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Veröffentlicht am 14.02.2022

Hier schwärmen bald zu viele Bienen

Outlander - Das Schwärmen von tausend Bienen
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Klappentext:

„1779 steht für Claire Randall und Jamie Fraser mehr auf dem Spiel als jemals zuvor: Zwar sind sie überglücklich über Briannas Heimkehr – doch niemand weiß, ob die Gefahr, die ihre Tochter ...

Klappentext:

„1779 steht für Claire Randall und Jamie Fraser mehr auf dem Spiel als jemals zuvor: Zwar sind sie überglücklich über Briannas Heimkehr – doch niemand weiß, ob die Gefahr, die ihre Tochter mit Mann und Kindern zur Flucht aus dem 20. Jahrhundert gezwungen hat, wirklich gebannt ist. Wie können Claire und Jamie ihrer Familie inmitten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges Schutz bieten?

Währenddessen hadert der junge William Ransom noch immer mit seiner wahren Abstammung. Und Lord John Grey muss sowohl einen Weg zur Versöhnung finden, als auch neuen Gefahren entgegentreten – im Namen seines Sohnes, und in seinem eigenen ...“



Gleich vorab: wer die TV-Serie schaut, sollte nicht mit dem aktuellen 9. Teil hier zu lesen beginnen nur um „Neuigkeiten“ zum weiteren Verlauf der Geschichte er erhaschen bzw. ein besseres Verständnis zu bekommen. Das funktioniert nicht. Und an alle treuen Leser: dieses Buch könnten wir uns eigentlich sparen, denn so richtig passiert hier nicht wirklich etwas. Claire und Jamie wiederholen ständig das bereits Erlebte und die Vergangenheit. Man hat als Leser den Eindruck, sie wollen uns nach so langer Buchabstinenz ihre ganze Lebens- und Leidensgeschichte erneut erzählen damit man nur nichts vergisst. Bei Brianna sieht es nicht viel anders aus…Als Leser hat man hier auf so viel gehofft und schlussendlich ist man enttäuscht über das Gelesene. Die Ansprüche stehen hoch und der Druck auf Gabaldon scheint noch höher zu sein als gedacht, aber dieses Buch hätte nicht nötig getan um uns weitere Jahre auf die Fortsetzung auf Band 10 zu verkürzen - dann bitte lieber ein Mal richtig! Wie anderen Lesern ebenfalls aufgefallen ist, sind die Reisen durch die Steine bald nichts besonderes mehr (ich will hier nicht zu viel verraten). Böse Leser könnten vermuten, dass hier irgendwo ein Reisebüro seine Tätigkeit dafür aufgenommen hat. Zudem geht der Blickwinkel mir persönlich einfach nunmehr zu weit. Es werden so viele Personen beleuchtet und Claire und Jamie und eben ihre Kinder kommen dabei ein wenig ins Hintertreffen - schade. Ein weiteres Manko sind so einige Unstimmigkeiten bzw. Parts die man als aufmerksamer Leser von den älteren Bänden kennt, werden hier etwas „umgemodelt“ bzw. erhalten irgendwie eine neue Betrachtungsweise obwohl sie fest verankert war.



Die Geschichte ist gut aber kein Knaller - 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Bis auf das furchtbare Cover wieder genial geschrieben!

Die zerbrochene Feder
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Klappentext:

„Ende 1815, Zeit der Restauration: Die junge Witwe Henriette wird nachts aus dem Schlaf gerissen und muss laut Polizeierlass binnen einer Stunde Preußen verlassen. Ihre Schilderungen des ...

Klappentext:

„Ende 1815, Zeit der Restauration: Die junge Witwe Henriette wird nachts aus dem Schlaf gerissen und muss laut Polizeierlass binnen einer Stunde Preußen verlassen. Ihre Schilderungen des Kriegsleides und Herrscherversagens vor, während und nach der Völkerschlacht haben in allerhöchsten Kreisen Missfallen geweckt. Der Oheim Friedrich Gerlach, Verleger und Buchhändler im sächsischen Freiberg, nimmt sie auf. Doch rasch merkt sie, dass sich auch hier die Zeiten geändert haben: verschärfte Zensur, die Rückkehr zum Korsett und der gesellschaftliche Druck, sich wieder zu vermählen, setzen ihr zu. Mit der Rückkehr des wie sie traumatisierten Kriegsfreiwilligen Felix Zeidler trifft sie einen Freund und Vertrauten wieder. Doch erst nach einer drohenden Katastrophe wird ihr klar, dass er ihr mehr als nur ein Freund ist. Gemeinsam stellen sich Felix und Henriette gegen den aufziehenden Geist, in dem Bücherverbrennungen und Attentate als Heldentaten gefeiert werden.“



Endlich etwas Neues aus der Feder von Sabine Ebert! Die Freude war groß und auch der Anspruch hoch, aber als Stammleser wurde ich hier keineswegs enttäuscht. Die Geschichte rund um Henriette ist, wie alle Geschichten Eberts, wunderbar bildhaft, geschichtsträchtig und detailliert beschrieben. Ihre Ortsbeschreibungen fesseln mich immer sehr, da ich einige davon sehr genau kenne. Als Henriette bei Friedrich ein neues Heim bekommt, kann sie auch hier der neuen Zeit und dessen alten Tun und Handeln nicht entkommen. Man spürt den Druck auf Henriette, möchte ihr gern helfen aber Geschichte ist Geschichte und in die sollte niemand eingreifen. Sie wird geschehen…Als dann Felix wieder in ihr Leben tritt, ändert sich einiges aber auch er trägt einen gewaltigen Seelenrucksack mit sich. Die beiden kommen sich in allen Richtungen näher und werden zu einer Art Verbündete die vieles in Gang bringt, was nicht jedem gefällt.

Wer zuvor vielleicht Eberts Werk „1815“ gelesen hat, ist natürlich bestens geschichtlich gerüstet für dieses Buch. Es ist keine Fortsetzung sondern eine Geschichte die für sich selber steht und in allem abgeschlossen ist. Ebert setzt wieder gekonnt die damalige Zeit mit ihrem niederen Lebensstandard und den politischen Situationen hervorragend recherchiert heraus. Als Fan historische Literatur mit realen Fakten kommt man hier wieder voll auf seine Kosten und ich vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Gift auf jeder Seite, in jedem Buchstaben…der pure Lesewahnsinn!

Kleine Grausamkeiten
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein scheint. Vom Tag ihrer Geburt an hat ihre narzisstische, ziemlich abgefeimte Mutter die Brüder darauf abgerichtet, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie spielen Spielchen, doch im Laufe der Jahre werden diese Spiele – die kleinen Grausamkeiten – immer unheimlicher, gnadenloser und gefährlicher. Toxisch geradezu, denn nur zwei der Brüder werden überleben.“



Welch ein Buchtitel, welch ein Cover und welch eine Geschichte! Im ersten Augenblick scheint es eine Geschichte von 3 Brüdern zu sein aber das täuscht, denn wir werden immer mehr mit ihrer Mutter vertraut gemacht und das ist der Abgrund selbst für uns Leser. Autorin Liz Nugent scheint hier entweder allen Hass in dieser, ihrer Figur der Mutter abgeladen zu haben, denn so jemanden kann es doch nicht geben, dass man ihn sich als Abbild für diesen Roman vornimmt. Oder doch? Nugent‘ Schreib-und Sprachstil sind brillant, klar und ungemein scharfzüngig. Ihr Ausdruck ist wechselnd und das passt sehr gut um in die Geschichte weiter einzusteigen. Sie treibt nicht nur ihre 3 männlichen Brüder an den Rande des Wahnsinns, sondern auch uns Leser. Ich weiß nicht wie oft ich bei diesem Buch die Luft angehalten habe oder nach Fassung gerungen habe! Meine Güte! Wir werden recht kühl und auch etwas stoisch an die Erzählung heran geführt. Wir erleben die Situation am Grab, dann die einzelnen Stricke und Gedanken der Brüder, alles scheint verschwommen und nicht richtig greifbar. Sie scheinen sich selbst verloren zu haben und warum? Ihre Mutter ist der Grund, nur stellt sich bei diesem Kriminalroman immer wieder die Frage „Wer hat den einen Bruder umgebracht?“ „Ist er überhaupt umgebracht worden?“. Fragen über Fragen und ein sehr gekonntes Fallkonstrukt bildet sich hier. Seelische Gewalt? Innere Zerstörtheit? Mir blieben die Protagonisten bis zum Schluss distanziert und das ist auch gut so. Wir sind hier stille Beobachter, haben nichts zu melden oder zu denken. Das einzige was uns erlaubt ist, ist uns aufzuregen, zu staunen, zu grübeln…einfach nur Aufregung. Der rote Faden ist schnell erkennbar. Nugent spinnt hier aber gekonnt Zwischenfäden ein und lässt uns immer wieder verwirren. Dieser Fall ist so sonderbar, unheimlich, so sprachgewaltig und das Cover hätte besser nicht gewählt sein können. Das Buch wird als „toxisch“ bezeichnet und das ist es in jeder Seite. Man könnte meinen die Seiten sind vergiftet. Die Mutter speit förmlich mit ihrer Art aus dem Buch heraus und will uns verunsichern. Nugent hat hier alle psychologischen Tricks angewendet um uns Leser auf falsche Fährten zu schicken. Das war einfach nur großartig und so extrem giftig…giftig gut… Dafür gibt es 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Manipulation ohne genauen Fokus auf die Tat

Wir sind das Licht
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Klappentext:

„Eine Wohnung, drei Frauen, ein Mann. Eine der Frauen ist tot. Als der Notarzt eintrifft, herrscht eine ruhige, ja unheimliche Atmosphäre, und er stellt fest: Elisabeth ist – vor den Augen ...

Klappentext:

„Eine Wohnung, drei Frauen, ein Mann. Eine der Frauen ist tot. Als der Notarzt eintrifft, herrscht eine ruhige, ja unheimliche Atmosphäre, und er stellt fest: Elisabeth ist – vor den Augen ihrer Mitbewohner – verhungert. Muriel, Petrus und Elisabeth haben, jeder auf eigene Art, den Halt im Leben verloren. Elisabeths Schwester Melodie und der Verzicht auf Nahrung scheinen diese Lücke zu füllen. Was sich von innen – bis in den Tod – richtig anfühlt, ist von außen nur sehr schwer zu fassen. Gerda Blees erzählt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, auch die Eltern, die Polizei oder der Tatort selbst kommen zu Wort.“



„Wir sind das Licht“ ist der Debüt-Roman von Autorin Gerda Blees. Was erwartete uns hier? Schwierige Frage, denn diese Geschichte hat mich fasziniert und erstaunt aber dennoch habe ich etwas anderes erwartet. Beginnen wir mit dem Inhalt: als Leser erfahren wir im ersten Kapitel den Hungertot von Elisabeth. Er ist verstörend, schmerzt und lässt einen nur wortlos zurück. Eine Gräueltat wird hier beschrieben. Diese Wortlosigkeit wir dann in den nächsten Kapiteln von Gegenständen, Situationen etc. komplett abgelöst. Uns erwarten hier Kapitel wie „Wir sind das Cello.“ oder „Wir sind die Demenz.“. Diese erzählen uns das Seelenleben von Melodie, Muriel und Petrus. Elisabeth bleibt leider etwas außen vor und kommt nur selten darin vor. Wir erleben unterschiedliche Perspektiven und dies in endlos-erscheinenden, langen Bandwurmsätzen. Es ist ein hypotaktischer Stil den Blees hier nutzt. Einerseits verlieren wir Leser völlig die innere Betonung für Sätze, verlieren manches Mal den Sinn, den Hauptaugenmerk und werden auf bestimmte Weise von der Autorin geleitet. Wir werden manipuliert, genau wie Melodie ihre Mitbewohner mit ihrer Lichttherapie manipuliert. Wir Leser werden eingelullt von Wort-Geblubber das scheinbar nie enden will. Für meine Begriffe verlor sich daher der Blick auf den Tod von Elisabeth komplett. Muriel wurde dann weiter in den Fokus gerückt. Ich suchte nach dem Warum. Warum wurde dieses Elend mit angesehen? Warum wurde hier nicht eingegriffen? Sekte? Alles ist hier schonungslos und selbstredend so von der Autorin gewollt. Wir sollen den Fokus von Elisabeth aus den Augen verlieren. Wir sollen uns den Worten hingeben. Der Schreibstil ist äußerst interessant und wie gesagt, psychologisch eine reife Leistung der Autorin. Dennoch blieben mir zu viele Fragen unbeantwortet und ich hasse einfach Bücher mit offenem Ende. Für mich äußerst unbefriedigend.

Ich muss wirklich gestehen, dieses Buch ist weder Fisch noch Fleisch für mich. Es ist interessant, faszinierend und irgendwo abgrundtief geschrieben aber ich lasse mich nicht gern beim lesen manipulieren. Ich lasse mir nicht vorschreiben wie ich ein Buch zu lesen habe, und genau das tut die Autorin mit dem Kapitel „Wir sind die Erzählung“. Man könnte aber meinen es sei Melodie selbst die dort spricht, denn Manipulation, um den Verstand reden, einreden, das Denken anderen überlassen ist hier der Fokus.

Die Geschichte ist ein Roman und kein Krimi, das sollte hier beachtet werden. Wie gesagt, ich hatte andere Erwartungen an die Story: warum musste Elisabeth sich dieser Lichttherapie unterziehen? Was war ihre Intention? Was trieb sie dahin? Ihre Einsamkeit? Viele, viele offene Fragen.

Die zwei Sterne gibt es nicht nur für die interessante Ausführung sondern auch für das gelungene Cover: der offene Kühlschrank mit dem Licht. Jeder hätte essen können, der Weg zum Kühlschrank stand offen aber niemand tat es. Er war das Licht zum Leben mit Nahrung. Zudem finde ich diese Geschichte als Zeugnis unserer Gesellschaft (da traf das Kapitel „Wir sind die Nachbarschaft“ sehr genau ins Schwarze), denn es muss immer erst etwas passieren bis alle Aufwachen aus ihrem Tiefschlaf…

2 von 5 Sterne für dieses Werk.

Veröffentlicht am 14.02.2022

Wow!

Das kulinarische Erbe der Alpen - Honig der Alpen
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Klappentext:

„Wussten Sie, dass jeder Honigjahrgang einen eigenen Charakter hat? Dass Imker im Alpenraum rund 50 sortenreine Honige gewinnen können? Zum Beispiel Heidekrauthonig aus Graubünden, Wildlavendelhonig ...

Klappentext:

„Wussten Sie, dass jeder Honigjahrgang einen eigenen Charakter hat? Dass Imker im Alpenraum rund 50 sortenreine Honige gewinnen können? Zum Beispiel Heidekrauthonig aus Graubünden, Wildlavendelhonig aus den Westalpen, Löwenzahnhonig aus dem Chiemgau oder Bastardindigohonig aus Friaul. Wie kein anderes Lebensmittel steht der Honig in einer engen Beziehung zur Landschaft, in der er gewonnen wird. Die Autoren stellen alle Sortenhonige des Alpenraums vor. Sie schildern die Geschichte und den Wandel der Honiggewinnung und erzählen von den Menschen, die sich mit diesem einzigartigen Produkt beschäftigen. Mit dieser ausdrucksstark bebilderten Dokumentation findet ein weiteres charakteristisches Lebensmittel seinen Platz in der beliebten Buchreihe.“



Welch wunderschönes Buch uns hier vorliegt! Wow! Beginnen wir mit Optik und Haptik: die Größe mutet einem Coffetable-Book gleich und das hat es auch verdient. Die Seitenstruktur und dessen Qualität ist hervorragend. Die Bilder und Texte harmonieren im Einklang, geben ein stimmiges und ruhiges Bild ab. Wir erleben hier ein echtes Sahnestück oder besser ein Honig-Stück?!

Dieses Buch zeigt uns Imker in den Alpen auf und wie sie mit ihren „Mitarbeitern“ leben. Es ist mehr als erstaunlich das in diesem Lebensraum 50 sortenreine! Honige gewonnen werden können. Aber nicht nur das erstaunt sondern eben auch die Menschen, die dieses Gut fördern und nutzen. Mit ruhigen Stimmen und beeindruckenden Bildern werden uns hier auch die Imker vorgestellt und ihre Intentionen näher erläutert.

Die Frage nach dem Preis des Buches ist berechtigt und die Antwort fällt ebenso klar und deutlich aus: ja, das Buch ist es definitiv wert!

Alles in allem ein wirklich besonderes und schönes Buch und genau deshalb verdient es auch 5 von 5 Sterne!