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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2021

Hotspot Grödental

Das dunkle Dorf
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Es war für mich der erste Fall von Commissario Grauner und seinem Team auch wenn es schon 5 Vorgänger-Bände dazu gibt. Dennoch bin ich gut angekommen und hatte beim Lesen kaum das Gefühl, dass mir wichtige ...

Es war für mich der erste Fall von Commissario Grauner und seinem Team auch wenn es schon 5 Vorgänger-Bände dazu gibt. Dennoch bin ich gut angekommen und hatte beim Lesen kaum das Gefühl, dass mir wichtige Informationen zu den Protagonisten fehlen. Verwirrend fand ich zeitweise nur den Aufbau der verschiedenen Polizeiinspektionen und der damit verbunden Sprachwechsel zum Italienischen.

Die Kapitel sind kurz gefasst und lassen sich super lesen. Es wird viel Spannung aufgebaut mit verschiedenen Handlungen, die stückweise miteinander verwoben werden. Es hat mir Spaß gemacht teilweise mitzurätseln, aber zwischendrin auch immer wieder in der Szenerie zu schwelgen. Denn die Umgebung spielt durchaus eine wichtige Rolle. Während Grauner sich nicht vorstellen könnte woanders zu leben, war es für Saltapepe eine Strafe nach Südtirol versetzt zu werden.

Das Buch hatte ich super fix durch und habe Grauner, Silvia und Claudio durchaus etwas ins Herz geschlossen, mitgefiebert wie es weiter geht und war erstaunt wie sich alles ausgespielt hat. Ich habe teilweise Wendungen wirklich gar nicht vermutet. Fies ist nur der Cliffhanger am Ende, der mein Urteil nur untermauert: Ich brauche unbedingt mehr davon!

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Langsamkeit

Der unsichtbare Garten
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Zunächst will ich auf das tolle Cover eingehen, was ich ja selten mache, aber hier passt es wirklich super zum Buch. Der durchscheinende Umschlag lässt den Blick auf Blumen und Blätter erahnen, wenn man ...

Zunächst will ich auf das tolle Cover eingehen, was ich ja selten mache, aber hier passt es wirklich super zum Buch. Der durchscheinende Umschlag lässt den Blick auf Blumen und Blätter erahnen, wenn man ihn wegnimmt, kommen wirklich knallige Farben zum Vorschein.

Genauso kann man sich ein bisschen das Leben von Vincent vorstellen, umso mehr er seiner Erblindung entgegen geht umso mehr wird alles verschleiert bis er nur noch einen verschwommenen Rand hat indem er bei guter Helligkeit Schemen erkennen kann.

Für Vincent bricht mit dem Urteil der Ärztin seine Welt zusammen, er will es zunächst nicht wahrhaben und schwankt zwischen seinen Entscheidungen. Ob er nochmal ein Abenteuer erleben soll? Wie soll er es Freunden und Familie sagen? Was kann er schon außer Tennis? Der Schreibstil ist hier sehr gedrängt und schnell, Vincents Zeit läuft ab und als Leser spürt man das.

Er verkriecht sich in das alte Haus seiner Großeltern, an das er gute Erinnerungen hat. Um seinem Großvater nahe zu sein, fängt er das Gärtnern an denn das hat er von ihm gelernt. Die Autorin nimmt hier die Schnelligkeit heraus, Vincent muss sich ganz neuen Herausforderungen stellen und das wird gut beschrieben. Er scheitert, wird wütend, aber gibt nicht auf. Mich haben die Erzählungen sehr berührt auch wenn ich nicht ganz warm geworden bin mit ihm.

Für mich hätten es auch ruhig noch mehr Dialoge sein können, nicht nur Vincents Gedanken, obwohl ich verstehe, dass darauf der Fokus liegt. Was mich allerdings etwas störte war, dass keine Begegnungen negativ enden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es realistisch ist, wenn das ganze Umfeld letztendlich sehr gut mit so einer Veränderung klar kommt.

Fazit

Die Entwicklung von Vincent war interessant und berührend. Die Geschichte an sich brachte einen zum Nachdenken: Was ist wirklich wichtig im Leben? Dabei ist das Ziel von Vincent die Langsamkeit und am Ende merkt man, dass man selbst beim Lesen etwas entschleunigt hat.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Mühsam

DAVE - Österreichischer Buchpreis 2021
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Ich muss gleich vorneweg sagen, dass mich schon lange kein Buch mehr so ratlos zurück gelassen hat. Ich weiß auch, nachdem ich eine längere Weile darüber nachgedacht habe, wie ich es bewerten soll.

Der ...

Ich muss gleich vorneweg sagen, dass mich schon lange kein Buch mehr so ratlos zurück gelassen hat. Ich weiß auch, nachdem ich eine längere Weile darüber nachgedacht habe, wie ich es bewerten soll.

Der Einstieg in dieses Buch fiel mir wahnsinnig schwer, denn es werden viele Fachbegriffe genannt und man wird in eine undefinierte Zeit geworfen zusammen mit Syz, der ein eher rätselhafter Protagonist ist. Lange Zeit stellt man sich immer wieder neue Fragen, ohne auch nur kleinste Erklärungen zu finden oder ein klares Ziel der Geschichte. Das hat es natürlich für eine Leserunde super interessant gemacht, weil man eben so viele Ansätze finden konnte, was die Autorin alles meinen könnte.

Mühselig arbeitete ich mich weiter ziellos durch den Mittelteil und brauchte dabei sehr viel Konzentration nur um letztendlich festzustellen, dass doch alles gar nicht so wichtig war irgendwie. Langsam entfernte sich auch Syz aus seiner Hightech-Welt und stürzte sich in ein Abenteuer. Das letzte Drittel des Buches wird sehr rasant und auch sprachlich einfacher, hier hat mich die Geschichte wieder gepackt und führte zu einem in sich schlüssigen Ende, das man so zu Beginn nicht erwartet hatte.

Fazit

Was ich vom Buch erwartet habe, hat sich leider nicht erfüllt, denn das moralische Dilemma zur künstlichen Intelligenz wurde eigentlich nicht wirklich bearbeitet. Wenn man ein Fan der 80er ist und sich etwas für die Entwicklung von Computern interessiert, kann man das Buch durchaus lesen. Ein absolutes Lese-Muss ist es in meinen Augen jedoch nicht.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Abschnittsweise packend

Sprich mit mir
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Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, denn es sollte sich mit einer grundlegenden psychologisch-biologischen Frage beschäftigen: Sind Affen und ähnlicher als wir glauben und haben sie ein menschliches ...

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, denn es sollte sich mit einer grundlegenden psychologisch-biologischen Frage beschäftigen: Sind Affen und ähnlicher als wir glauben und haben sie ein menschliches Bewusstsein?

T.C.Boyle versucht dieser Frage in seinem neuen Roman nachzugehen und stellt dem Leser hierzu Sam vor, der bei einem Professor aufwächst und in Gebärdensprache kommunizieren kann. Von Beginn an wird dieses Zusammenleben schon als schwierig beschrieben, denn aufgrund eines Vorfalls mit Sam sucht Guy (der Professor) neue Mitarbeiter für sein Projekt.

So lernen wir Aimee kennen, die sich sofort für Sam aufgibt und ihr ganzes Da-Sein der Forschung widmet. Sie ist eine noch junge Studentin und zieht Sam quasi wie ein Kind auf. Sie lässt im auch vieles durchgehen und wird zu einer engen Bezugsperson für ihn.

Es war sehr interessant die Abendessen oder auch Beschreibungen im Haushalt der Drei zu lesen. Gerne hätte ich selbst mal mit Sam gebärdet und ihn beobachtet, dennoch habe ich das Ganze skeptisch betrachtet, denn Sam benimmt sich zwar wie ein Mensch, aber an seinen Bedürfnissen sieht man durchaus dass er eben ein Tier ist. Umso klarer wird das auch wenn man die Abschnitte liest, die aus seiner Sicht geschrieben sind. Er ist durchaus zu komplexe Denkprozessen fähig, was ich auch in Echt glaube. Dennoch verfällt er vor allem in unbekannten Situation in "angeborene" Verhaltensmuster zurück.

So wechselt man zwischen Perspektiven im ganzen Buchan .Man sieht alles aus Sams Augen, diese Passagen kann man als Leser glauben oder nicht, denn wirklich wissen kann Boyle es ja auch nicht. Dann kommt wieder Aimee zu Wort, die sich viel zu erwachsen gibt und eigentlich sehr verloren wirkt in der Welt. Manchmal spricht auch Guy, den man obwohl er das meiste Fachliche beitragen könnte, auch hätte weglassen können.

Insgesamt ist es schon eine spannende Story, dennoch konnte mich das Buch nicht begeistern. Ich bin am Ende genau dort wo ich angefangen habe: entweder glaube ich daran, dass Affen menschlich sind oder nicht, leider hat das Buch mir keine neuen Erkenntnisse gebracht, die ich mir erhofft hatte. Dazu waren mir glaube ich die Charaktere zu unsympathisch und viele Handlungsschritte nicht logisch genug dargestellt oder begründet.

Ich würde das Buch durchaus empfehlen, wenn man mal einen Einblick in die Forschung mit Affen haben möchte oder als erste Anregung zu diesem Thema. Hat man sich schon mit der Frage auseinander gesetzt, befürchte ich bringt das Buch keine neuen Erkenntnisse und leider in meinen Augen kein absolut packendes Leseerlebnis. Es sein nur eine große Erkenntnis mitgegeben: Tierexperimente sind einfach ein absolutes NoGo und wir Menschen sollten uns nicht immer für das Alphatier auf diesem Planeten halten.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Rituale

Homo Lupus
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Der Einstieg in dieses Buch ist mir nicht leicht gefallen, was vor allem an der Hauptprotagonistin Lena lag, die mir bis zum Ende hin nicht sympathisch wurde. Aber dennoch gleich vorweg: ich rate nicht ...

Der Einstieg in dieses Buch ist mir nicht leicht gefallen, was vor allem an der Hauptprotagonistin Lena lag, die mir bis zum Ende hin nicht sympathisch wurde. Aber dennoch gleich vorweg: ich rate nicht vom Buch ab, es gibt außergewöhnliche Charaktere und die Verhaltensbiologin ist eindeutig eine von diesen.

Ihre Einsichten aus der Tierwelt, die sie auf die Menschenwelt übertragen möchte, sind interessant und gut recherchiert. Sie machen nachdenklich und tragen zu Wendungen in der Geschichte bei. Insgesamt baut sich die Story zunächst langsam auf und wird dann immer spannender, mich hat das Buch im letzten Drittel wirklich gut gepackt.

Die Themen Wahlmanipulation, mögliche Folgen der Coronakrise, Gefahr von Anschlägen und auch Börsenmanipulation sind brandaktuell und leider erschreckend realistisch. Dadurch wurde ich letztendlich zusätzlich gepackt, denn auch nach dem Leseerlebnis hängen die Gedanken dazu noch in einem nach.

Fazit

Obwohl ich keine Sympathien mit der Protagonistin Lena hege und sich die Spannung nur langsam aufbaut, spreche ich eine Leseempfehlung aus, vor allem für Psychologie-Interessierte.

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