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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2022

Keine Leseempfehlung

Die Ladys von Somerset – Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich
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Klappentext:

„London, 1807: Als die theaterbegeisterte Emma in eine Notlage gerät, muss sie sich von Lady Darlington als Gesellschafterin anstellen lassen. Die Lady will ihre Tochter Anthea mit dem reichen ...

Klappentext:

„London, 1807: Als die theaterbegeisterte Emma in eine Notlage gerät, muss sie sich von Lady Darlington als Gesellschafterin anstellen lassen. Die Lady will ihre Tochter Anthea mit dem reichen Nachbarn Mr Livingston verheiraten – ausgerechnet mit Emmas Hilfe. Leider scheint sich Anthea mehr für den berüchtigten Dandy Ambrose Beauchamp zu interessieren als für den Nachbarn. Geschickt versucht Emma daher mit einem Theaterstück der Liebe auf die Sprünge zu helfen. Während der Proben wird es immer schwieriger, zwischen gespielter Liebe und echten Gefühlen zu unterscheiden. Nicht zuletzt für Emma selbst, deren eigenes Herz unberechenbar auf den Dandy reagiert.“



Der Roman wird als „Eine humorvolle und atmosphärische Liebesgeschichte mit einer unwiderstehlichen Heldin – erfrischend modern und so charmant wie ein Roman von Jane Austen“ beschrieben doch alles das trifft in keinem Fall zu und Jane Austen würde herzhaft darüber lachen wenn sie so etwas gelesen hätte, denn es mit ihr zu vergleichen ist schon mehr als abwegig. Nun wollen Sie wissen warum, stimmt‘s? Ganz einfach: in der Geschichte rund um Emma dreht sich alles aber wirklich alles nur ums Theater. Es ist schon so üppig Theater-lastig das es unglaubwürdig auf den Leser wirkt, denn ich glaube kaum, dass man es sich damals als Dame leisten konnte, jeden Abend diesem Lustspiel zu fröhnen. Wenn man auch nur die Austen Verfilmungen oder Bridgerton im Kino/TV verfolgt hat, hat man definitiv mehr aus der Zeit mitbekommen als hier. Die Protagonisten sind mehr als blass gezeichnet, die Zeit wird völlig gleichgültig beschrieben, die Aktivitäten der Charaktere werden sinnlos aufgebauscht und wie schon bereits erwähnt, vieles wirkt einfach unrealistisch. Emmas Geschichte hat einen laschen roten Faden und verblasst immer mehr bis zum Schluss. Die Story trifft jegliches Klischee und genau das hätte es bei Jane Austen nie gegeben. Ich kann bzw. muss hier zumindest 1 Stern vergeben. Eine Leseempfehlung kann ich hier beim besten Willen nicht aussprechen - dafür aber für die Werke von Jane Austen, denn damit hat man bei weitem mehr Freude und Lesegenuss!

Veröffentlicht am 03.07.2022

Ein besonderes Werk eines besonderen Künstlers

Armin Mueller-Stahl
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Klappentext:

„Armin Mueller-Stahl stellt mit der Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Ausdrucksweisen eine Ausnahmeerscheinung in der Kunst des 21. Jahrhunderts dar. Die unterschiedlichen künstlerischen ...

Klappentext:

„Armin Mueller-Stahl stellt mit der Vielschichtigkeit seiner künstlerischen Ausdrucksweisen eine Ausnahmeerscheinung in der Kunst des 21. Jahrhunderts dar. Die unterschiedlichen künstlerischen Aktivitäten des Malers, Musikers, Schauspielers und Schriftstellers beeinflussen einander. So bedingt das besondere schauspielerische Interesse, verschiedene Charakterzüge zu ergründen und sich in sie hineinzuversetzen, eine hohe Affinität zum Zeichnen und Malen der subtilen Nuancen menschlicher Gesichter und der in ihnen verborgenen Wesenszüge. Dieser persönliche Bildband versammelt Armin Mueller-Stahls jüngste Serie Jüdische Freunde und Weggefährten. Die Porträts berühmter Persönlichkeiten aus BRD, DDR und USA sind sowohl Charakterstudien als auch persönliche Hommagen. Sie laden ein zu einem Streifzug durch Armin Mueller-Stahls bewegtes, großes Leben.“



Ein wahrlich beeindruckendes und zudem sehr persönliches Buch von Armin Mueller-Stahl. Seine Zeichnungen und Bilder haben ihren komplett eigenen Charakter und strahlen seine Handschrift, seinen Pinselstrich auf jedem Zentimeter Leinwand aus. Seine Art und Weise zu malen ist außergewöhnlich und er sticht aus der Masse der aktuellen Künstler komplett heraus. Der Wiedererkennungswert ist sehr hoch! Hier erleben wir Charakter-Studien und dürfen somit einen ganz persönlichen Einblick in sein Leben erhaschen. Die Porträts berühmter Persönlichkeiten nehmen uns Leser mit auf eine kleine Zeitreise.

Optik und Haptik des Buches entspricht für die Kunstszene vollster Zufriedenheit! Das Hochformat ist mehr als passend, der feste Einband, die recht schweren und straken Seiten verleihen dem Buch den nötigen Respekt und Glanz für den Künstler selbst.

Ich vergebe hier sehr gern 5 von 5 Sterne und spreche für alle Kunstliebhaber eine volle Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 03.07.2022

Eine besondere Biografie für einen besonderen Menschen

Voltaire
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Klappentext:

„Der Philosoph, Aufklärer und Spötter Voltaire (1694 – 1778) hat unzählige Briefe, Dramen, sarkastische Gedichte, philosophische Erzählungen und weltgeschichtliche Abhandlungen hinterlassen ...

Klappentext:

„Der Philosoph, Aufklärer und Spötter Voltaire (1694 – 1778) hat unzählige Briefe, Dramen, sarkastische Gedichte, philosophische Erzählungen und weltgeschichtliche Abhandlungen hinterlassen und ist doch ein großer Unbekannter. Volker Reinhardt erzählt fesselnd von einem Literaten, der sich an einer staatlichen Lotterie bereicherte, über die Mächtigen und Etablierten spottete, die Hofgesellschaften in Versailles und Potsdam provozierte, sich virtuos zu tarnen verstand und schließlich in Ferney sein eigenes Reich schuf. Voltaires abenteuerliches Leben ist, wie seine Werke, ein eindrucksvolles Manifest für die Freiheit in einer autoritätsgläubigen Welt.



Voltaire ist ein Monument der Aufklärung, verewigt im Panthéon, verhasst als Zerstörer aller etablierten Ordnung. Sein «Traktat über die Toleranz» war nach den Anschlägen auf «Charlie Hebdo» 2015 eines der meistverkauften Bücher Frankreichs. Und doch ist der große Philosoph ein Unbekannter. Volker Reinhardt hat das riesige Oeuvre und die Quellen neu gelesen und entdeckt einen Lebenskünstler, der seine Fluchtwege immer im Blick hatte. Voltaire wurde reich, weil er eine Lotterie austrickste, erforschte zusammen mit einer Physikerin die Natur, düpierte die Versailler Hofgesellschaft, verärgerte Friedrich den Großen, kämpfte gegen die verlogene Kirche, deckte Justizskandale auf, warb der Stadt Genf für sein eigenes kleines Reich die Uhrmacher ab und verfolgte Rousseau mit grenzenlosem Sarkasmus. Volker Reinhardt erzählt von einem Abenteurer der Freiheit, der in einer Welt voller Krisen mit scharfem Verstand, beißendem Spott und menschenfreundlicher Toleranz seinen Garten bestellte und unserer eigenen Zeit den Spiegel vorhält….“



Autor Volker Reinhardt hat sich „getraut“ eine Art Biografie über Voltaire zu verfassen. Viele Autoren sind daran bislang gescheitert, waren ungenau in ihren Notizen oder einfach zu schwach. Mit der Figur „Voltaire“ ist es nicht einfach! Er benötigt einen speziellen Autor für sein Gemüt. Reinhardt zeigt aber mit diesem Werk ganz klar auf: es geht und es geht perfekt!

In seinem Werk geht er nicht nur auf den Menschen Voltaire ein, er beleuchtet zudem auch sein Schaffen, seine Werke und auch diese dürfen wir sehr genau udn detailliert betrachten, hinter die Kulissen blicken sozusagen.

Reinhardt hat mit seinem Werk ein besonders gutes Händchen bewiesen. Er beleuchtet nicht nur die Person sondern auch gewisse Mitstreiter bzw. Weggefährten Voltaires. Er zeigt die Zeit von damals auf. Wir dürfen mit ihm in die Vergangenheit reisen und komplett abtauchen. Sein Schreibstil ist fesselnd und ganz und gar nicht langweilig. Man hatte das Gefühl, man lese eher einen Roman über Voltaire aber keine biografische Literatur. Voltaire war nicht nur wegen seinen Stücken besonders, er hatte eine spitze Zunge (für die damalige Zeit etwas zu spitz) aber dennoch immer auf den philosophischen Aspekt bedacht. Autor Volker Reinhardt erzählt hier wirklich brillant! Man hat das Gefühl mitten im Geschehen zu sein.

Für diese Biografie vergebe ich sehr gern 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 03.07.2022

Die Geschichte eines Biotops

Das Schweigen der Frösche
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Klappentext:

„Tiere und Pflanzen zu sehen und ihre vielen Stimmen zu hören, erfordert eine besondere Aufmerksamkeit. Die Schriftstellerin Pauline de Bok berichtet einfühlsam von 18 Monaten in der Natur, ...

Klappentext:

„Tiere und Pflanzen zu sehen und ihre vielen Stimmen zu hören, erfordert eine besondere Aufmerksamkeit. Die Schriftstellerin Pauline de Bok berichtet einfühlsam von 18 Monaten in der Natur, in denen sie Vögel, Insekten, Säugetiere und Amphibien beobachtet, im Wechsel der Jahreszeiten, aber auch in einem längerfristigen Wandel. Der Tümpel neben ihrem Haus trocknet aus, die Frösche verschwinden, andere Arten wandern ein. Ihr glänzend geschriebenes Buch kreist um die große Frage unserer Zeit, wie das Menschentier einen verträglichen Platz in der Natur finden kann.



Meist wird die Natur von einem unsichtbaren Beobachter «von außen» gesehen, gefilmt, beschrieben. Pauline de Bok setzt dagegen auf teilnehmende Beobachtung, als Tier unter Tieren. In «ihrem» Biotop in Mecklenburg, wo sie seit zwanzig Jahren in einem ehemaligen Kuhstall lebt, beobachtet sie Geburt, Paarung, Sterben und Tod, Fressen und Gefressenwerden vieler Tiere, belauscht Hirsche, Spatzen, Ringelnattern und Kraniche. Ihre große Kunst besteht darin, sich dabei selbst als aktiven Teil dieses Biotops zu sehen, in dem sie einheimische Pflanzen schützt, einen kleinen Ersatztümpel für Schwalben und Insekten anlegt, Waschbären fängt und sich als Gärtnerin, Sammlerin und Jägerin in die Nahrungskette einreiht. Ihr Buch ist eine wunderbar lesbare Schule der Wahrnehmung, des Sehens, Hörens, Riechens und Registrierens anderer Lebewesen, die uns den Spiegel vorhalten als der Spezies, die dabei ist, das eigene Biotop zu zerstören.“



Autorin des Buches ist Pauline de Bok. Sie beschreibt mit ihren eindringlichen und besonderen, ja fast sinnlichen Worten was genau vor ihrer Nase, genauer in ihrem Gartentümpel, geschieht. Ihre Beschreibungen sind tiefgreifend, manches Mal zweideutig und bewegend zugleich wenn man etwas für die Natur übrig hat. „Die Natur holt sich alles zurück“ heißt ein Sprichwort und so holt sie sich ihren ausgetrockneten Tümpel in Paulines Garten ebenfalls zurück nur eben anders als es vorher war. Ihre Geschichten rund um Flora und Fauna lesen sich manches Mal wie ein Thriller oder Krimi, so aufregend ist dieser Wandel, diese Veränderung. Das wir Menschen in gewisser auch in diesem Stück mitspielen, wird schnell klar.

Ihr Schreibstil ist wunderbar flüssig und rund. Wie schon gesagt, liest sich dieses Buch extrem spannend und ein wenig geheimnisvoll - man will einfach wissen wie es weiter geht mit dem Tümpel. Dennoch hat de Bok immer gewissen Botschaften für den Leser: die Natur schützen, sie „Natur“ sein lassen, sie erleben mit allen Sinnen. Ich bin de Boks Worten sehr, sehr gern gefolgt. Jeder der ein bisschen offen durch die Natur geht, wird hier seine wahre Freude an diesem Buch haben! 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 03.07.2022

Wirkt wie eine Kaffeefahrt

Urban Farming
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Klappentext:

„Du möchtest deine NACHHALTIGE ZUKUNFT lieber selbst in die Hand nehmen, als das Fortschreiten der Klimakrise von der Couch aus zu verfolgen? In dir schlummert der Wunsch, deinem Garten, ...

Klappentext:

„Du möchtest deine NACHHALTIGE ZUKUNFT lieber selbst in die Hand nehmen, als das Fortschreiten der Klimakrise von der Couch aus zu verfolgen? In dir schlummert der Wunsch, deinem Garten, Balkon oder gleich der ganzen Stadt eine ordentliche Portion Grünfläche und Gemüse zu verpassen - und am besten gleich noch andere mit ins Boot zu holen? Das haben sich die Autorinnen Laura Setzer und Juliane Ranck auch gedacht und das PROJEKT "GEMÜSEHELDINNEN" ins Leben gerufen. IHR ZIEL: URBAN FARMING, ALSO ANBAU VON OBST UND GEMÜSE, MITTEN IN FRANKFURT, quasi vor ihrer Haustür. Damit haben sie eine Bewegung ins Rollen gebracht, der sich immer mehr Begeisterte angeschlossen haben. Und gemeinsam haben sie so eine KLEINE WILDNIS MITTEN IN DER GROßEN STADT geschaffen. In der sie ganz NACH DEN PRINZIPIEN DER PERMAKULTUR ANBAUEN, SÄEN, PFLANZEN - und sich und ihre Mitmenschen mit Selbstangebautem versorgen. Genial, oder? Lass dich von den Autorinnen inspirieren - wer weiß, vielleicht verwandelst auch du bald deine Stadt (oder einfach nur deinen Balkon) in ein gemüsiges Schlaraffenland?…“



Eine Anleitung für das Anbauen und Ernten von Obst und Gemüse erhält man hier nicht aber dafür wie man Urban Farming für sich selbst lebt, den Gedanken an andere weiter gibt und so etwas für unsere Erde und auch für uns tut. Wenn man so will, ist das nicht so ganz das Thema welches der Leser aus dem Klappentext oder dem Buchtitel erwartet. Da wäre definitiv eine andere Überschrift sinniger gewesen. Hier geht es um eine Projektvorstellung der beiden Autorinnen, die es in der Frankfurter City geschafft haben, ein kleines Stück Gartenglück zu schaffen. Mittlerweile ziehen sie ein paar Anhänger hinter sich her und es werden mehr. Dieser Grundgedanke der Beiden wird hier versucht sehr ausführlich und detailliert zu erläutern. Ich muss ehrlich gestehen das es alles eher wie eine Art Projektvorstellung, oder um es herbe auszudrücken, wie eine billige Kaffeefahrt für Heizdecken daher kommt. Es soll eine Art Bewegung entstehen. Nutzt man dafür nicht heutzutage andere Medien? Ich kann die negativen Stimme zu diesem Buch nur unterschreiben. Ist dafür ein Buch nötig? Niemand interessiert sich für die gemeinsamen Utlaube o.ä. der Anhänger. Essbare Städte wie Andernach und Co. schaffen dies auch ohne viel Aufhebens, weil sie einfach so besonders sind. Die beiden Autorinnen schaffen hiermit eine Art Selbstbeweihräucherung und das muss nun wirklich nicht sein. Wer hier einen Ratgeber zum Thema Permakultur und Co. erwartet ist völlig falsch. Dafür sollte andere, bessere Literatur genutzt werden. 2 von 5 Sterne