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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2023

Der Buchtitel passt hier mehr als perfekt!

Zeiten der Langeweile
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Klappentext:
„Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, ...

Klappentext:
„Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter.
Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.“

Gleich zu Beginn: der Buchtitel wird der Geschichte in vielen Parts oft mehr als gerecht.
Autorin Jennifer Becker hat mit „Zeiten der Langeweile“ ihr Debüt auf den Literaturmarkt gebracht. Ihre Geschichte rund um Hauptprotagonistin Mila befasst sich mit „Digital Detoxing“ und ihren Folgen. Aber nicht. nur das. Becker zeigt durch Mila auf, wie uns die aktuellen (sozialen) Medien beeinflussen, unser Leben verändern. Den Spruch „Das Internet vergisst nie“ ist uns wohl allen bekannt und genau das belastet Mila gewaltig. Einfach unsichtbar sein und nirgends mehr auffindbar - das ist irgendwie ihr Ziel. Das aus diesem Ziel irgendwo ein Zwang werden kann, ist fast zu vermuten und Mila schlägt einen bestimmten Weg ein. Ob dies der richtige für sie ist, werden Sie im Buch erlesen. Ich kann jedenfalls klar sagen, ja, die Geschichte macht mit ihrem Titel alle Ehre und das tut auch mal gut in einer aktuellen Welt voller digitaler Überflutung und genereller Reizüberflutung. Das Rückbesinnen ist hier eine Möglichkeit aber schlussendlich werden es die älteren Generationen unter uns für sich sowieso so beim lesen mit einfließen lassen. Sie kennen, genau wie ich, auch noch eine Zeit ohne Internet oder eben die sozialen Medien. Die junge Generation, die mit Internet und Co. bereits so aufgewachsen ist, wird mit Sicherheit Schwierigkeiten mit dem Buch bekommen, weil genau dieses Detoxing für viele einfach nur eine Challenge ist aber sie sie so nie kannten. Der Schreibstil ist, wie bereits mehrfach gesagt, ab und an etwas tröge und langweilig und auch Milan Züge sind oft etwas gähnend aber ich muss klar sagen: so ein Thema mit eben jenem Tenor so gekonnt und treffsicher rüber zu bringen, ist absolut lobenswert! Becker hat ihre Challenge mehr als gekonnt gemeistert und die Geschichte rund um Mila mit feinen und teils sehr tiefenpsychologischen Aspekten aufgezeigt. Der Blick auf das eigene Innere wird hier Thema. Was wollen wir um glücklich zu sein, was brauchen wir wirklich dazu und müssen wir überall und alles wissen und präsent sein? Gewisse Antworten werden Sie in Milas Geschichte erlesen! 4 sehr gute Sterne!

Veröffentlicht am 25.08.2023

Eine intensive und ganz besondere Geschichte!

Kontur eines Lebens
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Klappentext:

„Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Als sie an einem späten Winternachmittag einen zugefrorenen Fluss betritt, weiß sie nicht, ...

Klappentext:

„Die junge Floristin Frieda wächst in den Sechzigerjahren in einem streng katholischen Umfeld auf. Als sie an einem späten Winternachmittag einen zugefrorenen Fluss betritt, weiß sie nicht, dass sich gleich alles für sie verändern wird. Auf dem Eis trifft sie den verheirateten Otto. Sie erleben eine Liebe, die stürmisch beginnt und schicksalhaft endet: Frieda wird schwanger – ein Skandal in der Welt, in der sie sich bewegt. Und so darf sie ihrem heimlichen Kind nie Mutter sein. Jahrzehntelang behält sie die Erinnerungen an diese Episode ihres Lebens für sich. Doch die Trauer um das verlorene Kind bleibt, trotz der späteren Heirat, trotz des Sohns, den sie noch bekommt. Im Alter von einundachtzig Jahren ist Frieda plötzlich wieder allein. Der stille Kummer kehrt mit Wucht zurück. Erst da wagt sie, sich ihrer Geschichte zu stellen – und sie zu teilen.“



Der junge Autor Jaap Robben hat die Geschichte „Die Kontur eines Lebens“ verfasst. Allein der Buchtitel zeigt genau dad auf, um was es hier in seiner Geschichte geht. Seine Hauptprotagonistin Frieda zeichnet er voller Gefühl und Emotionen ohne dabei zu kitschig bzw. zu geschwollen zu erscheinen. Wir dürfen die Hauptprotagonistin im hohen Alter kennenlernen und sehen dabei zu, wie sie ins Pflegeheim einziehen muss. Das Alter hat zu große Spuren hinterlassen, die sie nun selbst nicht mehr ohne Hilfe von außen eindämmen kann. Sie trägt seit Jahrzehnten ein Geheimnis im Herzen, welches wir bereits im Klappentext erlesen durften und dabei ahnen können, wo der Autor uns hin entführen wird. Friedas Einsamkeit im Pflegeheim lässt sie in in diese alten Wunden wieder abtauchen und sich auch der Frage nach der Ehrlichkeit, dem Schneid stellen, wann sie endlich die Wahrheit sagen solle bzw. ob sie sie überhaupt erzählen solle…Keine leichte und einfach Entscheidung. Robben geht dabei einerseits unspektakulär aber wiederum auch einfach nur bestmöglich vor Friedas Geschichte zu erzählen: Frieda nimmt uns Leser gekonnt an die Hand, wir dürfen der Geschichte folgen ohne dabei wertend zu sein (es war schließlich keiner von uns damals dabei um diese ganze Geschichte je beurteilen zu können!) und somit bleibt immer genügend Raum für eigene Gedanken.

Friedas Erziehung bzw. ihr Aufwachsen in eben jenem katholischen Umfeld hat selbstredend Spuren hinterlassen aber wie bei allem und überall im Leben macht sie sich selbst dazu Gedanken, ein Bild von allem, und ihre Seele reift heran wie sich damit vereinbaren und wohlfühlen kann. Was dann aber sie Konsequenz mit ihrer Affäre rund um Otto zeigt, holt sie ihr Umfeld dennoch wie ein schwerer, feuchter und von Motten zerfressener Mantel wieder ein, der nur vor Kälte nötigst schützt aber er schützt. Seelisch ist es für Frieda alles andere als ein Schutz. Es wird ihr größter Kampf. Friedas Kind wird kein leichtes Schicksal ereilen…Als Leser hat man schwer zu kämpfen mit all den Entwicklungen rund um Frieda, Otto und ihren Sohn aber es gibt auch sehr witzige und humorvolle Momente die das Gesamtbild wahrlich rund zeichnen. All die „Erziehungsmethoden“ scheinen aus einen anderen Zeit aber es ist nunmal nicht zu verleugnen, solche Geschichten gab es definitiv! Jaap Robben hat hier sprachlich aber auch emotional ein sehr stimmiges Werk verfasst, welches eine spannende, mitfiebernde aber auch dennoch humorvolle Geschichte aufzeigt der man gerne folgt. 5 ausgezeichnete Sterne gibt es hier von mir!

Veröffentlicht am 25.08.2023

Was für ein gewaltiges Buch!

Sekunden der Gnade
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!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Boston, 1974. Die Stadt kocht. Künftig sollen schwarze Kinder mit Bussen in weiße Schulen gebracht werden und vice versa. Angst geht um und Hass. Eines Nachts ...

!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Boston, 1974. Die Stadt kocht. Künftig sollen schwarze Kinder mit Bussen in weiße Schulen gebracht werden und vice versa. Angst geht um und Hass. Eines Nachts kehrt Mary Pat Fennessys 17-jährige Tochter Jules nicht nach Hause zurück. Mary Pat beginnt Fragen zu stellen, stößt auf Schweigen und Widersprüche, bis sie versteht: Man hat ihr das Letzte genommen, was ihr in dieser Welt Halt gab. Außer sich vor Schmerz macht sie sich auf, um Rache zu nehmen an den Verantwortlichen – und um ihre eigene Schuld abzutragen. Um jeden Preis.“



Dieses Mal mein Fazit zuerst: Dieses Buch ist wieder Mal ein typischer Lehane! Seine Geschichte „Sekunden der Gnade“ ist äußerst atmosphärisch und im höchsten Maße emotional. Ein grandioses Buch! 5 Sterne hierfür!

Autor Dennis Lehane hat mit seiner aktuellen Story definitiv keine leichte Kost seinen Lesern beschert. Wer Dehane und seinen Schreibstil kennt, weiß das aber auch. In dieser Story bewegen wir uns in Boston in den anfänglichen 1970 Jahren. Schwarze und Weiße, Rassentrennung sind in den Adern der Menschen fest eingebrannt aber genau das soll sich nun ändern. Die Schulkinder, egal welcher Hautfarbe, sollen gemeinsam in den Schulbussen sitzen. Nun ist endgültig das Pulverfass entzündet! Klüfte tun sich auf, Meinungen werden hinaus geschrien und Rechte wollen verteidigt werden. Allein diese Zeitendarstellung ist Lehane grandios gelungen. Man spürt durch das Buch die beiden Lager aufbrodeln, möchte am liebsten selbst Partei ergreifen, möchte allen am liebsten ins Gewissen reden aber wir sind nur die stille Leserschaft dieser Zeilen. Wir werden des Weiteren mit dem Mutter-Tochter-Gespann Mary Pat (eine äußerst harte Frau in meinen Augen, die keineswegs Ängste scheut) und Jules (in einem Alter, in dem man mit einer gewissen jugendlichen, vielleicht naiven Weitsicht manchmal mehr sieht als die Erwachsenen zu sehen glauben) Fennessys betraut. Um hier im farblichen Spektrum zu bleiben: sie wohnen im weißen Viertel und dieses ist mit den Vorbereitung von Demonstrationen etc. gegen die schwarze Bevölkerung beschäftigt. Lehane führt uns Leser hier wie über ein Schachbrett. Fragt sich nur welche Farbe gewinnt?! Seine Züge in der Geschichte sind bestens austariert und genau beschrieben. Er zeigt dem Leser beide Seiten auf, ist keineswegs wertend und schreit mit jedem verfasstem Wort die Probleme von Damals in das Hier und Jetzt hinaus. Diese sind voller Wut, voller Ärger und auch Hass. Ja, Rassendiskriminierung ist leider noch immer aktuell und es scheint nirgend auf der Welt ein Ende dazu in Sicht zu sein. Egal ob Hautfarbe oder Religion ode sonst etwas. Kurzum: Lehans Geschichte hat an Aktualität keinen Millimeter verloren! Mary Pats Tochter ist verschwunden und wir müssen vom schlimmsten ausgehen - aber lesen Sie selbst. Mary Pat versucht schlussendlich alles um an die Gerechtigkeit zu glauben, nur ist das wirklich die Wahrheit? Das Buch ist jede Seite, jedes Wort wert gelesen zu werden! Es fesselt, es beschäftigt, es rüttelt auf und es hallt im unglaublichen Sinne nach!

Veröffentlicht am 25.08.2023

Kurzweilig und definitiv lesenswert!

Sylter Welle
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Klappentext:

„Jeden Sommer seiner Kindheit und Jugend hat Max mit seinen eigenwilligen Großeltern auf Sylt verbracht. Nicht etwa im noblen Westerland, sondern auf dem Campingplatz. Jetzt fahren Oma Lore ...

Klappentext:

„Jeden Sommer seiner Kindheit und Jugend hat Max mit seinen eigenwilligen Großeltern auf Sylt verbracht. Nicht etwa im noblen Westerland, sondern auf dem Campingplatz. Jetzt fahren Oma Lore und Opa Ludwig noch ein allerletztes Mal auf die Insel und laden ihn ein, sie drei Tage lang zu besuchen. Und alles ist genau wie immer. Nur eben überhaupt nicht. Die nordische Tieffront Oma Lore, der Pate der Familie, gibt sich gewohnt kühl. Wenn sie ihre Liebe zeigt, dann ausschließlich im exzessiven Mästen ihrer Familienangehörigen. Der liebenswürdige Opa Ludwig nimmt die Sache mit seinem einzigartigen Humor. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Oma Lore will davon natürlich nichts wissen. Doch die Sylter Brise wird auch sie für einen ganz kurzen Moment erweichen.



Würden wir unsere Familienangehörigen auch lieben, wären sie nicht mit uns verwandt? Dieser Frage bleibt Max auf der Spur. Und das so lange, bis Sylt eines Tages im Meer versinkt.“



Autor Max Richard Leßmann nimmt uns Leser hier auf eine ganz persönliche Reise mit. Einerseits berichtet er uns aus den früheren Urlauben zusammen mit seinen Großeltern auf Sylt und nun hier, wird es aktuell die letzte Urlaubsreise dorthin werden. Ein letztes Mal Sylt und dabei werden einerseits alte Geschichten ausgekramt aber auch Geheimnisse bzw. Themen gelüftet, von denen keiner wusste das es sie wohl gibt oder die Großeltern je beschäftigt. Der Schauplatz Sylt fand hier, für meine Begriffe, endlich auch mal ein anderes Bild aber irgendwie auch nicht. Ja, auch auf Sylt kann mam campen und was meine ich mit „irgendwie auch nicht“? Auch die Insel hat ihre Geheimnisse und ist rau und kühl ähnlich wie Oma Lore. Das nordische Flair passt hier einfach bestens und zeigt auf, manchmal muss die Wahrheit auch mal raus! Egal wie weh sie tut! Ich fand es wahrlich großartig dass Max nochmal von seinem Großeltern eingeladen wurde. Scheint es doch wie ein lieb-gewonnenes Ritual dass Max mit dabei sein solle. Als dann die Sylter Luft alles zu reinigen versucht, wird also das große Thema angesprochen und es stellt sich nun die Frage wie Max damit umgehen soll/wird/kann aber auch alle Anderen, denn es betrifft ja irgendwie die ganze Familie. Als Leser kommt man einfach nicht drumherum sich selbst in diese Rolle, in diese Situation zu versetzen. Das Kopfkino kommt unweigerlich hier in Fahrt! Leßmann hat einen lockeren und leicht verständlichen Sprachstil gewählt, ohne das man sich dabei groß anstrengen muss oder es irgendwo zu anspruchsvoll wird aber ich kann Ihnen sagen, der Roman ist keineswegs seicht oder gar kitschig! Wir wechseln immer wieder zwischen Vergangenheit und dem Hier und Jetzt, wir wechslen zwischen Personen und erleben somit die komplette Familie. Mit Zuneigung, Abneigung, Missgunst und Liebe…Leßmann lässt hier nicht nur seine Seele zu Wort kommen, er zeigt diese auch uns Lesern und ja, irgendwo will er natürlich auf das Gedankenkarussell hinaus. Keiner von uns macht sich über solche möglichen Geschehnisse Gedanken, aber was wäre denn wenn? Wie damit u gehen?

Fazit: eine perfekt gewählte Örtlichkeit mit einmaligem Flair erzählt und irgendwie auch gedanklich auf die Insel katapultiert und dabei eine Lebensgeschichte erfahren, die zu Herzen geht und mit feinem Ton erzählt wurde. 5 Sterne für diese Geschichte!

Veröffentlicht am 25.08.2023

Naja...3 Sterne hierfür

Vom Ende der Nacht
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Klappentext:

„Die aufwühlende und zugleich zärtliche Geschichte zweier Menschen, die nicht anders können als sich immer und immer wieder anzuziehen. Will und Rosie gehören schon jetzt zu den unvergesslichen ...

Klappentext:

„Die aufwühlende und zugleich zärtliche Geschichte zweier Menschen, die nicht anders können als sich immer und immer wieder anzuziehen. Will und Rosie gehören schon jetzt zu den unvergesslichen Liebespaaren der Weltliteratur – ihre Geschichte wird Sie vom Schlafen abhalten.



Will und Rosie. Sie könnten gegensätzlicher nicht sein, und doch verlieben sie sich ineinander: verstohlene Blicke, Sonnenuntergänge am Lagerfeuer, Gespräche bis spät in die Nacht. Sie sind kurz davor, etwas Wunderbares zu beginnen. Bis eines Tages ihre Welt zerbricht.

Auch wenn die Jahre vergehen, finden sie immer wieder zueinander und können das, was hätte sein können, nicht ganz loslassen.



"Vom Ende der Nacht" erzählt von unmittelbarer Nähe, verpassten Chancen, den vielen Lieben, die wir im Laufe unseres Lebens haben - und der einen, zu der wir immer wieder zurückkehren.“



Die Geschichte „Vom Ende der Nacht“ wurde von Autorin Claire Daverley verfasst. Ich muss gestehen, ich hatte gerade zu Beginn der Geschichte Schwierigkeiten einerseits die Geschichte richtig zu fassen aber auch mit den Figuren warm zu werden. Die vermeintliche Love-Story rund um Will und Rosie hat hier und da gute Züge aber leider auch zu viele vorhersehbare Parts, langweilige und langwierige Szenen und hier und da auch recht simpel konstruierte Zusammenhänge. Ihre Gegensätzlichkeit ist einerseits herrlich zu erlesen und das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an“ ist hier unweigerlich Haupttenor. Es baut sich eine zarte Bande zwischen ihnen auf, die aber ein jähes Ende findet. Der Versuch aus allem Negativen zu entkommen und Jahre später wieder an dem zarten verliebten Punkt anzuknüpfen ist einerseits wirklich romantisch gedacht aber in all den Jahren ist viel passiert. Jeder entwickelt sich weiter und die Herzen suchen auch neue Orte an denen sie sich wohlfühlen. Wir erlesen diese Zeit recht intensiv beider Parteien und können uns selbstredend daraus schon eine Meinung bilden und auch erahnen was aber wiederum die beiden Protagonisten noch nicht wissen. Wir Leser sehen praktisch zu wie die beiden etwas versuchen aber wie es ausgeht müssen Sie, wenn Sie wollen, schon selbst erlesen. Für meine Begriffe gab es hier und da Spannungsbögen aber diese waren nicht ganz ausgereift, genau wie andere Parts der Geschichte. Die Unnahbarkeit zu den Personen blieb bei mir bis zum Schluss bestehen. Das Ende ist so eine Sache, jeder Leser wird es anders empfinden und es anders bewerten. Ich muss gestehen, ich hatte mir hier doch etwas mehr erhofft, mehr Gefühl ohne Kitsch, mehr Stimmigkeit, mehr Wärme. Vieles war mir hier einfach zu kühl, zu verkrampft es irgendwie rund erscheinen zu lassen was die Geschichte aber nicht wirklich ist. Der Plot ist gut aber es Bedarf hier noch mehr Feingefühl. 3 gute von 5 Sterne hierfür.