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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2019

Hola¡ New York!

Eine eigene Zukunft
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1936 ist ein entscheidendes Jahr für Luz, Victoria und Mona: ihr Vater holt sie aus Andalusien nach New York. Sie sollen ihm in seinem Restaurant helfen. Doch nach dessen Tod verändert sich die wirtschaftliche ...

1936 ist ein entscheidendes Jahr für Luz, Victoria und Mona: ihr Vater holt sie aus Andalusien nach New York. Sie sollen ihm in seinem Restaurant helfen. Doch nach dessen Tod verändert sich die wirtschaftliche Lage komplett und die Drei müssen kämpfen und haben ihre eigene Idee...

In Mariá Dueñas Roman „Eine eigene Zukunft“ merkt man ihr spanisches Tempereant von der ersten bis zur letzten Seite. Ihr Buch handelt von drei starken Frauen die ihren eigenen Weg gehen müssen da ihnen nichts anderes übrig bleibt wenn sie überleben wollen. Und da ist da noch diese neue große und bedrohliche Stadt. Sie beschreibt diese Sorgen und Nöte der drei Frauen wirklich großartig. Der Schreibstil ist flüssig aber auch anders als sonst und gut mit Emotionen und Gedanken gefüllt. Das Abenteuer das entsteht, wird auch bildhaft sehr gut beschrieben. Als Leser muss ich gestehen, hatte ich keine Lieblingsperson in diesem Buch. Ich fand alle drei Schwestern auf ihre Art sympathisch. Der neue Weg der hier beschrieben wurde, war gut nachvollziehbar und zu einem gewissen Teil auch authentisch. Die alte Zeit New Yorks war eine kleine Zeitreise und auch die aufregende Zeit der drei Damen war eine gewisse Achterbahnfahrt, bei der man gut lesen muss um nichts zu verpassen. Das war auch ein wenig ein Punkt der mich gestört hat. Man merkt das die Autorin ihren eignen Stil pflegt. Als Leser fand ich dies sehr interessant aber hier und da auch anstrengend. Dennoch ist es irgendwie etwas besonderes dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Napoleon Bonaparte

Napoleon
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Klappentext:
„Aus dem Nichts kommend, stieg der Korse Napoleon Bonaparte, der Französisch erst lernen musste, vom Artillerie-Offizier zum Ersten Konsul auf, wurde der Revolutionär zum Kaiser der Franzosen.
Sprachgewaltig ...

Klappentext:
„Aus dem Nichts kommend, stieg der Korse Napoleon Bonaparte, der Französisch erst lernen musste, vom Artillerie-Offizier zum Ersten Konsul auf, wurde der Revolutionär zum Kaiser der Franzosen.
Sprachgewaltig entwirft Günter Müchler die Lebensgeschichte eines Mannes, der in seinem Scheitern auf Sankt Helena selbst am klarsten die eigene Beschränkung erkannte: Der Gestalter und Machtmensch war ebenso Gefangener der Bedingungen, die ihm die Revolution diktiert, wie des europäischen Kampfs der alten mit der neuen Ordnung. »Die Wahrheit ist, dass ich niemals ganz Herr meiner Bewegungen war. Ich habe Pläne gehabt, hatte aber niemals die Freiheit, sie auszuführen. Immer war ich durch die Umstände bestimmt.« - Ein großartiges Portrait, das den Revolutionär auf dem Kaiserthron, das den kometenhaften Aufstieg wie den tiefen Absturz Napoleons in neuem Licht zeigt.“

Im Jahr 2019 wäre Napoleon Bonaparte 250 Jahre alt geworden. Ein Grund mehr das Günther Müchler ihm eine neue Biografie widmet. In seinem Intro erläutert er präzise und sachlich interessant um was es in diesem Buch gehen wird. Kurzum wir werden sehr gut auf IHN vorbereitet. Sein Schreibstil wirkt puristisch und oft auch bildhaft, dennoch aber anders als andere Napoleon-Biografien. Seine Recherchen sind sehr intensiv und das merkt man in jeder Zeile. Das Buch ist in sechs Kapitel gegliedert und schildert Napoleons Leben und Aufstieg sowie seinen Fall. In jedem Kapitel lernen wir ihn mehr kennen, tauchen mehr in seine Seele. Ich hatte oft das Gefühl in diesen Themen zu versinken. Das eine Biografie so interessant sein kann war mir so nicht bekannt. Jeder hat schon mal mit Napoleon Bekanntschaft gemacht und wenn es nur im Geschichtsunterricht in der Schule war. Sein Leben ist und war faszinierend. Besonders beeindruckend fand ich seine Kunst zu improvisieren. Wer so denkt hat Fantasie und das in dieser Zeit! Und an dieser hat es diesem Mann nicht gefehlt. Er war ein blutrünstiger Herrscher und Kämpfer und gleich liebender Ehemann. Seine Liebe zu Josephine ist schon sehr extrem und speziell.

Nachdem dies meine zweite Biografie über diese Person war, muss ich sagen, ist diese hier eine besondere. Dennoch fehlten mir verschieden weltweite Meinungen/Erkenntnisse zu ihm und über ihn. Da wäre sicherlich noch mehr drin gewesen.

Alles in allem erhält das Buch eine Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 09.04.2019

DER Mann der Charité

Ferdinand Sauerbruch und die Charité
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Ferdinand Sauerbruch war einer der Ärzte der 20. Jahrhunderts. Aber es gibt Wissen über ihn, die seinen Glanz und Ruhm matt werden lassen. Sauerbruch wurde selbst Jahrzehnte nach dem Krieg als „Wunder“ ...

Ferdinand Sauerbruch war einer der Ärzte der 20. Jahrhunderts. Aber es gibt Wissen über ihn, die seinen Glanz und Ruhm matt werden lassen. Sauerbruch wurde selbst Jahrzehnte nach dem Krieg als „Wunder“ dargestellt. Aber die Dinge die dieses Licht abdunkeln sind heftig und fragwürdig zugleich. Will er wirklich nichts von den Senfgasversuchen gewusst haben? Von den systematischen Morden der Versuchsprobanten? Hat er denn mit den Nazis gemeinsame Sache gemacht? Schreckliche Vermutungen wurden gegen diesen „Supermann“ der Arztwelt laut, nur ob sie stimmen?
Christian Hardinghaus hat sich dieser Thematik gewidmet und diesen Mann noch näher beleuchtet als es bisher bekannt ist/war. Er hat geheime Tagebücher gelesen und Sauerbruchs näheres Umfeld genau analysiert. In seinem Buch „Ferdinand Sauerbruch und die Chartié“ geht Hardinghaus extrem in die Tiefe - steigt in das Seelenleben Sauerbruchs ein. Er zeigt einen Mann der wirklich ein ganz besonderer Arzt war, ein „Supermann in weißem Kittel“ sozusagen. Er zeigt einen Arzt der dem „Donnerstagsclub“ von Fritz Kolbe und Co. bedingungslos beigetreten ist. Diese Wiederstandsgruppe wusste bereits von Stauffenbergs Plänen und dessen Attentat auf Hitler. Er behandelt kranke Juden und gewährte ihnen Schutz. Wenn man die Texte so liest, die Hardinghaus niedergeschrieben hat, taucht man völlig in eine andere Zeit ab. Als Leser hat man oft das Gefühl man spricht mit Sauerbruch persönlich. Kann seine schnodderige Art und sein „Geduze“ spüren. Sein Schreibstil ist dabei sehr klar und sachlich. Nichts wirkt verquer oder zu viel. Alles passt und Sauerbruch steht in einem völlig anderen Licht dar.
Ob dies nun alles wirklich so wahr, werden wir nie ganz erfahren. Fakt ist, er war ein Meister der Chirurgie und hatte eine ganz besondere Art am Leib. Das er dann, zum Ende seinen Lebens hin, an Demenz erkrankte kann man fast nicht glauben....

Eine sehr interessante und bedeutende Biografie! Sehr lesenswert und deshalb erhält sie von mir auch eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.04.2019

Zigarren lieben und genießen

The Cigar World. EN, GER, ES, English cover
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Zigarren lösen schon seit vielen Jahrhunderten eine gewisse Magie aus. Die Größe, ihre Dicke, der Cut, der blaue Dunst und der Geruch...sind Garanten für einen unbeschreiblichen Genuss. Zigarren zu rauchen, ...

Zigarren lösen schon seit vielen Jahrhunderten eine gewisse Magie aus. Die Größe, ihre Dicke, der Cut, der blaue Dunst und der Geruch...sind Garanten für einen unbeschreiblichen Genuss. Zigarren zu rauchen, galt schon seit jeher einem gewissen ästhetischen Flair. Zigarren sind Genussmittel, die beim rauchen eine besondere Aufmerksamkeit benötigen. Selbst die Mayas wussten um den guten Genuss und brachten diesem Luxusgut seine Popularität ein.
Cosmia M. Aichholzer beschreibt in ihrem Buch „Cigar World“ aus dem teNeues Verlag ihre eigene Welt. Sie ist eine Aficionada in Sachen Zigarren und hält den Weltrekord im Slow Smoking der Frauen (2016). Sie weiß also wie es geht! Sie beschreibt recht ansprechend das luxuriöse Genussmittel und lädt in ihre Welt ein. Wir „besichtigen“ mit ihr wunderschönes Zigarrenlounges die einem zum träumen und genießen einladen. Ich muss zugeben, dass das für mich die schönsten Seiten waren, auch wenn es nur ein Bruchteil ist der hier genannt wird. Sie beschreibt sehr sinnlich verschiedene Marken, wohl gemerkt sind hier nicht alle vertreten, das würde den Rahmen des Buches sprengen. Wer so etwas hier erwartet sollte zu einem Zigarrenlexikon greifen. Aichholzer beschreibt die Herstellung, die Anbaugebiete, die Lagerung und auch die Geschichte sowie vieles mehr. Man merkt sehr schnell, wenn man dieses Buch liest, kommt man nicht herum selbst eine gute Zigarre dabei zu genießen. Zu wissen das man eine handgefertigte Zigarre genießt und den Geschmack in der Mundhöhle akribisch schmeckt und auch zu ahnen wieviel Arbeit in diesem kleinen Wunderwerk steckt, bringt uns Aichholzer sehr gut rüber. Im hinteren Teil des Buches erleben wir weitere Aficionados. Berühmte Menschen werden im Porträt gezeigt und man merkt: man genießt gemeinsam bzw. alle haben das selbe Ziel: Genuss pur! Man ist unter sich und allein wegen diesem Zigarrengenuss wird man immer mit Menschen ins Gespräch kommen.
Zigarren sind Lifestyle! Zigarren sind eine Passion! In diesem Coffeetable-Book ist sehr viel davon zu spüren!
Zur Optik und Haptik: Dieses Buch ist allein von der Gestaltung des Umschlages ein Traum. Er ist weich und fühlt sich einfach geschmeidig an. Die Gestaltung ist auf den großen Seiten sehr gut strukturiert. Dennoch hatte ich Farb/Druckfehler in meinem Exemplar. Das sollte bei so einer Preisklasse nicht passieren. Ebenfalls ein Minuspunkt sind die Rechtschreibfehler. Da sollte das Lektorat besser Korrektur lesen. Wer so ein Buch liest und es genießen will, stört sich an so kleinen Mängeln. Das dieses Buch drei Sprachen biete, ist großartig aber leider ist die Textgröße ein wenig klein. Dieses Buch liest man, auf Grund seines Gewichtes und der Größe, auf einem Buch-Tablett oder auf dem Tisch. Da muss man schon sehr genau lesen und auf die Buchstaben achten.
Alles in allem ist es dennoch ein sehr lesenswertes Buch, bei dem das Herz jedes Aficionados- und das höher schlägt. Ein Genuss für die Augen!

Trotz kleiner Makel, erhält dieses Buch eine Leseempfehlung von mir!

Ich danke dem Verlag für das Leseexemplar!

Veröffentlicht am 18.03.2019

Mein Garten summt! Und Ihrer?

Mein Garten summt!
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Simone Kern hat mit ihrem Buch „Mein Garten summt“ genau den aktuellen Leserzeitgeist getroffen. In kurzen und sehr schön bebilderten Kapiteln erklärt sie zum einen warum es dem Garten guttut Natur zuzulassen, ...

Simone Kern hat mit ihrem Buch „Mein Garten summt“ genau den aktuellen Leserzeitgeist getroffen. In kurzen und sehr schön bebilderten Kapiteln erklärt sie zum einen warum es dem Garten guttut Natur zuzulassen, was Insektenschutz überhaupt bedeutet und wie man Gestaltungsideen in der Praxis richtig anwendet. Ihre Erklärweise ist dabei sehr angenehm zu lesen und wirkt eben dabei sehr überzeugend. Simone Kern weiß von was sie spricht.
Das Buch ist in sehr schöne und übersichtliche 7 Kapitel gegliedert. Es beginnt wirklich von der Pike auf und endet in wunderschönen Insekten- und Pflanzen-Porträts, was ein sehr schöner Abschluss darstellt. Kern macht uns mit ihrem Buch sehr große Lust sich auf die Natur wieder zu besinnen und eben die kleinen Flugkünstler dabei zu beobachten. Es ist schlussendlich so einfach, wieder ein wenig Natur in unseren Garten zu bringen. Es ist egal ob Sie nun Hummel-freundliche Pflanzen pflanzen auf 3000qm oder ob sie auf ihrem Balkon etwas dafür tun möchten. Die Natur zu pflegen, das ist auch auf kleinstem Raum möglich. Ein wenig verwundert haben mich aber dann doch die Themen Kiesgärten, die Kern hier anspricht. Bei jedem Natur-Gärtner sträuben sich da die Nackenhaare, aber man muss dazu sagen, jeder kann ja seinen Garten gestalten wie er mag und ich weiß nun auch das man auch in solchen Kieswüsten hier und da den Insekten einen Gefallen tun kann, auch wenn sich mir dies nicht so ganz erschließen will. Witzig ist dabei nur wie Kern vom Kiesgarten auf den Steingarten zieht....ein sehr gekonnter Schachzug! Denn ein schöner und gut gestalteter Steingarten kann auch für Insekten und Pflanzen ein großes Paradies werden. Dennoch hat das eine mit dem anderen nichts zu tun und man darf dabei nichts schönen. Das Kapitel „Wasser im Garten“ hat mir dabei sehr gut gefallen! Viele Autoren vergessen diese Lebensquelle. Die letzten Kapitel „Insekten und ihre Pflanzen“ waren für mich am eindrucksvollsten.

Alles in allem ist das Buch „Mein Garten summt!“ eine wunderbare Starthilfe für alle die sich erstmal darüber informieren wollen, wie denn das so geht mit der Bienenhilfe und dem Insektenschutz. Aus diesem Grund erhält dieses Buch auch eine klare Leseempfehlung von mir!

Ich danke dem Verlag für das Leseexemplar.