Vielversprechender Beginn einer abenteuerlichen Reihe
Bucht der SchmugglerBremen im Jahr 1635: Der junge Handelsherr Jan van Hagen entgeht nur knapp dem Schuldturm. Als er nämlich von einer längeren Reise zurückkehrt, erfährt er, dass das Familienunternehmen finanziell am Ende ...
Bremen im Jahr 1635: Der junge Handelsherr Jan van Hagen entgeht nur knapp dem Schuldturm. Als er nämlich von einer längeren Reise zurückkehrt, erfährt er, dass das Familienunternehmen finanziell am Ende ist und sein Vater im Sterben liegt. Würde er bleiben, müsste er für die Schulden gerade stehen. Also bleibt ihm nur die Flucht. Mit dem holländischen Kaufmann Cornelis van Doorn schließt er einen Vertrag, und dieser unterstützt ihn finanziell, um ihm zu ermöglichen, in die Karibik zu segeln, denn der Schmuggel in der Neuen Welt blüht, und dies ist Jans einzige Chance, wieder zu Vermögen zu kommen. Auch hat van Doorn ein dringendes Anliegen, mit dem er den jungen Geschäftspartner betraut: Jan soll nach dem Sohn der van Doorns suchen, denn dieser ist samt Schiff und Mannschaft in der Karibik verschollen.
Zur gleichen Zeit auf Hispaniola: Ein neuer Gouverneur ist im Amt, und dieser will mit äußerster Härte gegen die Schmuggler vorgehen.
Die schöne Dona Maria weiß, dass ihr Gemahl Don Miguel, ein wohlhabender Pflanzer, maßgeblich in geheime Schmuggelgeschäfte verstrickt ist. Sie hat begründeterweise Angst um ihn, aber er lässt sich nicht von diversen gefährlichen Vorhaben abbringen.
„Bucht der Schmuggler“ ist der erste Band einer neuen Reihe von Ulf Schiewe. Diesmal nimmt er seine Leser mit in die Karibik. Sehr lebendig, farbig und äußerst fesselnd schildert er die Ereignisse an den verschiedenen Schauplätzen. Da ist einmal das Leben auf der „Sophie“, Jan van Hagens Schiff. Hier wird man auch schon mit dem Problem der Sklaverei konfrontiert, denn Jan muss gezwungenermaßen einige Sklaven an Bord nehmen, und das zieht einige aufregende Ereignisse nach sich. Man begleitet Jan und seine Crew während der Fahrt von Amsterdam bis in die Karibik. Schon gleich nach ihrer Ankunft in Hispaniola müssen sie mit größeren Schwierigkeiten fertig werden.
Als Jan den Pflanzer Don Miguel kennenlernt, findet er in ihm nicht nur einen zuverlässigen Geschäftspartner, sondern auch Hilfe bei seiner Suche nach dem jungen van Doorn. Bei allen Aktivitäten in diesem fremden Land lauern ungeahnte Probleme auf den jungen Kapitän und seine Leute.
Mit diesem Roman hat sich Ulf Schiewe auf ein völlig neues Thema und eine ganz andere Zeit eingelassen.
Im Gegensatz zu den historischen Romanen seiner Normannen-Saga und den Romanen aus der Montalban-Serie, die von Rittern handeln und im elften oder zwölften Jahrhundert spielen, führt uns „Bucht der Schmuggler“ ins 17. Jahrhundert, in ein fernes, aufregendes Land, ins Reich der Piraten und Schmuggler. Entstanden ist hier ein Abenteuerroman vom Feinsten, mit interessanten Protagonisten, tollen Kulissen und einer mitreißenden Handlung. Man lernt sehr viele, ganz unterschiedliche Charaktere kennen, und so war ich sehr froh, gleich vorne im Buch ein Personenregister vorzufinden, denn so konnte ich stets den Überblick bewahren.
Wie bereits erwähnt, dieses Buch ist der Beginn einer Reihe um den sympathischen Jan van Hagen. Am Ende dieses Romans ist einiges offen, so dass ich auf eine baldige Fortsetzung hoffe, denn natürlich bin ich neugierig, wie es dem jungen Kapitän und seiner Crew weiterhin ergeht.