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Veröffentlicht am 27.12.2022

Super für Einsteiger

Happy vegan mit 5 Zutaten
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Auch wer sich vegan ernährt, macht das nicht unbedingt immer gesund, denn es gibt viele Speisen und Gerichte, die vegan sind, uns aber trotzdem nicht gut tun. Gerade Einsteiger in die vegane Küche scheuen ...

Auch wer sich vegan ernährt, macht das nicht unbedingt immer gesund, denn es gibt viele Speisen und Gerichte, die vegan sind, uns aber trotzdem nicht gut tun. Gerade Einsteiger in die vegane Küche scheuen oft den Aufwand für manche Rezepte, vor allem wenn man viele verschiedene Zutaten benötigt, die dann womöglich zum Teil auch nur schwer zu bekommen sind.

Lena Merz zeigt in ihrem Kochbuch, dass es auch anders geht. Für jedes ihrer veganen Rezepte braucht man nicht mehr als fünf Zutaten!

Die Rezepte sind in drei Kapitel gegliedert. Zu Beginn stehen kleine Gerichte, Vorspeisen und Suppen (Mangold-Börek, Pilz-Bruschetta, Mango-Avodaco-Salat, Maronen-Ingwer-Suppe...), es folgen die Hauptspeisen (Auberginen-Pide, Nacho-Auflauf, Süßkartoffel-Kumpir...), und im dritten Kapitel sind Rezepte für Süßes und Gebäck (Pistazieneis, Milchreis mit Bratapfel, Kirschkuchen mit Streuseln...).

Den Abschluss bilden ausführliche Informationen zum Einfrieren auf Vorrat und zur Resteverwertung, zu den wichtigsten Produkten für den veganen Vorratsschrank und zu sinnvollen Kombinationen verschiedener Lebensmittel, die sich besonders gut ergänzen.

Ich habe mir alle Rezepte genauer angesehen, und es ist erstaunlich, was für tolle Sachen man aus nur fünf Zutaten zaubern kann. Ausprobiert habe ich bisher hauptsächlich Hauptgerichte, so zum Beispiel die Linguine mit Tomaten-Gin-Sauce und Pasta Stroganoff. Beides war extrem lecker und kam bei uns sicher nicht zum letzten Mal auf den Tisch. Interessant finde ich auch die Kartoffeln mit Fenchel-Zaziki. Die Kombination hatte ich in dieser Art noch nicht gegessen, fand sie aber sehr gut. Man sollte hierfür aber Fenchel mögen, denn er schmeckt doch recht intensiv. Auch Gnocchi auf dem Blech (zusammen mit Zucchini, schwarzen Oliven und Pinienkernen) ist ein tolles Gericht und so unkompliziert umzusetzen.

Dieses Buch nimmt Schwellenängste, denn die genannten Rezepte lassen sich spielend leicht und schnell nachkochen, und da die Zutaten so überschaubar sind, braucht man nicht mal einen Einkaufszettel. Alles was ich bisher ausprobiert habe, hat mir sehr gut geschmeckt, und das ist ja wichtig, vor allem am Anfang einer Ernährungsumstellung, denn die kleinen Erfolgserlebnisse geben Mut und spornen zum Weitermachen an.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Gelungener Einstieg in die Welt der französischen Küche im 19. Jahrhundert

Die Köchin - Lebe deinen Traum
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Fabienne ist die jüngste Tochter des Schleusenwärters am Canal du Midi. Ihre Mutter kocht für die Barkenschiffer, die bei ihnen anlegen, und Fabienne unterstützt sie mit Freude. Wenn sie ihrer Maman in ...

Fabienne ist die jüngste Tochter des Schleusenwärters am Canal du Midi. Ihre Mutter kocht für die Barkenschiffer, die bei ihnen anlegen, und Fabienne unterstützt sie mit Freude. Wenn sie ihrer Maman in der Küche helfen kann oder den Schiffern ihr Essen serviert und diese sie „Mademoiselle bon appétit“ nennen und ihr ein Trinkgeld zustecken, ist sie in ihrem Element. Daneben träumt sie von der großen Liebe und einer Ehe mit Eric. Wenn sie den Geliebten trifft, ist sie glücklich. Nach dem Tod ihrer Mutter ändert sich alles. Der Vater holt sich eine neue Frau ins Schleusenwärterhaus, und Fabienne ist nur noch für die niedersten Hilfsarbeiten gut.

Als sie feststellen, dass sowohl Fabiennes als auch Erics Vater gegen eine Verbindung zwischen ihnen ist, beschließen sie, durchzubrennen. Schnell merkt Fabienne, dass sie in Eric nicht den treuen, liebenden Gefährten gefunden hat wie erhofft. Er lässt sie im Stich, und die Minderjährige steht alleine da. Nach Hause will sie nicht mehr, und so ist sie am Rand der Verzweiflung, als sie Stéphanie begegnet. Die exzentrische junge Frau nimmt Fabienne mit zum Weingut ihrer Eltern, und dort sieht es danach aus, als könnte sie bleiben und glücklich werden. Aber wieder meint es das Schicksal nicht gut mit ihr…

Ich liebe die Romane von Petra Durst-Benning und war sehr gespannt auf den Auftakt ihrer neuen Trilogie, die uns in die Welt der französischen Küche entführt. Die brillanten, bildhaften Beschreibungen von Land, Leuten und den traditionellen Gerichten haben mir wieder sehr gefallen, und das Lesen war ein wahrer Genuss.

Bei den Protagonisten, muss ich gestehen, hat es einige Zeit gedauert, bis ich ihnen näher gekommen bin. Fabienne wirkt am Anfang noch sehr naiv, wobei man natürlich sagen muss, dass sie noch minderjährig ist und außer dem Schleusenwärterhaus noch nichts von der Welt gesehen hat. Eric ist nur eine Randfigur und hat sich ja sehr schnell wieder aus Fabiennes Leben und damit aus der Geschichte verabschiedet. Mit Stéphanie hatte ich bis zuletzt meine Probleme. Sie ist sehr exzentrisch und ein undurchsichtiger Charakter. Manchmal scheint sie echtes Mitgefühl zu empfinden, dann wieder wirkt sie sehr egoistisch, gefühllos und nur auf ihren Vorteil bedacht.

Ungefähr ab der Hälfte hatte mich die Handlung dann so gepackt, dass ich das Buch gar nicht mehr weglegen wollte. Fabienne begegnet auch liebenswerten Menschen, zum Beispiel macht sie Bekanntschaft mit einigen der Mères Lyonnaises, die es als erste Frauen wagten, ein Restaurant zu eröffnen. Dann ist da auch der sympathische Yves, der Fabienne ein treuer Freund wird. Die junge Frau entwickelt eine ungeheure Stärke und findet ihren Weg. Zwar ist sie von einer Spitzenköchin, wie es im Klappentext heißt, noch weit entfernt, aber es kommen ja schließlich noch zwei weitere Teile, auf die ich schon sehr gespannt bin, denn der Schluss weist schon darauf hin, dass es in der Fortsetzung sicher wieder richtig spannend wird.

Bis zum Erscheinen des zweiten Teils kann man sich die Zeit in der Küche vertreiben, denn im Anhang liefert die Autorin gleich ein paar von Fabiennes Rezepten zum Nachkochen.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Aktuell mein liebstes Kochbuch

Ganz entspannt vegan – Das Kochbuch
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Schon seit vielen Jahren koche ich gerne und oft vegetarisch, da unsere Tochter mit 13 Jahren Vegetarierin geworden ist. Seit ich dann im Januar 2020 zum ersten Mal beim Veganuary mitgemacht habe, bin ...

Schon seit vielen Jahren koche ich gerne und oft vegetarisch, da unsere Tochter mit 13 Jahren Vegetarierin geworden ist. Seit ich dann im Januar 2020 zum ersten Mal beim Veganuary mitgemacht habe, bin ich weitgehend dabei geblieben. Wurst habe ich seitdem gar nicht mehr gegessen, Fleisch nur ganz selten, nur ab und zu hat sich ein wenig Fisch in meinen Speiseplan gemogelt. Die Ersatzprodukte werden immer besser, und auch wenn ich finde, es ist immer noch am besten, möglichst naturbelassene Nahrung zu sich zu nehmen, gönne ich mir ab und zu mal einen Fleischersatz oder dergleichen, denn manches Gericht vermisse ich doch aus der Zeit, als ich noch Fleisch gegessen habe. Inzwischen habe ich schon zahlreiche Kochbücher studiert, Rezepte ausprobiert und dabei festgestellt, dass viele vegane Kochbücher doch sehr auf exotische Zutaten setzen, die zum Teil nur schwer zu bekommen sind, wenn man nicht gerade in einer Großstadt lebt.

Carina Wohllebens veganes Kochbuch ist wohltuend anders. Sie ist der Meinung, vegane Küche soll leicht sein und Spaß machen. Für ihre Rezepte benötigt man keine ausgefallenen Zutaten, sondern nutzt, was der eigene Vorratsschrank hergibt, kombiniert mit einigen wenigen Basics, die man in der veganen Küche immer wieder braucht. In diesem Buch präsentiert die Autorin 77 Rezepte, die alltagstauglich sind und die man jederzeit auch mal Gästen vorsetzen kann.

Das Buch beginnt mit einer Einführung in die vegane Ernährung, mit etwas Warenkunde und Informationen über Nährstoffe. Der anschließende Hauptteil gliedert sich in acht Kategorien, zu denen es Rezepte gibt:

Frühstück
Snacks
Salate und kalte Gerichte
Suppen
Hauptgerichte
Soßen und Dips
Desserts und Kuchen
Smoothies und Getränke.

Gleich in der ersten Kategorie habe ich die „Baked Oats“ für mich entdeckt. Dieses Frühstück ist so einfach zu machen und schmeckt extrem lecker. Sogar meinen skeptischen Mann konnte ich damit überzeugen, wobei ihm der Apfel-Zimt-Porridge noch besser schmeckt. Auch die Erdbeer-Bananen-Smoothiebowl habe ich schon ausprobiert und für lecker befunden. Die Snacks, Salate und Suppen klingen alle sehr einladend, und Tomatensalat mit weißen Bohnen, Sommerrollen mit Erdnussdip sowie ganz besonders die Lasagne-Suppe stehen sehr weit oben auf meiner To-do-Liste. Von den Hauptgerichten habe ich bisher den Flammkuchen Elsässer-Art und das Rahmgeschnetzelte mit Pilzen, Rotkohl und Klößen nachgekocht. Sauce Hollandaise und Rote-Bete-Hummus wurden ebenfalls bereits getestet und für lecker befunden, und bei den Desserts konnte mich die Rote Grütze mit Vanillesoße überzeugen. Beim Gebäck findet man die Klassiker wie Marmorkuchen, schnellen Apfelkuchen, Karottenkuchen oder Käsekuchen mit Mandarinen. Schon beim Durchblättern habe ich festgestellt, dass mir 90 % der gezeigten Rezepte zusagen und ich sie alle nach und nach ausprobieren möchte. Das ist eine enorm hohe Trefferquote, denn wie oft hat man Kochbücher, aus denen man gerade mal ein Gericht kocht, weil sich die Rezepte als umständlich oder langwierig herausstellen. Hier machen nicht nur die schönen Bilder Lust auf die Gerichte, sondern auch das Kochen macht Spaß, weil alles leicht gelingt und auch gut schmeckt. Von allen bisher ausprobierten Gerichten hat mich noch keines enttäuscht. Zu vielen Rezepten gibt die Autorin auch noch besondere Tipps für die Zubereitung, zu Variationen oder sonstiges, was man wissen sollte.

Es ist absolut nicht übertrieben, wenn ich sage, dass dies momentan mein liebstes Kochbuch ist, das ich in den vergangenen Wochen am häufigsten verwendet habe und sicher auch weiterhin intensiv nutzen werde.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Ein wundervoller, fesselnder Roman, der mich im wahrsten Sinn des Wortes "köstlich" unterhalten hat

Der Duft von Zimt
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Man schreibt das Jahr 1812. Hamburg steht unter französischer Besatzung. Josephine führt zusammen mit ihrem Onkel das „Thielemanns Backhus“. Es sind schwere Zeiten, und Lebensmittel sind knapp. Josephine ...

Man schreibt das Jahr 1812. Hamburg steht unter französischer Besatzung. Josephine führt zusammen mit ihrem Onkel das „Thielemanns Backhus“. Es sind schwere Zeiten, und Lebensmittel sind knapp. Josephine und ihr Onkel wissen kaum, wo sie die Zutaten für Brote und Gebäck hernehmen sollen. Eines Tages beschließt Fritz Thielemann, aufzugeben. Josephine ist entsetzt, kann sie sich doch gar nicht vorstellen, ihre Heimat zu verlassen. Hamburg, die Straße, in der sich die Bäckerei befindet, das alles ist ihr vertraut und mit lieben Erinnerungen an ihre verstorbenen Eltern verbunden. Sie schlägt ihrem Onkel vor, es allein zu versuchen und die Bäckerei weiter zu betreiben. Schweren Herzens stimmt er zu, jedoch unter der Bedingung, dass Josephine heiraten soll. Die junge Frau ist glücklich und versucht, sich ein Leben an der Seite des Postboten Christian Schulte vorstellen zu können. Er ist jedoch nur an ihr selbst interessiert, nicht an ihren Hoffnungen und Wünschen, und an die Zukunft der Bäckerei verschwendet er keinen Gedanken.

Nicht nur die Bewohner ihres Viertels kommen zu Josephine und kaufen ihr Brot und Gebäck bei ihr, auch stationierte Soldaten besuchen die Bäckerei, unter anderem Pépin. Er bringt Josephine auf eine Idee für ein neues Gebäck. Die Freundschaft mit ihm wird jedoch von den Bewohnern ihrer Straße nicht gerne gesehen, und sie verliert immer mehr Stammkunden. Zudem wird es fast unmöglich, an Backzutaten zu kommen. Josephine macht sich Sorgen, was soll nur aus ihr und dem Backhaus werden?

Als ich den Titel zum ersten Mal sah, wusste ich, dieses Buch muss ich lesen, denn ich liebe nicht nur historische Romane sondern auch Zimt über alles. Hamburg zur Zeit der französischen Besatzung ist ein spannendes Thema. Die Autorin hat gründlich recherchiert und einen vielschichtigen, fesselnden und unterhaltsamen Roman daraus gemacht, der auch eine gute Portion Romantik zu bieten hat. Da ist zum einen die Situation der Bevölkerung. Die Menschen hungern und wissen nicht, wovon sie leben sollen. Der Schmuggel blüht und auch Denunziationen sind an der Tagesordnung. Die Mächtigen der Stadt sind den einfachen Menschen keine Hilfe, ganz im Gegenteil, und für die arme Bevölkerung kommt es zu lebensbedrohlichen Situationen und tragischen Maßnahmen.

Dem gegenüber steht die kleine, heile Welt in Thielemanns Backhus. Wenn der Duft von frischem Gebäck durch den kleinen Laden zieht, vermittelt er den Menschen ein klein wenig Normalität und ein Gefühl von Geborgenheit und Zuversicht. Aber auch diese kleine Idylle ist in Gefahr. Josephine ist eine sehr sympathische und starke Protagonistin. Man kann ihre Beweggründe für alles was sie tut sehr gut nachvollziehen. Als Leser begleitet man sie durch die Höhen und Tiefen dieser Zeit, und es wird der jungen Frau einiges abverlangt.

Um die Entstehung des Franzbrötchens ranken sich viele Spekulationen. Wie es wirklich zustande kam, werden wir wohl nie mit Sicherheit wissen. Die Autorin hat jedoch die Erfindung dieses leckeren Gebäcks in Josephines Hände gelegt.

Was man in meiner Region als Franzbrötchen angeboten bekommt, sind eigentlich Milchbrötchen und damit weit vom Original entfernt. Die wirklichen, leckeren Franzbrötchen habe ich erst durch diesen Roman kennengelernt. Idealerweise wird auf der inneren Buchklappe das Rezept für diese Köstlichkeit gleich mitgeliefert, so dass ich künftig nicht mehr darauf verzichten muss.

Der Roman hat mich sehr beeindruckt, denn über die beschriebene Zeit wusste ich noch nicht wirklich viel. Zugleich hat er mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert, und ich habe mich immer wieder gerne in Josephines Welt vertieft, nach Möglichkeit immer mit einem aromatischen Tee und einem leckeren Franzbrötchen an meiner Seite.

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Veröffentlicht am 16.12.2022

Düster und fesselnd

Totenbraut
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Es gab ja eine Zeitlang einen regelrechten Hype um Vampirromane, dem auch ich nicht widerstehen konnte. Diese Lese-Phase habe ich lange hinter mir gelassen, aber wie es immer so ist, Ausnahmen bestätigen ...

Es gab ja eine Zeitlang einen regelrechten Hype um Vampirromane, dem auch ich nicht widerstehen konnte. Diese Lese-Phase habe ich lange hinter mir gelassen, aber wie es immer so ist, Ausnahmen bestätigen die Regel, und bei besonderen Geschichten aus diesem Genre ist mein Interesse nach wie vor geweckt. „Totenbraut“ ist so eine Ausnahme. Das Buch lag schon lange bei mir im Regal. Nun habe ich es endlich gelesen, passenderweise Anfang November, in der düsteren, dunklen Zeit des Jahres. Eigentlich ist es ein Jugendroman, wobei ich finde, man hat es hier mit einem Roman zu tun, der wohl jedes Alter anspricht. Die Geschichte spielt Mitte des 18. Jahrhunderts, und ich würde das Buch als historischen Roman mit leichten Anklängen zu Urban Fantasy einordnen, wobei die Handlung weitgehend realistisch ist. Es geht um Vampire, und hier schleichen sich auch ein paar phantastische Elemente ein, aber in erster Linie erfährt man einiges über den damaligen Volksglauben in Südosteuropa. Was sich die Menschen damals nicht erklären konnten, wurde schnell zum Mythos. Das erfährt auch Jasna am eigenen Leib, als sie von ihrem Vater quasi verkauft wurde. Der reiche Gutsbesitzer Jovan nimmt das junge Mädchen mit zu seinem Hof, der an der Grenze zum Osmanischen Reich liegt. Jasna soll seinen Sohn Danilo heiraten. Nur ist dieser alles andere als angetan von der Idee seines Vaters, und Jasna sieht sich einer Wand der Feindseligkeit gegenüber, als sie in ihrem neuen Heim ankommt. Auch stellt sie fest, dass seltsame Dinge in ihrer Umgebung geschehen. Ihre Bemühungen, im nahen Dorf Bekanntschaften zu machen oder gar Freundschaften zu schließen, verlaufen weitgehend erfolglos, denn die Menschen dort scheinen Angst vor etwas zu haben, und ihr Aberglauben lähmt sie. Nur wenige sind mutig genug, um mit Jasna Kontakt aufzunehmen. Der Pfarrer verweigert Jasna sogar den Zutritt zur Dorfkirche. Auch gibt es einige rätselhafte Todesfälle und andere Ereignisse, die für die Menschen nicht erklärbar sind. Erst nach und nach lichtet sich das Dunkel, und Jasna findet immer mehr Erklärungen für die rätselhaften Vorgänge auf dem Gut und im Dorf.

Ich fand diesen Roman ausgesprochen fesselnd. Die Ereignisse und auch die Atmosphäre sind bildhaft geschildert, so dass man das Grauen, das stellenweise um sich greift, fast spüren kann. Jasna ist ein starker Charakter, und das muss sie auch sein, um in dieser eigenartigen und unheimlichen Welt bestehen zu können.

Im Anhang erläutert die Autorin einige Zusammenhänge und beschreibt auch eine seltene Stoffwechselkrankheit, die damals unbekannt war, im Roman aber eine nicht unwichtige Rolle spielt.

Mich hat der Roman mitgerissen, und ich habe Jasna fasziniert begleitet, konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen und fand ihren Mut bewundernswert. Dies ist ein toller Roman, der meines Erachtens nicht nur junge Menschen anspricht.

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