, wäre nicht diese furchtbare Erklärung gewesen, warum einer der Söhne der Familie keinen anderen Ausweg sah, als zu den Marines zu gehen. Spoiler: Er wurde als Kind Zuhause nicht geschlagen. Und durch dieses ungeheuerliche Verhätscheln konnte er als Jugendlicher nur auf die schiefe Bahn geraten. Natürlich, alles andere wäre realitätsfern und unlogisch. Bis zu diesem Punkt wollte ich den Roman wirklich hinter mich bringen, um einen netten kleinen Rant verfassen zu können aber nun gut, Winterglanz und ich – es sollte einfach nicht sein.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Pretty

Pretty
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Meinung

Das Cover ist ein richtiger Eye Catcher und so war Pretty das erste Buch, welches mir im vorletzten Blogger Newsletter von Bastei sofort ins Auge gesprungen ist. Da der Klappentext ebenso ansprechend ...

Meinung



Das Cover ist ein richtiger Eye Catcher und so war Pretty das erste Buch, welches mir im vorletzten Blogger Newsletter von Bastei sofort ins Auge gesprungen ist. Da der Klappentext ebenso ansprechend war und eine Geschichte im Stil von Sex and the City sowie Pretty Little Liars zu versprechen schien, musste ich es einfach anfragen.

Mir begegnet Pretty momentan öfters auf Twitter und Instagram. Allerdings wirkt das Cover anscheinend auf einige abschreckend, daher möchte ich als aller Erstes anmerken, dass es sich hier weder um ChicLit, noch um New Adult handelt.

Die erste positive Überraschung erwartete mich bereits auf den ersten Seiten, denn mit einer bisexuellen Protagonistin hatte ich hier nun wirklich nicht gerechnet. Generell hält der Roman einige diverse Charaktere bereit, die sich jedoch komplett natürlich in die Geschichte einfügen. Im Gegensatz zu anderen Büchern, denen man anmerkt wie sehr versucht wurde, Quotenfiguren zu enthalten, wird in Pretty einfach nur die normale Gesellschaftsschicht widergespiegelt. Was woanders erzwungen und lieblos wirkt, weist in diesem Roman eine authentische Atmosphäre auf.

Evie sowie ihre beiden Freundinnen Willow und Krista sind drei junge Frauen, die jede auf ihre Art unterschiedlich sind, und dennoch haben sie eine große Gemeinsamkeit. Sie fühlen sich ausgebremst. Das schillernde Leben der New Yorker scheint nur so an ihnen vorbei zu ziehen, doch bleibt von diesem Glanz wenig bei ihnen hängen. Beruflich sind die drei ebenso unterschiedlich aufgestellt, doch auch hier lässt der Erfolg bei allen dreien auf sich warten. Bis dann einiges Tages quasi das Wundermittel gegen ihre Pein in ihre Hände fällt. Die Nebenwirkungen sind alles andere als leicht hinzunehmen doch wie weit geht man, fällt einem das Wunschleben plötzlich direkt vor die Füße?

Der Roman weisst viele wundervolle Kleinigkeiten auf. So konnte ich mich mit jeder der drei Hauptfiguren identifizieren, da ich in jeder von ihnen Eigenschaften erkannt habe, die auch auf mich zutreffend. Dennoch werden ihre Charaktere mit voller Absicht bis an die Schmerzgrenze überzogen, um ihren Standpunkt deutlich zu machen. So treffen dank Evie Züge der Frauenrechtsbewegung, durch Willow der Kampf gegen psychische Probleme sowie Selbstzweifel und aufgrund von Krista Überdrehtheit und der stetige Wunsch, geliebt zu werden, aufeinander. Eine Sache die alle miteinander vereint ist das Problem, das die drei mit ihrem Aussehen haben. Besonders für Evie bedeutet dies ein ständiges Auseinandersetzen mit den eigenen moralischen Vorstellungen. Überhaupt ist der Roman voll mit Klischees, die gebrochen und Vorurteilen die wider Willen erfüllt werden.

Die Kapitel sind jeweils aus der ersten Person aus Sicht von Evie, Willow und Krista verfasst. Durch eine gewisse Länge der einzelnen Kapitel kommt es nicht so häufigen Szenenwechseln. Insgesamt sind die Episoden, die Evie betreffen jedoch am häufigsten vertreten. Clarks Schreibstil ist mordern und lässt sich flüssig lesen. Auch wenn die broschierte Ausgabe etwas dicker ausfällt, war ich doch recht schnell durch, da die Seiten nur so dahinflogen. Was wiederum sehr schade war, denn Pretty war für mich eines dieser Bücher, von denen man sich nur schlecht wieder lösen kann.

Fazit



Was wärest du bereit in Kauf zu nehmen, wenn du mit einem Tropfen eines 'Wundermittels' durch das Verändern deines Aussehens dein komplettes Leben ändern könntest? Und warum ist es überhaupt für andere und unseren persönlichen Erfolg so wichtig, wie uns Mutter Natur geschaffen hat? Gerogia Clark behandelt diese Fragen auf gekonnte Art und Weise in ihrem Roman Pretty, für den es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung gibt.

Intelligent, modern, wortgewandt. Pretty ist eines meiner Jahreshighlights und empfehle euch ganz einfach, euch selbst ein Bild davon zu machen. Berichtet dann doch bitte, wie ihr es fandet. Und denkt dran, ihr rockt genau so, wie ihr eben seid.