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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2019

Anfang genial, zweite Hälfte nicht mehr

Project Jane 1. Ein Wort verändert die Welt
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Schon seit über zwei Jahren lebt sie tief unter der Erde in einer geheimen Einrichtung der Regierung, weggeschlossen von der Außenwelt. Genannt wird sie Jane Doe, weil sie nicht spricht, denn jedes Wort ...

Schon seit über zwei Jahren lebt sie tief unter der Erde in einer geheimen Einrichtung der Regierung, weggeschlossen von der Außenwelt. Genannt wird sie Jane Doe, weil sie nicht spricht, denn jedes Wort von ihr könnte gefährliche Folgen haben. Doch dann wird sie Ward zugeteilt und ohne dass sie so richtig weiß, was sie von ihm halten soll, beginnt sie, Vertrauen zu entwickeln. Bis es zu einem Zwischenfall kommt, der einerseits einige ihrer Fragen beantwortet, sie andererseits vor neue Fragen stellt, unter anderem, wem sie tatsächlich vertrauen kann.

Richtig glücklich war ich, als ich erfahren habe, dass ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen darf. Dafür ein riesiges Dankeschön an den Oetinger Verlag, der mir ein Exemplar zur Verfügung gestellt hat. Nun habe ich es durchgelesen und muss sagen, dass die Geschichte mich am Anfang richtig begeistert hat, die zweite Hälfte jedoch ein bisschen enttäuschend war.

Lynette Noni hat außer Frage einen eigentlich recht guten, leicht lesbaren Schreibstil, der mich gleich von der ersten Seite an packen konnte. Das hat sich aber irgendwann leider geändert, weil es mir dann zu unübersichtlich und konfus wurde. Hier hat sich die Autorin in umfassenden Erklärungen verstrickt, die meiner Meinung nach auch einfacher hätten ausfallen können, zumal sie manchmal nicht wirklich Sinn ergeben.

So hat sich auch die Geschichte entwickelt. Anfangs war die Handlung nämlich noch wahnsinnig spannend und hat mich voll in ihren Bann gezogen. Es wurden schon ziemlich früh einige Fragen aufgeworfen, die ich sehr interessant fand, genauso wie die Antworten darauf, ebenso das eigentlich Thema des Buches. Janes Fähigkeit ist auf den ersten Blick nämlich mal etwas ganz anderes und echt kreativ, nur die Erklärung, wie diese Fähigkeiten entstanden sind, fand ich ein bisschen simpel, aber nicht schlimm. Doch im Laufe der Geschichte wurde immer unklarer, was Jane nun eigentlich wirklich kann und was nicht. Einerseits sollen ihre Fähigkeiten etwas Besonderes sein, andererseits hatte ich immer das Gefühl, die der anderen Charaktere wären viel stärker, obwohl sie eingeschränkter sind. Ich verstehe es einfach nicht. Genauso fand ich den ganzen Konflikt zwischen Gut und Böse, zumal man die beiden Seiten nicht so richtig einordnen kann, recht verwirrend. Dennoch gibt es immer wieder interessante Wendungen, die mich doch etwas überrascht haben und auch das Ende lässt einige Fragen offen, so dass man unbedingt wissen will, wie es weiter geht. Insoweit bin ich schon gespannt auf einen möglichen zweiten Band, auch wenn ich mich mehr gefreut hätte, wäre dieses Buch ein Einzelband gewesen.

Und auch was die Charaktere angeht, ist dieses Buch zweigeteilt. Am Anfang konnte ich Jane noch recht gut leiden, hatte sogar Mitleid mit ihr. Ich konnte ihre Unsicherheit, genauso wie ihr Misstrauen in alles und jeden, sehr gut nachvollziehen. Doch umso mehr sie auftaute und sich in ihre neue Situation eingewöhnte, umso unsympathischer wurde sie mir. Manchmal fand ich sie sogar einfach nur hohl. Dagegen fand ich Ward schon interessanter, weil er recht vielschichtig ist und ich es einfach nicht geschafft habe, hinter seine Fassade zu blicken. Und Cami habe ich mit ihrer liebevollen und doch frechen Art absolut in mein Herz geschlossen. Außerdem gibt es mindestens einen Antagonisten, der mir allerdings nicht charismatisch genug war, um großartig erwähnenswert zu sein.

Im Großen und Ganzen denke ich, dass dieses Buch sicherlich Fans haben wird. Für mich war es trotz der wirklich grandiosen ersten Hälfte aber leider nur Mittelmaß. Dennoch freue ich mich schon auf Band zwei, sollte es diesen geben.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Schöne Geschichte langweilig erzählt

Mehr als Worte sagen können
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Nina ist eine junge Frau, die in gutem Hause aufgewachsen ist, einen tollen Job hat und mit Tim einen liebevollen Freund. Dennoch kann nichts darüber hinweg trösten, dass ihr Vater, ein erfolgreicher Hotelier, ...

Nina ist eine junge Frau, die in gutem Hause aufgewachsen ist, einen tollen Job hat und mit Tim einen liebevollen Freund. Dennoch kann nichts darüber hinweg trösten, dass ihr Vater, ein erfolgreicher Hotelier, schwer krank ist. Als dieser stirbt, ist es nun an Nina, seine Geschäfte zu übernehmen, doch sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr Vater folgenschwere Geheimnisse hatte. Gleichzeitig fängt sie an, ihren eigenen Platz im Leben zu hinterfragen, genauso wie ihre Beziehung.

Ein großes Dankeschön an das Bloggerportal und den Heyne Verlag, dass ich diesen Roman als Rezensionsexemplar lesen durfte. Leider hat er mich aber ein bisschen enttäuscht, denn nicht nur, dass ich auf Grund des Klappentexts eine ganz andere Geschichte erwartet hatte, konnte sie mich auch absolut nicht fesseln.

Der Schreibstil der Autorin an sich ist zwar vollkommen in Ordnung, ließ sich auch relativ schnell und einfach lesen, vermag allerdings nicht, in irgendeiner Weise Spannung aufzubauen. Außerdem war er mir persönlich zu ausschweifend.

Die Geschichte allerdings war eigentlich ganz schön, auch wenn sie eben nicht das war, was ich mir vorgestellt hatte. Dennoch wollten sich bei mir nicht so richtig die Emotionen einstellen. Einerseits gibt es da den Handlungsstrang rund um Ninas Vater, welcher zwar gefühlt ewig lange aufgebaut wurde, aber mich nicht berührt hat. Ich konnte weder die Beziehung zwischen den beiden so richtig nachvollziehen, noch fand ich die groß angepriesenen Geheimnisse wahnsinnig spannend. Dann gibt es noch die Liebesgeschichte, die mich schon etwas mehr angesprochen hat. Gerade Ninas zwiespältigen Gefühle zu Tim konnte ich gut nachfühlen und ich konnte ihre innere Zerrissenheit sehr gut verstehen. Umso enttäuschter war ich dann mit den folgenden Entwicklungen, weil es einfach nur zu schnell ging. Und auch das Ende kam mir zu abrupt, dafür dass vorher alles so in die Länge gezogen wurde.

Richtige Probleme hatte ich allerdings mit den Charakteren. Auch hier war zwar nicht alles schlecht, doch gerade die Nebencharaktere konnte ich so gar nicht auseinander halten. Für mich waren sie irgendwie alle gleich, keiner individuell oder herausstechend. Die Protagonistin fand ich zwar ganz okay, allerdings auch etwas fade. Ihre Entwicklung und ihre Gefühlswelt fand ich jedoch recht gelungen beschrieben und ich mochte, dass sie ungefähr in meinem Alter war. Tim hingegen hat mich genervt und ich wusste auch nicht, ob das nun so sein sollte oder nicht. Rafael mochte ich aber ganz gern.

Insgesamt war dieses Buch, dadurch dass es mich absolut nicht abholen konnte, leider einfach nicht mein Fall. Trotzdem denke ich, dass es vielen Lesern und Leserinnen gefallen könnte, gerade wenn man ruhige Geschichten mag. Deswegen noch drei Sterne von mir.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Großartig!

Das geraubte Paradies
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Nachdem Carya, Jonan und Pitlit den Hof des Mondkaisers verlassen haben, sind sie auf dem Weg in die Schwarze Zone, den geheimnisvollen Ort, wo alle Hinweise zu Caryas Vergangenheit aufeinander treffen. ...

Nachdem Carya, Jonan und Pitlit den Hof des Mondkaisers verlassen haben, sind sie auf dem Weg in die Schwarze Zone, den geheimnisvollen Ort, wo alle Hinweise zu Caryas Vergangenheit aufeinander treffen. Doch was sie dort erfahren ist schlimmer, als sie sich jemals hätten vorstellen können, denn die Bedrohung für die Welt liegt wo ganz anders, als immer vermutet.

Ich weiß gar nicht so richtig, was ich zu dieser Trilogie noch sagen soll, denn wahrhaftig hat sich der Autor mit diesem dritten und letzten Band noch einmal selbst übertroffen. Dieser ist noch rasanter, noch spannender und endet mit einem großartigen Finale. Ich bin jedenfalls wahnsinnig froh, diese Reihe gelesen zu haben.

Aber erst einmal zum Schreibstil. Dieser ist vergleichbar mit dem in Band eins und zwei, sehr beschreibend und plastisch, aber zu keiner Zeit langweilig. Dafür lässt er sich einwandfrei und schnell lesen und weiß es, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen.

Die Handlung ist, wie schon erwähnt, wahnsinnig spannend. Immer passiert etwas, meistens etwas, was man vorher nicht erwartet hätte. Es gibt zahlreiche geschickte und überraschende Wendungen und selbst kurz vor Ende des Buches passiert noch so einiges. Eigentlich kommt man während des Lesens kaum dazu Luft zu holen, weil es rasant vorangeht und immer Neues mit den Protagonisten zu entdecken gibt. So ändert sich auch hier wieder das Setting, denn es geht raus aus der Stadt, wieder durch verlassene und zerstörte Landschaften, die aber deswegen nicht weniger gefährlicher sind. Dazu kommen ganz neue Gefahren, größtenteils durch andere Menschen oder Gruppen und man weiß, genau wie Carya, Jonan und Pitlit nie, wer gut und wer böse ist. Es wird also nie langweilig. Und auch das Ende der Geschichte, welches nicht zu lang ist und dennoch die finalen Ereignisse gut zusammenfasst, fand ich sehr gelungen.

Was die Charaktere angeht, so bin ich mir sicher, dass ich sie schon ein bisschen vermissen werde. Vor allem ist mir Pitlit ans Herz gewachsen, der kleine, freche Straßenjunge, der für mich definitiv ein Hauptcharakter war. Aber natürlich mochte ich auch Carya und Jonan sehr. Die Entwicklung der beiden Protagonisten war grandios und am Ende sind sie keine Kinder mehr, sondern junge Erwachsene, bei denen ich sicher bin, wären es echte Menschen, sie würden ihren Weg gehen.

Bleibt mir nur noch, dieser Reihe melancholisch hinterher zu winken und sie jedem da draußen zu empfehlen, denn sie ist großartig und tiefgründiger, als man denken könnte, steckt doch hinter so einigen Sätzen in diesem Buch eine tiefgründige Wahrheit.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Kleines Buch, viel Tiefgang!

Im Himmel gibt es einen Bahnhof
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Allein und ohne jedes Gedächtnis an seinen Namen und wie er dorthin gekommen ist, sitzt ein Mann am Meer, als ihm Maja begegnet. Die Frau erzählt ihm eine Geschichte von einer jungen Frau, die mit ihrer ...

Allein und ohne jedes Gedächtnis an seinen Namen und wie er dorthin gekommen ist, sitzt ein Mann am Meer, als ihm Maja begegnet. Die Frau erzählt ihm eine Geschichte von einer jungen Frau, die mit ihrer großen Liebe ihrem Traum folgt, eine Familie gründet und mit dieser glücklich zusammen lebt. Bis etwas schreckliches geschieht und sie alle um ihr Leben kämpfen müssen.

Schon vor langer Zeit wollte ich unbedingt „Sternenreiter“ von Jando lesen, habe das Buch aber bisher noch nicht in die Hände bekommen. Nun hatte ich das Glück, dieses Werk des Autors bei Lovelybooks zu gewinnen und möchte mich ganz herzlich für das Exemplar bedanken. Mir hat es wirklich gut gefallen, denn obwohl es nur ganz kurz ist, hat es sehr viel Inhalt.

Jandos Schreibstil passt perfekt zu diesem modernen Märchen. Einerseits ist er sehr schlicht und einfach, andererseits legt er aber auch eine Tiefgründigkeit zu Tage, die immer wieder zum innehalten und nachdenken anhält.

Die kleine aber feine Geschichte ist mit nicht einmal achtzig Seiten zwar wirklich nicht lang und auf das Wesentliche reduziert, sagt aber wahnsinnig viel darüber aus, was im Leben wichtig ist. Dabei ist sie sehr philosophisch und spricht auf emotionale Weise Themen wie Familie, Liebe und Tod an, ohne aber zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Vielmehr ist sie, trotz der Tiefgründigkeit, ein poetisches Märchen für zwischendurch. Dazu gibt es vereinzelt noch ein paar Bilder, die die Geschichte schön untermalen.

Ich fand dieses Buch jedenfalls sehr gelungen, auch wenn ich vielleicht nicht jede Ansicht zu einhundert Prozent teile und kann es nur weiterempfehlen, wenn man kurze, tiefgründige Geschichten über den Sinn des Lebens mag.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Eine spannende Abenteuerreise

Im Schatten des Mondkaisers
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Nach ihrer stürmischen Flucht aus Arcadion, machen sich Carya, Jonan und Pitlit auf ins entfernte Francia. Dort wollen die drei herausfinden, was es mit Caryas wahrer Herkunft auf sich hat. Doch kaum in ...

Nach ihrer stürmischen Flucht aus Arcadion, machen sich Carya, Jonan und Pitlit auf ins entfernte Francia. Dort wollen die drei herausfinden, was es mit Caryas wahrer Herkunft auf sich hat. Doch kaum in Paris angekommen, wird Carya aufgegriffen und an den Hof des berühmten Mondkaisers gebracht. Bald schon muss sie feststellen, dass es auch hier, zwischen Geheimnissen und Intrigen, sehr gefährlich werden kann.

Genauso spannend, wie schon im ersten Band der Trilogie wurde hier das Abenteuer von Carya und ihren Freunden weiter erzählt. Sobald ich dieses Buch in die Hand genommen habe, wurde ich erneut in die Welt der drei hineingezogen und wolle es gar nicht mehr zur Seite legen. Schade nur, dass ich in letzter Zeit so wenig zum Lesen gekommen bin.

Denn wieder hat mich der Schreibstil des Autors sofort gepackt und obwohl er weiterhin sehr ausschweifend und beschreibend ist, ließ sich auch Band zwei richtig leicht und flüssig lesen. Das ist allerdings auch der angenehmen Länge der einzelnen Kapitel geschuldet. Außerdem mochte ich die wechselnden Erzählperspektiven.

Und auch die Handlung ist wieder großartig, spannend und zu keiner Zeit vorhersehbar. Immer wieder geschehen Dinge die ich so nicht erwartet hätte, die mich überrascht haben aber auch geschockt. Außerdem werden einige Geheimnisse rund um Carya und ihre Herkunft gelöst und damit neue Fragen aufgeworfen, auf deren Antworten ich schon wahnsinnig gespannt bin. Das Setting, dieses Mal größtenteils im heutigen Frankreich und wie die ganze Welt beschrieben wurde, mochte ich ebenfalls wieder sehr. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie plastisch und greifbar dies alles war. Und zwischendrin gibt es immer wieder Szenen, die zum Nachdenken anregen, gerade wenn es darum geht, wie wir heute leben und wie wir damit umgehen. Dazu kommt diese wunderschöne und intensive Freundschaft und die unaufdringliche, aber süße Liebesgeschichte zwischen Carya und Jonan, die sich dieses Mal einer harten Prüfung unterziehen muss.

Interessant war auch die Entwicklung der Protagonisten, denn diese hört auch hier nicht auf. Carya wird immer selbstsicherer und stärker, ohne sich selbst aus den Augen zu verlieren, Jonan wird zum Mann und selbst Pitlit wird langsam erwachsen. Dabei ist gerade er mit seiner frechen und herzlichen Art mein Lieblingscharakter. Aber es kommen auch neue Charaktere dazu, die alle sehr interessant waren und mir mal mehr mal weniger ans Herz gewachsen sind. Vor allem die Figur des Mondkaisers ist sehr geheimnisvoll und ich hoffe, im letzten Band noch mehr von ihm zu erfahren.

Bleibt also nur noch zu sagen, dass auch dieses Buch wieder eine aufregende Abenteuerreise war und mich absolut in seinen Bann gezogen hat. Ich kann die Reihe bisher jedenfalls nur weiter empfehlen, auch wenn sie schon etwas älter ist und freue mich extrem auf das Finale und die hoffentlich damit einhergehenden Antworten auf alle offen gebliebenen Fragen.