Sommer, Sonne, Ferien. Und Familie. Eigentlich wollten Anna, Magnus und Linnea mit Mama nach Schweden fahren, aber jetzt hat sie doch keine Zeit und Papa fährt mit. Ihr Ferienhaus liegt mitten in einem Birkenwald und ist klein und rot und sehr gemütlich. In der Nähe gibt es sogar einen See mit einem Boot. Der absolute Glücksurlaub! Bis Friedrich kommt, der Sohn von Papas neuer Frau. Anna kann ihn nicht ausstehen. Daran ist er selber schuld. Warum muss seine Mutter sich auch in Papa verlieben? Und warum muss sie jetzt auch noch ein Baby kriegen? Aber es ist Sommer. Ein Sommer wie im Bilderbuch. Da ist es schwer, auf jemanden böse zu sein.
Ein Oetinger-Lieblingsbuch von Kirsten Boie, neu aufgelegt zum 75. Verlagsjubiläum.
Eine Geschichte wie Kirsten Boies "Sommerby" oder Astrid Lindgrens "Wir Kinder aus Bullerbü".
Warmherziges Kinderbuch für Kinder ab 10 Jahren über die Dinge, die im Leben wirklich zählen.
Gelistet bei Antolin.
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Kirsten Boie schreibt authentisch über ein schwieriges Thema und über berechtigte Gefühle wie Eifersucht, Wut, Trauer etc., die sie wertfrei zulässt. Mit diesen Gefühlen können sich Kinder gut identifizieren. ...
Kirsten Boie schreibt authentisch über ein schwieriges Thema und über berechtigte Gefühle wie Eifersucht, Wut, Trauer etc., die sie wertfrei zulässt. Mit diesen Gefühlen können sich Kinder gut identifizieren.
Ihr gelingt es dabei, sich gut in Kinder und ihre Emotionen einzufühlen.
Die Geschichte erlebten wir als unaufgeregt und einfühlsam, sie ist aber nicht erdrückend, sondern vermittelt auch viel Heiterkeit und konzentriert sich auf die kleinen Glücksmomente im Leben.
Wir konnten uns sehr gut in die Charaktere einfühlen, mit ihnen lachen, leiden und mitgehen.
Es eignet sich sowohl zum Selbstlesen als auch zum Vorlesen. Meine knapp 8-jährige Enkelin hat mit mir abwechselnd vorgelesen.
Wir können das Buch Kindern und Eltern/Großeltern ab ca. 8 Jahren empfehlen.
Wieder hat eines der Lieblingsbücher aus 75 Jahren Oetinger Verlag den Weg in unser Bücherregal gefunden. Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein ist der Titel und Kirsten Boie, eine der renommiertesten ...
Wieder hat eines der Lieblingsbücher aus 75 Jahren Oetinger Verlag den Weg in unser Bücherregal gefunden. Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein ist der Titel und Kirsten Boie, eine der renommiertesten deutschen Kinder - und Jugendbuchautorinnen hat es geschrieben. Erstmals erschienen ist das Buch im Oetinger Verlag 1997. Der Einband ist ein Hardcover, seine Farben bestehen aus verschiedenen Grüntönen mit aufgedruckten Blattmotiven, mittig in einem Kreis das rote Holzhaus und ein Mädchen angelehnt an einem Buamstamm. Es ist schön gestaltet. passend zur Geschichte und hat uns sofort angesprochen.
Anna und ihre Geschwister Magnus und Linnea müssen nun mit ihrem Vater, der nicht mehr bei ihnen lebt, sondern mit einer neuen Frau und ihem Sohn zusammen, in Urlaub nach Schweden fahren, da ihre Mutter nun doch keine Zeit hat. Das Ferienhaus wirkt gemütlich und einen See mit Boot gibt es auch. Eigentlich toll, bis Papas Sohn der neuen Freundin auftaucht.
Der Schreibstil ist vom Sprachberauch her ungewöhnlich, nicht mehr passend für unsere heutige Zeit. So kamen bei meinen Mitlesern zu einigen Wörtern und Gegebenheiten immer wieder Fragen auf
Die Thematik, die hier behandelt wird, war früher mit Sicherheit nicht anders als heute. Scheidungskinder und Patchworkfamilien, ihre Sorgen und Nöte. Das finden wir hier ganz gut von allen Charakteren dargestellt. Man kann sich in die Materie hinein versetzen, es bietet Anlass zum Diskutieren und stimmt nachdenklich. Schnell war der Lieblingscharakter gefunden.
Die Umgebung dort ist sehr idyllisch dargestellt. Die zahlreichen kleinen schwarz weiss Vignetten von Verena Körting unterstützen die bildhafte Darstellung sehr schön und haben die Geschichte angereichert.
Mit einer Altersempfehlung tue ich mich hier etwas schwer. Meine Mitleser waren 10,12 und 14 Jahre alt, ich glaube aber nicht, dass jemand das Buch als Kind alleine gelesen bzw. alles verstanden hätte. Der Titel ist übrigens perfekt gewählt.
Eigentlich wollten Anna, Magnus und Linnea mit Mama nach Schweden fahren, aber jetzt hat sie doch keine Zeit und Papa fährt mit. Ihr Ferienhaus liegt ...
Klappentext:
„Sommer, Sonne, Ferien. Und Familie.
Eigentlich wollten Anna, Magnus und Linnea mit Mama nach Schweden fahren, aber jetzt hat sie doch keine Zeit und Papa fährt mit. Ihr Ferienhaus liegt mitten in einem Birkenwald und ist klein und rot und sehr gemütlich. In der Nähe gibt es sogar einen See mit einem Boot. Der absolute Glücksurlaub! Bis Friedrich kommt, der Sohn von Papas neuer Frau. Anna kann ihn nicht ausstehen. Daran ist er selber schuld. Warum muss seine Mutter sich auch in Papa verlieben? Und warum muss sie jetzt auch noch ein Baby kriegen? Aber es ist Sommer. Ein Sommer wie im Bilderbuch. Da ist es schwer, auf jemanden böse zu sein.“
Die Kombination „Kirsten Boie“ und Illustratorin „Verena Körting“ ist seit der Sommerby-Saga einfach unschlagbar gut. Das hier wiederaufgelegte Buch „Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein“ ist mittlerweile schon ein echter Klassiker.
Da will man in aller Ruhe nach Schweden fahren und alles kommt anders! Der Urlaub scheint gleich ins Wasser gefallen zu sein bevor er anfängt, aber wie der Titel bereits ganz philosophisch und sinnvoll angibt: man darf mit dem Glück nunmal nicht drängelig sein! Abwarten, Tee trinken…würden die Erwachsenen wohl sagen, oder Friedrich einfach wegzaubern? Abwarten. Dieser Sommer verändert die Sichtweise der Kinder gewaltig und sie stellen fest, das man das Glück niemals herausfordern darf. Alles braucht Zeit und Annäherung…alles wird sich schon irgendwann fügen, erwachsen-werden, Erfahrungen sammeln für’s Leben. Boies Schreibstil ist typisch und trifft die Sache wieder im Kern. Ihre Sprache ist, wie immer, kindgerecht aber dennoch mit gewissem Anspruch. Die Geschichte isst sehr gut zum vorlesen aber auch zum selber lesen geeignet. Die kleinen ovalen Zeichnungen von Verena Körting sind wieder ein Traum und geben der Geschichte ein Bild, im wahrsten Sinne.
Wie immer, ein ganz besonderes (Kinder-) Buch das auch für Erwachsene eine besondere Botschaft enthält! 5 von 5 Sterne!
Dieser Urlaub sollte eigentlich ein ganz besonderer für Anna, Magnus und Linnea werden. Mama hat ein wunderbares, kleines rotes Ferienhaus in Schweden gemietet. Doch dann bekommt sie die Möglichkeit, eine ...
Dieser Urlaub sollte eigentlich ein ganz besonderer für Anna, Magnus und Linnea werden. Mama hat ein wunderbares, kleines rotes Ferienhaus in Schweden gemietet. Doch dann bekommt sie die Möglichkeit, eine langersehnte Fortbildung zu machen und Papa, der mit seiner neuen Freundin in Bremen lebt, soll an ihrer Stelle mit den Kindern in das Häuschen fahren. Papa hat leider so gar keine Lust auf diesen Urlaub. Und dann muss auch noch ausgerechnet Friedrich, der Sohn von Papas neuer Freundin, dazustoßen. Den findet Anna absolut unerträglich. Das läuft ja dann wohl auf den schrecklichsten Urlaub aller Zeiten hinaus. Oder etwa doch nicht?
Autorin Kirsten Boie erzählt gut verständlich, klar und sehr direkt aus Annas Sicht. Sie scheut sich nicht davor, auch Schimpfwörter und Kraftausdrücke zu verwenden, denn so reden Kinder eben manchmal. An Linneas permanentes „Du Dummi“ oder den wiederholt gebrauchten Ausdruck „Scheißkerl“ muss man sich beim Lesen erst einmal gewöhnen. Sicher durchaus authentisch, aber natürlich keine „schöne Sprache“.
Das Buch ist für Kinder ab zehn Jahren geschrieben, aber auch ein bisschen für deren Eltern. Mir fällt eine konkrete Alterseinschätzung schwer, denn die „Botschaft“ ist nicht ganz einfach zu umreißen. Über Linnea und Magnus amüsieren sich auch schon jüngere Kinder beim Vorlesen, die dann möglicherweise Annas komplizierte Situation und ihre Zerissenheit nur teilweise erfassen.
In Anna, die sehr klar und deutlich macht, wie sie sich fühlt, können sich die Leser wahrscheinlich problemlos hineinversetzen. Sie ist ein ganz normales, sensibles Mädchen, das mit ihrer neuen Situation „getrennte Eltern und neue Partnerin des Vaters“ Schwierigkeiten hat. Einerseits ist sie recht unkompliziert, hilft freiwillig im Haushalt und übernimmt wie selbstverständlich Verantwortung für die kleinen Geschwister. Andererseits reagiert sie sehr heftig auf die neue Partnerin ihres Vaters und deren Sohn. Sie fühlt sich zurückgesetzt und missverstanden und diese Empfindungen sind durchaus nachvollziehbar. Annas Gefühlsleben wird verständlich und authentisch dargestellt.
Annas Bruder Magnus ist extrem tierlieb, sensibel und harmoniebedürftig. Er reagiert oft wie ein typisches Sandwichkind, recht verletzlich, zeigt sich aber auch sehr tolerant, ausgleichend und mitfühlend.
Anders Linnea, die zwar in ihrer Naivität oft sehr drollig wirkt, aber regelmäßig und sehr direkt andere beschimpft. Sie benimmt sich wie Vierjährige das häufig tun, „eigensinnig“ und willensstark.
Papa ist leider ein etwas unangenehmer, unzugänglicher Charakter. Er steckt in der Zwickmühle, möchte für seine neue Partnerin Irene da sein, hat aber seinen Kindern gegenüber eine Pflicht zu erfüllen. Er schafft es oft nicht, sich rücksichtsvoll und mitfühlend zu verhalten und Geduld zu beweisen. Zu seinen Kindern hält er Distanz, weswegen Linnea ihn auch nicht Papa, sondern „Herr Schulze“ nennt. Er wirkt sehr hilflos und vermittelt oft den Eindruck, dass er keinen Wert darauf legt, mit den Kindern zusammen zu sein. Das macht die Situation sehr schwierig für alle.
Ein Lichtblick ist Friedrich, der Sohn von Papas neuer Freundin Irene. Auch für ihn ist dieser Urlaub alles andere als einfach. Er reagiert aber sehr verständnisvoll, ziemlich bewundernswert, baut zu den anderen eine „Brücke“. Friedrich wirkt sehr reif für sein Alter.
Der Titel passt ganz prima: „Man darf mit dem Glück nicht drängelig sein“. Noch blitzt das Glück nur an manchen Stellen im Buch hervor. Anna genießt besondere Glücksmomente, aber sie erlebt auch viele unangenehme, deprimierende, wütendmachende Situationen. Gegen Ende erkennt sie, dass man anderen Menschen eine Chance geben muss und sie doch ganz anderes sein können als man denkt. Es ist am Schluss noch nicht alles ganz gut, aber vieles besser. Manchmal braucht das Glück eben seine Zeit. Und zwischendrin gibts trotz der vielen traurigen Unstimmigkeiten auch sehr viel zu lachen. Zum Beispiel über Linnea, die zwar sehr harsch und direkt ist, aber auch immer wieder die Dinge erstaunlich präzise auf den Punkt bringt. Sie weiß und erfasst intuitiv mehr, als man ihr zutraut. Auch Magnus bringt zum Schmunzeln, denn seine Tierliebe geht ganz schön weit und lässt ihn ziemlich amüsante Rettungsaktionen durchführen.
Keine Käsekuchenglücksgeschichte mit dickem rosa Zuckerguss, sondern eine tiefgründige Erzählung mitten aus dem Leben mit Substanz, die trotz der schönen Momente auch nachdenklich stimmt und Probleme direkt anspricht. Vor allem auch zum gemeinsamen Vorlesen geeignet. Die anschließenden Gespräche mit Kindern über das Buch werden mit Sicherheit sehr interessant und bereichernd ausfallen.
Mit dem Cover hat mich das Buch gehabt, Schwedenhäuschen, frisches Grün und ein vielversprechender Titel - und dann noch Kirsten Boie, ich wollte es unbedingt lesen.
Doch so idyllisch wie das Cover scheint, ...
Mit dem Cover hat mich das Buch gehabt, Schwedenhäuschen, frisches Grün und ein vielversprechender Titel - und dann noch Kirsten Boie, ich wollte es unbedingt lesen.
Doch so idyllisch wie das Cover scheint, ist es im Buchinneren dann gar nicht.
Das Buch wurde erstmals schon 1997 veröffentlicht und jetzt im Rahmen der "aus 75 Jahren - Lieblingsbuch Oetinger" Reihe neu herausgebracht.
Im Vorwort schreibt die Autorin, dass sie sich darüber freut und dass sie nicht findet, dass das Buch altmodisch ist. Klar fragen sich Kinder heute, warum man denn immer zu einer Telefonzelle fährt, aber ansonsten?
Das Thema des Buches ist auf jeden Fall völlig zeitlos, da stimme ich der Autorin zu. Ansonsten würde ich es nicht altmodisch nennen, lieber nostalgisch. Es hat einen anderen Schreibstil als Bücher, die 2021 erscheinen. Viel ruhiger, weniger actionlastig. So wie die Bücher meiner Kindheit . Und genau diese mag meine Tochter aus eben diesen Gründen nicht und sie hatte auch hier ihr Problem. Es passierte ihr einfach zu wenig.
Während ich es genau deshalb mochte, es lebt von den kleinen schönen und auch nicht so schönen Momenten und erinnert mich an die unaufgeregten Bullerbü-Lesestunden von früher. Nur mit ernstem Hintergrund.
Genug drumherum, nun zum Inhalt:
Es sind Sommerferien und die drei Geschwister Anna, Magnus und Linnea fahren mit ihrem Vater nach Schweden. Die Eltern leben getrennt und Schweden ist so ziemlich der letzte Ort, den der Vater freiwillig als Urlaubsort auswählen würde.
Kirsten Boie kann sich so dermaßen gut in die Kindersicht hineinversetzen, das hat mich völlig begeistert. Diese Momente der Verzweiflung, wenn man beschließt, auf einem Stein im Wald sitzenzubleiben und zu sterben und die Erwachsenen werden dann schon sehen...Es gab viele solcher Szenen, in denen ich mich so sehr in meine Kindheit zurückversetzt gefühlt habe.
Das Elend einer Trennung, was es mit Kindern macht und wie ungeschickt sich Erwachsene aber auch verhalten können, das wird sehr eindringlich klargemacht. Insofern müsste das Buch eigentlich Pflichtlektüre für alle frisch getrennten Eltern werden!
Uff, das klingt jetzt alles so schwer und bedrückend - ja, es ist keine pure Schwedenidylle, aber es gibt auch schöne Momente und so ist es halt, das Leben.
Außerdem gibt es die kleine vierjährige Linnea, die erfrischend gerade raus sagt, was sie denkt. Das hat mich richtiggehend zum Kichern gebracht, einfach herrlich und gibt dem Buch eine gewisse Leichtigkeit und Rotzigkeit. Schimpfwortempfindlich sollte man allerdings nicht sein, da kennt Linnea nichts...
Fazit: anders als erwartet, aber mir hat das Buch gut gefallen. Die Tochter hat zwar bemängelt, dass "lange Zeit nicht richtig etwas passiert", fand es aber trotzdem gut. Die Sternevergabe erfolgte einstimmig.