Grandios!
Elternhaus!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Drei Schwestern zwischen Zukunft und Vergangenheit
Sanne, die nur ein paar Straßen von ihren Eltern entfernt lebt, bekommt deren Alltag hautnah mit. Immer ...
!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Drei Schwestern zwischen Zukunft und Vergangenheit
Sanne, die nur ein paar Straßen von ihren Eltern entfernt lebt, bekommt deren Alltag hautnah mit. Immer häufiger muss sie helfen, den Eltern wächst das Haus über den Kopf. Und so beschließt sie, dass die beiden umziehen müssen. Als ihre Schwester Petra von den Plänen erfährt, ist sie entsetzt. Wie kann Sanne die Eltern entwurzeln? Das angespannte Schwesternverhältnis wird auf eine existentielle Probe gestellt. Und beide müssen sich die Frage stellen, wann sie sich so unglaublich fremd geworden sind? Und wie es sich anfühlt, plötzlich kein Elternhaus mehr zu haben?
Klug beobachtend und mit liebevollem Blick erzählt Ute Mank von alten Eltern, entfremdeten Schwestern und von einem Haus, das so viel mehr ist als vier Wände und ein Dach.“
2022 hat mich Autorin Ute Mank bereits mit „Wildtriebe“ gefesselt und im Jahr 2023 schaff sie dies wieder mit ihrem Buch „Elternhaus“. Der Titel sagt bereits so vieles und jeder von uns wird sich irgendwie in diesem Buch wiederfinden. Wir haben also 3 Schwestern Gitti, Sanne und Petra die zwar alle drei ihr eigenes Leben leben aber als Sanne (sie wohnt am nächsten von allen am Elternhaus) mitbekommt, wie es den Eltern alles zu viel wird, entbrennt ein Streit zwischen ihnen. Sanne eilt voraus, weil sie ja vermeintlich mehr mitbekommt wie die anderen Schwestern und entscheidet, dass die Eltern raus müssen, gar von Entmündigung ist die Rede. Nun stellt man sich als Leser die erschrocken Frage: Ab wann steht es einem Kind zu, einerseits die Eltern in einen gewissen Schutz zu stellen aber eben auch das Elternhaus allen zu entreißen, zu enteignen? Ist das übergriffig, ist das dreist? Darf man das moralisch überhaupt obwohl die beiden Eltern doch noch fit im Kopf sind? Ute Mank erzählt hier wieder bravourös ganz scharfe und wichtige Themen und greift sie sich und klamüsert sie aus. Genau wie in „Wildtriebe“ ist so oft herrlich zweideutig, gibt dem Leser viel Futter zwischen den Zeilen und ja, sie regt wieder die eigenen Gedanken dazu an. Was ist denn das Elternhaus überhaupt wert? Hängen doch so immens viele Erinnerungen daran! Der Streit der Schwestern zeigt deutlich auf, wie unterschiedlich dies alle sehen können und wie unterschiedlich die Meinungen dazu auseinander gehen. Sanne sieht sich halt als beste Beobachterin aber ist sie das auch wirklich? Das Elternhaus ist bildhaft gesehen wie der Wurzelstock einer Familie und schlussendlich liegt es irgendwann an den Nachfahren darüber zu entscheiden was damit geschieht aber wie einen vertretbaren und für alle akzeptablen Umgang damit finden? Ute Mank versteht es hier wieder den Leser in schwierige Themen gekonnt mitzunehmen. Ihr Schreibstil ist grandios klar und schnörkelfrei. Die Geschichte liest sich schnell aber man überliest nichts dabei. Ihre Geschichte geht tief unter sie Haut und ja, sie trifft irgendwo auch die eigene Seele. Durch ihre Darstellungen der Charaktere entwickelt man Sympathien aber auch genau das Gegenteil…Ich kann hier abschließend wieder klar sagen: Ute Mank schreibt einfach großartig und somit ist auch diese Geschichte wieder ein echter Leckerbissen für alle, die gern auch mal unangenehme aber so wahre Themen (die gern mal unter den Teppich gekehrt werden) anspricht, das die Wände des Elternhauses wahrlich zu wackeln beginnen! 5 Sterne inkl. Leseempfehlung für dieses Werk!