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Veröffentlicht am 23.04.2021

Sehr anschaulich...auch für Erwachsene!

Im Moor – Kiebitz, Frosch und Sonnentau
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Klappentext:
„Das Moor ist ein Naturparadies für Bodenbrüter, Schmetterlinge und Glühwürmchen. Frösche lieben die Pfützen, Kiebitze brüten und ziehen ihre Küken auf, und in den Teichen leben Fische und ...

Klappentext:
„Das Moor ist ein Naturparadies für Bodenbrüter, Schmetterlinge und Glühwürmchen. Frösche lieben die Pfützen, Kiebitze brüten und ziehen ihre Küken auf, und in den Teichen leben Fische und Wasserpflanzen, denen Fließgewässer zu unruhig sind.

Kurz: Moore sind einmalige Lebensräume, die lange verkannt waren und trockengelegt wurden. Auch diese Veränderung erklärt das Buch, genau wie den Sinn des Moorschutzes und Alternativen zum Torfabbau.“

Dieses querformatige Buch von Autorin Eva Sixt handelt vom Lebensraum Moor und bringt den Kindern diesen wunderbar anschaulich und sachlich näher. Die Bilder sowie die Erklärungen sind sehr stimmig und kindgerecht geschrieben. Dennoch sei angemerkt, dass das Kind schon ein wenig Interesse und vielleicht Wissen besitzen sollte oder man liest als Eltern mit dem Kind zusammen und erklärt bzw. spricht mit ihm darüber, denn Kiebitze leben nicht nur im Moor beispielsweise.
Auf jeden Fall ist hier alles wunderbar rund und detailliert beschrieben, so das man selbst als Erwachsener viel Freude an diesem Buch hat. Ein wichtiger Tenor beim beenden des Buches: Lebensraum und Tiere achten und schützen, so gut es geht - besser kann doch ein Kinderbuch nicht sein!
5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Alte Geschichten verschwinden nie

Einsames Grab
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Klappentext:
„Frost glitzert auf den Stängeln des Heidekrauts am Morsum-Kliff, als Grabungen ein grausames Geheimnis offenbaren. Unter der idyllischen Landschaft ruht seit 15 Jahren das kopflose Skelett ...

Klappentext:
„Frost glitzert auf den Stängeln des Heidekrauts am Morsum-Kliff, als Grabungen ein grausames Geheimnis offenbaren. Unter der idyllischen Landschaft ruht seit 15 Jahren das kopflose Skelett eines jungen Mädchens. Besonders für Kommissarin Silja Blanck ist der Fund ein Schock: Könnte es eine Verbindung zu ihrer kleinen Schwester geben, die zur gleichen Zeit sterben musste und deren Mörder nie gefunden wurde? Oder jagt die Kommissarin einem Hirngespinst hinterher?“

Es war mein erster Krimi von Eva Ehley und somit auch der erster Krimi aus ihrer Sylt-Reihe. Erwartungen hatte ich keine, bis auf eine sehr gute und deutliche Darstellung der Insel und natürlich einem Fall der realitätsnah und spannend ist. Alle drei Punkte wurden sehr gut erfüllt und auch ihre Ermittlerin Silja war mir sympathisch. Die bildhaften Beschreibungen zur Landschaft haben einen harmonischen Rahmen um den Fall gebildet. Der Fund des Skeletts entwickelt sich zum Cold Case und lässt den Leser in viele Richtungen denken. Alte Gedanken tauchen bei Silja wieder auf und als Leser erfährt man somit etwas aus ihrer Vergangenheit. Für mich war das sehr positiv, denn wie gesagt, ich kenne die Vorgänger-Bände nicht und so war ein kalter Einstieg in die Reihe machbar.
Die Sprach- und Schreibstil ist leicht und flüssig lesbar, nur hier und da gab es ein paar Längen die überflüssig waren und deshalb vergebe ich auch nur 4 von5 Sterne. Die Mischung aus Inselflair und Ermittlungen hat mir sehr gute gefallen und die Neugier auf die anderen Bände ist da.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Die schmerzende Ungewissheit sitzt tief

Die Verlassenen -
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!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Was würde man lieber vergessen, wenn man könnte? Johannes blickt zurück auf eine ostdeutsche Kindheit, die von feinen Rissen durchzogen war. Der frühe Tod seiner ...

!ein Lesehighlight 2021!

Klappentext:
„Was würde man lieber vergessen, wenn man könnte? Johannes blickt zurück auf eine ostdeutsche Kindheit, die von feinen Rissen durchzogen war. Der frühe Tod seiner Mutter, das rätselhafte Verschwinden seines Vaters. All seine Fragen dazu blieben unbeantwortet, weshalb er noch als Erwachsener vorsichtig tastend durchs Leben geht. Ein melancholischer Eigenbrötler, der sich in einer stillen Existenz eingerichtet hat. Als Johannes in einer alten Kiste auf einen Brief stößt – adressiert an seinen Vater und abgeschickt nur wenige Tage, bevor dieser den Sohn wortlos verlassen hatte –, verändert dieser Fund nicht nur seine Zukunft, sondern vor allem seine Vergangenheit als Kind der Vorwende-DDR. Seine Erinnerungen sortieren sich neu und mit ihnen sein Blick auf das eigene Leben.“

Autor Matthias Jügler hat mich mit seiner Geschichte „Die Verlassenen“ ganz tief berührt. Mit seiner punktgenauen Wortwahl und seiner Sprachmelodie ist ihm etwas ganz Großes hiermit gelungen. Die Geschichte um Johannes ist emotional in jeder Weise. Ihn hier kennenzulernen ist ein besonderer Weg, den wir Leser uns erstmal erarbeiten müssen. Wir müssen versuchen ihn mit seiner Art zu verstehen....Wer, wie er und ich, selbst in der DDR groß geworden ist, wird viele Parts in diesem Buch wiederfinden und sich daran erinnern, wie es damals war. Das war ein echter Flashback, den ich so nicht erwartet hätte (hier nur das Beispiel Kindergarten). Die Geschichte um Johannes‘ Vater ist für mich das eigentliche Mysterium und bekommt eine sanfte und bewegende Führung der besonderen Art.
Auch hier finden wir meine liebsten Buchdetails: die Zeilen und Gedanken zwischen den Sätzen, die uns der Autor fein dosiert vor die Füße legt. Johannes‘ Gedankengänge im Hier und Jetzt aber auch die Rückblicke sind extrem feinstimmig, aber auch die Qual nach dem Ungewissem, nach alle den Antworten auf die Fragen die er hat und die nie beantwortet werden. Wir erleben ihn in seiner Welt und erfahren die Hintergründe seiner Welt in einer warmherzigen, leisen Sprache. Hier ist kein Wort zu viel, keine Emotion zu wenig - hier ist alles ganz perfekt abgestimmt!
Ich hatte hiermit ein ganz perfektes und besonderes Leseerlebnis, welches mich noch lange beschäftigen wird. 5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Eine besondere Aufgabe

Und an den Rändern nagt das Meer
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Klappentext:
„Keine deutsche Insel ist so einsam wie Trischen, 20 Kilometer vor Cuxhaven im Wattenmeer der Nordsee ausgeliefert. Nur ein Vogelwart darf die kleine Insel betreten. Sieben Monate lebt Anne ...

Klappentext:
„Keine deutsche Insel ist so einsam wie Trischen, 20 Kilometer vor Cuxhaven im Wattenmeer der Nordsee ausgeliefert. Nur ein Vogelwart darf die kleine Insel betreten. Sieben Monate lebt Anne de Walmont dort in einer kleinen Holzhütte. Lebensmittel und Trinkwasser bringt ihr ein Versorgungsschiff. Einzig und allein die unzähligen Vögel leisten ihr auf der Insel Gesellschaft. Mit Anne de Walmont tauchen wir ein in die große Weite über dem Meer, die Ruhe, die das Alleinsein mit sich bringt und den nie enden wollenden Rhythmus von Ebbe und Flut. Ebenso fesselnd wie persönlich erzählt sie von ihrem Leben in der Natur und davon, wie es ist, wenn einem beim Kochen ein Zilpzalp über die Schulter schaut.

Unbekanntes Deutschland: Zu Gast auf einer Insel, deren Betreten strengstens verboten ist....“

Man merkt allein an den bisher herausgebrachten Büchern im Jahr 2021, dass das Thema „Vogelschutz, Umwelt und Naturschutz“ immer mehr an Bedeutung gewinnt und viele Autoren darauf aufmerksam machen wollen - gut so!
Anne de Walmont war auf Trischen....eine wunderhübsche kleine Insel kurz vor Cuxhaven, auf denen Betreten strengstens verboten ist und es das Wohnzimmer vieler verschiedener Vögel ist. de Walmont erzählt von ihren Erfahrungen und ihren Beobachtungen die sie dort sammeln durfte. 7 Monate durfte sie die Insel mit den Vögeln teilen und wir erleben so manch lustige aber auch traurige Situation. Anders als auf Memmert ist das Leben hier doch äußerst rustikal aber machbar wenn man sich herunterschraubt und die Ansprüche ganz hinten anstellt. Anne wollte das genau so und wurde nicht enttäuscht. Die Arbeit auf einer einsamen Insel ist dennoch anspruchsvoll und Vögel zählen macht genau so müde wie ein ganzer Tag im Büro, nur das hier die Aussicht weitaus schöner ist. Anne wird demütig und wir erleben sie in allen Lagen ihrer Verfassung, welches nur zeigt, das alles seinen Preis hat. Ein weiteres Highlight sind die Vogelbeobachtungen die sie macht. Da ich in dieser Gegend wohne, ist dies zwar nichts Neues für mich, aber es ist immer wieder ein kleines Wunder zu sehen, welche Vögel hier rasten, leben oder ihre Jungen aufziehen. Durch ihren witzigen Schreibstil, ist die gesamte Geschichte wunderbar aufgelockert und man liest sie herrlich weg. Man klappt dieses Buch zu und ist dankbar, das es solche Flecken Erde bei uns gibt und vor allem solche Menschen wie Anne, die sich auf machen und die Natur beobachten, zählen und uns ihre Geschichte erzählen.
Für mich war dieses Buch ein richtiges Geschenk und es zeigt auf, wie zerbrechlich alles um uns herum ist - nichts ist selbstverständlich.
5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Ein Notruf aus Venedig

Als ich einmal in den Canal Grande fiel
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Klappentext:

„Von Touristen überrannt, vom Hochwasser bedroht – und dennoch die schönste Stadt der Welt: Petra Reski, die seit den Neunzigern in der Lagunenstadt lebt und sie kennt wie keine Zweite, erzählt ...

Klappentext:

„Von Touristen überrannt, vom Hochwasser bedroht – und dennoch die schönste Stadt der Welt: Petra Reski, die seit den Neunzigern in der Lagunenstadt lebt und sie kennt wie keine Zweite, erzählt so atmosphärisch wie schonungslos vom Leben in Venedig. Einst hat sie ihr Herz an einen Venezianer verloren – längst hat sie sich in dessen Heimatstadt verliebt. Doch Kreuzfahrttourismus, Immobilienspekulation und gewissenlose Bürgermeister setzen der Stadt zu. Petra Reski kennt sie noch, die alten Venezianer und die Geheimnisse dieser Stadt, sie zeichnet ein wehmütiges Bild von Venedig, dessen Untergang es unbedingt zu verhindern gilt.“



Autorin Petra Reski ist tatsächlich mal im Canal Grande auf Tauchstation gegangen aber das ist nur eine nette Anekdote am Rande dieses intensiven Buches. Sie hat nicht nur ihr Herz an Venedig verloren, mittlerweile kann man sie schon als Einheimische bezeichnen. Was sie hier beschreibt und verdeutlicht, zeigt allein schon das Cover mit dem Kreuzfahrtschiff im Hintergrund: die Ruhe vor dem Sturm und der damit verbundenen Wucht der Zerstörung. Natürlich geht sie wunderbar sachlich in diesem Buch vor und erläutert uns Lesern die letzten Jahre/Jahrzehnte der ständigen Entwicklung Venedigs egal ob baulich oder naturbedingt - hier ist wahnsinnig viel passiert und das nicht immer im positiven Sinne. Wenn man dieses Buch zuschlägt gibt es wahrlich nur zwei Lesergemeinschaften. Die Einen, die diese Probleme kennen und mit Argwohn all die Jahre bereits beobachten und die, denen all das völlig wurscht ist und sie hoffentlich ganz bald wieder mit dem Kreuzfahrtschiff am besten gleich vor die Ladeneinkaufstür fahren können, koste es was es wolle. Aber es sind ja nicht nur die Kreuzfahrttouristen allein.

Reski hat einen sehr schönen geschmeidigen Schreibfluss, ihre Worte wählt sie mit dem nötigen italienischen Gefühl und herausgekommen ist diese Sichtweise, die ich nur so unterschreibe. Venedig wurde in einigen Parts verschlimmbessert, billig verkauft, was die Natur betrifft vernachlässigt auf allen Ebenen - kurzum: Venedig wird ausgepresst wie ein reife Zitronen bis zum Schluss nichts mehr übrig bleibt. Es muss etwas passieren um dieses Gefüge wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ist das so schwer? Reski bohrt in so mancher Wunde und trifft dabei immer den richtigen Ton. Ja, sie macht den Touristen auch mal ein schlechtes Gewissen und ich finde das gar nicht schlecht. Wie würden wir uns denn fühlen, wenn wir so leben würden?

Ich konnte Reski in jeder Zeile verstehen und fand gerade diese, zum Teil, amüsante Ansicht äußerst gelungen verpackt. Tenor: wir müssen Venedig retten bevor es zu spät ist! 5 von 5 Punkte für diesen Alarm-Weckruf!

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