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Veröffentlicht am 15.12.2022

"...und er hat sein helles Licht bei der Nacht..." (Steigerlied)

Die Sehnsucht nach Licht
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Luisas Arbeitsplatz befindet sich tief unter der Erde. Sie arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal im Erzgebirge, und obwohl sie manchen Tag ohne einen ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„Luisas Arbeitsplatz befindet sich tief unter der Erde. Sie arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal im Erzgebirge, und obwohl sie manchen Tag ohne einen einzigen Sonnenstrahl verbringt, könnte sie sich keine schönere Tätigkeit vorstellen. So weit sie zurückdenken kann, haben ihre Vorfahren im Bergbau gearbeitet. Die Familiengeschichte ist durchzogen von Hoffnung und dem Bewusstsein, dass man jede gemeinsame Minute auskosten muss, denn so mancher ist nicht aus dem Berg zurückgekehrt. Als Luisa beschließt, Nachforschungen über den vor Jahrzehnten verschollenen Großonkel anzustellen, drängt einiges an die Oberfläche, was viel zu lange verborgen geblieben ist. Die Sehnsucht nach Licht ist es, die der Familie schließlich ihren Frieden wiedergibt.“



Kati Naumann hat mit „Die Sehnsucht nach Licht“ ein wahrlich bemerkenswertes Buch verfasst. Da ich selbst gebürtig aus dem Erzgebirge stamme, war die Neugier groß wie Naumann uns Einheimische hier darstellt - eilt uns doch ein gewisser Ruf voraus. Wie der Name „Erzgebirge“ bereits sagt, ist hier der Bergbau eng mit den Menschen verbunden und genau diese Thematik nimmt Naumann zum Anlass um ihre Geschichte rund um Luisa zu erzählen. Diese arbeitet unter Tage und es ist für sie ihre Erfüllung. Einerseits der Stolz an einem so wichtigen Punkt zu arbeiten aber auch die Region zu repräsentieren sind ihr einfach eine Herzensangelegenheit und ich kann das gut verstehen. In Luisas Leben ist die Bergbautradition tief verwurzelt und es gibt Verwandte und eben ihre ganz eigenen Geschichten und nach denen hält Luisa Ausschau. Ihre Neugier und auch unsere Leserneugier wird mit der Geschichte ihres Großonkels gestillt. Naumann benutzt dabei tiefe und emotionale Töne und das ist auch richtig so. Diese alte Tradition hat die Region erst zudem gemacht was sie heute ist und da gehören diese Töne genau richtig dorthin. Sie schreibt wahrlich tiefgreifend und berührend ohne Kitsch. Ihr Schreibstil ist unheimlich flüssig und ehrlich. Sie verheimlicht nichts und lässt ihre Figuren wunderbar erzählen. Der Lesesog war hier unausweichlich da. Man könnte jetzt sagen, dass das Buch in die Sparte gehört „junge Frau stellt Nachforschungen zu ihrer Familie an und lüftet dabei ein Geheimnis“ aber so ist es hier nur bedingt. Ich war heilfroh das Kati Naumann hier den Weg anders wählte, passender einfach, stimmiger und eben nicht nach dem aktuell so oft gewähltem Typus. Der Buchtitel ist hier mehr als treffend gewählt und für uns Erzgebirger eigentlich Lebenselixier - ohne Licht geht bei uns nichts und das egal ob in den Fenstern, den Seelen oder den Herzen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und freue mich jetzt schon auf neue Werke der Autorin! 5 Sterne hierfür und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.12.2022

Gute bis sehr gute 3,5 Sterne

Verführung und Verrat. Die Somerset-Saga (2)
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Klappentext:

„Die neue Ballsaison steht vor der Tür: glitzernder und skandalöser als je zuvor!



Die junge Witwe Rebecca Seagrave hat einen ehrgeizigen Plan: Sie will in die Politik gehen, um ihre Welt ...

Klappentext:

„Die neue Ballsaison steht vor der Tür: glitzernder und skandalöser als je zuvor!



Die junge Witwe Rebecca Seagrave hat einen ehrgeizigen Plan: Sie will in die Politik gehen, um ihre Welt ein Stück besser zu machen. Das ist als Frau im England des 18. Jahrhunderts natürlich nicht leicht. Besonders nicht, weil ein gewisser Duke of Somerville zu ihrem Gegner wird und sie ihm auf den eleganten Bällen und Dinnerpartys der High Society auch noch ständig über den Weg läuft. Dabei fliegen die Fetzen – und doch fängt Rebeccas Herz bald an, gefährlich für den attraktiven Duke zu schlagen. Zu allem Überfluss macht er ihr auch noch ein unmoralisches Angebot: Er verspricht, ihre politische Karriere zu unterstützen, wenn sie eine Nacht mit ihm verbringt. Das kommt für Rebecca natürlich nicht in Frage, obwohl sie sich immer stärker zu ihm hingezogen fühlt …Noch mehr verbotene Liebe, Sehnsucht und Intrigen – die atemlos-prickelnde Reihe vor englischer Adelskulisse geht weiter!“



Es geht mit dem zweiten Teil der Somerset-Saga weiter und es wird turbulent! Dieses Mal wird die Geschichte von Rebecca und ihren Politik-Plänen angeführt. Rebecca ist ehrgeizig aber es ist einfach noch nicht die Zeit dafür da, das Frauen so ambitioniert sein dürfen. Rebecca sieht das anders! Allein dafür erhält Emma Hunter ein großes Plus denn die Erzählungen der damaligen Zeit sind ihr sehr gut gelungen. Leider verknüpft sie auch vieles mit Klischees. Zu der Zeit nichts außergewöhnliches aber es kommt auf die Dosis an. Mir war es oft ein Quäntchen zu viel des Guten. Als dann die Liebe Rebeccas Träume noch mehr durcheinander wirbelt, wird es schmutzig. Und genau diesen Punkt erwartet man vielleicht als Leser dieser Geschichte. Wenn alles zu rund und zu „legal“ abläuft wird es langweilig. Hunter lässt hier die Figuren förmlich fliegen und es entstehen die wildesten Begebenheiten. Wirkt das unglaubwürdig? Was war in dieser Zeit überhaupt alles real oder Fiktion? Genau das ist der Punkt. Vieles wurde überschminkt!

Fazit: Der zweite Teil der Saga nimmt ordentlich Fahrt in jeglicher Richtung auf und ja, verspricht ein nettes weiteres Abenteuer zu werden! 3,5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 13.12.2022

Gute Geschichte - 3 Sterne

Heumahd
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Klappentext:

„Als König Ludwig II. 1886 im Starnberger See ums Leben kommt, sind die Menschen im Werdenfelser Land schockiert. Dass ihr Ehemann in einer eiskalten Nacht erfriert, empfindet Vroni Grasegger ...

Klappentext:

„Als König Ludwig II. 1886 im Starnberger See ums Leben kommt, sind die Menschen im Werdenfelser Land schockiert. Dass ihr Ehemann in einer eiskalten Nacht erfriert, empfindet Vroni Grasegger dagegen als großes Glück: Endlich ist sie nicht mehr seinen Misshandlungen ausgeliefert. Optimistisch übernimmt sie das Sagen auf dem einsamen, gegenüber dem Karwendel gelegenen Bergbauernhof und die Sorge für die behinderte Stieftochter Rosl. Harte Arbeit bei der Heumahd und Missernten bringen Vroni an ihre Grenzen, ebenso wie der Druck aus dem Dorf, dass sie wieder heiraten soll. Da begegnet sie dem Maler Wilhelm Leibl, den eine Schaffenskrise in die Berge führt – und auf Vronis Hof. Zwischen dem homosexuellen Künstler und der jungen Bäuerin entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Als Leibl dann noch einen englischen Arzt und Alpinisten mitbringt, verbreitet sich in dem kurzen Bergsommer eine ungekannte Leichtigkeit. Und Vroni schöpft vielfältige Hoffnungen …“



Susanne Betz ist die Autorin von „Heumahd“. Der Einstieg in die Geschichte beginnt auf dem Friedhof und später beim Leichenschmaus. Wir lernen Vronin kennen mit all ihrem Leid und ihren Ängsten und Sorgen aber auch mit ein wenig Sonne im Herzen welche auch durch Stieftochter Rosl begründet ist. Die Zeiten sind hart auf dem Hof gerade jetzt wo sie allein ist, nur waren sie vorher härter mit ihrem Ehemann. Betz zeichnet sehr genaue Bilder und führt uns mit einem Kopfkino gekonnt durch die Geschichte. Man hat oft selbst das Gefühl die Tautropfen an den kleinen Hoffenstern zu hören als es endlich Frühling wird oder wie plötzlich der Maler Wilhelm Leibl alles bei Vroni verändert und nein - hier geht es nicht um eine Liebelei! Betz bedient sich nicht immer an den typischen Klischees aber eben dafür an anderen. Ich muss gestehen, mir fiel der Einstieg unheimlich schwer weil einfach viel zu viele Menschen auf dem Friedhof vorgestellt wurden und um die Lage erstmal aufzunehmen, verschwanden viele schon wieder im Nirvana. Dies reiht sich im ganzen Romn so fort. Ihre bildhafte Erzählung ist top aber manches Mal eben auch zu viel. Susanne Betz beschreibt oft zu detailliert, so das man als Leser aus dem Matsch, der vor dem Hof zu finden ist, gar nicht mehr heraus kommt - ich blieb einfach zu oft stecken. Die Geschichte hat einen gewissen Lesesog aber dieser ist ruhig und bedächtig - da braucht es schon das gewisse Etwas um stetig am Ball zu bleiben um es bis zum Ende durchzuhalten - das ist mir nicht immer gelungen. Oft habe ich das Buch zur Seite gelegt weil es mir einfach zu viel von allem war. Dennoch habe ich es bis zum Ende geschafft und bin recht zufrieden. Da ich einige Romane dieser Art gelesen habe, ist mir ein Vergleich möglich und dieser Roman hier wird von mir mit 3 Sternen bewertet. Die Geschichte war gut aber kein Knaller. Es fehlte einfach an etwas Besonderem. Da war selbst der homosexuelle Maler Leibl nicht der Reißer aus dem Trübnis.

Kurzum: eine nette Geschichte aber nicht mehr. 3 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 13.12.2022

Die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern!

Federleicht
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Klappentext:

„Nie weit weg – und trotzdem weltweit zuhause

Sie führen ein öffentliches Leben, doch wissen wir so wenig über sie – Spatzen. Dabei reichen die Anfänge der Mensch-Spatz-Beziehung in biblische ...

Klappentext:

„Nie weit weg – und trotzdem weltweit zuhause

Sie führen ein öffentliches Leben, doch wissen wir so wenig über sie – Spatzen. Dabei reichen die Anfänge der Mensch-Spatz-Beziehung in biblische Zeiten zurück – und lassen sich sogar im Genom der Spatzen nachweisen: Als der Mensch begann, Getreide anzubauen, entwickelte sich der Spatz zum Getreidefresser und war seither aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken – bis vor Kurzem. Denn leider ist der zweithäufigste Vogel in Deutschland – einst so präsent, dass er in zahlreiche „geflügelte Worte“ Eingang gefunden hat – stark bedroht.

Die Naturexperten Eva Goris und Claus-Peter Hutter laden ein zu einer Entdeckungsreise in die geheime Welt eines vermeintlich Altbekannten. Das Autorenteam liefert spannende Kulturgeschichte und unterhält mit viel Wissenswertem zum faszinierenden Leben der Spatzen, bei denen es heißt: „Einer für alle, alle für einen." Dabei erfahren wir, was wir alle tun können, um den Spatzen das (Über-)Leben zu erleichtern.

»Eine Liebeserklärung an die Spatzen und ein Appell, unsere kostbare Artenvielfalt zu schützen.«“



„Lieber den Spatz in der Hand…“ - Sie kennen das Sprichwort, aber was wäre denn wenn es gar keine Spatzen mehr gäbe? Mag man sich gar nicht vorstellen aber die Tendenz ist rückläufig. In diesem Buch erklären Eva Goris und Claus-Peter Hutter auf sympathische und unterhaltsame Weise die Welt der Spatzen. Einerseits gibt es sachliche Erläuterungen aber eben auch immer wieder Anekdoten oder eben die Erzählung zur Aufzucht eines Spatz‘. Die Mischung fand ich besonders gelungen, da es aufzeigt, dass wir Menschen und die Spatzen uns gegenseitig brauchen. Das Autoren-Duo beschreibt einerseits das Leben der Spatzen aber mahnt auch über die Entwicklung und fordert uns Leser regelrecht auf, die Spatzenwelt zu unterstützen. Da ich viele Bücher zu dieser Thematik lese, kann ich klar sagen: Es tut weder weh den Tieren zu helfen noch ist es eine Qual - ganz im Gegenteil. Es gibt nichts schöneres als im Frühjahr die erste Brut zu beobachten wenn diese von den Elterntieren gefüttert wird, oder wenn sich rund um die „Spatzenvilla“ mit 12 Wohneinheiten ein riesiger „Mieterstreit“ entfacht, schlussendlich aber dennoch alle wohlig eingekuschelt abends dort zusammen ihre Ruhe finden. Spatzen werden gern als etwas lästig bzw. „sowieso immer da“ eingestuft aber dem ist nicht so. Sie sind weder eine Selbstverständlichkeit noch sind sie nutzlos. Den Spatzen wird hier eine großartige Stimme gegeben und die braucht es auch. Der mahnende Ton der Autoren ist völlig berechtigt und findet bei mir großen Anklang.

Optik und Haptik sind sehr edel und ansprechend gestaltet. Die Texte werden mit Zeichnungen aufgelockert und alles ergibt so ein wirklich ansprechendes Sachbuch.

Ich vergebe hier sehr gern 5 Sterne!

Veröffentlicht am 13.12.2022

Leseempfehlung!

Zwei Schwalben in Paris
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!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„In zehn fabelhaften Geschichten erzählt der beliebte Bestsellerautor und Glücksspezialist François Lelord von Mensch und Tier. Und er offenbart uns, dass unser ...

!ein Lesehighlight 2022!



Klappentext:

„In zehn fabelhaften Geschichten erzählt der beliebte Bestsellerautor und Glücksspezialist François Lelord von Mensch und Tier. Und er offenbart uns, dass unser Umgang mit der Natur nicht nur unseren Fortbestand sichert, sondern auch der Schlüssel zu unserem Glück ist. Auf seine lebenskluge und humorvolle Art lässt er Hunde, Schwalben und Schuppentiere zu Wort kommen. Inspiriert vom großen Dichter Jean de la Fontaine hat Lelord mit seinen ökologisch-psychologischen Geschichten eine zeitgemäße Form der Fabel entwickelt. Darin hat er stets unsere menschliche Wesensart, unser Streben nach einem guten Leben und unseren Umgang mit der Welt, in der wir leben, im Blick.Das perfekte Geschenkbuch: bibliophil ausgestattet und liebevoll illustriert.“



Ach was war das für ein Lesegenuss! In diesem Buch finden wir Leser unterschiedliche Geschichten in einem feinen Stil, mit der nötigen Eleganz der Sprache und eben offenen oder auch versteckten kleinen und großen Weisheiten, Metaphern, den Dingen zwischen den Zeilen eben die es eben ausmachen. Egal ob die Geschichte rund um den Präsidentenhund oder die Geschichte der zwei Muttersöhnchen - sie sind alle zeitlos und geschmackvoll.

Fazit hier: Ein wunderschönes Buch mit besonderen Geschichten die man entweder selbst genießen kann oder welches man auch gern verschenken kann. Ich vergebe hier gern 5 Sterne mit einer klaren Leseempfehlung!