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Veröffentlicht am 06.05.2021

Panthera unica

Der Schneeleopard
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!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Gemeinsam mit dem Fotografen Vincent Munier reist der Abenteurer und Schriftsteller Sylvain Tesson nach Tibet, um sich auf die Suche nach einem der seltensten Tiere ...

!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Gemeinsam mit dem Fotografen Vincent Munier reist der Abenteurer und Schriftsteller Sylvain Tesson nach Tibet, um sich auf die Suche nach einem der seltensten Tiere dieser Erde zu begeben - dem Schneeleoparden. Ob sie dem Tier begegnen werden? Ungewiss.
Auf über 4000 Metern, fernab vom Lärm der Zivilisation, hinterfragt Tesson eine Welt, in der kaum noch Raum bleibt für das Ungebändigte und die Entfaltung der Schönheit der Natur...“

Gleich vorab: Autor Sylvain Tesson hat hier keinen normalen Beobachtungsbericht des Schneeleoparden aus Tibet verfasst oder eine Art Reiseführer der Gegend geschrieben. Das hier ist eine sehr tiefsinnige und persönliche Reise zu sich selbst, und genau die Reise zum Himalaya, die Suche nach dem Schneeleoparden, war dafür genau das Richtige für Tesson. Er beschreibt von Reiseantritt bis Ende alles genau und sachlich, aber dennoch erleben wir Leser gefühlvolle und sehr persönliche Momente. Die Suche nach dem Schneeleoparden wird so etwas wie der ungewollte Vorwand, es musste eben genau diese Reise für Tesson sein, um sich selbst zu finden. Andere fahren ans Meer, andere brauchen den Besuch auf einer Alm und Tesson musste nach Tibet. Was aber nicht nur den Autor fasziniert sondern gleichfalls auch den Leser, ist die Gegebenheit vor Ort. Tessons Beschreibungen sind feinstimmig und man hat das Gefühl, das Knistern von Schnee, Stille und Eis durch die Buchseiten hören zu können. Tesson reist aber nicht allein sondern mir einem Fotografen um den Schneeleoparden auch wirklich festzuhalten. Der Schneeleopard hat hier zwei Aspekte, einerseits wird er unbewusst das Mittel zum Zweck für die Selbstfindung aber auch zum Hauptakteur der Naturbeobachtungen. Gilt dieses Tier fast schon als ausgestorben, nehmen wir Leser die Beobachtungen von Tesson extrem bedrückend und als kleinen Geniestreich seinerseits auf. Muss man erst nach Tibet reisen um ein vom aussterben bedrohtes Tier zu finden? Ja, muss man, denn genau dort fühlt es sich noch sicher und es gibt unzählige andere Arten denen es genauso geht und diese sind über den gesamten Erdball verstreut. Aber es ist erschreckend zugleich zu sehen, wie wir Menschen es schaffen unsere Welt und deren Lebewesen Stück für Stück zu vernichten. Diese Erkenntnis belastet nicht nur uns Leser sondern auch Tesson selbst. Er beschreibt genau das was mir ebenso auf der Seele brennt, was mir schmerzt....
Dieses Buch hat mich extrem tief bewegt, hat mein Leseniveau sehr weit nach oben geschraubt und einen ganz starken nachhallenden Effekt hinterlassen. Es wird sicherlich Leser geben, die mit dem Stil von Sylvain Tesson nicht viel anfangen können und es wird die geben, die genau so mitfühlen wie er.
Ein ganz starkes Buch mit einem wunderschönen Protagonisten. Hoffen wir inständig, das wir noch lange vom reellen Leben der Schneeleoparden hören werden. 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Es kann und darf dich einfach nicht geben!

Villa Fortuna
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Klappentext:
„Johanna Burger lebt allein mit ihren fünf Hunden in der Nähe des Dorfes Belmonte in einem einsam gelegenen Haus, der Villa Fortuna. Eines Tages taucht ein junger Amerikaner, Michael, bei ...

Klappentext:
„Johanna Burger lebt allein mit ihren fünf Hunden in der Nähe des Dorfes Belmonte in einem einsam gelegenen Haus, der Villa Fortuna. Eines Tages taucht ein junger Amerikaner, Michael, bei ihr auf. Er behauptet, Johannas Sohn zu sein – und besitzt sogar eine Geburtsurkunde, die das beweist. Als sie es dennoch abstreitet, nistet sich Michael bei ihr ein. Lange Verdrängtes steigt wieder hoch, auch die schrecklichen Geschehnisse im Entbindungsheim für »gefallene Mädchen« im Allgäu. Sie führten Johanna bis nach Belmonte, zu Gabriella Moretti, die ein ähnliches Schicksal teilt. Zwei Frauenleben zwischen dem Allgäu und den italienischen Marken, zwischen Anpassung und der Suche nach Freiheit, bestimmt von Familie, Liebe und Verrat.“

Das sind wir wieder! In der Nähe von Belmonte lebt Johanna. Sie lebt ihr Leben für sich in der Villa Fortuna mit ihren Hunden. Ein ruhiges und zurückgezogenes Leben bis Michael auftaucht. Dieser bringt ihr Leben völlig aus dem Ruder und wir erleben wieder extrem gekonnt den grandiosen Schreibstil von Antonia Riepp. Schafft man es tatsächlich durch innerliche Verdrängung, ein Kind aus seinem Leben zu verbannen? Diese und noch viele andere Fragen begegnen hier dem Leser und warten wieder auf Auflösung. Riepp hat ein feines psychologische Gespür, die Dinge gekonnt anzupacken. Die Schauplätze sind wieder, wie im Vorgänger „Belmonte“, das Allgäu und eben Belmonte selbst. Als weibliche Hauptakteure erleben wir hier eine wahrlich zu Tränen gehende Geschichte von Gabriella und Johanna. Auch sie sind wieder starke Charaktere in der falschen Zeit, und ihr gemeinsames Schicksal geht wirklich an die Nieren. Die damalige Zeit wird wieder extrem bildhaft von Riepp reflektiert und bildhaft vor Augen geführt. Als Leser gehen wir wieder ruhig und still mit, beobachten, haben Fragen...Wer jetzt denkt, das „Belmonte“ und der aktuelle Roman „Villa Fortuna“ sich ähneln hat zumindest bei der Intensität der Frauengeschichte und der Lokalität recht, aber die beiden Geschichten sind so extrem unterschiedlich und jede spricht für sich allein...Auch hier war das Lesevergnügen sehr groß und es ist wirklich beeindruckend, das Riepp mal das Thema „Saga“ anders angeht und nicht immer Nachfolgebände über eine Person schreibt, sondern die Geschichte der Region, der Landschaft für sich sprechen lässt - steckt doch hinter jedem Menschen ein Schicksal verborgen - 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Nonna e Nipotina

Belmonte
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Klappentext:
„Als ihre Großmutter Franca überraschend stirbt, erbt Simona, italienisch-deutsches Gastarbeiterkind in der dritten Generation, deren Elternhaus in den italienischen Marken, von dessen Existenz ...

Klappentext:
„Als ihre Großmutter Franca überraschend stirbt, erbt Simona, italienisch-deutsches Gastarbeiterkind in der dritten Generation, deren Elternhaus in den italienischen Marken, von dessen Existenz sie bis dahin nichts wusste. Die junge Landschaftsgärtnerin aus dem Allgäu macht sich auf in das ferne Belmonte, ein verträumtes, mittelalterliches Dorf auf einem Hügel, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Dort findet sie auf Kassetten Francas Lebensbeichte. Stück für Stück und Geschichte für Geschichte folgt Simona den Spuren ihrer Vorfahren in ein verlassenes Kloster, zu einem ehemals feudalen Gutshof und dessen menschenscheuem Besitzer, bis sie am Ende eine erschreckende Wahrheit enthüllt.“

Antonia Riepp hat mich mit diesem Roman nach Italien und ins Allgäu entführt. In ihrem Roman „Belmonte“ dürfen wir Simona unheimlich nah kennenlernen und mit ihr mitfühlen. Riepp benutz dabei klare und unverschnörkelte Worte und genau dieser Stil passt hervorragend zu Simona. Ihre Geschichte ist keine leichte und sie musste sich immer durchs Leben kämpfen, da ihr imaginärer Stempel als „Gastarbeiterkind“ doch tief sitzt. Durch den Tot von Nonna Franca und dem damit verbunden Erbe erleben wir Leser den roten Faden der Geschichte. Aber generell ist hier anzumerken, dass das Leben der Damen einen sehr großen und festen Kern der Story bildet. Beide sind/waren extrem starke Frauen mit enormen Selbstbewusstsein, aber das ist in der spielenden Zeit auch nicht leicht zu vertreten. Dafür war die Zeit einfach noch nicht reif. Riepp erzeugt hier ein sehr authentisches und äußerst atmosphärisches Lesegefühl und wir Leser verwurzeln regelrecht mit den Damen. Riepp hat aber noch etwas ganz besonderes für den Leser vorbereitet: das Ende. Das Ende der Story war so unverhofft, so plötzlich und so überhaupt nicht typisch für die Protagonistin, das man wirklich erstaunt und geflasht zurück bleibt. Das deutsch-italienische Flair ist hier wirklich perfekt umgesetzt! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Der Weg einer Freundschaft

Die Geschichte von Kat und Easy
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!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Sie sind nicht mehr die Teenager, deren Freundschaft vor einem halben Jahrhundert auf tragische Weise endete. Das wissen Kat und Easy, als sie sich auf Kreta treffen. ...

!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Sie sind nicht mehr die Teenager, deren Freundschaft vor einem halben Jahrhundert auf tragische Weise endete. Das wissen Kat und Easy, als sie sich auf Kreta treffen. Aber wer sind sie jetzt, und wer waren sie damals? 1973 wird ihr Jahr. Das schwört Kat ihrer Freundin Easy in der Silvesternacht, und nicht nur, weil sie bekifft sind. In den folgenden Monaten können sie viel von dem abhaken, was auf ihrer Liste steht. Sich zu verlieben, zum Beispiel. Unglücklicherweise in denselben Mann: Fripp arbeitet im Jugendzentrum, trägt karierte Hemden und kennt sich mit Hesse aus. Doch es ist nicht etwa die Eifersucht, die ihrer Freundschaft bald darauf ein jähes Ende setzt, sondern ein tragischer Unfall. Fast fünfzig Jahre später erhält Kat, die einen erfolgreichen Blog für Lebensberatung führt, eine Nachricht von Easy. In einem alten Haus an der Südküste Kretas treffen sie sich wieder und nehmen zwischen ausschweifenden Festen mit griechischen Nachbarn und rauschhaften Nächten am Strand das große Stück Leben in den Blick, das hinter ihnen liegt. Doch erst, als ein überraschender Besucher auf die Insel kommt, ist es ihnen möglich, sich der entscheidenden Frage zu stellen: Warum nur haben sie so unterschiedliche Erinnerungen an die Zeit mit Fripp?“

Die Autorin Susann Pásztor hat hier eine wunderbare und sehr realistische Geschichte geschaffen, bei der man nicht nur vor lauter Schreck manchmal denkt, sein Spiegelbild vor sich zu haben, sondern auch sehr gut lachen, weinen, grübeln, träumen, schreien und noch so viel mehr kann.
Die Geschichte um die beiden Damen ist äußerst gelungen und löste bei mir einen richtigen Sog aus. Wie schon gesagt, man erwischt sich dabei, das man sich hier und da selber sieht. Die beiden verlieren sich aus den Augen nachdem der größte Knatsch beide Freundinnen getrennt hat, den es wohl je geben kann - Fripp, nannte sich das männliche Geschöpf hier und war ein Grund alles an dieser Freundschaft aufzugeben. Wie es so das Leben will, macht jede von ihnen ihren Weg im Leben und dann kommt es, sich wieder zu sehen und endlich mal die Sachen auf den Tisch zu packen, die schon so lange in beiden schmoren. Susann Pásztor geht hier so gefühlvoll und auch psychologisch vor, das es manchmal wahrlich erschreckend ist. Wir lesen eine Geschichte und vertrauen den Mädels sofort, haben das Gefühl, man kenne sich von früher, war dabei, in der „Clique“ und wusste genau, was es mit Fripp auf sich hatte. Man ist hier ein feinsinniger Beobachter, dem es aber oft schwer fällt, die beiden endlich zueinander zu führen, obwohl man es so gerne würde. Pásztor hat ein feines Gespür für Wortwahl und Ausdruck, sie passt sie beiden Zeiten, der von damals und heute, sehr gekonnt an. Gedankliche Zeitreisen tauchen vor dem Auge auf. Der gesamte Verlauf der Story hat einen starken und anziehenden roten Faden, aber auch der Spannungsbogen hat seinen guten Lauf. Die klärenden Gespräche der beiden Protagonisten bringen natürlich in gewisser Weise Licht ins Dunkel, aber auch ein Aufatmen und hier und da aber auch wieder Wut mit sich aber auch noch so viele neue Fragen mit sich. Der abschließende Verlauf der Geschichte ist dennoch äußerst rund und stilvoll gehalten und Susann Pásztor zeigt einen richtig starken Roman, mit einem so starken nachhallenden Effekt, wenn man dieses Buch zuklappt, das man nicht anders kann, als selbst nochmal gedanklich in die eigene Jugend zurück zu reisen. In allen Mädels-Cliquen gibt es solche „Figuren“ wie Kat und Easy und wir können uns alle noch gut an die erste große Liebe erinnern....da war der Knatsch mit der besten Freundin vorprogrammiert wenn es sich um den selben Kerl handelte...es gibt halt nunmal Dinge im Leben, die sollen so sein und bei Kat und Easy war es eben Fripp...
Diese Geschichte war so wunderbar rund und stilsicher. Die Rückblicke ins eigene Ich und die damit verbunden Gedanken, waren eine echte kleine Zeitreise. Kat und Easy haben nochmal einen Punkt bei mir als Leser getroffen, den ich vielleicht so nicht mehr in Erinnerung gebracht hätte, verdrängt hätte - dafür gibt es grandiose 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung! Ich sage es wirklich sehr selten, aber hier passt es einfach perfekt: lest dieses Buch!

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Dagegen ist kein Kraut gewachsen...oder doch?

Tollkirschenjahre
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Klappentext:
„Eine Frau sucht ihre Erfüllung und entdeckt eine neue Heilkunst
Paris 1872: Die aus Lübeck stammende Selma lebt seit einigen Jahren als Malerin an der Seine. Doch sie strebt nach mehr und ...

Klappentext:
„Eine Frau sucht ihre Erfüllung und entdeckt eine neue Heilkunst
Paris 1872: Die aus Lübeck stammende Selma lebt seit einigen Jahren als Malerin an der Seine. Doch sie strebt nach mehr und glaubt, ihren Sinn im Leben noch nicht gefunden zu haben. Zudem wird sie immer wieder von starken Kopfschmerzattacken geplagt, gegen die bisher kein Arzt ein Mittel gefunden hat. Ihre letzte Rettung scheint der deutsche Homöopath Julius Beermann zu sein, dessen Behandlungsart sie sofort beeindruckt. Als Selma kurz darauf zurück nach Lübeck reist, lernt sie dort den charismatischen Gustav kennen und verliebt sich in ihn. Doch Gustav ist bereits verlobt. Selma flieht zurück nach Paris, wo sie bei Beermann eine Ausbildung beginnt. Schon bald beginnen die Leute über den alten Mann mit der jungen Assistentin herzuziehen, und Selma kann Gustav einfach nicht vergessen…“

Mein erste Roman von Paula Leonhardt und ich muss sagen, ich wurde wahrlich gut und spannend unterhalten. Ihre Protagonistin Selma war gleich von Beginn an bildhaft vor dem inneren Auge sichtbar, genau wie das schöne Lübeck und auch Paris. Die Geschichte um Gustav klingt erstmal sie eine „normale“ Liebesgeschichte, ist es auch, aber es steckt hier noch so viel mehr drin, denn es könnte nicht verzwickter sein als hier. Als Leser erfahren wir aber eben auch viel über das Wissen und die Anerkennung der Homöopathie zur damaligen Zeit durch den Homöopathen Julius Beermann. Das Selma davon begeistert ist, wie er mit Pflanzen, Tinkturen und Kräutern umgeht ist kein Wunder, denn die Autorin weiß sehr gekonnt dieses Thema zu beleuchten. Selmas Verliebtheit zu Gustav lässt aber nicht nach, denn dagegen ist kein Kraut der Welt gewachsen und es wird ein harter Kampf, einerseits um die Liebe zu erobern, aber auch sich in dieser Branche einen Namen zu machen....auch als Frau. Julius ist ihr dabei ein äußerst guter Lehrer aber den Rest muss Selma schon allein schaffen...
Ein schöner Roman mit einem spannenden Thema - 4 von 5 Sterne!

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