Außergewöhnliche Geschichte
Das unsichtbare Leben der Addie LaRueFür diese Rezension habe ich mir etwas Zeit gelassen, weil ich meine eigene Meinung irgendwie nicht ganz greifen konnte - habe auf jeden Fall komplexe Gefühle zu diesem Buch! Die Grundidee fand ich super ...
Für diese Rezension habe ich mir etwas Zeit gelassen, weil ich meine eigene Meinung irgendwie nicht ganz greifen konnte - habe auf jeden Fall komplexe Gefühle zu diesem Buch! Die Grundidee fand ich super super spannend: Protagonistin Addie geht einen Deal ein, um sich vor einer bevorstehenden Ehe zu retten - diese Abmachung mit einem Gott der Dunkelheit führt dazu, dass Addie so lange lebt, wie sie möchte; dafür aber von allen anderen Menschen vergessen wird, sobald sie sich nicht mehr in deren Blickfeld befindet.
Aus dieser Idee resulierte auch ein ungewöhnlicher Plot, da wir kapitelweise immer zwischen der Zeit des Deals und der Anfangszeit danach in Frankreich im 18. Jahrhundert und der groben Gegenwart in New York springen. Dadurch erfahren wir nicht nur, wie Addie nach und nach die Ausprägungen und Grenzen ihres Deals begreift, sondern auch, wie sie sich 300 Jahre später eine Art Lebensroutine aufgebaut hat. In der Gegenwart passiert eines Tages dann das eigentlich unmögliche: Addie trifft auf jemanden, der sich doch an sie erinnern kann. Das ist jedoch kein Zufall.
Ich bin wirklich zwiegespalten; einerseits mochte ich den unkonventionellen Handlungsaufbau, die coole Idee sowie die Einblicke in Addies Gedanken und ihre Lebensgeschichte. Andererseits war mir letztere etwas zu flach gezeichnet, man erfährt eigentlich kaum von Erlebnissen und Ereignissen, die nicht in Verbindung mit Addies Gott der Dunkelheit stehen. Manche Passagen wirkten dadurch etwas zäh, andere sehr repetitiv. Die Storyline in der Gegenwart fühlte sich dagegen zu schnell, schrill und weniger tiefgehend an. Vielleicht war beides aber auch genau so gewollt, weil so das Gefühl näher gebracht werden sollte, das Addie zu ihrem Leben zu diesen Zeitpunkten hatte.
Von allem abgesehen denke ich außerdem, dass dieses Buch zwei sehr große universelle menschliche Ängste - vergessen zu werden und ungeliebt zu sein - auf spielerische und fantastische Weise interpretiert. Das zu reflektieren und darüber nachzudenken hat Addie LaRue auf jeden Fall bei mir angestoßen.