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Veröffentlicht am 21.11.2021

Tschüß Sommerby!

Sommerby 3. Für immer Sommerby
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Klappentext:

„Bei Oma Inge ist es einfach am schönsten! Deshalb verbringen Martha, Mikkel und Mats ihre Weihnachtsferien in Sommerby. Alle freuen sich auf ein gemütliches Fest. Doch dann hat es ein Marder ...

Klappentext:

„Bei Oma Inge ist es einfach am schönsten! Deshalb verbringen Martha, Mikkel und Mats ihre Weihnachtsferien in Sommerby. Alle freuen sich auf ein gemütliches Fest. Doch dann hat es ein Marder auf Omas Hühner abgesehen. Und die Steuermannsinsel soll verkauft werden, wogegen natürlich ganz Sommerby demonstriert. Als der Ort kurz vor Heiligabend auch noch eingeschneit wird, ist das Chaos perfekt. Aber eines ist klar: Die Kinder lassen sich ihr Weihnachten durch nichts und niemanden vermiesen!“



Da ist er nun, der dritte und letzte Teil Sommerby. Schön war‘s! Auch dieses Mal und so aufregend und spannend! Weihnachten steht vor der Tür und die Kids sowie ihre Eltern reisen gemeinsam nach Sommerby. Überall liegt der weihnachtliche Zauber inne und Mats und Mikkel fühlen sich ganz schnell wieder wohl zwischen Mahler, den Gänsen und Hühnern…Aber Moment mal? Waren es nicht im Sommer mehr Gänse? Der erste Wutanfall ist da vorprogrammiert, genauso diese ollen Mausefallen und Marderfallen…braucht kein Mensch! Aber Oma hat sich doch was dabei gedacht! Die Selbstständigkeit der Jungs bekommt gekonnt wieder ihre Dämpfer und auch Martha hat irgendwie andere Dinge im Kopf als Weihnachten. Die Liebe ist schon manchmal nervig. Und als das mit der Steuermannsinsel erzählt wird, sind alle mit ihrem Blutdruck ganz weit oben. Da werden die Probleme der Großen schnell auch für die Kids interessant!

Kirsten Boie nimmt die Leserschaft wieder mit nach Sommerby. Ruhig wird es nicht, das steht fest und genau das wollen wir Leser. Die Kinder werden leider immer vorlauter und da muss man schon beim vorlesen sehr schmunzeln bzw. aufpassen, was wie ankommt. Dass aber die Eltern der Kids mitkommen zeigt, der Familienfrieden wird wieder hergestellt und es zeichnet sich die weiße Flagge ab. Wie schön! Der Spannungsbogen rund um die Insel ist der Knackpunkt. Aber Sommerby wäre nicht Sommerby mit seinen Bewohnern und tatkräftigen Urlaubern wenn das nicht irgendwie gelöst würde. Weihnachtliches Feeling kommt auf, aber übermannt nicht die gesamte Geschichte.

Was soll ich sagen? Ich gehe mit einem freudigen und weinenden Auge weg von Sommerby…Schön war‘s und so gemütlich! Eine der schönsten Kinderbuch-Reihen die ich kenne. Auch dieses Mal vergebe ich 5 von 5 Sterne und träume mich noch ein wenig zu Oma Inges guter Stube und allen lieben Menschen die dort versammelt sind…

Veröffentlicht am 20.11.2021

Wilde Rezepte für den Gaumen

Richtig Wild!
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Klappentext:

„Es ist Zeit für eine neue, kreative Wildküche, die neben Rehbraten, Hirschgulasch oder Kaninchenragout neue Akzente setzt. Der preisgekrönte Kochbuch-Autor Martin Kintrup zeigt, wie Wildbret ...

Klappentext:

„Es ist Zeit für eine neue, kreative Wildküche, die neben Rehbraten, Hirschgulasch oder Kaninchenragout neue Akzente setzt. Der preisgekrönte Kochbuch-Autor Martin Kintrup zeigt, wie Wildbret in mediterranen Pasta-Gerichten, auf dem Grill oder in hippem Streetfood eine gute Figur macht. Mit 40 modernen Wild-Rezepten und acht passenden Menü-Empfehlungen wird das Sonn- oder Feiertagsessen mit Freunden oder der Familie zum unvergesslichen Erlebnis.“



Wild mal ganz modern und eben richtig wild. Autor Martin Kintrup nimmt den Leser hier auf die Pirsch der anderen Art mit. Wir pirschen uns in der Küche nämlich an neue Rezepte mit traditionellen Zutaten: Wild mal anders sozusagen. Die Bandnudeln mit Wildschweinragout sind ein Gedicht erster Klasse und auch der Reh-Burger ist ein Hit. Sehr lobenswert ist zudem auch wie Kintrup erklärt, dass das schießen von Wild und die Pflege des Bestandes ein wenig mehr Beachtung beim Esser erfahren sollte. Es ist wichtig zu verstehen was man da auf den Tellern haben möchte und wo es herkommt. Bei allem wird momentan nach Bio gequakt und auch hier sollte man genau zusehen wo das Fleisch denn herkommt und warum. Aber nicht nur das ist eine Kunst, auch die Zubereitung ist ein besonderes Highlight. Ein Rehrücken auszulösen kann für viele eine schweißtreibende Maßnahme sein, andere schaffen dies blind. Kintrup beleuchtet hier dezent und mit ein wenig Humor beide Seiten und zeigt dem Leser wie es richtig geht.

Weiteres Highlight sind die Rezepte für Desserts aber hier ist klar gesagt: die sind wild aber eben ohne Wild zubereitet.

Kintrup geht so herrlich leicht mit Wild um, aber muss man erstmal ein gutes Stück bei seinem Metzger des Vertrauens oder gar Jäger ergattern….so leicht ist es nämlich nicht überall an Wild zu kommen…

Ein wirklich tolles und wildes Kochbuch welches 4 von 5 Sterne von mir erhält!

Veröffentlicht am 19.11.2021

Schlechter Ferrante-Abklatsch

Bilder meiner besten Freundin
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Klappentext:

„Elisa und Beatrice begegnen sich in einer Sommernacht am Strand. Sie werden beste Freundinnen und doch könnten sie kaum unterschiedlicher sein: Eli lebt versunken in einer Welt von Büchern, ...

Klappentext:

„Elisa und Beatrice begegnen sich in einer Sommernacht am Strand. Sie werden beste Freundinnen und doch könnten sie kaum unterschiedlicher sein: Eli lebt versunken in einer Welt von Büchern, während Bea es genießt, sich öffentlich zu inszenieren und tägliche neue Bilder von sich ins Internet zu stellen. Sie wird zum Star, der davon träumt, über die sozialen Netzwerke mit tausenden von Bildern von Italien aus die Welt zu erobern. Bis sie eines Tages spurlos verschwindet und Eli vor der Frage steht, wer ihre Freundin, die jeder auf der Welt zu kennen glaubt, wirklich ist.“





Autorin Silvia Avallone hat „Bilder meiner besten Freundin“ verfasst. Aufmerksame Leser und Liebhaber italienischer Autoren werden allein hier schon etwas stutzig: erinnert doch allein der Titel ein wenig an Elena Ferrante‘s fulminante Reihe „Meine geniale Freundin“. Leider ist der Inhalt ebenso in diese Richtung laufend und ich bin wahrlich enttäuscht von diesem Buch. Die beiden Damen werden beste Freundinnen und beide sind grundverschieden, haben beide so ihren Spleen, eine von beiden wird berühmt und die Andere verschwindet in der Versenkung. Auch hier verschwindet eine der beiden und der Kontakt bricht ab und es stellt sich die Frage, wer steckt denn wirklich hinter diesem Gesicht. Die Thematik erinnert sehr stark an Ferrante. Schlussendlich ein Lob für die Autorin - da muss ihre Geschichte doch sehr prägend sein, was ich nur unterschreibe, aber eine ähnliche Geschichte zu verfassen mit ähnlichem Grundton ist doch etwas schwach. Avallones Sprachstil ist flüssig und gut lesbar, sie beschreibt die Charaktere recht ausführlich und man kann sich die jeweiligen Figuren und Situationen recht gut vorstellen. Einen richtigen roten Faden gibt es nicht, aber schlussendlich ist es das älter-werden der Beiden welches beleuchtet wird. Je älter sie werden, umso mehr Probleme tauchen auch…

Wie gesagt, der Roman konnte mich nicht packen, ich war immer am vergleichen mit Ferrante und da steht eines ganz klar fest: an Elena Ferrante kommt niemand heran. 2 von 5 Sterne für „Bilder meiner besten Freundin“.

Veröffentlicht am 19.11.2021

5 Sterne

Der falsche Gruß
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Klappentext:

„Erck Dessauer, der Held und Erzähler dieses Romans, ist jung, begabt und bereit, ein großer Schriftsteller zu werden. Leicht ist das nicht im Berlin der Nullerjahre, denn eingeschworene ...

Klappentext:

„Erck Dessauer, der Held und Erzähler dieses Romans, ist jung, begabt und bereit, ein großer Schriftsteller zu werden. Leicht ist das nicht im Berlin der Nullerjahre, denn eingeschworene Cliquen teilen die Macht unter sich auf, und Missgunst ist ein anderes Wort für Glück. Und besonders einer scheint es auf Erck abgesehen zu haben.



Ercks Vater wurde zweimal verlassen: einmal von seiner Ehefrau. Und einmal von der DDR. Beides hat der Professor aus Leipzig nicht verwunden. Erck ist mit diesem Schmerz groß geworden, aber Aufgeben ist seine Sache nicht. Als er beim besten Verlag der Republik einen Buchvertrag unterschreibt, ist er fast am Ziel. Wäre da nur nicht dieser Hans Ulrich Barsilay mit seinem extravaganten Auftreten, seinen schönen Ex-Freundinnen, seiner perfekten Prosa und seiner Gewissenlosigkeit. Das Problem: Er ist beim selben Verlag. Und vieles deutet darauf hin, dass er versucht, Erck sein Thema zu stehlen. Höchste Zeit, ihm mit einer Intrige zuvorzukommen.“



Maxim Biller hat mich seit seinem Roman „Sechs Koffer“ begeistert und so auch hiermit. Man muss seinen Stil mögen, man muss seine Worte verstehen, seine Intention herausfiltern. Der aufmerksame Leser wird hier ein gigantisches Werk vorfinden, Leser die sich hier nur berieseln lassen wollen, werden einschlafen und das Buch enttäuschend weglegen. Die Geschichte rund um Erck und seine Erziehung ist fesselnd und besonders zugleich. Erck erlebt durch seinen Job einen gewissen Konkurrenzkampf, ähnlich wie es früher seinem Vater ergangen ist, wenn auch zu einem anderen Thema. Erck und sein verhasster Kollege Hans Ulrich begegnen sich mit dem altbekannten falschen Gesicht: sie begrüßen sich freundlich, wünschen sich aber insgeheim den Tot an den Hals und so weiter…Biller beleuchtet hier tiefgründig und emotional, auf seine spezielle Weise, zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine gewisse zynische Stimmung darf hier auch nicht fehlen! Hauptprotagonist Erck wird dennoch zum Trauerspiel der Leserschaft…denn er lässt sich darauf ein und zerbricht schlussendlich genau wie sein Vater am Schmerz…Dieser Hass und diese Arbeit gegen Hans Ulrich lässt ihn müde werden, nimmt viel Kraft und kostet viel, vielleicht zu viel…

Äußerst kontrovers und intelligent geschrieben! Ich habe es gemocht und vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 19.11.2021

Geheimnis? Nie gehört!

Dunkelblum
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Klappentext:

„Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr ...

Klappentext:

„Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die älteren Dunkelblumer seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen über Tat und Täter. In den Spätsommertagen des Jahres 1989, während hinter der nahegelegenen Grenze zu Ungarn bereits Hunderte DDR-Flüchtlinge warten, trifft ein rätselhafter Besucher in der Stadt ein. Da geraten die Dinge plötzlich in Bewegung: Auf einer Wiese am Stadtrand wird ein Skelett ausgegraben und eine junge Frau verschwindet. Wie in einem Spuk tauchen Spuren des alten Verbrechens auf – und konfrontieren die Dunkelblumer mit einer Vergangenheit, die sie längst für erledigt hielten.“



Autorin Eva Menasse nimmt den Leser hier mit nach Dunkelblum - ein Ort, in dem ein dunkles Geheimnis von allen gehütet wird…Das dieses Geheimnis irgendwann bricht und an die Oberfläche will, ahnt man und man verfolgt diese Geschichte sehr genau. Menasse hat einen speziellen Sprachstil und Ausdruck. Ich persönlich mag dies sehr und find dies zu ihrer Geschichte mehr als passend, aber ich denke, es wird Leser geben, die sich damit schwer tun. Eva Menasse beleuchtet hier wieder ein Stück Weltpolitik und hält mit vielen Fakten auch einfach nicht hinter‘m Berg. Die Art und Weise wie sie die Bewohner zeichnet und wie sie dieses Geheimnis eingewoben hat, ist großartig. Hier geht es um Schuld und Sühne, um Schweigen und die Frage, ob dies so richtig war und gerechtfertigt. Dieses Geheimnis sitzt auf den Seelen der Dorfbewohner wie ein Fluch und die langsame Auflösung, nicht nur beim Leser, bringt ein gewisses Bild, ein gewisses Licht ins Dunkel. Der Spannungsbogen ist hier enorm und hat mich echt begeistert. Hier steht: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen - was ich nicht sage, kann niemand kennen und wissen, was ich nicht weiß, können andere auch nicht wissen. Dunkelblum nimmt einen ein und man muss gewaltig aufpassen, nicht in die Fänge der Dorfbewohner zu gelangen…Denn hier stellt sich die Frage, was passiert wohl wenn das Geheimnis gelüftet wird?? Ach ja! Welches Geheimnis? Haben Sie etwas von einem Geheimnis gelesen? Doch nicht in Dunkelblum!

Ich vergebe 5 von 5 Sterne.