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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2020

Ein Lese-Reinfall erster Güte

Sweet Sorrow
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Die erste Liebe seines Lebens vergisst man nie! Auch Charlie Lewis nicht. Er ist an sich ein ganz normaler Mensch wie wir alle. Als er in seiner Schulzeit Fran begegnet, ändert sich alles. Sie wird seine ...

Die erste Liebe seines Lebens vergisst man nie! Auch Charlie Lewis nicht. Er ist an sich ein ganz normaler Mensch wie wir alle. Als er in seiner Schulzeit Fran begegnet, ändert sich alles. Sie wird seine erste große Liebe. Dabei gibt es nur einen Haken: Fran möchte, das Charlie bei der Laientheatergruppe mitmacht und die spielen ausgerechnet das Stück „Romeo und Julia“.
Zwanzig Jahre später hat er die Möglichkeit Fran wiederzutreffen. Ob er sich traut?

David Nicholls hat „Sweet sorrow“ geschrieben. Mit seiner Figur „Charlie Lewis“ muss man gleich zu Beginn der Geschichte warm werden, sonst wird das einfach nichts mehr. Nur Charlie macht es einem nicht leicht mit seiner Art. Viele Anekdoten wirken zu überladen, zu peinlich, zu „unvergesslich“ in dem Sinne, das sie einfach zu bekloppt und unglaubwürdig erscheinen. Ich habe Charlie dieses ganze Gerede einfach nicht abgenommen. Er und auch andere Charaktere der Geschichte wirken schwach und haben einfach keinen Tiefgang. Die Geschichte verspricht so viel aber hier wurde ich herb enttäuscht. Die ständigen Theaterszenen lassen alles künstlich in die Länge ziehen und wollen einen romantischen Eindruck vermitteln, der nur leider so überhaupt nicht aufkommt. Trotz des recht guten Schreibstils des Autor, hierfür gibt es auch nur den einen Stern von mir, fehlt dieser Geschichte einfach alles was so eine Geschichte eigentlich brauch. Es wird als „Feier des Lebensgefühls dieser Jahre“ bezeichnet, nur habe ich davon rein gar nichts gespürt. Charlies depressive Art und seine „Genervtheit“ sich selbst gegenüber, nerven den Leser einfach nur und lassen Null Liebesgefühl aufkommen. Ebenso wirklich störend waren die ständigen Parallelen des Autors zu „Romeo und Julia“. Man kann solche Parallelen ziehen, aber es kommt auf das Wie an und Nicholls hat es hier überhaupt nicht getroffen, ganz im Gegenteil.

Dieses Buch hat keineswegs meine Leseerwartungen erfüllt. Es war reine Zeitverschwendung es zu lesen....und deshalb erhält es auch keine Leseempfehlung von mir. Das war mir zu viel „sweet sorrow“ des Guten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2019

Wo ist denn der Wal?

Der Wal und das Ende der Welt
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Klappentext:
„Ein kleiner Ort in Cornwall, eine große Geschichte über die Menschlichkeit
Eines Morgens retten die Bewohner des idyllischen Fischerdorfs St. Piran einen jungen Mann aus dem Wasser. Alle ...

Klappentext:
„Ein kleiner Ort in Cornwall, eine große Geschichte über die Menschlichkeit
Eines Morgens retten die Bewohner des idyllischen Fischerdorfs St. Piran einen jungen Mann aus dem Wasser. Alle kümmern sich rührend um ihn: der pensionierte Arzt Dr. Books, der Strandgutsammler Kenny Kennet, die Romanautorin Demelza Trevarrick und Polly, die hübsche Frau des Pastors. Doch keiner von ihnen ahnt, wie existenziell ihre Gemeinschaft vermutlich bedroht ist. Denn Joe ist aus London geflohen, wo er einen Kollaps in Gang gesetzt hat. Aber steht wirklich das Ende der ganzen Zivilisation bevor? Und was ist mit dem Wal, der in der Bucht von St. Piran viel zu nah am Strand schwimmt?“

Die Geschichte „Der Wal“ wurde von John Ironmonger verfasst. Im Hörbuch ist Johann von Bülow der Sprecher der Geschichte. Meine verteilten Sterne richten sich komplett auf die sprachliche Umsetzung des Buches durch Johann von Bülow. Er gibt der Geschichte ein Bild auch wenn der Inhalt mich irgendwann so verwirrt hat, dass ich nicht mehr wusste ob es nun ein Selbstfindungstrip, Lovestory der besonderen Art oder eine Lebensgeschichte inkl. Weltrettung mit vorheriger Weltuntergangsstimmung sein soll. Denn als der aus dem Wasser gefischte Mann, Joe, sich entschließt das kleine Dörfchen vor dem Weltuntergang zu bewahren, runzelte sich meine Stirn in Dauerfalten. Hat der gute Mann zu viel Meerwasser geschluckt? Joe weiß was in den anderen Städten der Welt bereits passiert: Grippeepidemien, künstliche Intelligenz übernimmt das Ruder der Welt und generell wirkt diese Geschichte wie ein billiger Abklatscht des Films „Deep impact“. Und nun soll Joe das Dörfchen aufwecken und die Menschen zum nachdenken und handeln anregen oder noch besser, die Welt retten. Was kommt denn hier bitte sehr danach? „The Day after“? Bitte, bitte nicht! Diese Story zeigt so viele Klischees und sinnlose Parts das einem das zuhören wirklich sehr sehr schwer viel....das ist mal wieder ein Hörbuch was man nicht hören brauch. Pure Zeitverschwendung!

Veröffentlicht am 12.04.2019

Der Wind nimmt uns mit...Bloß nicht!

Der Wind nimmt uns mit
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Maya hält es nie lange an einem Ort aus. Sie ist Reisebloggerin und mit ihren 32 Jahren hat sie Hummeln im Hintern. Es gibt aber einem Ort den sie niemals besuchen möchte: La Gomera. Dort wohnt ihr Adoptivmutter...leider ...

Maya hält es nie lange an einem Ort aus. Sie ist Reisebloggerin und mit ihren 32 Jahren hat sie Hummeln im Hintern. Es gibt aber einem Ort den sie niemals besuchen möchte: La Gomera. Dort wohnt ihr Adoptivmutter...leider hat Maya nur durch Zufall erfahren das sie nicht die leibliche Tochter von Karoline ist. Der Schmerz sitzt zu tief.
Maya wird bei ein flüchtigen Affäre plötzlich schwanger und muss jetzt doch auf die Kanareninsel...dem Kindsvater wegen. Es wird die wichtigste Reise ihres Lebens.

Katharina Herzog hat wieder einen neuen Roman verfasst. Mit „Der Wind nimmt uns mit“ entführt sie uns auf die Kanaren. Ich muss gleicht gestehen das der Schreibstil mir einfach zu locker und zu leicht daher kommt. Die Geschichte um Maya wirkt so vorhersehbar und leider auch zu plump. Maya ist eine sehr unreife 32jährige Frau die man einfach nicht für voll nehmen kann. Sie wirkt äußerst lasch und naiv. Mich hat sie irgendwann nur noch genervt. So sehr, dass ich viele Seiten nur noch quer gelesen habe. Die Liebeleien mit den Männern wirken nicht ehrlich, die Esoterik, die hier immer wieder vorkommt, wie ein Lückenfüller der einem echte rosa Wolken um den Kopf schwirren lässt und der arme Lasse tut einem nur Leid.
Sorry, aber das war leider ein absoluter Flop und dieses Buch erhält definitiv keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Bloß nicht ins Paradies!

Paradies
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Endlich! Petra freut sich wie verrückt auf ihre Auszeit! Endlich mal keine Verpflichtungen wie Haushalt und Kinder und Ehemann. Bei einer „Seminarwoche“ auf einer kleinen spanischen Insel will sie bei ...

Endlich! Petra freut sich wie verrückt auf ihre Auszeit! Endlich mal keine Verpflichtungen wie Haushalt und Kinder und Ehemann. Bei einer „Seminarwoche“ auf einer kleinen spanischen Insel will sie bei Yoga und Meditation zu sich selbst finden. Und wie das so ist, trifft man bei so einer Reise gleichgesinnte Weggefährten. Die Damen sind alle mehr als unterschiedlich. Und als dann auch noch ein Unwetter aufzieht und das gesamte Inselleben komplett verwüstet und dann auch noch eine Frauenleiche aus dem Meer geborgen wird, steht fest, das alle Teilnehmer dieser Reise ihr Leben mehr als auf den Kopf gestellt haben...

Amelie Fried will uns mit ihrem Roman „Paradies“ in eben solches gedanklich entführen. Ich muss hier sofort gestehen, mich hat bei diesem Buch das Cover total gelockt. Später kam dann auch noch die kurze Inhaltsangabe auf der Buchrückseite dazu. Alles klang ganz angenehm....wenn ich aber gewusst hätte, was mich in diesem Buch erwartet, hätte ich es gelassen. Es war reine Zeitverschwendung dieses Buch zu lesen. Die einzelnen Gruppen- und Meditationsübungen strotzen nur so vor ständiger Nacktheit und gehen schon in eine leichte pornografische Richtung mit erniedrigenden Szenen. Kopfkino sollte hier tunlichst vermieden werden. Zudem kommen die Charaktere sehr unausgegoren daher und wirken oft genervt und eben nicht ganz durchdacht. Ich war oft drauf und dran das Buch einfach wegzulegen. Hier ist absolut kein Niveau da und der Klappentext irritiert komplett. Fried‘s Schreibstil war ganz ok, aber das reißt die gesamte Story auch nicht weiter heraus. Flüssig und klar, aber eben komplett ohne Tiefgang. Das beste war die Leiche....da war ich noch ein wenig skeptisch wie das eingebaut werden konnte und ich sollte mit meiner Skepsis recht behalten. Diese Story dann erst auf den letzten Seiten zum Einsatz zu bringen, zeigt mir, das hier keine gute Struktur herrscht und man fragt sich als Leser wieso dann diese Leiche überhaupt noch eine Rolle zu scheinen spielt. War dies nur noch ein Lückenfüller? Ich will hier auch gar nicht viel weiter dazu schreiben, denn für mich war es eine echte Pleite dieses Buch zu lesen. Jeder sollte sich selbst sein eigenes Bild vom „Paradies“ machen. So bunt wie das Cover ist die Geschichte leider überhaupt nicht - ganz im Gegenteil...es war einfach nur trist und trübe.

Veröffentlicht am 09.12.2018

Turtle und ihr Schutzschild

Mein Ein und Alles
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Julia Alveston, von allen nur „Turtle“ genannt (außer von ihrem Daddy der sie „liebevoll“ „Krümel“ nennt), 14 Jahre alt, lebt mir ihrem alleinerziehenden Vater Martin gänzlich abgeschieden in den Wäldern ...

Julia Alveston, von allen nur „Turtle“ genannt (außer von ihrem Daddy der sie „liebevoll“ „Krümel“ nennt), 14 Jahre alt, lebt mir ihrem alleinerziehenden Vater Martin gänzlich abgeschieden in den Wäldern im Norden Kaliforniens. Turtle kennt die Wälder in ihrer Umgebung herum wie keine andere. Sie hat ihren eigenen Kompass in ihrer Seele und sie kennt hier nunmal jeden Grashalm und jeden Käfer ganz genau. Nur eines ist an Turtle anders - sie trägt immer eine Waffe bei sich. In der Schule fällt sie nur wegen ihrer schlechten Leistungen auf, sonst ist sie die Außenseiterin und schottet sich ab. Aber es gibt Menschen um sie herum die ahnen das etwas in ihrer Familie nicht stimmt. Turtles Leben verändert sich, als sie durch Zufall ihren Mitschüler Jacob näher kennen lernt. Eine wahre Freundschaft entsteht und sie merkt das sie sich aus den Klauen und Zwängen ihres Vaters befreien muss!

Gabriel Tallent hat mit „Mein Ein und Alles“ sein Debüt geschrieben. Seine Geschichte strotz und quillt förmlich über vor Erschrecken, Derbheit und Gewalt. Das was er hier geschrieben hat lässt einen als Leser oft den Atem anhalten, regt zum nachdenken an und wirkt mehr als berührend - aber komplett im negativen Sinne. Schuld an dem Ganzen ist nicht die Story selbst sondern sein Sprachstil. Schonungslos, vulgär, fluchend und abstoßend wählt er seine Wortwahl und bringt dadurch auch seine Protagonisten in ein sehr besonderes Licht. Natürlich ist das so von ihm gewollt aber es ist hier einfach zu viel von allem. Gepaart mit zu vielen botanischen Details, die bisher so extrem ausufernd, geschwollen und schwadronierend sind, vergeht einem als Leser oft die Lust an der Handlung. Auch das mag alles gewollt sein, hat mich aber durch dieses Buch wirklich gequält zurück gelassen. Mir wurde durch solche Parts gänzlich die Lust am weiter lesen genommen. Irgendwann habe ich nur noch quer gelesen. Am meisten gestört hat mich der ständigen Umgang mit Flüchen und das ständige Thema Waffen und die immer währende nervige Schreibweise „er sagt..., sie sagt...“. Dieses Buch lässt die USA in so einem schlechten, bösen und „Waffen-liebend“ Land erleuchten, das es nervt. Alles wirkt zu pauschalisierend, zu einfach, zu dumm. Und das ist die USA weiß Gott nicht. Auch wenn momentan politisch ein mehr als fragwürdiger und suspekter Wind durch das Land weht. Auch wenn die amerikanische Waffenloby ihr eigenes Süppchen kocht, aber das machen andere Länder auch.
Turtle wuchs mir als Leser nicht ans Herz, obwohl ich hier und da mit ihr Mitleid hatte. Ihr Vater nimmt das Wort „liebevoll“ leider zu genau und zeigt Turtle seine Liebe oft mit Begegnung im eigenen Bett die detailliert beschrieben werden. Sie ist sein Ein und Alles. Zwanghaft, Krankhaft... . Und sie wehrt sich nicht dagegen. Sie meint, sie braucht Härte im Leben. Auch wenn ihr eigener Vater ihr (körperlich und seelisch) weh tut. Das finde ich sehr verrückt! Und solche Situationen konnte ich nicht nachvollziehen. Sie haben mich abgestoßen. Ihre Auffassung ihrer Umgebung (abgesehen von der Natur) war mir einfach zu negativ und zu kühl.
Die Auswahl des Namen „Turtle“ passt wiederum extrem gut zu ihr. Sie hat ihren ganz eigenen und persönlichen Panzer um sich herum wie eben eine Schildkröte - ihre Waffen, ihr Schutzschild. Sie sind ihre Abwehr und auch das macht die Erziehung von „Daddy“ Martin deutlich. Ohne Waffen geht nichts. Und auch das sie ihren Vater liebevoll „Daddy“ nennt ist ein gewisser Schutz. Ein negativer Schutz. Erst Jacob macht sie auf alles aufmerksam und durchbricht ihren Panzer. Er „knackt“ sie in ihrer harten Schale.
Gabriel Tallent soll in den USA die Leserschaft „überwältigt“ und „gespalten“ haben. Kann ich gut verstehen. Wer liest schon gern über sich selbst das er seine Waffen mehr liebt als die eigene Familie bzw. werden hier viele mit der armen Turtle, aus Verständnis, mitgelitten haben - das arme Mädchen, denn hinter vorgehaltener Hand wird es solche Geschichten in der Realität mehr als genug geben. Aber, und das ist ein wichtiger Punkt, Turtle wird immer wieder Hilfe angeboten und sie lehnt sie, bis zu einem gewissen Punkt, immer wieder ab... bis Jacob kommt, der Retter in der Not. Warum also für ihre Situation Verständnis haben? Was will uns der Autor damit sagen? Tallent hat ein gewisses Talent zum schreiben, keine Frage. Aber umgehauen hat es mich nicht. Es war absolut nicht mein Buch, obwohl die Leseprobe mich total überzeugt hat und ich mich sehr auf dieses Buch gefreut habe. Aber es war leider eine ganz herbe Enttäuschung. Dieses Buch passt zur aktuellen politischen Lage der USA perfekt - keine Frage. Aber wenn man immer nur negatives über das Land der unbegrenzten Möglichkeiten hört, verliert man irgendwann das Interesse und ändert vielleicht die Sichtweise. Irgendwann ist man müde bezüglich solcher Storys... Schade, aber hierfür gibt es keine Leseempfehlung von mir.