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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Schöne Geschichte langweilig erzählt

Mehr als Worte sagen können
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Nina ist eine junge Frau, die in gutem Hause aufgewachsen ist, einen tollen Job hat und mit Tim einen liebevollen Freund. Dennoch kann nichts darüber hinweg trösten, dass ihr Vater, ein erfolgreicher Hotelier, ...

Nina ist eine junge Frau, die in gutem Hause aufgewachsen ist, einen tollen Job hat und mit Tim einen liebevollen Freund. Dennoch kann nichts darüber hinweg trösten, dass ihr Vater, ein erfolgreicher Hotelier, schwer krank ist. Als dieser stirbt, ist es nun an Nina, seine Geschäfte zu übernehmen, doch sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr Vater folgenschwere Geheimnisse hatte. Gleichzeitig fängt sie an, ihren eigenen Platz im Leben zu hinterfragen, genauso wie ihre Beziehung.

Ein großes Dankeschön an das Bloggerportal und den Heyne Verlag, dass ich diesen Roman als Rezensionsexemplar lesen durfte. Leider hat er mich aber ein bisschen enttäuscht, denn nicht nur, dass ich auf Grund des Klappentexts eine ganz andere Geschichte erwartet hatte, konnte sie mich auch absolut nicht fesseln.

Der Schreibstil der Autorin an sich ist zwar vollkommen in Ordnung, ließ sich auch relativ schnell und einfach lesen, vermag allerdings nicht, in irgendeiner Weise Spannung aufzubauen. Außerdem war er mir persönlich zu ausschweifend.

Die Geschichte allerdings war eigentlich ganz schön, auch wenn sie eben nicht das war, was ich mir vorgestellt hatte. Dennoch wollten sich bei mir nicht so richtig die Emotionen einstellen. Einerseits gibt es da den Handlungsstrang rund um Ninas Vater, welcher zwar gefühlt ewig lange aufgebaut wurde, aber mich nicht berührt hat. Ich konnte weder die Beziehung zwischen den beiden so richtig nachvollziehen, noch fand ich die groß angepriesenen Geheimnisse wahnsinnig spannend. Dann gibt es noch die Liebesgeschichte, die mich schon etwas mehr angesprochen hat. Gerade Ninas zwiespältigen Gefühle zu Tim konnte ich gut nachfühlen und ich konnte ihre innere Zerrissenheit sehr gut verstehen. Umso enttäuschter war ich dann mit den folgenden Entwicklungen, weil es einfach nur zu schnell ging. Und auch das Ende kam mir zu abrupt, dafür dass vorher alles so in die Länge gezogen wurde.

Richtige Probleme hatte ich allerdings mit den Charakteren. Auch hier war zwar nicht alles schlecht, doch gerade die Nebencharaktere konnte ich so gar nicht auseinander halten. Für mich waren sie irgendwie alle gleich, keiner individuell oder herausstechend. Die Protagonistin fand ich zwar ganz okay, allerdings auch etwas fade. Ihre Entwicklung und ihre Gefühlswelt fand ich jedoch recht gelungen beschrieben und ich mochte, dass sie ungefähr in meinem Alter war. Tim hingegen hat mich genervt und ich wusste auch nicht, ob das nun so sein sollte oder nicht. Rafael mochte ich aber ganz gern.

Insgesamt war dieses Buch, dadurch dass es mich absolut nicht abholen konnte, leider einfach nicht mein Fall. Trotzdem denke ich, dass es vielen Lesern und Leserinnen gefallen könnte, gerade wenn man ruhige Geschichten mag. Deswegen noch drei Sterne von mir.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Großartig!

Das geraubte Paradies
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Nachdem Carya, Jonan und Pitlit den Hof des Mondkaisers verlassen haben, sind sie auf dem Weg in die Schwarze Zone, den geheimnisvollen Ort, wo alle Hinweise zu Caryas Vergangenheit aufeinander treffen. ...

Nachdem Carya, Jonan und Pitlit den Hof des Mondkaisers verlassen haben, sind sie auf dem Weg in die Schwarze Zone, den geheimnisvollen Ort, wo alle Hinweise zu Caryas Vergangenheit aufeinander treffen. Doch was sie dort erfahren ist schlimmer, als sie sich jemals hätten vorstellen können, denn die Bedrohung für die Welt liegt wo ganz anders, als immer vermutet.

Ich weiß gar nicht so richtig, was ich zu dieser Trilogie noch sagen soll, denn wahrhaftig hat sich der Autor mit diesem dritten und letzten Band noch einmal selbst übertroffen. Dieser ist noch rasanter, noch spannender und endet mit einem großartigen Finale. Ich bin jedenfalls wahnsinnig froh, diese Reihe gelesen zu haben.

Aber erst einmal zum Schreibstil. Dieser ist vergleichbar mit dem in Band eins und zwei, sehr beschreibend und plastisch, aber zu keiner Zeit langweilig. Dafür lässt er sich einwandfrei und schnell lesen und weiß es, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen.

Die Handlung ist, wie schon erwähnt, wahnsinnig spannend. Immer passiert etwas, meistens etwas, was man vorher nicht erwartet hätte. Es gibt zahlreiche geschickte und überraschende Wendungen und selbst kurz vor Ende des Buches passiert noch so einiges. Eigentlich kommt man während des Lesens kaum dazu Luft zu holen, weil es rasant vorangeht und immer Neues mit den Protagonisten zu entdecken gibt. So ändert sich auch hier wieder das Setting, denn es geht raus aus der Stadt, wieder durch verlassene und zerstörte Landschaften, die aber deswegen nicht weniger gefährlicher sind. Dazu kommen ganz neue Gefahren, größtenteils durch andere Menschen oder Gruppen und man weiß, genau wie Carya, Jonan und Pitlit nie, wer gut und wer böse ist. Es wird also nie langweilig. Und auch das Ende der Geschichte, welches nicht zu lang ist und dennoch die finalen Ereignisse gut zusammenfasst, fand ich sehr gelungen.

Was die Charaktere angeht, so bin ich mir sicher, dass ich sie schon ein bisschen vermissen werde. Vor allem ist mir Pitlit ans Herz gewachsen, der kleine, freche Straßenjunge, der für mich definitiv ein Hauptcharakter war. Aber natürlich mochte ich auch Carya und Jonan sehr. Die Entwicklung der beiden Protagonisten war grandios und am Ende sind sie keine Kinder mehr, sondern junge Erwachsene, bei denen ich sicher bin, wären es echte Menschen, sie würden ihren Weg gehen.

Bleibt mir nur noch, dieser Reihe melancholisch hinterher zu winken und sie jedem da draußen zu empfehlen, denn sie ist großartig und tiefgründiger, als man denken könnte, steckt doch hinter so einigen Sätzen in diesem Buch eine tiefgründige Wahrheit.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Kleines Buch, viel Tiefgang!

Im Himmel gibt es einen Bahnhof
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Allein und ohne jedes Gedächtnis an seinen Namen und wie er dorthin gekommen ist, sitzt ein Mann am Meer, als ihm Maja begegnet. Die Frau erzählt ihm eine Geschichte von einer jungen Frau, die mit ihrer ...

Allein und ohne jedes Gedächtnis an seinen Namen und wie er dorthin gekommen ist, sitzt ein Mann am Meer, als ihm Maja begegnet. Die Frau erzählt ihm eine Geschichte von einer jungen Frau, die mit ihrer großen Liebe ihrem Traum folgt, eine Familie gründet und mit dieser glücklich zusammen lebt. Bis etwas schreckliches geschieht und sie alle um ihr Leben kämpfen müssen.

Schon vor langer Zeit wollte ich unbedingt „Sternenreiter“ von Jando lesen, habe das Buch aber bisher noch nicht in die Hände bekommen. Nun hatte ich das Glück, dieses Werk des Autors bei Lovelybooks zu gewinnen und möchte mich ganz herzlich für das Exemplar bedanken. Mir hat es wirklich gut gefallen, denn obwohl es nur ganz kurz ist, hat es sehr viel Inhalt.

Jandos Schreibstil passt perfekt zu diesem modernen Märchen. Einerseits ist er sehr schlicht und einfach, andererseits legt er aber auch eine Tiefgründigkeit zu Tage, die immer wieder zum innehalten und nachdenken anhält.

Die kleine aber feine Geschichte ist mit nicht einmal achtzig Seiten zwar wirklich nicht lang und auf das Wesentliche reduziert, sagt aber wahnsinnig viel darüber aus, was im Leben wichtig ist. Dabei ist sie sehr philosophisch und spricht auf emotionale Weise Themen wie Familie, Liebe und Tod an, ohne aber zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Vielmehr ist sie, trotz der Tiefgründigkeit, ein poetisches Märchen für zwischendurch. Dazu gibt es vereinzelt noch ein paar Bilder, die die Geschichte schön untermalen.

Ich fand dieses Buch jedenfalls sehr gelungen, auch wenn ich vielleicht nicht jede Ansicht zu einhundert Prozent teile und kann es nur weiterempfehlen, wenn man kurze, tiefgründige Geschichten über den Sinn des Lebens mag.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Eine spannende Abenteuerreise

Im Schatten des Mondkaisers
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Nach ihrer stürmischen Flucht aus Arcadion, machen sich Carya, Jonan und Pitlit auf ins entfernte Francia. Dort wollen die drei herausfinden, was es mit Caryas wahrer Herkunft auf sich hat. Doch kaum in ...

Nach ihrer stürmischen Flucht aus Arcadion, machen sich Carya, Jonan und Pitlit auf ins entfernte Francia. Dort wollen die drei herausfinden, was es mit Caryas wahrer Herkunft auf sich hat. Doch kaum in Paris angekommen, wird Carya aufgegriffen und an den Hof des berühmten Mondkaisers gebracht. Bald schon muss sie feststellen, dass es auch hier, zwischen Geheimnissen und Intrigen, sehr gefährlich werden kann.

Genauso spannend, wie schon im ersten Band der Trilogie wurde hier das Abenteuer von Carya und ihren Freunden weiter erzählt. Sobald ich dieses Buch in die Hand genommen habe, wurde ich erneut in die Welt der drei hineingezogen und wolle es gar nicht mehr zur Seite legen. Schade nur, dass ich in letzter Zeit so wenig zum Lesen gekommen bin.

Denn wieder hat mich der Schreibstil des Autors sofort gepackt und obwohl er weiterhin sehr ausschweifend und beschreibend ist, ließ sich auch Band zwei richtig leicht und flüssig lesen. Das ist allerdings auch der angenehmen Länge der einzelnen Kapitel geschuldet. Außerdem mochte ich die wechselnden Erzählperspektiven.

Und auch die Handlung ist wieder großartig, spannend und zu keiner Zeit vorhersehbar. Immer wieder geschehen Dinge die ich so nicht erwartet hätte, die mich überrascht haben aber auch geschockt. Außerdem werden einige Geheimnisse rund um Carya und ihre Herkunft gelöst und damit neue Fragen aufgeworfen, auf deren Antworten ich schon wahnsinnig gespannt bin. Das Setting, dieses Mal größtenteils im heutigen Frankreich und wie die ganze Welt beschrieben wurde, mochte ich ebenfalls wieder sehr. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie plastisch und greifbar dies alles war. Und zwischendrin gibt es immer wieder Szenen, die zum Nachdenken anregen, gerade wenn es darum geht, wie wir heute leben und wie wir damit umgehen. Dazu kommt diese wunderschöne und intensive Freundschaft und die unaufdringliche, aber süße Liebesgeschichte zwischen Carya und Jonan, die sich dieses Mal einer harten Prüfung unterziehen muss.

Interessant war auch die Entwicklung der Protagonisten, denn diese hört auch hier nicht auf. Carya wird immer selbstsicherer und stärker, ohne sich selbst aus den Augen zu verlieren, Jonan wird zum Mann und selbst Pitlit wird langsam erwachsen. Dabei ist gerade er mit seiner frechen und herzlichen Art mein Lieblingscharakter. Aber es kommen auch neue Charaktere dazu, die alle sehr interessant waren und mir mal mehr mal weniger ans Herz gewachsen sind. Vor allem die Figur des Mondkaisers ist sehr geheimnisvoll und ich hoffe, im letzten Band noch mehr von ihm zu erfahren.

Bleibt also nur noch zu sagen, dass auch dieses Buch wieder eine aufregende Abenteuerreise war und mich absolut in seinen Bann gezogen hat. Ich kann die Reihe bisher jedenfalls nur weiter empfehlen, auch wenn sie schon etwas älter ist und freue mich extrem auf das Finale und die hoffentlich damit einhergehenden Antworten auf alle offen gebliebenen Fragen.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Spannende Jugenddystopie

Flammen über Arcadion
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Jahre nach einem verehrenden Ereignis, welches die Welt in ein Trümmerfeld verwandelt hat, leben die Menschen in wenigen noch zivilisierten und sicheren Orten. Einer dieser Orte ist Arcadion, in welchem ...

Jahre nach einem verehrenden Ereignis, welches die Welt in ein Trümmerfeld verwandelt hat, leben die Menschen in wenigen noch zivilisierten und sicheren Orten. Einer dieser Orte ist Arcadion, in welchem der Lux Dei herrscht, ein religiöser Orden, der mit strenger Hand über die Bürger der Stadt wacht. Dort lebt auch die sechzehnjährige Carya ein scheinbar friedliches und wohlbehütetes Leben, bis ihre beste Freundin sie zu einer gefährlichen Tat überreden kann, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt.

Oh wie lange stand diese Trilogie ungelesen in meinem Regal, nachdem ich sie irgendwann einmal unbedingt haben wollte. Doch heran getraut habe ich mich nicht. Nun war es aber endlich an der Zeit, mich ihr zu widmen und ich bin tatsächlich positiv überrascht von dieser gut geschriebenen, spannenden Geschichte.

Schon der leicht lesbare Schreibstil des Autors hat mir an diesem Buch wirklich extrem gut gefallen. Nicht nur, dass er trotzdem sehr bildlich ist und ich mir die Welt richtig gut vorstellen konnte, ist er auch sehr sortiert, so dass die eher umfangreiche Geschichte zu keiner Zeit verwirrend wirkte. Die relativ kurzen Kapitel haben dann noch dazu beigetragen, dass ich das Buch kaum noch zur Seite legen konnte.

Wie schon geschrieben, ist die Geschichte sehr umfangreich. Aber nicht nur das. Sie ist auch wahnsinnig packend. Selbst wenn die ersten Seiten, dadurch dass sie erst einmal in die Handlung hinein geführt, die Welt beschrieben und die Charaktere vorgestellt haben, noch etwas ruhiger vonstatten gingen, mochte ich die ganze Story sehr. Dadurch, dass ich nie wusste, was wohl als nächstes geschehen wird, wollte ich einfach immer weiter lesen und wurde nie enttäuscht, weil sich alles super gut ineinander gefügt hat, ohne konstruiert zu wirken und eben trotzdem in keinster Weise vorhersehbar war. Dabei regt das Buch aber auch immer wieder dazu an, darüber nachzudenken, wie es ist, einem System stillschweigend und ohne es zu hinterfragen zu folgen, was es aus den Menschen macht und wie es vielleicht den Falschen Macht gibt. Außerdem mochte ich das Setting sehr, weil es eben mal keine komplett fantastische Welt ist, in der die Geschichte spielt und auch nicht Deutschland, Amerika oder Großbritannien, wie in so vielen anderen Büchern dieses Genres. Ansonsten gibt es auch noch die obligatorische Liebesgeschichte, die natürlich nicht fehlen durfte, aber auch nicht besonders aufdringlich war, sondern sich gut in die sonstige Handlung einfügte. Mich hat sie jedenfalls überhaupt nicht gestört.

Genauso haben mir die Charaktere hier richtig gut gefallen. Mit Carya gibt es mal eine Protagonistin, die nicht von Anfang an wahnsinnig stark und mutig ist. Vielmehr entwickelt sie sich im Laufe der Geschichte von einer braven Mitläuferin zu einer jungen Frau, die das System immer mehr hinterfragt und ihre eigenen Stärken entdeckt. Jonan hingegen ist von Anfang an jemand der, obwohl er beinahe an der Quelle des Bösen sitzt, sich seine Gedanken macht und nicht alles gut heißt. Aber auch er entwickelt sich weiter zu einem Kämpfer für das Richtige. Dann gibt es noch diverse andere Charaktere, die allesamt komplett unterschiedlich, aber authentisch sind. Und auch die Antagonisten fand ich richtig gut und überzeugend gezeichnet.

Für mich war dieser erste Teil der Carya-Trilogie eine riesige Überraschung, da ich nicht gedacht hätte, dass mir die Geschichte so gut gefallen wird und ich habe auch gleich den zweiten Band zur Hand genommen, weil ich unbedingt wissen will, wie es weiter geht. Für Fans von Jugenddystopien ist dieses Buch auf jeden Fall eine große Empfehlung.