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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2024

Ein stimmiges Ende mit kleinen Schwächen

Astrids Vermächtnis
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Klappentext:

„Die Deutschen überfallen Norwegen und Astrid Hekne schließt sich dem Widerstand an. Sie hat den Kampfgeist ihrer Großmutter geerbt. Die hatte einst dem jungen Pfarrer von Butangen den Tod ...

Klappentext:

„Die Deutschen überfallen Norwegen und Astrid Hekne schließt sich dem Widerstand an. Sie hat den Kampfgeist ihrer Großmutter geerbt. Die hatte einst dem jungen Pfarrer von Butangen den Tod vorausgesagt. Fast am Ende seines Lebens findet er bei einem gewagten Sabotageakt in Astrid die Komplizin, nach der er immer gesucht hat.



Lars Mytting erzählt von einem norwegischen Tal in den Jahren 1936 ‒ 1945 und von widerständigen Frauen und Männern mit Pioniergeist. Sie lassen Mythen und Aberglauben hinter sich, trotzen Not und Krieg und machen sich auf den Weg in eine neue Zeit.“



Das Buch ist ein gelungener Abschluss der Schwestern-Glocken-Reihe. Ich empfand ihn als gelungen aber nicht als grandios. Warum? Mytting begeistert zwar wieder von Seite eins an aber wird, je tiefer man liest, doch ruhiger, langatmiger und ab und auch etwas zäh in seinem Erzählstil. Die alte Geschichte rund um die Glocken, die Geschichte der Geschwister, Astrids Geschichte - alle Zeitenwechsel werden gekonnt erzählt aber wie gesagt, oft mit zähem Unterton. Anders als bei Band zwei und Band eins sowieso. Man kommt hier auch nicht drumherum die beiden Vorgänger zu kennen. Das Buch als Einzelwerk zu lesen ist bedingt machbar in meinen Augen, denn das Vorwissen aus den Vorgängern macht Sinn und erklärt viele Zusammenhänge einfach besser. Der Leser darf sich auf Astrids Geschichte und die des Pfarrers Kai freuen, keine Frage. Astrids Natur kommt nicht von ungefähr und sie wird kämpfen bis es eben ausgekämpft ist. Die geschichtlichen Hintergründe werden wieder mehr als gekonnt in die Story eingewoben und ergeben ein sinniges Ganzes. Mytting weiß was der Leser lesen will, und dass der Leser gerne ein stimmiges Ende sich wünscht. So richtig stimmig empfand ich es nicht wenn ich ehrlich bin. So einiges bleibt ungenannt, Dinge, Personen werden irgendwie unter den Teppich gekehrt und auch so manche großzügige Kunst, ist bei genauerem Betrachten nicht wirklich gelungen. Hier hätte ich mir gerne wieder mehr Detaillverliebtheit vom Autor gewünscht. Das Ende hätte er gern mit wichtigen Figuren ausschmücken dürfen, schließlich „kennte man sich“ nach nunmehr drei Bänden. Als Leser hofft man auf die endlich eintretende Gerechtigkeit, einen Zusammenschluss, ein stimmiges Ende. Ob das eintrifft müssen Sie aber selbst erlesen. Das Buch lohnt sich zu lesen, kommt aber an die beiden Vorgänger Bände nicht heran. Irgendwie fehlt ein wenig der Zauber, die Mystik die hier so gelungen stimmig war. Aber nochmal: ich empfehle es mit 4 sehr guten Sternen sicher.

Veröffentlicht am 22.04.2024

Sehr beeindruckend!

Herkules der Künste
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Klappentext:

„Der Band widmet sich Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein (1657–1712). Durch geschicktes Wirtschaften mehrte er sein Vermögen, erwarb bedeutende Kunstwerke, investierte in Bauprojekte ...

Klappentext:

„Der Band widmet sich Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein (1657–1712). Durch geschicktes Wirtschaften mehrte er sein Vermögen, erwarb bedeutende Kunstwerke, investierte in Bauprojekte und deren künstlerische Ausgestaltung, gründete einen Stadtteil und brachte die italienische Kunst und Architektur in Wien um 1700 zur Entfaltung.Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein war eine bedeutende Persönlichkeit für das Fürstenhaus und ein großer Mäzen und Bauherr. Er reorganisierte die Verwaltungsstrukturen, investierte in Wirtschaftsbetriebe und innovative Produktionstechniken. Damit schuf er die finanzielle Grundlage zur Erweiterung der Kunstsammlung sowie den Bau repräsentativer Gebäude und deren Ausstattung. Noch heute zeugen das Gartenpalais und Stadtpalais in Wien von den Taten dieses Fürsten – einem Herkules der Künste. Künstler*innen: Bernardo Bellotto Antonio Bellucci Paris Bordone Santino Bussi Adam de Coster Johann Adam Delsenbach Gaspard Dughet Anthonis van Dyck Ignaz Elhafen Joseph Emanuel Fischer von Erlach Marcantonio Franceschini Giovanni Giuliani Johann Georg von Hamilton Jan Davidsz. de Heem Salomon Kleiner Harmen Loeding Carlo Maratti Giuseppe Mazza Filippo Parodi Frans Pourbus der Ältere Andrea Pozzo Matthias Rauchmiller Giulio Romano Johann Michael Rottmayr Anton Peter van Roy Peter Paul Rubens Andrea del Sarto Frans Snyders Massimiliano Soldani-Benzi Giovanni Francesco Susini Fanz Werner Tamm Jacob Toorenvliet Lucas van Uden Dirk Valckenborch Nicolaes van Veerendael Philips Wouwerman.“



Die fürstliche Sammlung Liechtenstein ist eine sehr besondere Sammlung an Kunstwerken. Das Adelshqus Liechtenstein zählt zu den ältesten Adelshäusern Österreichs. Und besonders hervorzuheben ist Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein. Ihm ist es heute noch zu verdanken, dass diese Masse und Größe an Kunstwerken so für die Nachwelt erhalten geblieben ist, immerhin zählt sie zu einer der größten privaten Kunstsammlungen der Welt. Im Buch erlesen wir einerseits etwas aus seiner Biografie selbst aber auch wie es zu dieser Sammlung kam. Der große Mäzen wusste bereits recht früh mit Geld umzugehen und hatte zudem ein sehr großes Interesse an der Kunst selbst. Aber nicht nur das. Auch für Architektur konnte er sich sehr begeistern. Und aus diesem Grund sind die Sinnbilder für diesen besonderen Mann nunmal das Gartenpalais sowie das Stadtpalais in Wien zu benennen. Der Name „Herkules der Künste“ kommt somit nicht von ungefähr. Im Buch werden zudem viele Werke der Sammlung gezeigt, näher beschrieben und eben auch etwas zum Kauf des Objektes selbst erzählt wenn es noch rekonstruierbar war.

Das Huch ist äußerst hochwertig aufgemacht und kann zudem auch als Kunstkatalog herhalten wer die Sammlung leider bislang noch nicht erleben durfte. Der feste Einband, die Aufmachung zwischen Biografie und Kunstkatalog sind äußerst gelungen sowie die Gestaltung von Bild und Text ist sehr harmonisch. Auch ist die Papierqualität excellent und auch die Drucke sind fehlerfrei und bis ins Detail sehr gut. Nicht nur optisch und haptisch überzeugt dieses Werk, auch der Inhalt ist für jeden Kunstfreund ein Genuss - 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 22.04.2024

Stille? Von wegen!

Stillleben
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Klappentext:

„Sie faszinieren uns heute wie vor 500 Jahren: kunstvoll arrangierte exotische Früchte oder Teller mit Austern, Blumengestecke und Totenköpfe, auch kostbar verzierte Musikinstrumente und ...

Klappentext:

„Sie faszinieren uns heute wie vor 500 Jahren: kunstvoll arrangierte exotische Früchte oder Teller mit Austern, Blumengestecke und Totenköpfe, auch kostbar verzierte Musikinstrumente und wissenschaftliche Geräte. Die trügerisch echt wirkenden Gegenstände zeugen von überbordendem Reichtum und Hedonismus ebenso wie von der aufklärerischen Neugier und religiösen Ehrfurcht im Zeitalter des Barock. Dieses reich illustrierte und mit einem bebilderten Glossar versehene Buch setzt die weltweit bedeutende Sammlung von Stillleben aus der Gemäldegalerie Dresden in Szene. Entlang der einzigartigen Meisterwerke aus der holländischen und flämischen Malerei wird die Gattung in all ihren Facetten durchleuchtet. Welche Bedeutung, welchen Inhalt und welche Funktion hatten Stillleben, welche verschlüsselten Botschaften verbargen sich in ihren Allegorien und Symbolen? Wie wurde das Spiel mit der optischen Täuschung auf die Spitze getrieben? Mehr als 70 Stillleben von Malerinnen wie Cornelis de Heem, Abraham Mignon, Rachel Ruysch oder Frans Snyders aus der Dresdner Sammlung ermöglichen einen einmaligen Einblick in die Blütezeit dieses magischen Genres.



Mehr als 70 Stillleben von Maler
innen wie Cornelis de Heem, Abraham Mignon, Rachel Ruysch oder Frans Snyders aus der Dresdner Sammlung ermöglichen einen einmaligen Einblick in die Blütezeit dieses magischen Genres.“



Wer glaubt, dass Stillleben ihrem Namen alle Ehre machen, der irrt auf ganzer Linie. Stillleben sind wie Wimmelbilder selbst: es gibt unzählige Details zu entdecken, die Zeichen- und Malkunst ist ganz auf die Details bestimmt und dabei liegt der Fokus auf den gewissen Moment selbst, auf den Moment als stiller Beobachter das Geschehen festzuhalten. In diesem kleinen Büchlein aus dem Hause Hatje & Cantz geht es eben genau darum. Der Leser wird einerseits auf die Welt der Stillleben vorbereitet und erfährt eine sehr stimmige Einleitung bis es dann zu den Werken selbst geht. Stillleben sind „zeitlose Schönheiten“ laut Buch und das kann ich persönlich nur unterschreiben. Ihre Detailverliebtheit ist enorm und gewaltig. Verschiedene Künstler werden hier mit ihren Werken aufgeführt. Ob klassische Blumenvasen, Obstkörbe oder eben pralle Vorratskammern - hier bekommt alles seinen ganz speziellen Moment.

Trotz der Buchgröße von 20.8 x 2 x 25.6 cm hat der Leser hier keine Schwierigkeiten beim Bestaunen der Werke. Auch die Texte dazu sind dennoch gut lesbar. Optik und Haptik des Buches sind ebenfalls edel. Der feste Einband, das wunderschöne Cover und die feste Bindung beinhalten einen wirklich sehenswerten Kunstschatz der aus der Staatlichen Kunstsammlung Dresden entstammt. Dieses Genre wird hier wirklich bestens dargestellt und erhält einen besonderen Platz dabei! Verdiente 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 22.04.2024

Ganz nett, auch wenn etwas einseitig betrachtet

Gelassenheit
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Klappentext:

„Wie gehen wir entspannter mit der Welt, mit uns selbst und mit anderen um? Diese Grundfrage der Menschheit beantwortet der bekannte Philosophie-Berater und Autor Albert Kitzler, indem er ...

Klappentext:

„Wie gehen wir entspannter mit der Welt, mit uns selbst und mit anderen um? Diese Grundfrage der Menschheit beantwortet der bekannte Philosophie-Berater und Autor Albert Kitzler, indem er uns den antiken Philosophen Seneca als Lehrer fürs Hier und Heute nahebringt.

Als wohl bekanntester Vertreter des Stoizismus ist die Lehre Senecas auch nach fast 2000 Jahren noch aktuell. Kitzler stellt uns in dieser praktischen Anleitung zu einem gelasseneren Leben eine Philosophie vor, die uns ganz konkret in der Navigation des Alltags hilft. Dabei werden sowohl existenzielle Themen wie Schicksal, Vergänglichkeit und Tod oder Freiheit behandelt, aber es geht auch um Selbstsorge und den Weg zu innerer Seelenruhe. Albert Kitzlers Erkundungen der stoizistischen Lebensführung sind ein unerlässlicher Wegbegleiter für philosophisch interessierte Leserinnen und Leser und alle Menschen, die sich nach einem gelasseneren, sinnerfüllten Leben sehnen.“



Gelassenheit ist ja so eine Sache. Die Einen können es aus dem Ärmel heraus, andere Menschen wiederum kommen da wohl nie hin und stehen immer unter Strom bzw. dem drang etwas Tun zu müssen oder haben einfach zu viel Power in sich in jeglicher Art. Autor des Buches ist Albert Kitzler. Er will uns in diesem Buch aufzeigen wie die früheren Philosophen der damaligen Zeit bereits diese Thematik an die Menschen herangetragen haben und was sie damit bezwecken wollten. Explizit geht es hier um den Philosophen Seneca. Für meine Begriffe etwas zu einseitig betrachtet aber wir wollen es ja gelassen angehen lassen. Der Horizont muss ja auch mal erweitert werden! Auf Grundlage seiner Thesen und Gedanken will uns Kitzler hier „Gelassenheit“ näher bringen und zwar, um genau zu sein, es in den Alltag zu integrieren. Wenn man so will, ist das alles nicht neu sondern aus längst vergangener Zeit aber Kitzler webt auch seine Gedanken und Forschungsergebnisse dazu mit ein. Dad Buch soll ein „unerlässlicher Wegbegleiter“ sein für alle philosophisch interessierten Leser. Ich muss ganz klar sagen: der philosophisch interessierte Leser wird aber bereits auch andere Philosophen kennen und feststellen, dass jeder seine eigene Technik hatte und schlussendlich es die Mischung aus allem macht. Eine gewisse Richtung anzustreben ist in meinen Augen nicht zielführend und erst recht nicht philosophisch. Und wer sich für Philosophie interessiert, hat eh schon er erfülltes Leben und wird sich kaum danach sehnen. Aber alles das ist Ansichtssache und wie hat eins Platon gesagt „Der Blick des Verstandes fängt an scharf zu werden,
wenn der Blick der Augen an Schärfe verliert.“. Das Buch hier ist ganz nett aber auch keine Offenbarung wenn man sich mit der Thematik bereits etwas tiefer befasst hat. Aber sich grundsätzlich mit Philosophie und der Gelassenheit zu befassen ist nie verkehrt. 3 gute Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 22.04.2024

2,5 neutrale Sterne

Waypoints
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Klappentext:

„Sam Heughan, auch bekannt durch seine Rolle als schottischer Krieger Jamie Fraser in der Serie "Outlander", nimmt uns mit auf eine ganz persönliche Reise durch die schottischen Highlands. ...

Klappentext:

„Sam Heughan, auch bekannt durch seine Rolle als schottischer Krieger Jamie Fraser in der Serie "Outlander", nimmt uns mit auf eine ganz persönliche Reise durch die schottischen Highlands. Seine fesselnde Lebensgeschichte ist eine Autobiographie der anderen Art.

Fernab vom Film und dem Trubel Hollywoods begibt sich Sam Heughan auf eine Reise durch seine Vergangenheit: Allein läuft er den West Highland Way, den berühmten Fernwanderweg Schottlands, und denkt dabei über die Wegpunkte in seinem Leben nach - seine Träume, seinen Ehrgeiz, die Erfahrungen, die er mit Familie und Freunden gemacht hat. Die Reise wird zu einer intensiven Selbstfindungsreise, die ihm viel über seine Herkunft und seine Heimat offenbart.
Aufgewachsen mit seiner alleinerziehenden Mutter und seinem Bruder hat ihn die tiefe Verbundenheit zu Schottland schon immer sehr geprägt. Doch sein Leben als Hollywood-Star ohne Anonymität kann manchmal einen starken Gegensatz dazu bilden.
Ein Must-Read für alle Outlander-Fans und alle, die es noch werden wollen!“



Gleich vorab: dieses Buch ist eine Biografie und eine Art Offenlegung der Gefühlswelt von Sam Heughan. Wer sich intensiv mit dem Schauspieler befasst, wird in diesem Buch nichts Neues erlesen was man eh schon kennt und für alle die es langsam angehen wollen, es ist nunmal eine Biografie, mehr nicht. Sam Heughan ist durch die Gabaldon-Saga „Outlander“ mehr als bekannt geworden. Seine Rolle als Jamie Fraser machte aus ihm eine Art Highlander der Jetztzeit. Warum? Heughan ist Schotte und das durch und durch. Er nimmt uns mit durch seine Kindheit, seine Teen-Zeit und wie er langsam erwachsen wurde. Dies alles zu beurteilen wäre vermessen deshalb bleibt hier zu sagen: es sind seine ganz persönlichen Wegpunkte im Leben. Interessant zu erlesen? Alles bereits breit durch die Presse getreten. Was macht den Schauspieler nun aus neben seiner Arbeit? Er ist Heimatverbunden und nimmt uns mit auf Wandertouren quer durch Schottland. Interessant? Wer die Kilts-Sendung verfolgt hat oder das Buch gelesen hat, auch nicht wirklich weiter spannend. Es ehrt ihn und man nimmt es ihm ab aber spannend oder neu ist daran nichts.

Sein Erzählstil ist nicht unbedingt ein Knaller. Man liest dieses Buch, hat mal nette mal langweilige Momente, erfährt nichts Neues. Dennoch scheinen die Drehszenen der ersten Staffel Outlander nach wie vor nachzuhängen. Immer wieder betont er wie schwierig dies für ihn war. Aber auch das sind alles Wegpunkte und es werden noch weitere Punkte folgen. Fazit: Für ganz fest eingefleischte Fans wohl ein tolles Buch aber an sich keine Offenbarung. 2,5 neutrale Sterne hierfür.