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Veröffentlicht am 31.03.2021

Eine vergessene Welt

An den Ufern des Amur
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Klappentext:
„Am Amur stoßen auf einer Länge von zweitausend Kilometern China und Russland aufeinander. Sören Urbansky ist vom Baikalsee bis zum Japanischen Meer durch die abgelegene Grenzregion gereist. ...

Klappentext:
„Am Amur stoßen auf einer Länge von zweitausend Kilometern China und Russland aufeinander. Sören Urbansky ist vom Baikalsee bis zum Japanischen Meer durch die abgelegene Grenzregion gereist. In seiner fesselnden Reportage vom «Schwarzen Drachen», wie die Chinesen den riesigen Grenzfluss zu Russland nennen, erzählt er mit untrüglichem Gespür für sprechende Details von den großen tektonischen Verschiebungen der beiden Imperien.

Wo der Norden Chinas sibirisch wird und der Südosten Russlands zunehmend chinesisch, stehen die beiden autoritären Imperien Rücken an Rücken zueinander. Bis zum Zweiten Weltkrieg rangen hier die Sowjetunion und Japan um die Vorherrschaft. Auf der Suche nach Spuren der Geschichte ist Sören Urbansky auf eine erstaunliche chinesisch-russische Gegenwart gestoßen. In seinem wunderbar anschaulich erzählten Buch berichtet er von prosperierenden chinesischen Metropolen auf der einen Seite und erstarrten russischen Orten auf der anderen Seite des Flusses – vor wenigen Jahrzehnten war das Gefälle noch umgekehrt. Er besucht Städte wie Harbin im Nordosten Chinas, einst «Moskau des Ostens», und Wladiwostok, das erträumte russische San Francisco, und ist zu Gast bei einfachen Menschen, die fließend Chinesisch und Russisch sprechen und ihre Soljanka mit Stäbchen schlürfen. Sein einfühlsamer Bericht kommt den Profiteuren und Verlierern der Grenze ganz nahe und erlaubt gerade dadurch ungewöhnliche Einblicke in den Zustand der beiden Großmächte und ihr spannungsvolles Verhältnis.“

Dieses Buch hat mich wahrlich gefesselt und mir ganz besondere Einblicke in die Welt rund um den Amur gebracht. Autor Sören Urbansky hat einen wunderbaren Stil, seine Erlebnisse mit dem Leser zu teilen. Er schreibt flüssig und lässt dabei auch in seine Gedankenwelt blicken. Und genau das macht dieses Buch eben aus. Wir erfahren nicht nur etwas über Land und Leute sondern eben auch, wie so etwas auf uns Europäer wirkt. Urbansky hat dabei einen neutralen Blick, will keinesfalls auffallen oder sich politisch irgendwo einordnen. Das gesamte Buch ist kein Reiseführer oder ähnliches, es ist eine Sichtweise einer Gegend, die konträrer nicht sein könnte, da zwei Länder so eng aneinander liegen, das man die Grenzen schon suchen muss...Ich fand es erstaunlich wie die Menschen damit umgehen und sich beide Ländersitten irgendwie anvertrauen und zu Eigen machen.
Kurzum: ein wirklich spannendes, lehrreiches und faszinierendes Buch zugleich - 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Neue Wege im Leben

Der Nordseehof – Als wir den Himmel erobern konnten
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Klappentext:
„1993: Eigentlich stehen Feemke alle Wege offen, jeder Beruf könnte ihrer, jedes Land ihre Heimat sein. Doch nur in der rauen Landschaft des Nordens fühlt sie sich zu Hause. Erst langsam wird ...

Klappentext:
„1993: Eigentlich stehen Feemke alle Wege offen, jeder Beruf könnte ihrer, jedes Land ihre Heimat sein. Doch nur in der rauen Landschaft des Nordens fühlt sie sich zu Hause. Erst langsam wird ihr klar, dass bleiben manchmal genauso viel Mut kostet wie wegzugehen.“

Wenn man eine Saga anfängt, muss man sie auch zu Ende lesen und was soll ich hierzu sagen?! Ein krönender Abschluss stand uns hier bevor, der besser hätte nicht sein können. Regine Kölpin nimmt uns wieder mit in den rauen und windigen Norden nur starteten wir dismal im Jahr 1981 und nicht wie im Klappentext beschrieben 1993. aber von vorn: Ja, wir starten 1981 und erleben Johanna auf dem Hof - es ist nunmal ihr Leben. Ob gewollt oder als Routine, als Gewöhnung...es ist eben ihr Hof. Ada finden wir in Bremen wieder, unweit der eigentlichen Heimat. Die Zeit ist eine andere. Die politische Lage angespannt, Deutschland geteilt und auch irgendwie das Verhältnis zwischen den Familien. Es ist viel passiert....Lichtblick der Geschichte ist einerseits Feemke, die voller Liebe den Nordseehof verzaubert mit ihrer kindlichen Art und sich nicht nur in das Herz von Oma Johanna, sondern auch in das der Leser schleicht und das zurecht. Und zur anderen Seite aber auch Johanna selbst mit Adda und einem Riss zwischen den beiden. Wir erleben aber auch wie Feemke erwachsen wird und dann eben die Frage aller Fragen im Raum steht: Was geschieht mit dem Hof? Als Kind sah alles noch ganz anders aus. Aber nun? Auch politisch ist viel passiert. Das Land geeint, die Freiheit für jeden nutzbar und auch für Feemke...Aber nicht nur das! Da kommt dann auch noch Rolf ins Spiel und....ach...lassen Sie sich selbst wieder einnehmen vom schönen Nordseehof und seinen Bewohnern. Hier gibt es ordentlich viel Arbeit, Familienleben in allen Facetten pur und ungeschönt und das alles nur, weil Autorin Regine Kölpin es eben kann. Sie hat mich mit ihrem flüssigen und selbstbewussten nordischen Schreibstil begeistert. Hat das Leben authentisch gezeigt und sich nicht darin verheddert, zeigt uns Lesern Gefühle und Emotionen, mal eine andere Zeitepoche in der Geschichte und vor allem, ein Leben auf dem Land, welches nicht immer Bullerbü ist. Da ich selbst in der Gegend von Protagonistin Johannas wohne, kann ich abschließend nur sagen: Perfekt!
Ich werde den Nordseehof sehr vermissen. Es war ein Abschied mit Tränen und der Hoffnung, das alle ihr Glück finden werden, aber das kann uns nur der Wind erzählen...5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Konnte mich nicht fesseln

Nächstes Jahr in Berlin
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Klappentext:
„Eine Mutter stirbt – eine Tochter, die bis dahin auf Distanz zu ihr gegangen ist, wird so mit der Vergangenheit konfrontiert. Hinzu kommt die überraschende Enthüllung eines Bekannten, die ...

Klappentext:
„Eine Mutter stirbt – eine Tochter, die bis dahin auf Distanz zu ihr gegangen ist, wird so mit der Vergangenheit konfrontiert. Hinzu kommt die überraschende Enthüllung eines Bekannten, die alle eigenen Erinnerungen und die Erzählungen der Mutter in ein neues Licht rückt. Das Schicksal der Mutter während des Zweiten Weltkriegs – auf der Flucht aus Ostpreußen und im Deutschland der Nachkriegszeit – wird mit ungeheurer Intensität, Bildkraft und Dichte geschildert.“

Nö...dem kann ich nicht zustimmen. Ich habe weder einen Intensität noch eine hohe Bildkraft beim lesen dieser Geschichte wahrgenommen. Im Gegenteil. Die Geschichte hat zwar einen sehr guten Plot, der aber völlig verfehlt wurde. Seeberger spricht irgendwie in Rätseln und genau das hat es so schwer gemacht sie zu verstehen. Natürlich spürt man den Verlust der Mutter und ihren Schmerz, schreibt doch Seeberger ihre eigene Geschichte nieder. Aber dennoch war es für mich wirklich mühsam sie zu verstehen, es zu erkennen, was sie eigentlich mit ihren Worten dem Leser sagen möchte. Aus einem wirren Gespinst soll sich dann der Leser selbst ein Bild erarbeiten...gelingt aber schwer, wenn man nur so Brocken hingeworfen bekommt, die man dann selbst zusammen setzten soll....Dieses buch wirkt eher wie ein Notizbuch mit ihren flüchtig-notierten Gedanken die raus wollten, was auch gut und richtig ist, aber mehr nicht.
Nein, das war kein Lesevergnügen sondern eher eine Qual.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Lesenswert!

Al-Aqsa oder Tempelberg
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Klappentext:
„Tempelberg für die Juden, drittwichtigstes Heiligtum für die Muslime: Der Komplex aus Felsendom, Al-Aqsa-Moschee und Klagemauer ist der geheimnisvollste und umstrittenste heilige Ort der ...

Klappentext:
„Tempelberg für die Juden, drittwichtigstes Heiligtum für die Muslime: Der Komplex aus Felsendom, Al-Aqsa-Moschee und Klagemauer ist der geheimnisvollste und umstrittenste heilige Ort der Welt. Joseph Croitoru erzählt seine 3000-jährige Geschichte und schildert, wie der Streit um Jerusalems heilige Stätten seit dem 19. Jahrhundert immer weiter eskaliert ist. Inzwischen planen jüdische Eiferer einen "dritten Tempel", der Widerstand der Muslime wird mit Polizeigewalt unterdrückt. Der uralte Ort des Gebets wird zur Zeitbombe.

Sommer 1981: Auf der Suche nach der verschollenen Bundeslade gräbt sich Rabbiner Jehuda Getz durch den heiligen Felsen und stößt auf ein altes Gewölbe. Kaum herausgeklettert, entdecken ihn Muslime im Seitenraum der Moschee. Es kommt zu Handgreiflichkeiten, zum Generalstreik und beinahe zur internationalen Krise. Der Streit um den Tempelberg hat längst sein Inneres erreicht. Ein jüdischer Tunnel zur Klagemauer sorgte in den 1990er Jahren für Aufstände. Parallel dazu bauten die Muslime die unterirdischen "Ställe Salomos" unter jüdischem Protest zur Wintermoschee aus. Archäologen durften 60 Tonnen Aushub auf einer Schutthalde sichten. Grabungen sind ihnen nicht erlaubt. Joseph Croitoru erzählt auf der Grundlage zahlreicher hebräischer und arabischer Quellen die dramatische Geschichte eines Kampfes, der seit der Antike mit religiösen und politischen Heilserwartungen aufgeladen ist, mit Aufständen, Waffengewalt, Pilgerfahrten und Gebeten geführt wird und für den heute weniger denn je eine Lösung in Sicht ist.“

Ich bin völlig frei an dieses Buch herangetreten und wollte mich einfach überraschen lassen. Man kennt den Tempelberg und dessen Bedeutung, aber nun so genau hinblicken zu dürfen, war ein echtes Highlight von Autor Joseph Croitoru. Wie im Klappentext bereits geschrieben, geht er auf Grundlage zahlreicher Quellen an dieses Thema heran und allein dies wird hier dem Leser verständlich und ohne großes Vorwissen rübergebracht. Wir erfahren einerseits den geschichtlichen Teil und auf der anderen Seite den politischen Aspekt. Der Tempelberg ist so viel mehr und wird immer wieder überzogen mit dem Bösen, dafür brauch man keiner Religion angehören um dies zu verstehen. Wichtig sei hier vermerkt, das die Zeit Anfangs des 20. Jahrhunderts intensiv beleuchtet wird, wer hier weiter in die Geschichte reisen will, muss sich anderer Lektüre bedienen. Wie bereits von einigen Rezensenten ebenfalls mokiert wurde, fehlt es an kulturellen Aspekten. Dieses Thema geht in den geschichtlichen Beschreibungen doch etwas unter.
Wie gesagt, dieses Buch beleuchtet nur einen gewissen Teil der historischen Geschichte des Tempelbergs und da sollte vor dem Kauf bedacht werden.
Alles in allem aber sehr lesenswert und wissensgeballt - 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Pasta!

Der Pasta-Codex
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Klappentext:
„Flach, geformt, gerollt oder gefüllt - Pasta kann fast alles. Aber vor allem machen uns die Rezepte seit dem Kindesalter glücklich. Mit Vincenzo Buonassisis Meisterwerk können Pasta-Liebhaber ...

Klappentext:
„Flach, geformt, gerollt oder gefüllt - Pasta kann fast alles. Aber vor allem machen uns die Rezepte seit dem Kindesalter glücklich. Mit Vincenzo Buonassisis Meisterwerk können Pasta-Liebhaber jeden Alters einen Blick unter die Topfdeckel echter italienischer Haushalte und Küchen werfen und aus den 1.001 Rezepte ihre Pasta-Lieblinge küren. Der Pasta-Codex erzählt die Geschichte, Tradition und Leidenschaft hinter dem italienischen Nationalgericht und begeistert mit Rezepten und authentischer Recherche aus allen Regionen Italiens. Ob frisch oder getrocknet, mit Gemüse, Fisch oder Wild zubereitet werden soll, die klassischen «Nonna-Gerichte» sind ganz einfach selbstgekocht!“

Dieses Buch ist ein echtes Schwergewicht. Groß, dick und mit geballtem Wissen und über 1001 vielseitigen Rezepten sowie kleinen Anekdoten werden wir Leser hier in die wahre Welt der Pasta-Küche eingeweiht. Das Buch ist wie ein Lexikon aufgebaut, hier finden wir von A - Z alles was das Nudel-Herz begehrt. Die Rezepte sind übersichtlich angeordnet und leicht verständlich. Es gibt keine Bilder und ist eben, wie der Titel bereits verrät, ein Kodex für alle Pasta-Liebhaber.
Wer wissen will, wie Pasta richtig geht , sollte sich diesen Schatz zulegen. 4 von 5 Sterne!

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