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Veröffentlicht am 23.02.2023

Die Geschichte einer Mutter

Mameleben
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Klappentext:

„Großartig und nervtötend, liebevoll und erdrückend, aufopfernd, aber auch übergriffig – Michel Bergmann liebt seine Mutter Charlotte und hält sie manchmal nicht aus. Er erzählt in diesem ...

Klappentext:

„Großartig und nervtötend, liebevoll und erdrückend, aufopfernd, aber auch übergriffig – Michel Bergmann liebt seine Mutter Charlotte und hält sie manchmal nicht aus. Er erzählt in diesem Buch, in dem er nichts und niemanden schont, die Geschichte dieser eigenwilligen, starken Frau: ihre Vertreibung aus Deutschland, der Verlust fast der gesamten Familie, das Glück, ihren künftigen Ehemann wiederzufinden, und dennoch ein Schicksal, bei dem sie allzu oft ganz auf sich allein gestellt ist.“



Michel Bergmann erzählt in seinem Buch „Mameleben“ die Geschichte seiner Mutter. Diese Geschichte ist jetzt keine vollwertige Biografie, sie ist vielmehr eine Erzählung über seine Mutter. Bergmanns Mame (die jüdische Bezeichnung für „Mutter“) hat ein mehr als bewegendes Leben hinter sich. Vom Krieg gezeichnet, von den Nazis verfolgt, ohne Heimat, ohne Heim muss sie sich durchkämpfen und dabei immer auf ihr Leben achten ohne dabei in die Fänge des braunen Sumpfes zu geraten. Bergmann brilliert in diesem Buch mit einem schonungslosen ehrlichen Ausdruck und mit Worten die auch uns Leser treffen. Sie treffen uns tief in unseren Herzen, denn Bergmann schildert wie oft Mame nervt, wie sie einem auf den Pinsel geht aber auch wie liebevoll und rührend sie sich um ihren Sohn kümmert und bemüht. Ein jeder von uns wird das nachvollziehen können wenn das Verhältnis zur eigenen Mutter ein gutes ist: ja, Mamas können auch gern mal nerven. Sie tun dies aber nicht mit Absicht sondern mit einem ganz bestimmten Gefühl - dem immer umsorgten Mutterherz. Bergmann zeigt hier auf, dass auch nervige Mütter einen Grund dafür haben dies zu tun und das man sie schwer davon losbekommt. Jede Mutter ist ein kleines Wunderwerk für sich und somit könnte man das Buch als Hommage an die Mütter erlesen aber hier ist es auch ganz explizit eine Art Liebeserklärung an Bergmanns Mame. Sie kämpfen für uns wie Löwinnen, sie beschützen uns, sie helfen uns, sie sind für uns da - unsere Mütter! Diese Geschichte hier berührt ungemein und geht wahrlich tief unter die Haut. Durch den wunderbaren Schreibstil fliegt man nur so durch‘s Buch. Fazit: eine lesenswerte Geschichte die tief berührt! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 23.02.2023

Er hat sein Herz, seine Seele an diese Insel verloren...

Der Inselmann
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!ein Lesehighlight 2023!


Klappentext:

„Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht ...

!ein Lesehighlight 2023!


Klappentext:

„Anfang der Sechziger in einem entlegenen Teil Deutschlands. Das Ehepaar Roleder zieht auf eine unbewohnte Insel inmitten eines großen Sees. Es ist eine Flucht nach innen, vor der Stadt und der Wirklichkeit. Mit dabei ist ihr Sohn Hans, der auf der Insel ein neues Zuhause findet. Und noch so viel mehr. Denn mit der Zeit scheint der schüchterne Junge geradezu mit der Insel, den Bäumen, dem Laub, dem Moos und dem Gestein zu verwachsen. Hans wird zum König der Insel. Bis, mit dem Bescheid der Schulbehörde, die Realität in seine kleine große Traumwelt einbricht und ihn von Insel und Eltern trennt. Es ist der Beginn einer beschwerlichen Odyssee, gelenkt zunächst von gnadenlosen Institutionen des Staates und schließlich dem einen großen, pochenden Wunsch: zurückzukehren auf seine Insel, in die ersehnte Einsamkeit im Schatten der Welt. Doch: Wie wird die Insel, wie werden die Eltern ihn empfangen?“



Autor Dirk Gieselmann hat mit „Der Inselmann“ sein Debüt auf den Literaturmarkt gebracht und dies gleich mit einer enorm hohen Messlatte versehen. Seine Geschichte rund um die Familie Roleder bzw. der Hauptprotagonist ist eigentlich Hans, ist gespickt von einer kräftigen und deutlichen Sprache, von Gefühlen, von Wünschen, von Hoffnung. Einerseits beschreibt Gieselmann die „Flucht“ der Familie aus der Stadt raus in die Einsamkeit wie sie in der heutigen Zeit unheimlich populär geworden ist. Die Menschen wollen raus aus den Städten, sie wollen aufs Land, wollen ihre Ruhe, wollen zurück zu ihren „Wurzeln“ finden. Wie aber sehen das die Kinder? Hier in der Geschichte findet Hans sein ganz persönliches Glück: er findet die Einsamkeit in der er doch nicht wirklich einsam ist, denn die Natur wird sein Freund. Er er verwächst mit der Insel wie Moos auf Dächern oder Wiesen wo es eigentlich nicht immer erwünscht ist. Er verwächst aber positiv. Er lernt von der Natur, lässt sich auf sie ein und stellt keine Bedingungen an sie. Diese Blase platzt als der Brief von der Schulbehörde alles zunichte machen zu scheint. Das Moos wird aus dem Rasen geharkt - Hans soll die Insel verlassen. Es ist selbst für den Leser bedrückend zu lesen wie sehr ihn das alles schmerzt. Gieselmann holt hier zwar weit aus aber es passt alles sehr gekonnt zusammen. Der Ton, der Ausdruck, die Wortwahl (äußerst poetisch, fast lyrisch angehaucht!), die bildhaften Beschreibungen - alles passt perfekt zusammen! Hans hinterlässt ein Loch wie eben bei einem frisch vertikutieren Rasen und nicht nur er stellt sich die Frage, wie wird es sein wenn er wieder kommt? Füllt er dieses Loch wieder? Verwurzelt er mit seiner Insel wieder? Das müssen Sie aber schon selbst erlesen! Fest steht jedenfalls um es bildhaft und mit einer Metapher zu sagen: Moos kommt immer wieder, egal wie oft man vertikutiert oder es aus dem Rasen harkt. Ob das für Hans zutrifft? Lesen Sie diese bewegende Geschichte, die absolut zum nachdenken anregt und nachhallt. Dirk Gieselmann hat ein fabelhaftes Debüt vollbracht welches tief unter die Haut geht und Neugier wecken lässt auf die nächsten neuen Werke des Autors. Man sollte sich den Namen Gieselmann definitiv merken! 5 Sterne vergebe ich für „Der Inselmann“.

Veröffentlicht am 23.02.2023

Absolut lesenswert!

Schwester Christas Mischkultur
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Klappentext:

„Mischkultur ist eine Form des biologischen Gärtnerns, bei der Pflanzen zueinander gesetzt werden, die sich auf natürliche Weise gegenseitig begünstigen und stärken. Seit über 70 Jahren wird ...

Klappentext:

„Mischkultur ist eine Form des biologischen Gärtnerns, bei der Pflanzen zueinander gesetzt werden, die sich auf natürliche Weise gegenseitig begünstigen und stärken. Seit über 70 Jahren wird im Klostergarten in Fulda nach dieser Methode gegärtnert. Schwester Christa stellt neben fundiertem Basiswissen zum Thema Mischkultur, viele bewährte Pflanzenkombinationen vor und erläutert die positiven Einflüsse der Pflanzen aufeinander. Mit vielen praktischen Anleitungen und Musterbeeten zum Nachpflanzen gelingt die nachhaltige Bepflanzung Ihres Obst- und Gemüsegartens garantiert. Das Buch wird durch Reportagen ergänzt, in denen Gartenpersönlichkeiten von ihren Erfahrungen mit der Mischkultur berichten.“



Dieses Buch hat beim Ulmer-Verlag auch nach Jahren noch einen hohen Stellenwert und das auch ganz zu recht. Das Buch von Schwester Christa und ihren Mischkulturen und natürlich ihrem großen Erfahrungsschatz ist so zeitlos, dass dieses Buch im Jahr 2023 eine Neuauflage erfährt. Schwester Christa nimmt uns Leser einerseits mit durch den wundervollen Klostergarten der Abtei in Fulda zu lustwandeln aber dabei bleibt es nicht. Erfahrene Hobbygärtner wissen was gemeint ist: man lustwandelt durch das Wunderwerk und gleich fallen einem Dinge ein die noch gemacht werden müssen, die etwas mickrig wachsen und man nach dem Grund sucht oder eben erntet weil gerade etwas bestens gewachsen ist. Stillstand gibt es bei Schwester Christa nicht in jeglicher Hinsicht. Nach all den Jahren Gartenarbeit gibt sie uns ihre Erfahrungen weiter. Neben sehr anschaulichen und nachvollziehbaren Beschreibungen gibt es Tipps, Ratschläge, Denkanstöße, traumhafte Bilder und eben auch kleine versteckte Anekdoten die jeden Gärtner erfreuen. Mischkultur hat in den letzten Jahren einen großen Aufschwung in der Gartenwelt erfahren aber wer gern gärtnert weiß, das seit Jahrhunderten ein Zusammenspiel von Gemüse, Kräutern und Blumen mehr als förderlich ist. Dieses Buch sticht mit seinen eindrucksvollen Tipps hervor und eben mit verständlichem Wissen. Schwester Christa bringt beispielsweise Möhrensamen und Dillsamen gleichzeitig in einer Reihe aus! Wo andere Literatur davor warnt und immer nach Abständen giert, macht Christa dies anders. Und es wird schon seinen Grund haben! Fruchtfolgen werden bestens beschrieben und ergeben definitiv Sinn! Wo andere Fachbücher recht fest strukturiert sind und exakte Vorgaben machen, zählt bei Schwester Christa aber noch etwas anderes: man muss ein Auge darauf haben was man sät und es verfolgen und analysieren, sonst wird das nix! Neben Schwester Christa kommen aber auch joch andere Stimmen im Buch zu Wort. So erfahren wir etwas vom größten Nutzgarten Deutschlands (Schloss Ippenburg) uvm.. Das Buch ist in allem eine Bereicherung und bietet unzählige Anregungen für die eigene Gartenwelt. Optisch, haptisch und auch inhaltlich ist dieses Buch ein Genuss und eine Bereicherung für jede Gartenbibliothek! 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 21.02.2023

Ganz nett...

Über Wasser, unter Wasser
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Klappentext:

„Wasser ist das bevorzugte Element von Tobias Friedrich – vor allem die Welt unter Wasser. Extreme Temperaturen machen ihm nichts aus. Begegnungen mit Geschöpfen, die den meisten Menschen ...

Klappentext:

„Wasser ist das bevorzugte Element von Tobias Friedrich – vor allem die Welt unter Wasser. Extreme Temperaturen machen ihm nichts aus. Begegnungen mit Geschöpfen, die den meisten Menschen Respekt abverlangen oder gar Angst einflößen, sind ihm die liebsten. Schulter an Schulter schwimmt er mit Hai und Orca, Tête-à-têtes mit Seeigel und Muräne sind für ihn Alltag. Auf diese Weise entstehen spektakuläre Bilder, für die er Preis um Preis einheimst.“



Wer sich in der Welt der Tierfotografie auskennt weiß genau wie schwierig es ist das Über- und Unter-Wasser-Spiel genau zu fotografieren. Es geht aber und das haben schon großartige Fotografen gezeigt. Die Umsetzung bei den Verlagen ist dann eine andere Sache. Hier muss alles stimmen und das ist manches Mal nicht leicht. Bei diesem Buch sei klar zu sagen, die Bilder sind großartig ja aber eben auch nichts Neues bzw. spektakuläres ist zu sehen. Mir fehlt es hier schlicht an Raffinesse und zudem an dem Funken aus der Masse herauszustechen. Optik und Haptik sind gut arrangiert. Der feste Einband hält alles gut fest, die Größe ist mit 25.5 x 1.3 x 31.2 cm etwas mickrig und die Qualität der Seiten hätte gern etwas kräftiger und hochwertiger sein dürfen. Ein Coffeetable-Book ist es keinesfalls, eher ein Buch welches man mit Kindern zusammen bestaunt aber mehr auch nicht. Das Buch ist gut und genau dafür vergebe ich 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.02.2023

Sehr gut!

Im Norden
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Klappentext:

„Oft wartet man monatelang, bis die See ein Objekt freigibt und mit einem Mal etwas noch nie Dagewesenes zutage tritt. Die Fotografin und Architektin Isabelle Bacher hatte die Geduld. Sie ...

Klappentext:

„Oft wartet man monatelang, bis die See ein Objekt freigibt und mit einem Mal etwas noch nie Dagewesenes zutage tritt. Die Fotografin und Architektin Isabelle Bacher hatte die Geduld. Sie kam, sah und fing die raren Bilder ein, jenes Spiel aus Himmel, Stein und Wasser, das es so an keinem anderen Ort der Welt gibt.“



Isabelle Bacher zeigt uns in diesem Buch die Verlängerung der Erde in den Himmel - kurzum es geht ganz hoch in den Norden, dorthin wo das Licht scheinbar nie verschwindet, wo die Feen den Nachthimmel mit bunten Lichtern füllen und wo Geister, Trolle und allerhand Magie und Glaube die Menschen prägt. Der Norden ist unergründlich und für jeden hat er andere Ausmaße. Bacher hat mit diesem Buch ein wahres Buch zum Träumen zusammen gestellt, denn hier darf sich der Leser auf eine besondere Tour freuen. Für Bacher selbst ist es wohl ein extrem persönliches Buch. Sie zeigt uns nicht nur atemberaubende Fotografien der Landschaft sondern nimmt uns mit ihren Erzählungen immer mal wieder mit in ihre Kindheit und erklärt dem Leser ihre tiefe Verbundenheit zum hohen Norden.

Optik und Haptik sind hier wunderbar stimmig und sehr gut gelungen. Das Buch ähnelt einem Coffeetable-Book mit seiner Größe, seinem Gewicht und seiner gesamten Aufmachung. Die Buchseiten hätten auch hier etwas kräftiger sein dürfen, dennoch lassen sich die Seiten sehr gut blättern, die Drucke sind alle brillant und die Texte harmonieren mit den Bildern.

Alles in allem ein sehr gutes Buch welches 4 Sterne von mir erhält!