Eine vergessene Welt
An den Ufern des AmurKlappentext:
„Am Amur stoßen auf einer Länge von zweitausend Kilometern China und Russland aufeinander. Sören Urbansky ist vom Baikalsee bis zum Japanischen Meer durch die abgelegene Grenzregion gereist. ...
Klappentext:
„Am Amur stoßen auf einer Länge von zweitausend Kilometern China und Russland aufeinander. Sören Urbansky ist vom Baikalsee bis zum Japanischen Meer durch die abgelegene Grenzregion gereist. In seiner fesselnden Reportage vom «Schwarzen Drachen», wie die Chinesen den riesigen Grenzfluss zu Russland nennen, erzählt er mit untrüglichem Gespür für sprechende Details von den großen tektonischen Verschiebungen der beiden Imperien.
Wo der Norden Chinas sibirisch wird und der Südosten Russlands zunehmend chinesisch, stehen die beiden autoritären Imperien Rücken an Rücken zueinander. Bis zum Zweiten Weltkrieg rangen hier die Sowjetunion und Japan um die Vorherrschaft. Auf der Suche nach Spuren der Geschichte ist Sören Urbansky auf eine erstaunliche chinesisch-russische Gegenwart gestoßen. In seinem wunderbar anschaulich erzählten Buch berichtet er von prosperierenden chinesischen Metropolen auf der einen Seite und erstarrten russischen Orten auf der anderen Seite des Flusses – vor wenigen Jahrzehnten war das Gefälle noch umgekehrt. Er besucht Städte wie Harbin im Nordosten Chinas, einst «Moskau des Ostens», und Wladiwostok, das erträumte russische San Francisco, und ist zu Gast bei einfachen Menschen, die fließend Chinesisch und Russisch sprechen und ihre Soljanka mit Stäbchen schlürfen. Sein einfühlsamer Bericht kommt den Profiteuren und Verlierern der Grenze ganz nahe und erlaubt gerade dadurch ungewöhnliche Einblicke in den Zustand der beiden Großmächte und ihr spannungsvolles Verhältnis.“
Dieses Buch hat mich wahrlich gefesselt und mir ganz besondere Einblicke in die Welt rund um den Amur gebracht. Autor Sören Urbansky hat einen wunderbaren Stil, seine Erlebnisse mit dem Leser zu teilen. Er schreibt flüssig und lässt dabei auch in seine Gedankenwelt blicken. Und genau das macht dieses Buch eben aus. Wir erfahren nicht nur etwas über Land und Leute sondern eben auch, wie so etwas auf uns Europäer wirkt. Urbansky hat dabei einen neutralen Blick, will keinesfalls auffallen oder sich politisch irgendwo einordnen. Das gesamte Buch ist kein Reiseführer oder ähnliches, es ist eine Sichtweise einer Gegend, die konträrer nicht sein könnte, da zwei Länder so eng aneinander liegen, das man die Grenzen schon suchen muss...Ich fand es erstaunlich wie die Menschen damit umgehen und sich beide Ländersitten irgendwie anvertrauen und zu Eigen machen.
Kurzum: ein wirklich spannendes, lehrreiches und faszinierendes Buch zugleich - 5 von 5 Sterne.