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Veröffentlicht am 04.10.2020

3,5 Sterne für Mimi‘ s Start als Wanderfotografin

Die Fotografin - Am Anfang des Weges
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!3,5 Sterne!



Klappentext:

„Mimi Reventlow war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen ...

!3,5 Sterne!



Klappentext:

„Mimi Reventlow war schon immer anders als die Frauen ihrer Zeit. Es ist das Jahr 1911, und während andere Frauen sich um Familie und Haushalt kümmern, hat Mimi ihren großen Traum wahr gemacht. Sie bereist als Fotografin das ganze Land und liebt es, den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit zu schenken, genau wie ihr Onkel Josef, der ihr großes Vorbild ist. Als dieser erkrankt, zieht sie in das kleine Leinenweberdorf Laichingen, um ihn zu pflegen und vorübergehend sein Fotoatelier zu übernehmen. Ihm zuliebe verzichtet sie nicht nur auf ihre Unabhängigkeit, sondern sieht sich in Laichingen zunächst auch den misstrauischen Blicken der Dorfbewohner ausgesetzt, da sie mehr als einmal mit ihrem Freigeist aneckt. Und als bald ein Mann Mimis Herz höher schlagen lässt, muss sie eine Entscheidung treffen …“



Petra Durst-Benning startet mit ihrer Geschichte um Mimi ihre „Saga“ der Wanderfotografin. Wir erleben eine völlig andere Zeit und dürfen dabei sehr gut abtauchen. Dennoch merken wir Leser schnell, dass das Jahr 1911 noch nicht gemacht ist für starke Frauen mit Durchsetzungsvermögen. Mimi zeigt Zähne und nimmt all ihren Mut zusammen um ihren Traum ein wenig wahr werden zu lassen. Ein wirklich schönes Highlight ist der Lokalkolorit um Laichingen. Wir erleben Dorfbewohner, die natürlich sich fürchterlich über Mimi echauffieren aber auch die, die sich hinter vorgehaltener Hand eingestehen müssen, das es mutig ist, was sie tut.

Durst-Benning hat einen schönen flüssigen Schreibstil und demzufolge ein ruhiges Lesegefüge bei dem der rote Faden immer da ist. Dennoch muss ich gestehen, ist der Verlauf der Geschichte eher ruhig und seicht. Wir kennen solche Geschichten bereits zu genüge aber es ist eine angenehme Unterhaltung und mal ein anderes Spektrum wird angesprochen.

Nett aber mehr auch nicht - 3,5 Sterne hierfür.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Einfach nur zum gähnen

Klammerblues um zwölf
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!1,5 Sterne!



Klappentext:

„Fee, 57, befindet sich im Ausnahmezustand: Ihr Gatte Teddy ist ungeplant gestorben! Nun hängt sie auf dem Sofa rum und übersteht die Tage nur mit Chips, Prosecco, Musik und ...

!1,5 Sterne!



Klappentext:

„Fee, 57, befindet sich im Ausnahmezustand: Ihr Gatte Teddy ist ungeplant gestorben! Nun hängt sie auf dem Sofa rum und übersteht die Tage nur mit Chips, Prosecco, Musik und Seriengucken. Am Ende eines einsamen Silvesterabends steht plötzlich Nachbarin Claudine vor der Tür. Die energische Sechzigjährige bringt Fees Dasein mit ihrer Lebenslust durcheinander. Sie macht sogar den absurden Vorschlag, mit ihr und der 72-jährigen Mary, die für den Seniorentriathlon trainiert und sehr frei über die Liebe denkt, eine WG zu gründen. Fee stürzt sich ins Leben, stolpert über die Leine eines hustenden Mopses, verknallt sich in Winnetou - und schneidet endlich alte Zöpfe ab!“



Autorin Carla Berling soll bekannt sein für ihren Humor und ihre tollen Bücher...nun gut...ich hatte die Gelegenheit dieses Buch von ihr zu lesen.

Leider hat es überhaupt nicht meine Lachmuskeln beansprucht und ich fand es einfach nur langweilig, klischeehaft und dümmlich. Allein die Namen der Protagonisten....ach herje....vor 57 Jahren war „Fee‘s“ Vorname noch nicht populär genug wie heute - egal....soll ja alles Humor sein. Als es dann aber immer wieder um das Gewicht ging und gewisse Klischees angesprochen wurden, konnte ich mir ein Augenrollen und Kopfschütteln nicht verkneifen....der Witzfaktor war hier endgültig weg und ich habe mich ernsthaft gefragt, ob ich noch weiter lesen solle. Berling wiederholt ständig Wörter/Begriffe, verzettelt sich in sinnlosem Geschwafel und versucht auf Krampf ihrer Geschichte einen Sinn einzuhauchen. Die 1,5 Sterne gibt es von mir für ihre Idee, aber leider nicht mehr, denn an ihrer Umsetzung hat es gewaltig gehapert. Nö, das war nicht meins...Schade.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Burgund pur

Burgund
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Burgund ist nicht nur eine wunderbare Wein-Anbau-Region, nein, es ist auch ein echter Juwel, ein Wunder der Geographie und seiner Menschen die dort leben.

Autor Bart Van Loo nimmt uns mit auf eine Zeitreise, ...

Burgund ist nicht nur eine wunderbare Wein-Anbau-Region, nein, es ist auch ein echter Juwel, ein Wunder der Geographie und seiner Menschen die dort leben.

Autor Bart Van Loo nimmt uns mit auf eine Zeitreise, wie ich sie bis jetzt noch nicht erlebt/erlesen habe. Sein Enthusiasmus und seine Leidenschaft für Burgund spiegeln sich in seinen sinnlichen Beschreibungen und gehaltvollen Geschichten wieder. Er geht mit uns in die Zeit der Antike und durchwandert sie mit uns Lesern bis ins hier und jetzt. Er ist dabei so fesselnd und so begeisternd, das in diesem Buch die Seiten nur so fliegen! Was ist Burgund? Wo fängt es an und hört es auf? Was hat diese Gegend so besonders gemacht? Wer war dort eine bekannte Persönlichkeit? All das und noch ganz viel mehr, erläutert er unheimlich stimmig und mitreißend in diesem Buch. Da ich erst vor kurzem ein Buch über Jan van Eyck gelesen habe, kam mir dieses Buch gerade recht, um ein wenig zu verstehen, wir jemand so malen konnte. Burgund war van Eycks Muße....könnte man jedenfalls meinen. Van Loo zeigt auch diese Parts hervorragend auf und der Untertitel „Das verschwundene Reich“ wird unheimlich detailliert dem Leser ans Herz gelegt!

Dieses Buch ist wirklich ein Muss und liest sich, mit einem schönen Glas Burgunder, noch einen ganzen Tacken gefühlvoller, näher...nennen Sie es wie Sie wollen, aber dieses Buch ist ein Genuss für den Leser auf ganzer Linie - 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Mit Uta Ruge ab auf‘s Land und in die Geschichte der Welt

Bauern, Land
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!ein Buchhighlight 2020!



Klappentext:

„Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge am ...

!ein Buchhighlight 2020!



Klappentext:

„Ein Dorf im Moor in den 50er Jahren, ein Bauernhof heute – und wie das Weltgeschehen das Leben der Menschen auf dem Land veränderte. Davon erzählt Uta Ruge am Beispiel ihres Dorfes und ihres Bruders.

Seit ein paar Tagen stehe ich morgens um sechs mit allen auf, um zu sehen, zu hören und zu riechen, wie sich Landwirtschaft heute anfühlt auf dem Hof, auf dem ich aufgewachsen bin. Ich ziehe die Stallklamotten an und gehe nach draußen. Mir fällt auf, dass ich den Blick hier nicht heben muss, um den Himmel zu sehen. Ob

es regnet oder bald regnen wird, wie der Wind geht, ist sofort gewusst, in Auge, Ohr und Nase eingeströmt.

Uta Ruge verwebt in „Bauern, Land. Die Geschichte meines Dorfes“ im Weltzusammenhang die Erinnerung an das Leben auf dem Lande in den 50er Jahren mit der genauen Beobachtung der Veränderungen in der Landwirtschaft heute, mit der Chronik des Dorfes, den welthistorischen Zusammenhängen und der Kulturgeschichte, die das Leben der Bauern geprägt haben und prägen. Sie erzählt von harter Arbeit und Abhängigkeit, von der Besiedelung des Moors, von Entwässerung und den Zumutungen der Obrigkeit und der Bürokratie, von Armut und Auswanderung. Aber auch davon, wie man sich gegenseitig unterstützt und hilft und zusammen feiert, von dem Eifer der kleinen Kinder, die den Eltern zur Hand gehen und lernen, dass gegen Arbeit nichts hilft, außer sie zu tun.“



Auf dieses Buch habe ich wirklich sehnsüchtig gewartet und es hat sich gelohnt!

Das Leben auf dem Land wird immer mit einer Bullerbü-Romantik in Vergleich gebracht, doch ticken die Uhren hier anders (auch ich lebe mitten auf dem platten friesischen Land umgeben von Weiden, Bauernhöfen und Kühen weit und breit) aber sie ticken. Uta Ruge nimmt uns mit in ihre Welt. Es ist eine ganz eigene Welt aber dennoch habe ich extrem viele Vergleiche ziehen können die auch ich so hier erlebe. Uta Ruge hat aber ein ganz großes Kino daraus gemacht! Warum? Sie hat verglichen mit welthistorischen Begebenheiten, Geschehnissen und vor allem hat sie sich mit der Entwicklung der Landwirtschaft bestens auseinander gesetzt und bringt dies hier, zum Teil wortgewaltig, zur Sprache. Ich muss gestehen, ich hätte es zu Beginn des Buches nicht für möglich gehalten, das dieses Buch mich fesselt, aber es hat es getan! Sie erzählt mit viel Gefühl und Inbrunst von längst vergangenen Zeiten, von Dingen die wir mit dem Leben heute kaum noch in Verbindung bringen würden.

Ebenso genial ist hier zweideutiger Buchtitel. Auch dieser wirft Fragen auf...Sind Bauern immer gleich nur auf dem Land zu finden? Ist das Leben auf dem Land immer mit einem Bauernhof verbunden? Finden Sie es heraus!

Uta Ruge hat für meine Begriffe einen wahren Buchknaller zur richtigen Zeit verfasst. Jeder sollte sich mal fragen und überlegen wie es früher war mit der Milch und der Gülle, den Eiern, den Hühnern, den Pferden, der Wurst....der Klimawandel kommt mit gewaltigen Schritten. Wir haben sehr viel falsch gemacht in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Versuchen wir das Ruder wieder rumzureißen und begeben uns mit Uta Ruge auf’s Land! Dieses Buch ist unheimlich nachhallend und ich werde es in kürze nach ein Mal lesen. Es ist zeitlos, so viel steht fest, denn ist eine persönliche Betrachtung.

Ich bin restlos begeistert vin diesem Buch und vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 04.10.2020

So geht künstlerische Freiheit!

Ein Mann der Kunst
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Klappentext:

„Ein berühmter Maler, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen: eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ...

Klappentext:

„Ein berühmter Maler, der zurückgezogen auf einer Burg am Rhein lebt, Kunstfreunde, die ihn verehren und ihm ein Museum bauen wollen: eine Begegnung, die die Höhen und Tiefen des Kulturbetriebs ausleuchtet, so heiter, komisch und wahr, wie es selten zu lesen ist.

KD Pratz ist ein Künstler der alten Schule, der sich jeglicher Vereinnahmung durch den Kunstbetrieb verweigert hat. Seine Bilder werden hoch gehandelt, er ist weltberühmt, hat sich aber aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mit der Welt, verlogen wie sie ist, will er nichts zu tun haben, der eigene Nachruhm aber liegt ihm am Herzen, und so sagt er zu, den Förderverein eines Museums zu empfangen, der den geplanten Neubau ausschließlich seinen Werken widmen will.

Die Mitglieder des Museums-Fördervereins sind nicht alle einer Meinung über die Bedeutung von KD Pratz, fühlen sich aber hoch geehrt, als ihnen ein exklusives Treffen mit dem Maler und ein Besuch auf seiner fast schon legendären Burg am Rhein in Aussicht gestellt wird – und tatsächlich stattfindet. Wie die Kunstfreunde bei dieser Begegnung mit ihrem Idol nach und nach die Contenance verlieren, als der Meister ihnen die Unvollkommenheit der Welt und ihre eigene um die Ohren haut, dabei subtil die eigene Größe inszeniert, den Kunstbetrieb niedermacht und gleichzeitig behauptet – davon erzählt Kristof Magnusson mit großer Meisterschaft und leuchtet die Untiefen unseres Kulturbetriebs aus.“



Das Rheingau bietet nicht nur wundervolle Wein, nein, auch extreme Künstler mit einem riesigen Unterhaltungswert. Diese Geschichte ist alles, aber nicht normal oder einer Form entsprechend.

Autor Kristof Magnusson hat hier wirklich großartiges vollbracht. Hier werden nicht nur Kunstbegeisterte unterhalten, sondern auch alle, die die Kunst der Sprache lieben und gerne die Spiegel „putzen“ die man gerne mal vorgehalten bekommt oder anderen gerne mal vorhält. Magnusson begeistert nicht nur mit seinem kautzigen Protagonisten „KD Pratz“ sondern auch mit seiner Wortmelodie und Schreib- und Erzählkunst. Man findet Satire, Sarkasmus, Ironie aber auch tiefgründige Wortspielereien die einen fesseln, wenn man denn dann mal in der Geschichte Platz genommen hat. Ja, es ist ein wenig mühsam, sich einzufinden, aber man wird belohnt und muss hier und da schon manchmal lauthals los prusten vor lachen oder sich manchmal auch fremd-schämen für das Verhalten der Mitmenschen. Magnusson muss ein unheimlich begnadeter Beobachter und Menschenkenner sein, wenn er solch eine Geschichte niedergeschrieben hat. Schön dabei, die Geschichte um KD Pratz und seine Erfolge und dessen Würdigung läuft nie aus dem Ruder, im Gegenteil! Im letzten Drittel des Buches geht es nochmal richtig „rund“ und der Leser wird begeistert an den Buchseiten hängen!

5 von 5 Sterne für diesen gelungenen Roman!

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