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Veröffentlicht am 11.07.2024

Zufriedenstellender Abschluss der Raukland-Trilogie

Raukland Trilogie - Rauklands Schwert
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Wenn es, wie hier, um den finalen Band einer mehrbändigen Reihe handelt, empfinde ich es immer als besonders schwierig, eine Rezension zu verfassen, denn ich möchte ja nicht zu viel verraten, falls jemand ...

Wenn es, wie hier, um den finalen Band einer mehrbändigen Reihe handelt, empfinde ich es immer als besonders schwierig, eine Rezension zu verfassen, denn ich möchte ja nicht zu viel verraten, falls jemand sich die Rezensionen ansieht, ohne vorher Band 1 und 2 gelesen zu haben. Ich werde mich daher hier so neutral wie möglich äußern, aber so ganz ohne Spoiler wird es nicht abgehen, denn einige wichtige Aspekte haben sich im Lauf der vorherigen beiden Bände ergeben und müssen zum besseren Verständnis erwähnt werden.
Ronan möchte einerseits am liebsten auf der kleinen Nordmeerinsel Lannoch, bei seiner geliebten Prinzessin Eila bleiben, denn immerhin hat er ihrem Großvater versprochen, die Bevölkerung von Lannoch zu schützen. Aber wenn er an Raukland denkt, wo sein Halbbruder Broghan sein Unwesen treibt und die Bevölkerung schikaniert, kommt er nicht wirklich zur Ruhe. Rauklands Menschen sehen nach wie vor in ihm den wahren König, aber er fühlt sich hierfür nicht mehr zuständig. Als er jedoch seine Zwillingsschwester Kiara in Gefahr glaubt, gibt es kein Halten mehr für Ronan, und er macht sich auf, sie zu retten. Dabei kommt es im weiteren Verlauf der Geschichte zu einigen Täuschungen und Missverständnissen. Es braut sich ein Bauernaufstand zusammen, und die Beteiligten wollen Ronan als ihren Anführer.
Die Handlung entwickelt sich äußerst spannend, und auf Ronan und seine Freunde kommen wieder jede Menge Probleme und einige gefährliche Situationen zu. Einige Charaktere in der Handlung sind etwas undurchsichtig, und man weiß nicht recht, welchem Lager sie wirklich angehören. Aber auch das erhöht die Spannung. Der Schreibstil ist flüssig und kurzweilig, so dass man am liebsten immer weiter, ohne Unterbrechung, lesen würde. Letztendlich entwickelt sich die Geschichte zufriedenstellend, wenn mir auch die eine oder andere Wendung etwas sehr schnell ging, vor allem was das Gefühlsleben der Protagonisten angeht.
Der Roman ist auf jeden Fall lesenswert, wenn er für mein Empfinden auch nicht ganz an Band 1 heranreicht, aber er bildet eine gute Abrundung für die komplette Trilogie.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Brandaktuelles Thema sehr empathisch und authentisch dargestellt

Es war einmal Aleppo
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Als die siebzehnjährige Antonia mit ihrer Familie aus einem Dänemark-Urlaub zurückkommt, sind sie erst einmal entsetzt, denn schräg gegenüber von ihrem Wohnhaus wurde im ehemaligen Tennisclub ein Flüchtlingslager ...

Als die siebzehnjährige Antonia mit ihrer Familie aus einem Dänemark-Urlaub zurückkommt, sind sie erst einmal entsetzt, denn schräg gegenüber von ihrem Wohnhaus wurde im ehemaligen Tennisclub ein Flüchtlingslager errichtet. Toni, wie sie von allen genannt wird, wurde vor einiger Zeit einmal Opfer eines Überfalls von südländisch aussehenden Männern und leidet seitdem unter immer wiederkehrenden Panikattacken. Und nun sollen viele dieser Flüchtlinge im nahen Umkreis ihres Elternhauses leben? In ihr macht sich Angst breit, und auch ihre Eltern sind besorgt. Ihr Bruder Alex ist den neuen Nachbarn gegenüber total feindselig eingestellt.
Als Toni sich kurz nach der Rückkehr aus den Ferien mit ihrer besten Freundin trifft, fordert Fee sie auf, doch einmal ins Lager gegenüber mitzukommen, denn sie hat dort ihre Unterstützung angeboten und erzählt, dass jede helfende Hand gebraucht wird. Nach anfänglichem Zögern springt Toni über ihren Schatten, überwindet ihre Ängste und geht zusammen mit Fee ins Lager. Was sie dort vorfindet, ist ganz anders als erwartet. Es sind nicht nur Männer im Flüchtlingscamp, wie immer wieder behauptet wird, sondern da leben ganze Familien mit Kindern, und es fehlt an vielen alltäglichen Sachen wie Hygieneprodukten, Nahrungsmitteln, Kleidung und auch Spielsachen. Dort im Lager lernt Toni Shirvan aus Syrien kennen. Sie freunden sich an und führen intensive Gespräche. Von Shirvan erfährt sie viel über die Hintergründe die Erlebnisse während der Flucht und auch darüber, wie es in den Ländern aussieht, aus denen die Flüchtenden kommen. Es sind Menschen wie du und ich, und je mehr Toni über die Situation erfährt, umso größer wird ihr Bedürfnis, zu helfen. Das muss sie heimlich tun, denn ihre Eltern und auch ihr Bruder sind strikt dagegen. Wird es Toni gelingen, ihre Familie vom Gegenteil zu überzeugen?

Es ist ein sehr aufschlussreicher Roman, der zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht. Hier wird einem die Flüchtlingssituation auf sehr empathische Weise nahe gebracht. Es geht um Menschen, die in ihrer Heimat alles zurücklassen mussten und nur ihr nacktes Leben retten konnten. Hoffnungsvoll unterwegs zu einer sicheren Zukunft erleben sie auf ihrer langen, beschwerlichen und gefährlichen Reise Ablehnung, Betrug und Schikane.
In den Medien werden regelmäßig Zahlen bekannt gegeben, und es ist sehr nüchtern von Asylsuchenden, Flüchtlingen und auch von Abschiebung die Rede. Was und wie man darüber erfährt, ist nicht dazu angetan, die allgemeine Skepsis zu zerstreuen, denn die Nachrichten sind oberflächlich gehalten und unpersönlich. So formiert sich der Fremdenhass immer weiter. Hier muss auf Dauer eine humane Lösung gefunden werden, die nicht nur die Masse sondern die Menschen und Schicksale dahinter sieht. Da ist in erster Linie die Politik gefordert. Alte, eingefahrene Denkmuster und Gesetzgebungen müssen überdacht und überarbeitet werden. Die Geschichte von Toni und Shirvan ist keine seichte, romantische Liebesgeschichte, sondern viel, viel mehr. Sie zeigt, was gemeinsam, mit Herz und gutem Willen erreicht werden kann. Um etwas zu bewirken, müsste nur jeder einzelne von uns ein klein wenig aus seiner Komfortzone heraustreten. Dazu fällt mir auch hier wieder das afrikanische Sprichwort ein: "Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

Das Buch ist bereits 2017 erschienen, aber ich finde, es ist nach wie vor wichtig und auch aktuell, denn was in der Stadt passiert, in der Antonia wohnt, könnte sich auch heute noch überall in Deutschland ereignen. Der Roman läuft unter der Kategorie Jugendbuch, ist aber so viel mehr. Dieses Buch sollte als Schullektüre eingesetzt werden, damit seine Botschaft noch viel mehr Menschen erreicht.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Was man selbst gegen Arthrose tun kann

Die Arthrose-Lüge - Neuausgabe
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Dies ist eine überarbeitete Neuauflage des bereits 2017 erschienenen Bestsellers. Es geht um Arthrose, die ja fast schon so etwas wie eine Volkskrankheit ist. Dabei leiden viele Menschen völlig umsonst, ...

Dies ist eine überarbeitete Neuauflage des bereits 2017 erschienenen Bestsellers. Es geht um Arthrose, die ja fast schon so etwas wie eine Volkskrankheit ist. Dabei leiden viele Menschen völlig umsonst, denn entgegen der früheren Meinung, Arthrose sein nicht heilbar, hat sich inzwischen einiges geändert, nicht zuletzt dank der Pionierarbeit des Ehepaars Liebscher-Bracht. 2017 war ich persönlich noch nicht von Arthrose betroffen und habe die Übungen eher gemacht, um meine Beweglichkeit zu erhalten und zu verbessern. Nun, sieben Jahre später, kann ich eigene Erfahrungen beisteuern, was ja nicht unbedingt eine erfreuliche Sache ist. Ich kann aber ebenfalls sagen, dass das Konzept von Liebscher-Bracht wirklich aufgeht. Das Autorenteam empfiehlt eine Kombination aus guter Ernährung und entsprechenden Übungen, je nach Art der Arthrose, die es zu behandeln gilt. Eine Besonderheit bei dieser neuen Auflage ist, dass es auf der Website von Liebscher-Bracht einen freigeschalteten, kostenlosen Bereich für die im Buch enthaltenen Übungen gibt. So kann man sich alles direkt im Video ansehen, was die korrekte Durchführung der Übungen noch einfacher macht als wenn man sie nur im Buch liest oder eine Abbildung dazu sieht.
Vorab wird sehr genau erklärt, wie Arthrose entsteht, und Ungereimtheiten sowie Mythen rund um das Thema werden ausgeräumt. Neben den erwähnten Übungen und der richtigen Ernährung wird auch die Rolle der Psyche und des Umfelds der Betroffenen nicht außer Acht gelassen.
Was man hier über den menschlichen Bewegungsapparat und diverse Beschwerden sowie ihre Behandlung erfährt, ist alles logisch und schlüssig.

Das Grundgerüst des Buches ist geblieben, und alle wichtigen Punkte wurden ebenfalls übernommen. Das geballte Wissen, das dieses Buch bietet, wurde durch aktuelle Studienergebnisse und neueste Erkenntnisse ergänzt und damit noch wertvoller.
Es ist wohl nicht in allen Fällen möglich, die Schmerzen zu lindern, das sagen auch die Autoren, denn wie überall gilt auch hier, dass Ausnahmen die Regeln bestätigen, allerdings ein Großteil an Schmerzmitteln oder gar Operationen könnten vermieden werden, wenn die Betroffenen ihr Schicksal bzw. ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen würden. Man kann so viel selbst tun, und mit diesem Buch hat man eine tolle Unterstützung. Ich gebe zu, dass ich es auch nicht immer durchziehe. Zwar habe ich meine Ernährung umgestellt, aber da gibt es durchaus noch Verbesserungsbedarf. Bei den Übungen spüre ich sehr schnell eine Veränderung, sowohl zum Positiven als zum Negativen. Wenn ich sie regelmäßig durchführe, merke ich bereits nach wenigen Tagen eine massive Besserung. Es gibt aber auch Zeiten, in denen ich ein wenig nachlässig werde und in denen mein innerer Schweinehund die Oberhand behält. Wenn ich dann eine Zeitlang keine Übungen mache, bekomme ich das bald zu spüren. Es liegt also sehr viel an mir selbst, wie ich mich fühle, und ich finde es gut, dass ich hier selbst etwas bewirken kann. Man fühlt sich als Patient nicht mehr so ohnmächtig, gerade in einer Zeit, wo man kaum Facharzttermine bekommt oder extrem lange auf einen Termin warten muss. Ich kann allen Betroffenen und Interessierten dieses umfassende Buch von Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Ein literarisches Kleinod- neu entdeckt

Das letzte Feuer
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Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Marseille geborene Autorin hat vier Romane geschrieben. Ihr zweiter Roman "Das letzte Feuer" wurde erstmals 1931 veröffentlicht und war, wie auch ihre anderen Werke, ...

Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Marseille geborene Autorin hat vier Romane geschrieben. Ihr zweiter Roman "Das letzte Feuer" wurde erstmals 1931 veröffentlicht und war, wie auch ihre anderen Werke, lange Zeit in Vergessenheit geraten. Nun wurde er, in einer sehr sorgfältigen und einfühlsamen Übersetzung von Amelie Thoma, neu aufgelegt.

Die Geschichte spielt in dem kleinen Bergdorf Orpierre-d'Asse. Das Leben dort ist hart, die Arbeit schwer und das Essen knapp. Als die Asse, vormals ein reißender Fluss, eingedeicht wird, beschließen immer mehr Bewohner von Orpierre-d'Asse, ins Tal zu ziehen, wo der Boden fruchtbar ist und den Menschen einen gewissen Wohlstand verspricht.
Nur die alte Pélagie weigert sich, ihr Haus in dem alten Bergdorf zu verlassen. Sie bleibt allein zurück, auch als ihre Enkelin Berthe heiratet.
Es ist sehr eindrucksvoll beschrieben, wie das Dorf immer leerer und einsamer wird und sich die Natur Haus um Haus zurückholt. Pélagie traut dem Frieden nicht, denn sie ist der festen Überzeugung, dass kein Deich die Asse aufhalten kann und das Klima am Fluss für die Menschen ungesund ist. So begleitet man die alte Frau während ihrer letzten Jahre, die sie immer noch rüstig verbringt und nicht nur einmal den beschwerlichen Weg hinunter ins Tal auf sich nimmt, um ihre Enkelin zu besuchen. Die Handlung schildert weitgehend den Alltag der Menschen in dem kleinen Dorf. Man erfährt, was sie umtreibt, welche Entscheidungen sie treffen und welche Verbindungen sie eingehen.
Was den Roman jedoch ausmacht, ist die Eloquenz, mit der Maria Borrély die Naturgewalten beschreibt. Ihre Schilderungen sind ausdrucksvoll und mächtig und haben mich fasziniert. Dieses literarische Kleinod sollte man vor allem wegen seiner wundervollen Sprache genießen. Daneben hat der Roman auch noch eine Botschaft, denn er zeigt, dass sich die Natur nicht vom Menschen eindämmen lässt, sondern ihre Kraft weiterhin entfaltet.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Eindrucksvolle Gedankenreise in die Zeit des Deutschen Wirtschaftswunders

Die Zeit der Hoffnung
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Im zweiten Band von Bettina Pechas Wirtschaftswunder-Saga nimmt uns die Autorin mit in die Fünfziger Jahre. Hier treffen wir Katharina wieder. Ihr Leben hat sich mittlerweile völlig verändert. Sie ist ...

Im zweiten Band von Bettina Pechas Wirtschaftswunder-Saga nimmt uns die Autorin mit in die Fünfziger Jahre. Hier treffen wir Katharina wieder. Ihr Leben hat sich mittlerweile völlig verändert. Sie ist glücklich mit Moritz, und die Geburt ihres Kindes macht die kleine Familie vollkommen. Aber für Katharina ist es doch schwer, denn sie muss ihre Berufstätigkeit und damit auch ihre Unabhängigkeit aufgeben. Sie lernt Lisa kennen, deren Lebensumstände so ganz anders sind und so gar nicht den Moralvorstellungen der damaligen Zeit entsprechen. Mit aller Kraft setzt sich die junge Frau für die Rechte ihres unehelichen Kindes ein.
Eine berufliche Herausforderung für Moritz führt die kleine Familie nach Berlin. Schnell findet Katharina hier Freunde, die wiederum völlig andere Probleme haben. Die politischen Umstände und die Folgen des Kalten Krieges sind hier hautnah zu spüren, und Katharina wünscht sich nicht selten in die Geborgenheit und Sicherheit ihrer schwäbischen Heimat zurück. Glücklicherweise ist ihr klar, dass der Aufenthalt in Berlin zeitlich begrenzt ist.

Für mich war es sehr fesselnd, mehr über die 50er Jahre zu erfahren, eine Zeit, in der meine Eltern jung waren und die ich nur aus deren Erzählungen kenne.
Die tragischen Ereignisse rund um den Mauerbau werden hier sehr authentisch dargestellt, und so manches geschilderte Schicksal basiert auf einer wahren Begebenheit. Die Autorin hat die bewegte Wirtschaftswunder-Ära und ihre Höhen und Tiefen mit viel Zeitkolorit sehr eindrucksvoll dargestellt. Es kommen viele Probleme der damaligen Zeit zur Sprache, und durch die davon betroffenen Protagonisten wirkt die Handlung lebendig und realistisch.
Mir hat dieser gedankliche Ausflug in die deutsche Vergangenheit sehr gefallen, und der Roman hat mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern mich auch berührt und mir neues Wissen offenbart.

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