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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2020

Wo ist „dort“?

Dort dort
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Jacquie ist endlich clean...kein einfacher Weg. Nun will sie ihre Familie wiedersehen. Ihre Familie ist eine ganz besondere, aber das weiß sie. Sie sind anders. Dene liebt es zu fotografieren und Orvil ...

Jacquie ist endlich clean...kein einfacher Weg. Nun will sie ihre Familie wiedersehen. Ihre Familie ist eine ganz besondere, aber das weiß sie. Sie sind anders. Dene liebt es zu fotografieren und Orvil traut sich endlich an den Tanz seiner Vorfahren heran. Das „Powwow“ in Oakland wird sie wieder alle vereinen, denn es ist ihre Tradition. Aber leider wird auch der dunkle Toni dort zugegen sein....Toni mit den dunklen Absichten...keine gute Voraussetzung für so ein Fest.



Ja, es gibt sie wirklich, die Native Americans. Viele sprechen nicht von ihnen, andere haben sie aus den eigenen Vorstellungen gestrichen, andere respektieren sie, andere dulden sie - kein einfaches Leben also. Autor Tommy Orange hat sich in diesem Roman diesem Volk verschrieben und hat mit seinen Protagonisten einen bedeuteten Roman verfasst. Seine Figuren sind laut und schrill, leise und schüchtern, bunt und schwarz-weiß und genauso ist die gesamte Geschichte - kurz: einfach nur aufwühlend und das Wichtigste dazu, sie sind real. Sein Schreibstil ist recht eigen und man muss schon etwas Lust mitbringen und sich auf ihn einlassen. Hat man das ein Mal getan, eröffnet sich eine sehr bewegende und riskante Story die einen fesselt bis zum Schluss. Wie bereits erwähnt, sind seine Protagonisten etwas besonderes: sie sind die „Ureinwohner“ die den Fleck, hier Oakland, in dem die Geschichte spielt, zu dem Land gemacht haben...hier geht es um Ahnen, Tradition, Wut, Gerechtigkeit, ein verhasstes Menschenbild und die Sichtweise aus allen Seiten. „Dort dort“....es gibt kein dort?! Oder doch? Wo ist es? Für wem, für was? Wem gehört es?

Ein sehr spannender und an manchen Stellen harter Roman mit einer besonderen Seite. Ich mochte Oranges Schreibstil sehr und bereue keine Leseminute! 4 von 5 Sterne dafür!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2020

Die Friedenspfeife wird qualmen!

Friede den Maulwürfen!
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Gerade jetzt, im zeitigen Frühjahr, ist er wieder aktiv wie nur sonst was: der Maulwurf. Er buddelt was das Zeug hält, setzt große Haufen zum Kraus jedes Gärtners in die Landschaft, gräbt unter Pflanzen, ...

Gerade jetzt, im zeitigen Frühjahr, ist er wieder aktiv wie nur sonst was: der Maulwurf. Er buddelt was das Zeug hält, setzt große Haufen zum Kraus jedes Gärtners in die Landschaft, gräbt unter Pflanzen, hebelt sie zum Teil sogar hoch und lässt uns Gärtner immer wieder fluchen. Aber das ist eigentlich gar nicht notwendig. Sigrid Tanz erläutert in diesem Buch nicht nur den Gewinn eines Maulwurfes im Garten, sie beschreibt auch, was vermeintliche Plagegeister eigentlich zu bedeuten haben, warum sie uns „besuchen“ und wie wir uns richtig verhalten. Sie geht bei ihrer Beschreibung der einzelnen Tiere immer sehr humorvoll vor und beschreibt aus Sicht des Tieres. Da wird das gefräßige kleine, putzige Kaninchen plötzlich noch süßer und wir wissen nun warum es gerne uns „besucht“ oder eben Kollege Maulwurf, Wühlmäuse, Mücken....aber auch gewisse „Un“-Kräuter werden sehr liebevoll erwähnt und bekommen hier ihre Stimme. Tinz weiß genau, wie sie uns den Frust nehmen kann und wir schlussendlich über jeden Maulwurfshaufen dankbar sein können und es einfach weglachen und wegrechen sollten. Alles kann so einfach sein, wenn man denn will. Ein wunderschöner Tenor Sigrid Tinz‘ ist, das jedes Tier in seinem Wesen, im Tun und Handeln, eine gewisse Berechtigung, Absicht hat. Nichts ist im Tierreich umsonst - nicht mal die Fliegen, auch wenn man die sich gern mal wegzaubern würde. Alles ist sinnvoll und von der Natur so gewollt. Dieses Buch ist einen sehr schöne Hommage an Tiere, die wir im ersten Moment nicht gern im Garten sehen. Das Buch öffnet den Weitblick und das Verständnis. Es sollte für jeden Gärtner Pflichtlektüre sein und ist auch zum vorlesen für Kinder sehr gut geeignet! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Mulchen freut den Garten

Das Mulchbuch
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Es ist doch immer wieder erstaunlich, was man als vermeintlich erfahrener Gärtner alles so Neues erfährt.

Man kann beim mulchen richtig viel falsch machen! Aber Abhilfe verschafft dieses tolle Buch mit ...

Es ist doch immer wieder erstaunlich, was man als vermeintlich erfahrener Gärtner alles so Neues erfährt.

Man kann beim mulchen richtig viel falsch machen! Aber Abhilfe verschafft dieses tolle Buch mit und von Autor Dettmer Grünefeld. Er gibt uns hier nicht nur das kleine Ein-Mal-Eins des Mulchens vor, er geht auch noch eine Etage weiter. Zu Beginn wird tiefgründig erörtert was Mulchen denn überhaupt ist, welchen Nutzen es hat und eben was man alles richtig und falsch machen kann. Weiter geht es dann um das Thema „Was passiert beim mulchen und warum ist es so sinnvoll für unsere Pflanzen?“. Grünefeld geht dabei nicht nur auf die bekannten Möglichkeiten ein, sondern liefert auch noch eine Menge neuer Mulch-Materialien.

Dieses Buch ist wieder wunderbar anschaulich und für jeden Gärtner ein Muss! Hierfür gibt es 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Das war der Auftakt...leider noch verhalten

Bäume verstehen
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Dieses Buch ist eines der ersten Bücher was Peter Wohlleben speziell den Bäumen gewidmet hat. Da die meisten Leser unter uns, seine anderen und bekannteren Werke eher gelesen haben als dieses, steht in ...

Dieses Buch ist eines der ersten Bücher was Peter Wohlleben speziell den Bäumen gewidmet hat. Da die meisten Leser unter uns, seine anderen und bekannteren Werke eher gelesen haben als dieses, steht in dieser Position fest: das war ein Warm-up das nicht so ganz funktioniert hat, dafür aber bei „Das geheime Leben der Bäume“ komplett durchgestartet ist.

Er nimmt uns hier mit in den Wald, erläutert uns was, wie und wo und versucht auf vermeintlich witzige Art, sein Wissen weiter zu geben. In meinen Augen ist das hier nur mittelmäßig gelungen. Aber er geht auch in die Thematik, Totholz, Hausbaum, Schnitt etc. ein, was sehr löblich ist. Man merkt aber schnell bei der Stärke des Büchleins, dass das eigentlich mehr und ausufernder hätte gestaltet werden müssen. Er schneidet so viele Themen an, beendet aber selten eins bis zum Schluss. Sie merken schon, der eigentliche Bestseller-Titel zum Thema Bäume ist einfach besser strukturiert.

Es macht definitiv Sinn, dieses Buch vor allen anderen Büchern von ihm zu lesen um auch selbst zu sehen, was er für Fortschritte gemacht hat, als Autor und als Förster.

3 von 5 Sterne gibt es hierfür.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Ohne Moos, nix los!

Der Moosgarten
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Autor Michael Altmoos hat eine Leidenschaft: Moos. Witzig ist, das seine Leidenschaft bereits in seinem Nachnamen steckt und er dem alle Ehre macht. Er erläutert in diesem tollen und aufschlussreichen ...

Autor Michael Altmoos hat eine Leidenschaft: Moos. Witzig ist, das seine Leidenschaft bereits in seinem Nachnamen steckt und er dem alle Ehre macht. Er erläutert in diesem tollen und aufschlussreichen Buch, was diese Urzeitpflanze denn alles so kann und ist. Er spricht mir in diesem Buch aus der Seele. Es ist immer wieder herrlich anzuschauen, wenn im Frühjahr die Menschen ihren Vertikutierer anschmeißen, ihren Garten entmoosen und eine Wüste hinterlassen, die lange Zeit brauch um sich zu erholen. Der beflissene Gärtner kippt natürlich gleich wieder Rasensamen drauf und wässert ihn regelmäßig - jedes Jahr aufs neue. Dabei sollte doch jeder Gärtner sich mal Gedanken machen, warum das Moss so die Oberhand übernehmen will und was das dies eigentlich für ein riesiger Vorteil für Pflanzen und Gärtner darstellt. Pflanzen lieben Moos als Wasserspeicher, man kann wunderbar barfuß darauf laufen, muss weniger Rasen mähen und tut der Natur damit einen Gefallen. Man müsste eben nicht nur vertikutieren, sondern gleich das Erdreich austauschen. Nur wer macht das denn gern? Eben... Michael Altmoos geht bei diesen ganzen Themen sehr behutsam vor und macht uns Leser erstmal bewusst wie schön und nützlich Moos sein kann. Und ganz wichtig: Moos ist in keinem Garten ein Zeichen für ungepflegten Rasen! Alles Irrtum! Er gibt dabei sehr viele hilfreiche Denkanstöße und versucht den Leser zum umdenken zu animieren. Bei mir hat es wunderbar gewirkt. Der letzte Winter hat meinen Garten sowieso in einen Moosgarten verwandelt und ich werde es so belassen. Michael Altmoos hat mich jetzt dabei bekräftigt.

Ein wunderbares Buch zum Thema Moosgarten, das nicht umsonst schon prämiert wurde.

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