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Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein Klassiker für Groß und Klein

Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein
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Klappentext:

„Sommer, Sonne, Ferien. Und Familie.

Eigentlich wollten Anna, Magnus und Linnea mit Mama nach Schweden fahren, aber jetzt hat sie doch keine Zeit und Papa fährt mit. Ihr Ferienhaus liegt ...

Klappentext:

„Sommer, Sonne, Ferien. Und Familie.

Eigentlich wollten Anna, Magnus und Linnea mit Mama nach Schweden fahren, aber jetzt hat sie doch keine Zeit und Papa fährt mit. Ihr Ferienhaus liegt mitten in einem Birkenwald und ist klein und rot und sehr gemütlich. In der Nähe gibt es sogar einen See mit einem Boot. Der absolute Glücksurlaub! Bis Friedrich kommt, der Sohn von Papas neuer Frau. Anna kann ihn nicht ausstehen. Daran ist er selber schuld. Warum muss seine Mutter sich auch in Papa verlieben? Und warum muss sie jetzt auch noch ein Baby kriegen? Aber es ist Sommer. Ein Sommer wie im Bilderbuch. Da ist es schwer, auf jemanden böse zu sein.“



Die Kombination „Kirsten Boie“ und Illustratorin „Verena Körting“ ist seit der Sommerby-Saga einfach unschlagbar gut. Das hier wiederaufgelegte Buch „Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein“ ist mittlerweile schon ein echter Klassiker.

Da will man in aller Ruhe nach Schweden fahren und alles kommt anders! Der Urlaub scheint gleich ins Wasser gefallen zu sein bevor er anfängt, aber wie der Titel bereits ganz philosophisch und sinnvoll angibt: man darf mit dem Glück nunmal nicht drängelig sein! Abwarten, Tee trinken…würden die Erwachsenen wohl sagen, oder Friedrich einfach wegzaubern? Abwarten. Dieser Sommer verändert die Sichtweise der Kinder gewaltig und sie stellen fest, das man das Glück niemals herausfordern darf. Alles braucht Zeit und Annäherung…alles wird sich schon irgendwann fügen, erwachsen-werden, Erfahrungen sammeln für’s Leben. Boies Schreibstil ist typisch und trifft die Sache wieder im Kern. Ihre Sprache ist, wie immer, kindgerecht aber dennoch mit gewissem Anspruch. Die Geschichte isst sehr gut zum vorlesen aber auch zum selber lesen geeignet. Die kleinen ovalen Zeichnungen von Verena Körting sind wieder ein Traum und geben der Geschichte ein Bild, im wahrsten Sinne.

Wie immer, ein ganz besonderes (Kinder-) Buch das auch für Erwachsene eine besondere Botschaft enthält! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Eines Tages trifft es jeden von uns

Das Jahr magischen Denkens
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Klappentext:

„Die große amerikanische Schriftstellerin Joan Didion schreibt über die Trauer nach dem Tod ihres Ehemannes und über ihren Versuch, das Unfassbare begreiflich zu machen. Ein sehr offenes, ...

Klappentext:

„Die große amerikanische Schriftstellerin Joan Didion schreibt über die Trauer nach dem Tod ihres Ehemannes und über ihren Versuch, das Unfassbare begreiflich zu machen. Ein sehr offenes, sehr persönliches Buch, das zugleich von beeindruckender Allgemeingültigkeit ist. Joan Didion wurde dafür in den USA mit dem National Book Award ausgezeichnet.“



Ja, ich verehre Joan Didon und ihren legendären Schreibstil und dieses Buch hier, ist wohl das intimste, das traurigste, das bewegendste was sie wohl je geschrieben hat: der Tod ihres Mannes. Das die beiden einen bewegende und harmonische Ehe geführt haben, werden ihre treuen Leser bereits aus ihren anderen persönlichen Büchern kennen, von daher war es ein sehr tiefer und gefühlvoller Einblick hier in ihre Seele, als ihr Mann sie verlassen hat - für immer. Sie schreibt aus ihrer Sicht aber auch, typisch für Didion, aus der Sicht der Außenstehenden. Sie versucht sich selbst zu analysieren und auch die andern. Das ist nicht falsch, im Gegenteil, denn genau das wird ihr gedanklicher Anker, gibt ihr Halt. Ja, es war ein Jahr magischen Denkens…Eigene Gedanken sollten hier abgeschaltete werden. Sie beschreibt alle Details, wie es damals am Esstisch zu diesem Vorfall kam, den Gang ins Krankenhaus, den Gang allein nach Hause ohne ihn…Trauer, Anrufe, Gespräche, Pressemitteilungen….Trauerfeier…Unabhängig das es Joan Didion ist, trifft sie, jedenfalls bei mir, den Leser am empfindlichsten Punkt. Wenn jemand richtig liebt, seinem Partner vertraut und der Schwur, der ewigen Treue dann doch eines Tages gebrochen wird, bricht es auch den Menschen der noch da ist. Didon greift hier ganz tief in ihre Emotionen und offenbart uns mit unvergleichlichem Gefühl, wie es ist, allein ohne Partner, ohne Seelenverwandten zu sein. Ihre Tochter liegt dabei schwer krank im Krankenhaus - ein weiterer Punkt der tief bewegt…

Dieses Buch ist keine leichte Kost, hat enorm viel Gefühl, ist ein tiefer Einblick und einfach nur zu 100% Joan Didion - meine persönliche „Grand Dame“ der Literatur.

Chapeau vor so viel Offenheit! Dieses Buch musste raus! Raus aus Didion‘s Gedanken, die ihr auf der Seele lagen und raus in die Herzen der Leser. Es wird jeden von uns treffen…früher oder später….

5 von 5 Sterne für diesen Schatz!

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Drei Kameradinnen

Drei Kameradinnen
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Klappentext:
„…Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet Hani, Kasih und Saya eine tiefe Freundschaft. Nach Jahren treffen die drei sich wieder, um ein paar Tage lang an die alten Zeiten ...

Klappentext:
„…Seit ihrer gemeinsamen Jugend in der Siedlung verbindet Hani, Kasih und Saya eine tiefe Freundschaft. Nach Jahren treffen die drei sich wieder, um ein paar Tage lang an die alten Zeiten anzuknüpfen. Doch egal ob über den Dächern der Stadt, auf der Bank vor dem Späti oder bei einer Hausbesetzerparty, immer wird deutlich, dass sie nicht abschütteln können, was jetzt so oft ihren Alltag bestimmt: die Blicke, die Sprüche, Hass und rechter Terror. Ihre Freundschaft aber gibt ihnen Halt. Bis eine dramatische Nacht alles ins Wanken bringt….“

Autorin Shida Bazyar spricht mit ihrem Roman „Drei Kameradinnen“ wichtige, aktuelle und diskutierreiche Themen an. Mit ihren drei Damen hat sie passende aber auch, für meine Begriffe, undurchsichtige Personen geschaffen. Die Drei heften sich aneinander und geben sich Halt in „schlechten“ Zeiten. Sie fordern sich somit aber auch selbst heraus, denn jede von ihnen hat dadurch auch einen Anker, ohne den sie nicht kann. Wie viele Leser bereits angemerkt haben, möchte auch ich hier nur weiter auf den Schreibstil etc. eingehen und weniger auf den Inhalt: die Story hat einen extrem harten Ton. Richtig so, denn wie sonst soll dieses dunkle Thema anders besprochen werden?! Dennoch ist es schwierig hier am Ball zu bleiben und die Geschichte mit Elan weiter zu verfolgen. Man wird belohnt, aber es fällt schwer und ist enorm anstrengend. Ihre Sprachmelodie ist harmonisch aber dennoch auch etwas ausgefallen. Durch die verschiedenen Daten-Angaben kommt man doch irgendwann von der Spur ab und man verzettelt sich zwischen den Personen, den Zeiten…Hätte Bazyar das etwas anders gelöst, wäre die Story mit Sicherheit runder geworden. Alles in allem kann ich nur 3 gute von 5 Sterne dafür geben.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Zu vertüdelt, zu verzettelt, aber auch nicht schlecht

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
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!3,5 Sterne!

Klappentext:
„Seit dem Tod ihres Mannes ist die Geigerin Felicitas allein für die gemeinsamen vier Kinder verantwortlich. Als sie ihren Job verliert, folgt der nächste Schlag, denn ihre Wohnung ...

!3,5 Sterne!

Klappentext:
„Seit dem Tod ihres Mannes ist die Geigerin Felicitas allein für die gemeinsamen vier Kinder verantwortlich. Als sie ihren Job verliert, folgt der nächste Schlag, denn ihre Wohnung wird ihnen gekündigt. Da setzt sie alles auf eine Karte: Sie investiert ihre letzten Rücklagen in einen leerstehenden Gasthof und zieht mit ihren Kindern ins Alte Land.
Empfangen wird die Familie von einer neugierigen Dorfgemeinschaft und einer Schwalbenkolonie im Garten. Mit Hilfe ihres neuen Nachbarn füllt Fee den Gasthof wieder mit Leben. Doch ein Unfall und unvorhergesehene Kosten bedrohen das fragile Gleichgewicht. Erst als sie sich auf ihre eigene Stärke besinnt, geschieht etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: Sie beginnt, zwischen den Flüssen und dem schier unendlichen Horizont des Alten Landes, langsam zu heilen …“

Die Geschichte um Geigerin Felicitas, genannt „Fee“, hat an sich keinen schlechten Plot. Ein Neuanfang steht ihr ins Haus und die Kinder wollen auch noch versorgt werden und schwupp landet sie im Alten Land bei Hamburg. Der Sprachstil ist recht anspruchslos, einfach gehalten und liest sich schnell weg, die Sprachmelodie ist hier und da zu langatmig und ist zu „vertüdelt“ wie man hier so schön in Norddeutschland zu sagen pflegt. Pauling verzettelt sich in zu vielen Phrasen und lässt Fee, geschwind wie der Wind, durch die Geschichte sausen. Die Idee mit dem Gasthof ist an sich ja ganz nett und kommt wie eine Story von Rosamunde Pilcher daher, aber es hat bei mir einfach nicht so gezündet wie erhofft. Fee hat einen wunderlichen Charakter und Pauling lässt sie dem Leser eher nur mit angezogener Handbremse laufen. Man wartet auf die Zündung! Zudem gibt es hier und da einfach zu viele „vertüdelte“ Zusammenhänge die nicht so ganz schlüssig bzw. nachvollziehbar sind, wiederum zu Fee aber passen.
Die Geschichte hat einen guten Plot, ausbaufähige Charaktere und viel norddeutschen Charme aber mehr als gute 3,5 Sterne kann ich nicht vergeben. Die Geschichte ist nicht herausragend aber auch nicht grottenschlecht, von daher bleibt nur die goldene Mitte übrig.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Hier krabbelt es!

Bienen, Wespen, Ameisen
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Klappentext:

„Hautflügler sind verblüffende Insekten – von den fleißigen Honigsammlern bis zum durchorganisierten Ameisenvolk. Das völlig neu überarbeitete Standardwerk bietet hochinteressante Einblicke ...

Klappentext:

„Hautflügler sind verblüffende Insekten – von den fleißigen Honigsammlern bis zum durchorganisierten Ameisenvolk. Das völlig neu überarbeitete Standardwerk bietet hochinteressante Einblicke in die tierischen Staatswesen der Bienen-, Wespen- und Ameisenarten. Neben dem ausführlichen Bestimmungsteil vermittelt das umfassende Werk grundsätzliche Informationen zu Körperbau, Lebensräumen, Gefährdung und Ansiedlung und punktet mit großformatigen Fotos sowie nützlichen Tipps zum Beobachten und Fotografieren. Es werden 130 verbreitete Arten und gefährdete Seltenheiten vorgestellt. Empfohlen vom NABU.“



Hier werden und die kleinen und kleinsten Insekten näher gebracht. Der Führer ist, wi immer, praktisch und übersichtlich. Nachdem man gelesen hat, wie das Handling funktioniert, kann nichts schief gehen. Die Tiere werden mit Bildern und interessanten und kurzen Merkkästen beschrieben. Es gibt Angaben zu Farbe, Größe, Futtergewohnheiten u.ä.. Wer diese Buchreihe kennt, wir sich hier schnell zurecht finden, aber auch Einsteiger werden gut damit zurecht kommen. Ein Manko gibt es für mich dennoch: die kleine Schriftgröße. Da muss man schon bei den Tieren an sich Ruhe bewahren um sie in der Natur zu beobachten und dann muss man sich auch noch konzentrieren, im Buch das vermeintlich richtige Tier zu erwischen was man gesehen hat. Alles etwas anstrengend aber mit ein wenig Ruhe geht es schon.

Alles in allem nur zu empfehlen und ein echter Gewinn für jeden Naturliebhaber! 4 von 5 Sterne!

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