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Veröffentlicht am 16.12.2022

Düster und fesselnd

Totenbraut
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Es gab ja eine Zeitlang einen regelrechten Hype um Vampirromane, dem auch ich nicht widerstehen konnte. Diese Lese-Phase habe ich lange hinter mir gelassen, aber wie es immer so ist, Ausnahmen bestätigen ...

Es gab ja eine Zeitlang einen regelrechten Hype um Vampirromane, dem auch ich nicht widerstehen konnte. Diese Lese-Phase habe ich lange hinter mir gelassen, aber wie es immer so ist, Ausnahmen bestätigen die Regel, und bei besonderen Geschichten aus diesem Genre ist mein Interesse nach wie vor geweckt. „Totenbraut“ ist so eine Ausnahme. Das Buch lag schon lange bei mir im Regal. Nun habe ich es endlich gelesen, passenderweise Anfang November, in der düsteren, dunklen Zeit des Jahres. Eigentlich ist es ein Jugendroman, wobei ich finde, man hat es hier mit einem Roman zu tun, der wohl jedes Alter anspricht. Die Geschichte spielt Mitte des 18. Jahrhunderts, und ich würde das Buch als historischen Roman mit leichten Anklängen zu Urban Fantasy einordnen, wobei die Handlung weitgehend realistisch ist. Es geht um Vampire, und hier schleichen sich auch ein paar phantastische Elemente ein, aber in erster Linie erfährt man einiges über den damaligen Volksglauben in Südosteuropa. Was sich die Menschen damals nicht erklären konnten, wurde schnell zum Mythos. Das erfährt auch Jasna am eigenen Leib, als sie von ihrem Vater quasi verkauft wurde. Der reiche Gutsbesitzer Jovan nimmt das junge Mädchen mit zu seinem Hof, der an der Grenze zum Osmanischen Reich liegt. Jasna soll seinen Sohn Danilo heiraten. Nur ist dieser alles andere als angetan von der Idee seines Vaters, und Jasna sieht sich einer Wand der Feindseligkeit gegenüber, als sie in ihrem neuen Heim ankommt. Auch stellt sie fest, dass seltsame Dinge in ihrer Umgebung geschehen. Ihre Bemühungen, im nahen Dorf Bekanntschaften zu machen oder gar Freundschaften zu schließen, verlaufen weitgehend erfolglos, denn die Menschen dort scheinen Angst vor etwas zu haben, und ihr Aberglauben lähmt sie. Nur wenige sind mutig genug, um mit Jasna Kontakt aufzunehmen. Der Pfarrer verweigert Jasna sogar den Zutritt zur Dorfkirche. Auch gibt es einige rätselhafte Todesfälle und andere Ereignisse, die für die Menschen nicht erklärbar sind. Erst nach und nach lichtet sich das Dunkel, und Jasna findet immer mehr Erklärungen für die rätselhaften Vorgänge auf dem Gut und im Dorf.

Ich fand diesen Roman ausgesprochen fesselnd. Die Ereignisse und auch die Atmosphäre sind bildhaft geschildert, so dass man das Grauen, das stellenweise um sich greift, fast spüren kann. Jasna ist ein starker Charakter, und das muss sie auch sein, um in dieser eigenartigen und unheimlichen Welt bestehen zu können.

Im Anhang erläutert die Autorin einige Zusammenhänge und beschreibt auch eine seltene Stoffwechselkrankheit, die damals unbekannt war, im Roman aber eine nicht unwichtige Rolle spielt.

Mich hat der Roman mitgerissen, und ich habe Jasna fasziniert begleitet, konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen und fand ihren Mut bewundernswert. Dies ist ein toller Roman, der meines Erachtens nicht nur junge Menschen anspricht.

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Veröffentlicht am 15.12.2022

Nette Geschichte, wenn auch ziemlich vorhersehbar

Das kleine Bücherdorf: Winterglitzern
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Die Protagonistin reist im Auftrag ihres Vaters, der zugleich ihr Chef ist, nach Swinton-on-Sea in Schottland. Sie soll eine seltene und wertvolle Ausgabe von „Alice im Wunderland“ besorgen, die dem Buchhändler ...

Die Protagonistin reist im Auftrag ihres Vaters, der zugleich ihr Chef ist, nach Swinton-on-Sea in Schottland. Sie soll eine seltene und wertvolle Ausgabe von „Alice im Wunderland“ besorgen, die dem Buchhändler Graham gehört. Dieser führt in dem kleinen Ort ein Antiquariat, und als Vicky dort vorspricht, wird sie für die neue Aushilfe gehalten, auf die Graham anscheinend gewartet hat. Vicky klärt das Missverständnis nicht auf, sondern sieht ihre Chance, an das wertvolle Buch zu gelangen, wenn sie die Anstellung in der alten Buchhandlung erhält. Dass sie Graham und auch seinen kleinen Sohn Finlay sehr sympathisch findet und regelrecht ins Herz schließt, damit hat sie nicht gerechnet. Gerade als sich Vicky und Graham näher kommen, geschieht einiges, was diese Freundschaft gefährdet.

Der Handlungsort, das schottische Dorf Swinton, ist sehr schön dargestellt. Laut Nachwort der Autorin hat es ein reales Vorbild, und die Vorstellung, ein Dorf oder eine Stadt der Bücher zu besuchen, finde ich sehr reizvoll. Auch die Menschen in Swinton, denen Vicky während ihres Aufenthalts begegnet, sind facettenreich und interessant gezeichnet. Jeder hat seine eigene Geschichte, auf die man neugierig wird, denn man erfährt zwar einiges aber eben nicht alles. Da weitere Bände im kleinen Bücherdorf geplant sind, kann man die nicht geklärten Punkte als kleine Cliffhanger sehen, denn dazu kommt bestimmt in einer weiteren Folge eine Auflösung.

Den Schreibstil der Autorin mag ich sehr, und hier hat man eine Geschichte, die weihnachtliche Stimmung aufkommen lässt und die man am besten ganz gemütlich am Lieblings-Leseplatz eingekuschelt und mit einem leckeren Getränk ausgestattet genießt. Nur mit Vicky hatte ich meine Probleme, denn was sie da so hinterrücks angezettelt hat, fand ich wenig sympathisch. Meines Erachtens hätte sie viel früher die Gelegenheit gehabt, die entstandenen Missverständnisse aufzuklären. So wirkte die zweite Hälfte der Geschichte auf mich etwas konstruiert und ziemlich vorhersehbar. Trotzdem habe ich den Roman gerne gelesen, denn die gesamte Atmosphäre in dem kleinen Bücherdorf ist sehr schön und stimmungsvoll. Auf die Fortsetzung im kommenden Frühjahr freue ich mich auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 12.12.2022

Ein hoffnungsvolles Licht in einer dunklen Zeit

Der die Nacht erhellt
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Man lernt im Lauf dieser Geschichte einige besondere Menschen kennen. Sie haben zum Teil reale Vorbilder, und jeder von ihnen ist auf seine Art großartig. Es sind schlimme Zeiten, die ein „normales“ Leben ...

Man lernt im Lauf dieser Geschichte einige besondere Menschen kennen. Sie haben zum Teil reale Vorbilder, und jeder von ihnen ist auf seine Art großartig. Es sind schlimme Zeiten, die ein „normales“ Leben unmöglich machen. Der erste Weltkrieg tobt in Frankreich, und viele amerikanische Soldaten sind ins Land gekommen, um bei der Verteidigung zu helfen, unter ihnen auch Matthew Petticrew. Er ist ein sensibler Mann mit besonderen Fähigkeiten, vor allem mit einem außergewöhnlich feinen Gehör, was ihn für die Truppe so wichtig macht. Captain Jasper Truett weiß Matthews Wert sehr zu schätzen, hat er doch schon einigen Kameraden das Leben gerettet.

Als Matthew eines Tages beim Holz machen Mira begegnet, ändert sich sein Leben mit einem Schlag. Die junge Frau lebt einsam im Wald und hat schon die Tage zuvor die Männer in den Schützengräben mit ihrem Gesang verzaubert. Für Matthew wird hiermit der Engel vom Argonner Forst Wirklichkeit. Matthew erhält den Auftrag, Mira in Sicherheit zu bringen. Mit von der Partie sind Kaplan George Piccadilly und der Journalist Henry Mueller. Aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft entwickelt sich nach und nach eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft. Sie nennen sich das „Kommando 17“ und wir Leser begleiten sie bei ihren Erlebnissen und Erfahrungen. Es geschehen schlimme Dinge, aber es sind die kleinen, besonderen Momente, die Hoffnung bringen.

Vor allem Mira hat mich stark beeindruckt. Der jungen Frau ist Schreckliches widerfahren, und doch hält sie an ihrem Gottvertrauen fest und strahlt so viel Liebe und Zuversicht aus.

Die Autorin fasst die Begebenheiten und die Atmosphäre der verschiedenen Episoden sehr schön in Worte. Trotz der vielen schrecklichen Ereignisse, die sie schildert, ist der Grundton der Erzählung poetisch und strahlt etwas Positives aus. Ich muss jedoch gestehen, es gab ein paar Passagen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, bei denen ich kurz den Faden verloren habe, weil sie so wortreich ausgeschmückt waren und ich nicht immer erkennen konnte, worauf die Autorin hinaus will. Ihre Protagonisten lässt Amanda Dykes abwechselnd zu Wort kommen, und so ist der gesamte Roman in der Ich-Form geschrieben, wobei die Sichtweisen mit den Personen wechseln. Trotzdem behält man die Übersicht, da über den einzelnen Kapiteln der Name des jeweiligen Ich-Erzählers genannt wird.

Bis auf die erwähnten Punkte, die mich ein wenig irritiert haben, fand ich den gesamten Roman sehr berührend und beeindruckend. Seinen Titel trägt er zurecht, denn er zeigt ein starkes Licht in einer dunklen Zeit.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Ein absolutes Must-Read für die Vorweihnachtszeit

Auf tapsigen Pfoten ins Glück
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Eine Adventszeit ohne Petra Schiers weihnachtliche Liebesromane mit Hund kann ich mir mittlerweile gar nicht mehr vorstellen. Immerhin gibt es diese zauberhafte Reihe schon seit sechzehn Jahren! Das Schöne ...

Eine Adventszeit ohne Petra Schiers weihnachtliche Liebesromane mit Hund kann ich mir mittlerweile gar nicht mehr vorstellen. Immerhin gibt es diese zauberhafte Reihe schon seit sechzehn Jahren! Das Schöne daran ist, dass man in jeder neuen Folge immer wieder „alte Bekannte trifft“. So ist es auch diesmal. In den letzten Jahren standen immer Mitglieder der Familie Sternbach im Vordergrund, und auch heuer sind die Sternbachs wieder mit vertreten, wenn auch diesmal nur in Gastrollen. Aber auch Jana, die Hauptperson, ist treuen Lesern schon lange bekannt, denn die Glaskünstlerin hat alljährlich ihr Zelt mit Glasobjekten auf dem Weihnachtsmarkt der kleinen Stadt in der Nähe von Köln, wo sich all die weihnachtlichen Geschichten ereignen. Auch Sicherheitsmann Oliver ist nicht ganz unbekannt, denn er hat im vergangenen Jahr das Weihnachtsfest bei der Familie Sternbach verbracht. Vieles greift immer wieder ineinander, und so wirkt die ganze Atmosphäre immer vertrauter, und man fühlt sich fast wie zuhause. Es ist eine ganz heimelige, schöne Stimmung, die Petra Schier mit ihren Weihnachtsromanen vermittelt. Man kann damit richtig schön abschalten und es sich gemütlich machen. Auch die Romantik darf nicht fehlen, und hier ist Klaus mit seinem nostalgischen Karussell eine wichtige Station auf dem Weihnachtsmarkt. Auch er ist ein „alter Bekannter“, und schon viele Paare haben sich bei seinen abendlichen Sonderfahrten für verliebte Erwachsene gefunden.

Diesmal scheinen die Protagonisten jedoch so gar nicht zueinander zu passen. Jana hat Oliver engagiert, denn in ihrem Geschäft und Lager wurde eingebrochen und viele schöne Stücke zerstört. Offiziell ist Oliver als Wachmann angestellt, aber der Privatdetektiv ermittelt undercover. Um die Nachforschungen einfacher zu gestalten und Jana ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, zieht Oliver in ihr Gästezimmer. Seinen Hund, die Bordeauxdogge Scotty, bringt er mit. Nun passen Glasobjekte und Hunde nicht besonders gut zusammen, aber das ist nicht das größte Problem unserer Protagonisten, denn sie stellen beide fest, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen, aber das darf ja nicht sein, denn genauer betrachtet sind sie so grundverschieden und passen überhaupt nicht zusammen. Außerdem hat Oliver Prinzipien, was private Beziehungen zu Kundinnen angeht. Die Geschichte entwickelt sich sehr fesselnd, noch dazu, weil diesmal, durch die eingebrachte Kriminalgeschichte, ein weiterer Spannungsbogen dazu kommt. Man darf also nicht nur gespannt sein, ob sich Jana und Oliver trotz aller Vorbehalte nahe kommen, sondern man kann auch miträtseln, wer es da auf Jana abgesehen hat, denn der Einbruch war nur der Anfang…

Natürlich erhält auch, wie gewohnt, der vierbeinige Protagonist eine Stimme. Die Passagen, in denen man Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt von Scotty bekommt, sind kursiv gedruckt und wie immer allerliebst.

Aber auch die Kapitel mit Santa Claus, seiner Frau und seinen Weihnachtselfen dürfen nicht fehlen. Sie geben dem Roman etwas Märchenhaftes und heben die Weihnachtsstimmung. Habe ich schon erwähnt, dass ich diese Romanreihe von Petra Schier liebe? Ja, habe ich, aber ich finde, das kann man gar nicht oft genug sagen!

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Wunderschönes Hausbuch und ein wahrer Ideenfundus rund ums Jahr

Im Einklang mit dem Jahreskreis
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Das Buch beginnt mit dem November und bietet für jeden Monat des Jahres zahlreiche Impulse, Naturerfahrungen, DIY und vieles mehr. Es gibt Anregungen für Meditationen und lädt zum Innehalten ein. Achtsam ...

Das Buch beginnt mit dem November und bietet für jeden Monat des Jahres zahlreiche Impulse, Naturerfahrungen, DIY und vieles mehr. Es gibt Anregungen für Meditationen und lädt zum Innehalten ein. Achtsam und respektvoll kann man sich anhand der Inspirationen auf die Wunder, die uns in der Natur begegnen, einlassen und Kraft daraus schöpfen. Es ist ein ruhiges Buch, das rund ums Jahr die Sitten und Bräuche zu den verschiedenen Jahreszeiten und -festen erklärt und auch die alten Traditionen und Kulturen mit einbezieht. So erfährt man, was der Buß- und Bettag für uns bedeutet, was es mit den Raunächten auf sich hat oder wie man die Fastenzeit für sich individuell gestalten kann. Es ist ein spirituelles Buch, das zum Nachdenken und Beobachten einlädt. Man erfährt u.a., wie man einen Jahreszeitentisch gestalten kann und wie aus Schätzen, welche die Natur uns gibt, etwas Schönes entsteht. Das kann eine Lichterkette mit Herbstblättern sein, die unser Heim verschönert und ihr stimmungsvolles Licht verbreitet, eine selbst gemachte Räuchermischung oder ein aus Lehm geformtes Schälchen für das Osterwasser, aber auch Rezepte fürs körperliche Wohlbefinden, beispielsweise ein Nasenöl oder ein Kopfkissenspray und nicht zuletzt leckere Rezepte, die sich leicht umsetzen lassen und die ebenfalls die Jahreszeit widerspiegeln, so beispielsweise ein Sonnenbrot oder Apple Crumble, das leicht zuzubereiten ist und der ganzen Familie schmeckt.
Es ist ein reiches, sehr schön gestaltetes Buch, das sich übers ganze Jahr als Begleiter anbietet, denn ich werde immer wieder gerne hineinschauen, die Ideen aufgreifen und umsetzen.

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