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Veröffentlicht am 20.10.2021

Nützlicher Ratgeber mit guten Tipps und Methoden für ein vitaleres Aussehen

Natürliches Facelifting
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Christina Schmid, die Autorin, beschäftigt sich schon seit über zehn Jahren mit Face-Yoga und chinesischen Anti-Aging-Methoden. In diesem Buch stellt sie gleich drei verschiedene Methoden für ein jüngeres, ...

Christina Schmid, die Autorin, beschäftigt sich schon seit über zehn Jahren mit Face-Yoga und chinesischen Anti-Aging-Methoden. In diesem Buch stellt sie gleich drei verschiedene Methoden für ein jüngeres, frischeres Aussehen vor.

Zuerst wird der Aufbau des Gesichts erklärt, denn es reicht nicht, sich nur um die Haut zu kümmern. Die unter der Haut liegenden Muskeln, die Faszien, der Lymphfluss und auch die Gefäße, das alles beeinflusst unser Aussehen. Es gibt viel, was wir tun können, um den Alterungsprozessen des Gesichts aktiv entgegen zu wirken. Klar, wir werden alle älter, aber wenn man die optischen Zeichen ein wenig bremsen oder abmildern kann, was spricht dagegen?

Zuerst geht es um grundlegende Dinge wie eine gute Körperhaltung, richtiges Sitzen und Atmen. Dann erklärt die Autorin nacheinander die drei Methoden, die man anwenden kann.

Das wäre in erster Linie Gesichtsyoga, daneben die Schabemassage „Gua Sha“ und eine Schröpfmassage „Facial Cupping“.

Mit Gesichtsyoga können wir die Konturen des Gesichts verbessern, und die beiden Massagemethoden helfen ergänzend, der Haut ihre Straffheit zurück zu geben. Die Schröpf- oder die Schabemassage regen den Lymphfluss an und wirken Schwellungen (Tränensäcken etc.) entgegen.

Die beiden Massagemethoden werden wechselweise angesprochen und erklärt. Das Schröpfen habe ich persönlich noch nicht ausprobiert, nutze aber schon seit längerem einen Gua Sha Schaber aus Jade. Durch dieses Buch habe ich nun einige neue Anwendungstechniken kennengelernt, die ich nach und nach verinnerliche und häufig anwende. Wie schon gesagt, es geht nicht ausschließlich darum, möglichst jung und faltenfrei zu sein, sondern mir ist es wichtig, die Gesundheit und Vitalität der Haut zu erhalten.

Die Übungen des Gesichtsyoga sind schriftlich erklärt und mit entsprechenden Fotos untermauert. Die meisten Übungen kann man anhand dieser Beschreibungen gut ausführen. Bei manchen Übungen hätte ich mir eine etwas ausführlichere Erklärung gewünscht bzw. sind manche Erklärungen so vage, dass ich es mir nicht vorstellen kann, was gemeint ist. Gerade da fehlen auch oft die ergänzenden Bilder. Glücklicherweise habe ich das Problem nur bei wenigen Übungen.

Viele Menschen gehen regelmäßig ins Fitnessstudio oder erhalten die Spannkraft, Beweglichkeit und Gesundheit ihres Körpers mit Gymnastik, Stretching, Yoga, Pilates oder anderen Übungen. Wieso sollte man dann ausgerechnet den Körperteil, den unsere Mitmenschen zuerst wahrnehmen, nämlich das Gesicht, auslassen?

Insgesamt ist dies ein sehr nützliches Buch, das so ganz nebenbei für mehr Wohlbefinden sorgt. Der Erfolg der Übungen stellt sich eher schleichend und im Verlauf eines längeren Zeitraums ein, aber ich bin überzeugt, dass man sich mit regelmäßigem Üben etwas Gutes tun kann und auch seine Ausstrahlung verbessert.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Kurzweiliger historischer Liebesroman zur Zeit der Suffragettenbewegung

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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Annabelle Archers Geschichte ist der Auftakt zu einer Reihe über die Rebellinnen von Oxford. Die Handlung spielt zur Zeit der Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England. Annabelle ist eine ...

Annabelle Archers Geschichte ist der Auftakt zu einer Reihe über die Rebellinnen von Oxford. Die Handlung spielt zur Zeit der Frauenbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England. Annabelle ist eine intelligente junge Frau, der das Schicksal nicht gewogen war und die den Haushalt ihres Cousins führt. Sie sieht in ihrem bisherigen Leben keine Zukunftsperspektive, und da ihr klar ist, dass sie schamlos ausgenutzt wird und sie ihrer bisherigen Situation entfliehen möchte, setzt sie alles daran, in Oxford studieren zu dürfen. Ein Stipendium macht es möglich, allerdings ist es an eine Bedingung für Annabelle geknüpft: sie soll die Frauenbewegung aktiv unterstützen. Während ihrer Arbeit mit den Suffragistinnen (dieser Begriff war mir völlig neu, denn ich kannte die Frauen dieser damaligen Freiheitsbewegung bisher nur unter dem Begriff „Suffragetten“) lernt sie Sebastian Devereux kennen. Durch einen glücklichen Umstand landet sie auf dessen Landgut, und sie hat den Auftrag, den einflussreichen Herzog für die Sache der Frauen zu gewinnen.

Ob Annabelle langfristig in dieser Angelegenheit auf der Gewinnerseite steht oder ob sie verliert – nämlich ihr Herz, davon erzählt dieser historische Liebesroman, zumindest würde ich ihn diesem Genre zuordnen.

Eigentlich hatte ich anfangs andere Erwartungen an die Geschichte. Ich hätte mir ausführlichere, historische Hintergründe und Informationen zu der damaligen Frauensituation erhofft. Das Thema Frauenbewegung zieht sich zwar durch das komplette Buch, allerdings bleibt es eher das Randgeschehen. Die eigentliche Handlung konzentriert sich mehr auf Sebastian Devereux und Annabelle Archer. Zwischen dem sehr ungleichen Paar bahnt sich eine Liebesgeschichte an, die jedoch alles andere als hoffnungsvoll ist, denn Sebastian und Annabelle kommen aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, und eine Liebesverbindung ist schier unmöglich. Sebastian soll eine standesgemäße Heirat eingehen, möchte aber Annabelle nicht verlieren. Annabelle wiederum kann sich nicht vorstellen, ihr künftiges Leben als heimliche Geliebte, neben der Ehefrau, zu fristen. Dies würde auch all ihren Wertevorstellungen widersprechen.

Es ist ein spannender und abwechslungsreicher Roman mit hohem Unterhaltungswert. Ich konnte mich anhand der Sprache gut in die damalige Zeit hinein versetzen und habe Annabelle und ihren Freundinnen gerne über die Schulter geschaut. Die Autorin hat interessante und liebenswerte Charaktere gezeichnet, und ich muss schon sagen, das Buch liest sich flott weg, denn man möchte möglichst schnell erfahren, was Annabelle noch alles widerfährt. Auch wenn mir der Verlauf der Handlung nicht immer glaubwürdig erschien und die Romantik schon zum großen Teil sehr dominierte, habe ich den Roman doch gerne und mit Vergnügen gelesen. Er hat mir einige sehr schöne Stunden amüsanter und kurzweiliger Lesezeit beschert.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Schöner Auftakt zu einer historischen Familiensaga

Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume
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Oldenburg, Ende des 19. Jahrhunderts: Marleenes großer Traum ist, eine Gärtnerlehre zu machen. Nur allzu gerne würde sie in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters treten, der als Hofgärtner in Oldenburg ...

Oldenburg, Ende des 19. Jahrhunderts: Marleenes großer Traum ist, eine Gärtnerlehre zu machen. Nur allzu gerne würde sie in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters treten, der als Hofgärtner in Oldenburg gearbeitet hat. Den Vater verliert sie sehr früh, und ihre Mutter ist krank. Marleene bleibt nichts anderes übrig, als Geld zu verdienen, und sie arbeitet als Dienstmädchen in einem Hotel. Mit ihrer Cousine Frieda teilt sie sich ein Zimmer. Letztendlich ist ein Ereignis im Hotel ausschlaggebend, dass sie einen Entschluss fasst, denn selbst als ein Hotelgast zudringlich wird und sie belästigt, schenkt ihr die Chefin kein Gehör. Da sie als Frau keine Chance hat, für eine Gärtnerlehre eingestellt zu werden, verkleidet sie sich als Junge.
Marleenes Geschichte ist interessant, denn hier merkt man, wie wenig Frauen zum Ende des 19. Jahrhunderts in der Gesellschaft galten. Sowohl sie als auch ihre Cousine geben ihr Bestes und erhalten doch kaum Anerkennung. Die damalige Situation gibt mir zu denken, denn eigentlich müsste man meinen, dass es wenigstens bei den Frauen einen gewissen Zusammenhalt gab, aber dem war anscheinend nicht so. Im Folgenden erfährt man, wie es Marleene in Männerkleidern ergeht. Das ist alles kurzweilig und amüsant geschildert, wenn auch einiges etwas unrealistisch auf mich wirkte. Beispielsweise fand ich die Umstände, wie sich Marleene täglich verkleidet hat, schon etwas unglaubwürdig. Da sie ja mit ihrer Cousine ein Zimmer teilt, kann sie nicht einfach als junger Mann aus dem Haus spazieren, ohne Friedas guten Ruf zu schädigen. Andererseits musste sie als Junge in der Gärtnerei ankommen.
Wie sie täglich die Verwandlung bewerkstelligt hat, ohne aufzufliegen,konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Marleene ist manchmal viel zu gutmütig und naiv für die Welt. Auch mit den Kollegen gab es einige Ereignisse, die mir nicht sehr realistisch erschienen. Oft fällt es Marleene schwer, sich zu behaupten und ihrer Rolle gerecht zu werden.

Die Charaktere sind alle gut gezeichnet, und man lernt liebenswerte Menschen, vor allem der ernsthafte Julius hat mich beeindruckt, der sich gegen den Willen seines Vaters der Zucht von Rhododendren widmet und dadurch unbewusst eine heikle Situation rettet, was ihm jedoch nicht gedankt wird. Aber auch einige fiese Individuen sind vertreten, von denen manche ihr wahres Gesicht aber erst nach und nach offenbaren.
Sehr gut haben mir die Einblicke in die Welt einer Gärtnerei zur damaligen Zeit gefallen. Auch das Setting ist wunderbar beschrieben, und vor allem für Oldenburger ist der Roman sicher ein noch größerer Lesegenuss. Der Roman hat mich gut unterhalten, wenn auch so manche Intrige, die hier gesponnen wird, schon sehr heftig ist und doch ein wenig überzogen auf mich wirkte. Was mich dann ziemlich frustriert hat, ist der böse Cliffhanger am Ende. Da bleibt so einiges offen und ungesagt! Natürlich will ich wissen, wie es weitergeht und kann es gar nicht erwarten, bis der zweite Band erscheint. Allerdings werden wir uns da noch bis zum Frühjahr 2022 gedulden müssen. Das ist die Krux bei vielen Mehrteilern, dass am Ende zu viel offen bleibt. Bis der nächste Band erscheint, hat man dann einiges schon wieder vergessen. Ich habe kein Problem mit Mehrteilern, wenn das Ende einigermaßen rund und letztendlich jeder Band für sich lesbar ist. Hier sollte man jedoch auf keinen Fall versäumen, Band 1 zu lesen, bevor das zweite Buch erscheint.
Die wunderschöne Ausstattung des Buches möchte ich nicht unerwähnt lassen. Die Klappbroschur ist mit vielen bezaubernden Details ausgestattet, und jede Kapitelüberschrift ziert eine kleine Flieder-Illustration. Zur Abrundung enthält das Buch am Ende auch noch ein paar Flieder-Rezepte und Tipps sowie viel Wissenswertes über diese faszinierende Pflanze.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Empfehlenswert für alle, die Oberfranken für sich entdecken wollen

Lieblingsplätze Oberfranken
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Oberfranken ist meine Heimat. Ich bin in der nordöstlichen Ecke der Region aufgewachsen und lebe immer noch hier. Da ist es naheliegend, dass im Lauf der Jahrzehnte häufig Ausflüge im näheren Umkreis geplant ...

Oberfranken ist meine Heimat. Ich bin in der nordöstlichen Ecke der Region aufgewachsen und lebe immer noch hier. Da ist es naheliegend, dass im Lauf der Jahrzehnte häufig Ausflüge im näheren Umkreis geplant wurden und ich schon viele schöne Orte Oberfrankens besucht habe. Daher war ich neugierig auf die Lieblingsplätze von Friederike Schmöe, die ich bisher nur als Krimiautorin kannte. Auch sie ist gebürtige Oberfränkin und lebt mittlerweile in Bamberg. Aus diesem Grund liegt ihr sicher auch die Gegend um diese wunderbare Stadt besonders am Herzen, und entsprechend viele ihrer Lieblingsorte liegen auch in und um Bamberg. Ihr Buch der oberfränkischen Lieblingsorte gliedert sich in vier große Abschnitte:

1. Coburg und oberes Maintal
2. Bamberg, Forchheim und Fränkische Schweiz
3. Bayreuth, Hof und Fichtelgebirge und
4. Kulmbach, Kronach und Frankenwald.

Da die Autorin in Coburg geboren ist und, wie bereits erwähnt, mittlerweile in Bamberg lebt, kennt sie logischerweise die Gegenden rund um diese Städte besonders gut. Gerade Bamberg hat auch extrem viel zu bieten, sowohl was historische Bauwerke angeht als auch die wunderschöne, stimmungsvolle Landschaft. Darum sind wohl auch die ersten beiden Abschnitte besonders umfangreich.
Zu entdecken gibt es in Oberfranken vieles, angefangen mit großen Sehenswürdigkeiten wie dem Bamberger Dom, der Veste Coburg, der Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein, der Eremitage in Bayreuth, der Festung Rosengarten in Kronach oder der Kulmbacher Plassenburg, wobei Letztere im Buch für mein Empfinden fast ein wenig zu kurz kommt, da sie eher so nebenbei erwähnt wird. Oberfranken ist auf jeden Fall eine Reise wert. Weitere Lieblingsorte der Autorin sind beispielsweise auch der Hofgarten in Bayreuth, das Porzellanikon in Selb, der Felsengarten Sanspareil oder die Kristallgrotte in Bad Berneck. Auch Kunst und Kultur werden in unserer Region groß geschrieben, nicht nur bei den Bayreuther Festspielen, sondern auch bei zahlreichen anderen Konzerten, sowohl mit klassischer Musik als auch für Jazzfreunde. Nicht zu vergessen sind die Internationalen Hofer Filmtage, die inzwischen auf eine 55-jährige Tradition zurück blicken können oder auch die Naturbühne Luisenburg, wo man wunderbares Theater in der Kulisse des größten Felsenlabyrinths Europas erleben kann.
Oberfranken war auch die Heimat einiger berühmter Persönlichkeiten. So kann man auf dem Bayreuther Friedhof heute noch die Grabmäler von Franz Liszt, Richard Wagner und Jean Paul besuchen. Interessant ist auch, dass Levi Strauss, der Vater der heute so berühmten Levis Jeans, ein gebürtiger Oberfranke war. In seiner damaligen Heimatstadt Buttenheim gibt es heute ein Levi-Strauss-Museum. Zu all diesen Personen und Orten hat die Autorin viel Wissenswertes zusammengetragen und übersichtlich wie auch ausführlich dargelegt.
Neben all den interessanten Ausflügen in Stadt und Land, den zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Wanderungen und den erbaulichen Kulturveranstaltungen darf auch das Kulinarische nicht zu kurz kommen. Nicht umsonst spricht man von der „Genussregion Oberfranken“ oder auch von „Bierfranken“, denn hier findet man noch vielerorts die kleinen, feinen Brauereien, wo es sich lohnt, einzukehren und eine Kostprobe des süffigen Selbstgebrauten zu nehmen. Auch dazu hat die Autorin viele gute Tipps parat und kann viele einladende Gaststätten und Cafés empfehlen, denen man einen Besuch abstatten sollte, wenn man in der Gegend ist.
Auf den inneren Umschlagklappen findet man eine kleine Karte von Oberfranken, wo alle 77 beschriebenen Lieblingsplätze eingezeichnet sind. Die meisten Fotos im Buch stammen von der Autorin selbst. Innen auf dem vorderen Buchdeckel verrät sie noch ihre ganz persönlichen Highlights, die Top Ten ihrer Lieblingsplätze. Alles in allem spricht mir Friederike Schmöe mit diesem Buch aus dem Herzen. Die meisten ihrer Empfehlungen kenne ich und habe sie selbst schon (meist nicht nur einmal!) besucht, und viele ihrer Lieblingsorte sind auch die meinen. Aber selbst ich als „Einheimische“ habe noch neue Tipps entdecken können, die ich demnächst unbedingt ausprobieren möchte. Andererseits gibt es auch einige sehr schöne Fleckchen, die ich im Buch vermisst habe, aber selbst als eingesessener Oberfranke kann man nicht alles über diese Region wissen, und das ist ja das Spannende, durch Empfehlungen anderer Neues kennenzulernen.
Allen, die Oberfranken neu entdecken wollen, kann ich dieses Buch sehr empfehlen, denn es enthält so viele Vorschläge, dass ein einziger Urlaub gar nicht ausreicht, alles auszuprobieren und all die schönen Orte zu besuchen. Wer einmal Gefallen an dieser etwas rauen Gegend Bayerns gefunden hat, wird schnell zum „Wiederholungstäter“, und dieses Buch kann dabei nur unterstützen.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Zahlreiche schöne Rezepte, auch wenn ich nicht alle 1:1 umsetzen kann

Vegan Backen
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Seit über einem Jahr versuche ich ja, weitgehend auf tierische Nahrungsmittel zu verzichten, was aber gerade beim Backen nicht immer ganz einfach ist. Gerade wenn man ein älteres Rezept hat, lässt sich ...

Seit über einem Jahr versuche ich ja, weitgehend auf tierische Nahrungsmittel zu verzichten, was aber gerade beim Backen nicht immer ganz einfach ist. Gerade wenn man ein älteres Rezept hat, lässt sich das nicht immer 1:1 mit veganen Zutaten umsetzen. Das schreibt auch die Autorin dieses kleinen Backbüchleins. Sie gibt außerdem ihre Erfahrungen weiter und hat viele gute Tipps parat, wie das vegane Backen gut funktionieren kann.
Den Auftakt im Buch macht ein super einfacher Blaubeerkuchen, der auf einem Rührteig basiert, unter den frische Heidelbeeren gemischt werden und dann alles zusammen in einer kleinen Springform gebacken wird. Das Ergebnis hat mich überzeugt, und so habe ich gerne weitere Rezepte ausprobiert. Von Muffins über Plätzchen, Waffeln und Kleingebäck bis hin zu etwas aufwendigeren Torten sind hier viele gute Rezepte enthalten, die sich weitgehend einfach umsetzen lassen. Auch Grundrezepte, beispielsweise für Mürbteig, findet man in diesem Backbuch. Mit den richtigen Zutaten geht es eigentlich ganz leicht, nur bei manchen Ergebnissen fand ich den Geschmack nicht wirklich gut, aber das ist eben auch sehr von den einzelnen Zutaten abhängig. Den Zitronen-Kastenkuchen habe ich ausprobiert und mich hier auch total an die Angaben im Rezept gehalten. Leider hat er mir überhaupt nicht geschmeckt, und auch alle anderen Familienmitglieder konnte ich damit so gar nicht begeistern. Es sind eben auch nur sehr vage Angaben gemacht, denn wenn im Rezept steht „Sojaghurt“, so gibt es viele verschiedene vegane Joghurt-Alternativen auf Sojabasis, die nicht unbedingt alle gut schmecken. Da sollte man sich vorab herantasten und ausprobieren, welche Joghurt-Alternative einem pur schmeckt. Dann müsste auch ein Kuchen damit gut werden. Bei meinem Versuch mit dem Zitronenkuchen lag es vermutlich am Rapsöl, denn auch hier gibt es Unterschiede. Fürs Backen ist es ratsam, ein geschmacksneutrales Öl zu wählen. Aus meiner Erfahrung habe ich gelernt und verwende nun kein Rapsöl mehr zum Backen, denn davon habe ich nur ein kalt gepresstes im Haus, das vom Geschmack her im Kuchen sehr dominant ist. Nicht immer habe ich alle Alternativen im Haus, denn gerade bei der Vielzahl an Pflanzenölen, verschiedenen Süßungsmitteln und Mehlen würde meine Speisekammer schnell aus allen Nähten platzen. Auch ist in unserer Kleinstadt nicht immer alles erhältlich. Darum nehme ich beim Zusammenstellen der Zutaten für einen Kuchen manchmal kleine Änderungen vor. Beispielsweise hatte ich beim Backen der Heidelbeermuffins keinen Vanille-Pflanzendrink im Haus, da ich normalerweise lieber ungesüßten Pflanzendrink mag. Also habe ich ungesüßten Mandeldrink verwendet und, um das nötige Vanille-Aroma zu bekommen, etwas Vanillepaste zugegeben. Das Rapsöl habe ich durch ein geschmacksneutrales Pflanzenöl ersetzt, das besonders gut zum Backen und Braten geeignet ist. Die angegebene Joghurt-Alternative Mandel war nirgends erhältlich, und ich habe sie durch eine Sorte auf Kokosmilch-Basis ersetzt. Mit diesen Änderungen habe ich ein leckeres Ergebnis bekommen, das auch dem Rest der Familie geschmeckt hat. Insgesamt kann man sagen, wird ein Kuchen ohne Ei etwas fester von der Konsistenz, aber er schmeckt lecker und ist saftig.
Für mich ist dieses kleine Backbuch hilfreich, weil es einiges an Basiswissen für die vegane Backstube enthält, aber ich kann nicht alles 1:1 umsetzen. Bei den Torten ist es beispielsweise leider so, dass mir die einzige vegane Schlagcreme, die bei uns erhältlich ist, unangenehm aufstößt. Also verzichte ich lieber auf Torten-Kunstwerke, bis sich vielleicht irgendwann ein geeignetes Ersatzprodukt findet. Für dieses Problem können jedoch die Autorin und das Buch nichts, sondern das liegt daran, dass man in der Kleinstadt bei veganen Ersatzprodukten nicht immer aus dem Vollen schöpfen kann. Alles in allem gibt es aber noch so einige Rezepte im Buch, die ich unbedingt ausprobieren möchte.

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