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Veröffentlicht am 26.11.2023

Bezaubernder Weihnachts-Familienroman mit Hund

Vier Pfoten retten Weihnachten
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Elena, erfolgreiche Designerin und Unternehmerin, hat gerade eine Scheidung hinter sich. Wegen ihrer Bekanntheit war sie dadurch eine Zeitlang Stammgast in den Schlagzeilen der Regenbogenpresse. Nun möchte ...

Elena, erfolgreiche Designerin und Unternehmerin, hat gerade eine Scheidung hinter sich. Wegen ihrer Bekanntheit war sie dadurch eine Zeitlang Stammgast in den Schlagzeilen der Regenbogenpresse. Nun möchte sie zur Ruhe kommen und sich von Männern fern halten. In der Vorweihnachtszeit engagiert sie sich für die Familienhilfe und lässt sich an einen Witwer mit zwei Kindern vermitteln, um ihm über die Feiertage den Haushalt zu führen und die Kinder zu betreuen. Die Kinder sind begeistert von Elena. Noch dazu hegt die elfjährige Sabrina den Wunsch, wieder eine ganz normale Familie zu sein. Darum schreibt sie an den Weihnachtsmann und ans Christkind, dass sie sich eine neue Frau für ihren Papa wünscht. In der Himmelswerkstatt bricht sofort rege Betriebsamkeit aus, und allen ist daran gelegen, das Mädchen glücklich zu machen. Eigentlich passen die Grundvoraussetzungen, seit Elena bei der Familie wohnt, da gibt es nur ein Problem: Steffen ist nicht bereit, sich nach dem Tod seiner Frau neu zu binden, und auch Elena möchte erst einmal Abstand zum Thema Männer für sich schaffen. Christkind und Weihnachtsmann versuchen alles, den Wunsch der kleinen Sabrina zu erfüllen. Dabei erhalten sie wieder einmal tatkräftige Unterstützung durch einen Hund, denn hier kommt die Cockerspaniel- Dame Lulu ins Spiel, die schon Übung darin hat, Beziehungen zu stiften. Die Fans von Petra Schiers Weihnachtsromanen kennen Lulu bereits aus einem früheren Band, denn auch in „Vier Pfoten und das Weihnachtsglück“ hat die süße Cocker-Dame bereits dafür gesorgt, dass ihr Herrchen Carsten endlich eine Familie gründet.
Zum besseren Verständnis: Carsten ist Elenas Bruder, und bei ihm und seiner kleinen Familie lebt Lulu eigentlich. Aber das hindert sie nicht daran, sich auch für Elenas Glück einzusetzen. Noch dazu findet sie Steffen und seine Kinder, bei denen Elena momentan aushilft, alle sehr sympathisch.

Fans von Petra Schiers Weihnachts-Hunde-Romanen sind schon vertraut mit dem Muster, nach dem die Geschichte aufgebaut ist. Wie gewohnt, so hat auch dieser neue Roman wieder 24 Kapitel, so dass man ihn gut auch als Adventskalender nutzen könnte. Allerdings ist mir noch niemand begegnet, dem es wirklich gelungen wäre, sich mit dem Lesen der Geschichte so lange zurückzuhalten, dass wirklich jeden Tag im Advent ein einziges Kapitel gelesen wird. Dazu sind Petra Schiers Romane einfach zu fesselnd. Ist man erst einmal in der Geschichte angekommen, so kann man sich kaum bremsen, denn die Adventszeit der Protagonisten gestaltet sich recht aufregend. Mir persönlich gefällt an den Büchern, dass sie immer irgendwie lose zusammenhängen. Beim Lesen stößt man immer wieder auf Verbindungen zu älteren Geschichten. Man trifft in jedem Buch auch alte Bekannte wieder, und das macht diese Romane so besonders, gibt ihnen das spezielle Flair und die heimelige Atmosphäre. Die eingeblendeten Szenen aus der Weihnachtswerkstatt verleihen auch diesem Buch wieder etwas Märchenhaftes.
Neu ist diesmal, dass die Protagonistin aus einer etwas anderen Gesellschaftsklasse kommt und dass sie richtiggehend prominent ist. Das macht Elena jedoch nicht weniger sympathisch, denn wenn man sie erst einmal richtig kennengelernt hat, entdeckt man schnell, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat und eigentlich gar nicht so abgehoben ist, wie es anfangs den Anschein hat. Im Grunde ihres Herzens sehnt sich auch Elena nach einer Familie und nach Geborgenheit. Ob und wie sich die Träume und Wünsche aller Beteiligten erfüllen, das erfährt man in dieser turbulenten und sehr liebenswerten Geschichte. Dass wie immer auch diesmal wieder ein treuer Vierbeiner „zu Wort“ kommt, macht den Roman noch liebenswerter.
Es ist ein weihnachtlicher Liebesroman, und darum dürfen auch ein paar prickelnde Szenen nicht fehlen. Diese wurden wieder sehr gekonnt und nahtlos von der Autorin eingeflochten.
Alles in allem kann ich diesen zauberhaften, weihnachtlichen Liebesroman wärmstens empfehlen. Durch die liebevolle, dekorative Ausstattung eignet sich dieses Buch auch sehr gut als Geschenkidee in letzter Minute.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Ein wahrer Seelenwärmer

Das Leuchten der Blätter
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Wer die beiden vorherigen Bände der Sehnsuchtswaldreihe gelesen hat, kennt Ava bereits, denn sie hatte sich mit Luna und ihrer Schwester Franzi angefreundet. In diesem neuen Buch ist sie quasi die Hauptperson, ...

Wer die beiden vorherigen Bände der Sehnsuchtswaldreihe gelesen hat, kennt Ava bereits, denn sie hatte sich mit Luna und ihrer Schwester Franzi angefreundet. In diesem neuen Buch ist sie quasi die Hauptperson, aber man begegnet immer wieder Menschen aus anderen Büchern der Autorin, und das schafft eine wundervolle Verbindung zwischen all ihren Geschichten.

Ava führt den geerbten Antiquitätenladen weiter, jedoch ist sie nicht mit dem Herzen dabei, sondern fühlt sich nur ihrer Tante verpflichtet. Sie möchte am liebsten jedem gerecht werden, nur ihre eigenen Träume und Wünsche bleiben dabei auf der Strecke. Als sie Peer begegnet, fühlt sie sich bestärkt, und er redet ihr zu, ihren Träumen zu folgen. Sie spürt, dass er ihr in vielen Dingen ähnlich ist und verliebt sich in ihn, jedoch Peer ist bereits gebunden. Und doch fühlt sie sich durch seine Worte ermutigt, ihre eigenen Wünsche zu erfüllen.

Als eines Tages Solvie in ihren Laden stürmt, weil sie ein Symbol im Schaufenster entdeckt hatte, das sie aus ihrer Jugend kennt und dessen Bedeutung sie ergründen möchte, entwickelt sich schnell eine Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Frauen, und Solvie bittet Ava, sie bei ihren Nachforschungen und auf den Spuren der Vergangenheit zu begleiten.

Bei ihrer Suche entdecken sie ein altes Schlösschen, das zu Solvies Kindheit und Jugend nur noch eine Ruine war und inzwischen zu einem Hotel umgebaut wurde. Hier finden die beiden Frauen einen Ort der Ruhe und Besinnung auf sich selbst und ihre persönlichen Ziele im Leben.

Die Autorin nimmt ihre Leser wieder mit auf eine spannende Reise. Man erlebt hautnah, wie sich Ava und Solvie entwickeln, was sie entdecken und fühlen.

Wie ich es von der Autorin kenne, entführt sie uns zu wundervollen Orten. Diesmal lernen wir unter anderem die uralten Ivenacker Eichen kennen. Für Ava sind die ehrwürdigen alten Bäume eine Quelle der Kraft, und sie lässt sich vertrauensvoll darauf ein. Dabei finden sie und Solvie Antworten auf ihre Fragen und können eine starke Verbindung zu den beiden ersten Bänden herstellen, denn in allen Büchern der Sehnsuchtswald-Reihe geht es um ein Projekt, das weit in der Vergangenheit seinen Anfang nahm und nun wieder neu belebt wird. In jedem der drei bisherigen Bücher kam ein neues Puzzleteilchen dazu, und ich hoffe, dass das Projekt im vierten Band einen guten Abschluss finden kann.

Es ist wieder eine großartige Geschichte, die man sowohl für sich alleine als auch im Verbund mit den anderen Romanen von Patricia Koelle lesen und genießen kann. Mich faszinieren die Menschen, über die die Autorin schreibt, denn sie begeben sich auf eine innere Reise, um ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken, und das macht Mut. Ich konnte diese schöne Geschichte wieder aus vollem Herzen genießen und in diese zauberhafte Welt eintauchen.

Es ist einmalig, wie die Autorin die Schönheiten der Natur in Worte fasst und nahezu lebendig vor meinem inneren Auge entstehen lässt.

Nun freue ich mich schon aufs Frühjahr, wenn der vierte und letzte Band der Reihe erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Ein geheimnisvolles Erbe

Wie Spuren am See - Die Erbin
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Eines Tages erhält die Frankfurter Fotografin Isabella eine Nachricht, dass sie von einer gewissen Ada Beranger ein Anwesen am Bodensee und eine stattliche Summe Geld geerbt hat. Das Problem an der Sache ...

Eines Tages erhält die Frankfurter Fotografin Isabella eine Nachricht, dass sie von einer gewissen Ada Beranger ein Anwesen am Bodensee und eine stattliche Summe Geld geerbt hat. Das Problem an der Sache ist, sie kennt die Verstorbene gar nicht und fragt sich, wieso ihr eine Wildfremde so ein Vermögen hinterlässt. Aufgrund dieser Nachricht kommt es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Isabella und ihrem Lebensgefährten, denn Bernd kümmert es nicht, woher das Erbe kommt, sondern er meint, sie solle das Haus so schnell wie möglich verkaufen und nicht weiter darüber nachdenken. Gegen seinen Willen fährt Isa an den Bodensee, denn sie möchte mehr über die geheimnisvolle Fremde erfahren und ergründen, wo eine Verbindung zu ihr selbst besteht.

Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie Adas Nachbarn Chris kennen. Er ist Sagenforscher und war mit Ada befreundet. Aber auch er kann ihr nicht weiterhelfen. Allerdings unterstützt er sie bei ihren Nachforschungen, so gut er kann.

Dies ist der Beginn einer neuen Familiensaga von Sibylle Baillon, die in der Gegenwart spielt, aber auch Spuren der Vergangenheit nachspürt. Man erfährt in Rückblicken mehr über Adas Jugend und ihre Beweggründe, ihr Elternhaus am Bodensee zu verlassen. Was es mit der geheimnisvollen Verbindung zu Isabella auf sich hat, erfährt man erst ziemlich am Ende, und für mich waren die Zusammenhänge auch nicht vorhersehbar. Ich konnte in diese fesselnde Geschichte eintauchen und war fasziniert. Sagenforscher Chris bringt zwischendurch sein Wissen über die alten Mythen ein, wodurch sich eine geheimnisvolle Atmosphäre aufbaut. Einerseits konnte mich die Handlung richtig packen, denn sie ist sehr spannend erzählt. Daneben habe ich die wundervolle Atmosphäre des winterlichen Bodensees sehr genossen, denn ich liebe die Gegend dort und habe direkt Lust bekommen, Lindau einmal wieder zu besuchen, vielleicht zur Hafenweihnacht, die besonders schön sein soll.

Der Roman ist eine gelungene Kombination aus packender Handlung und wundervollen Schilderungen von Land und Leuten. Die Protagonisten sind ungeheuer sympathisch, und ich bin jetzt schon gespannt, wie es weitergeht, denn dies war der erste von drei Bänden, und schon im kommenden Februar wird es ein Wiedersehen mit Isabella und Chris geben, auf das ich mich sehr freue.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Drei grundverschiedene Menschen und was sie mit der Londoner Buslinie Nr. 88 verbindet

Menschen, die wir noch nicht kennen
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Nach der Trennung von ihrem langjährigen Lebensgefährten kommt Libby nach London, um dort bei ihrer Schwester zu wohnen. Das Verhältnis der Schwestern ist nicht gerade innig, und Libby versucht, in der ...

Nach der Trennung von ihrem langjährigen Lebensgefährten kommt Libby nach London, um dort bei ihrer Schwester zu wohnen. Das Verhältnis der Schwestern ist nicht gerade innig, und Libby versucht, in der Stadt ihren Weg zu finden, mit der Situation umzugehen. Zeitweise passt sie auf ihren Neffen auf, aber sie hat auch viel Zeit für sich. Auf einer Busfahrt mit der Linie 88 lernt sie Frank kennen. Der alte Herr verbringt sehr viel Zeit gerade in diesem Bus, und er vertraut Libby seine Geschichte an. Er erzählt, dass er in seiner Jugend genau in dieser Buslinie eine junge Frau getroffen hat, die ihm während der kurzen gemeinsamen Zeit den Mut gab, sich gegen seine Eltern durchzusetzen und seinen Weg zu gehen. Eigentlich wollten sie sich wieder treffen, aber das Schicksal machte Frank einen Strich durch die Rechnung, und seitdem, in mehr als sechzig Jahren, fährt er immer wieder diese Strecke, in der Hoffnung, ihr wieder zu begegnen. Libby ist sehr beeindruckt von Franks Geschichte und beschließt, ihm zu helfen. Die dritte, sehr wichtige Person im Roman ist Dylan, Franks Pfleger, denn bei dem alten Mann schreitet die Demenz gnadenlos fort, und mit seinen Erinnerungen schwindet auch die Hoffnung, die Frau von damals wieder zu finden. Nach anfänglicher Skepsis erklärt sich auch Dylan bereit, sich an der Suche zu beteiligen.
Bei ihren Bemühungen, Frank zu helfen, macht Libby selbst sehr viele eindringliche Erfahrungen und zieht ihre persönlichen Erkenntnisse daraus, die ihr Leben bereichern. So lernt sie, dass man Menschen nie nach dem ersten Eindruck in eine Schublade stecken sollte und dass Glück sehr fragil sein kann. Ihre Sicht der Dinge und auf ihr Leben verändert sich, und sie geht neue Wege.
Es ist ein fesselnder und sehr berührender und besonderer Roman, schon allein, was den wichtigsten Schauplatz betrifft, nämlich die Buslinie 88 in London. Hier treffen so viele unterschiedliche Menschen aufeinander, und es ist nicht immer leicht, Verständnis für jeden aufzubringen, aber man sollte kein vorschnelles Urteil fällen, sondern sich jeden Sachverhalt erst näher ansehen. Missverständnisse lassen sich durch Gespräche ausräumen, das lernt Libby hier auf sehr eindrückliche Weise. Franks, Libbys und Dylans Geschichte ist mir sehr nahe gegangen und hat mir reichlich Denkanstöße geliefert. Das Buch liest sich leicht und kurzweilig und hat doch sehr viel Tiefgang.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Eine bezaubernde, warmherzige Mutmachgeschichte

Hundert Himmel
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Dies ist die Geschichte eines kleinen Vogels, der anders ist als seine Artgenossen. Statt das Fliegen zu üben, um stark zu werden und den großen Flug durch die Hundert Himmel zu schaffen, wenn der Schwarm ...

Dies ist die Geschichte eines kleinen Vogels, der anders ist als seine Artgenossen. Statt das Fliegen zu üben, um stark zu werden und den großen Flug durch die Hundert Himmel zu schaffen, wenn der Schwarm im Herbst gen Süden zieht, freut sich Zio der Zilpzalp lieber an den Schönheiten der Natur und besingt sie. Ja, er singt, nicht nur Zilp und Zalp, sondern richtige Melodien, die direkt aus seinem Herzen kommen und ihn glücklich machen. Seine Freunde haben kein Verständnis für seine Träume. Für sie zählt nur das Fliegen und wer der Beste und Schnellste ist. Zio trauen sie nichts zu, und seine Begabungen, was das Singen angeht, erachten sie als unnötige Spinnerei. Es war schließlich schon immer so, dass Zilpzalpe nicht gesungen, sondern sich aufs Fliegen konzentriert haben.
Zio ist hin und her gerissen, wie er sich entscheiden soll. Dann erfährt er etwas Ungeheuerliches und fasst einen folgenreichen Entschluss. Wie sich Zio entscheidet und was letztendlich zu seinem Entschluss geführt hat, ist in diesem Büchlein warmherzig und wunderschön erzählt. Es ist eine Fabel, denn die Tiere legen ein sehr „menschliches“ Verhalten an den Tag. Sie können sich unterhalten, nachdenken und Entscheidungen treffen.
Es ist eine Geschichte vom Anderssein, davon, sich gegen die Masse zu stellen und seinen eigenen Weg zu gehen. Dazu gehört eine gewisse Stärke. Zios Geschichte macht Mut und regt zum Nachdenken an. Vieles, was „immer so war“, muss nicht zwangsläufig so bleiben, sondern kann durchaus zum Positiven verändert werden.
Ich habe dieses Büchlein sehr genossen. Der schöne Text wird immer wieder von kleinen Illustrationen aufgelockert, und am Ende findet man Zios wundervolle Lieder.
Es ist ein zauberhaftes kleines Buch, zum Träumen und Nachdenken, das mir so manches Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

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