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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2023

Spannender Roman, der die Antike lebendig werden lässt

Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs
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Das Autorenduo Axel Melzener und Julia Nika Neviandt hat mit „Schatten über Colonia“ einen historischen Roman mit Krimicharakter geschrieben, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte.

Im Jahr 87 nach ...

Das Autorenduo Axel Melzener und Julia Nika Neviandt hat mit „Schatten über Colonia“ einen historischen Roman mit Krimicharakter geschrieben, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte.

Im Jahr 87 nach Christus überschatten Überfälle auf vorzugsweise wohlhabendere Villen das Leben in der bedeutenden Colonia. Köln ist zu dieser Zeit eine moderne Stadt mit über zwanzigtausend Einwohnern unterschiedlichster Herkunft.
Dort leben auch der aufstrebende Anwalt Quintus und die junge Lucretia, die obwohl aus gutem Hause und schon 18 Jahre alt, immer noch unverheiratet ist.
Gemeinsam ermitteln sie gegen die Diebe, die mit ihren Taten die Harmonie in der Stadt zu zerstören drohen und begeben sich dabei selbst in höchste Gefahr.

Mit genau der richtigen Mischung aus Spannung, Humor und historischem Hintergrund hat mich dieser Roman sofort gepackt. Durch die anschauliche Erzählweise fiel es mir leicht, in diese faszinierende Epoche abzutauchen. Innerhalb der Stadtmauern lernt man das Leben der Römer kennen, die mit all ihren Errungenschaften ein modernes (Stadt-) Leben führen; außerhalb, das der germanischen Stämme, einfacher und ursprünglicher.
Mit Lucretia und Quintus haben die Autoren ein tolles Ermittlerteam geschaffen, das sich gut ergänzt und absolut sympathisch ist.
Der Fall ist gut durchdacht und wendungsreich, doch vor allem die historische Kulisse ist es, die diesen Roman ausmacht.


Fazit
Ein spannender Roman, der einem die Zeit des römischen Reiches auf unterhaltsame Weise näher bringt. Ich hoffe sehr auf weitere Fälle für Quintus und Lucretia.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Einfühlsam erzählte Liebesgeschichte vor interessantem historischen Hintergrund

1941. Liebe in herzlosen Zeiten
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Obwohl Liebesgeschichten normalerweise nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenres gehören, wollte ich unbedingt die Geschichte der Graubündnerin Sofia und dem polnischen Soldaten Marek lesen. Der Titel ...

Obwohl Liebesgeschichten normalerweise nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenres gehören, wollte ich unbedingt die Geschichte der Graubündnerin Sofia und dem polnischen Soldaten Marek lesen. Der Titel hat mir sehr gut gefallen und da ich über die Rolle der Schweiz im zweiten Weltkrieg noch nicht allzu viel wusste, war ich sehr gespannt.

1941 in einem kleinen Dorf in der Schweiz:

Bei dem polnischen Internierten Marek und der Schweizer Lehramtsschülerin Sofia ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch obwohl die Verbindung der beiden eigentlich zum Scheitern verurteilt ist, da verboten, halten sie an ihrer Liebe fest.



Margrit Cantieni hat es von Anfang an geschafft, mich mitzunehmen auf eine Zeitreise in die Schweiz der vierziger Jahre. Mir war zwar bekannt, dass das kleine Land auch im zweiten Weltkrieg eine neutrale Position inne hatte, inwiefern sich das Kriegsgeschehen trotzdem auf die Bevölkerung ausgewirkt hat, war mir nicht so bewusst.

Neben der wirklich schön erzählten Liebesgeschichte zwischen den beiden, hat mir der Einblick in den Alltag der Bevölkerung und der internierten Soldaten besonders gut gefallen. Zuerst bejubelt waren sie später Missgunst und sogar Anfeindungen ausgesetzt. Auch die innere Zerrissenheit, die sowohl Marek als auch Sofia empfinden, als es darum geht, dass einer von beiden die Heimat verlassen müsste, um zusammenzubleiben, kam schön zum Ausdruck.



Fazit

Ein wirklich empfehlenswertes Buch für alle, die sich für historische Romane begeistern und die Schweiz vielleicht einmal von einer anderen Seite kennenlernen möchten.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Sehr lesenswerter historischer Kriminalroman

Helle Tage, dunkle Schuld
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Nach ihren Erfolgen „Die Ruhrpott-Saga“ und „Die Dorfschullehrerin“ ist dies Eva Völlers erster Spannungsroman, der im Ruhrgebiet der vierziger Jahre spielt.
Es ist kurz nach Kriegsende als eine Frau vor ...

Nach ihren Erfolgen „Die Ruhrpott-Saga“ und „Die Dorfschullehrerin“ ist dies Eva Völlers erster Spannungsroman, der im Ruhrgebiet der vierziger Jahre spielt.
Es ist kurz nach Kriegsende als eine Frau vor ihrem Haus tot aufgefunden wird. Sie ist die Mutter von Arnold Hoffmann, einem ehemaligen SS Hauptmann, der sich auf der Flucht befindet. Ihm wird vorgeworfen, an einem Massaker beteiligt gewesen zu sein, bei dem kurz vor Kriegsende 35 Zwangsarbeiter erschossen wurden.
Zuständig für diesen Fall ist der Polizist Carl Bruns, der im Zuge der Ermittlungen auf seine Jugendliebe Anne trifft. Schnell steht fest, dass es eine Verbindung zwischen Hoffmann und Annes Familie gibt, die bald alle in Gefahr bringt.

Dies war mein erster Roman von Eva Völler und ich bin ganz angetan von ihrer anschaulichen Schreibweise.
Die Schauplätze und Charaktere wirken so authentisch, dass man sich fühlt, als sei man mittendrin im Geschehen. Anne und ihre beiden Schwestern sind mir im Laufe des Romans richtig ans Herz gewachsen, jede auf ihre eigene Art und Weise. Auch Carl ist absolut sympathisch; ein weitsichtiger Ermittler mit dem Herz am richtigen Fleck.
Eingebettet ist der Kriminalfall in die entbehrungsreiche Zeit nach Kriegsende. Sehr anschaulich erzählt die Autorin unter anderem von Wohnraummangel, Lebensmittelknappheit und dem daraus resultierenden blühenden Schwarzmarkt.
Dass nach dem Krieg viele Nazigrößen wieder Platz ,auch in höheren, Positionen fanden ist bekannt. Der Roman führt einem das aber nochmal genau vor Augen und zeigt, dass auch Teile der deutschen Polizei an den Machenschaften des NS Regimes beteiligt waren. Auf der anderen Seite wird aber auch deutlich, wie schwierig die Situation für alle war, die sich nicht an diesen grausamen Taten beteiligen wollten.

Fazit
Ein rundum gelungener historischer Krimnalroman

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Absolut spannender Vampirroman mit historischem Hintergrund

Die Schwarze Königin
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„Die schwarze Königin“ war mein erster Roman von Markus Heitz und eins meiner wenigen Fantasybücher. Da ich allerdings ein Fan von Vampiren und historischen Romanen bin, war dieses Buch wie für mich geschaffen.Für ...

„Die schwarze Königin“ war mein erster Roman von Markus Heitz und eins meiner wenigen Fantasybücher. Da ich allerdings ein Fan von Vampiren und historischen Romanen bin, war dieses Buch wie für mich geschaffen.Für meinen Geschmack verbindet der Autor die Genres in diesem Buch einfach perfekt.

Die Geschichte wird in zwei unterschiedlichen Strängen erzählt. In der Gegenwart unternimmt der junge Len eine Busfahrt nach Prag, um seinen Wurzeln als Draculesti näherzukommen. Als dort Vampire Jagd auf ihn machen, beginnt er den Aussagen seiner Großmutter zu glauben, die behauptet, er sei der letzte Nachfahre von Vlad II - einem der größten Vampirfeinde.

Die Vergangenheit wird von Barbara von Cilli Königin von Ungarn dominiert, die sich Anfang des 15. Jahrhunderts gemeinsam mit ihrem Gefährten Vlad dem Kampf gegen die Blutsauger verschrieben hat.



Durch die vielen Personen/Vampire und die stellenweise sehr dichte Handlung muss man schon am Ball bleiben und konzentriert lesen, um den Faden nicht zu verlieren. Dass sich das in keinster Weise auf die Spannung auswirkt, empfinde ich als große Kunst. Ständige Wendungen in der Handlung, die teilweise wirklich überraschen, haben dafür gesorgt, dass ich das Buch kaum aus der Hand gelegt habe.

Der historische Teil hat mir am besten gefallen. Es war wirklich interessant, Barbara von Cilli und Vlad kennenzulernen, gerade Barbara war eine faszinierende Persönlichkeit.

Mit dem Ende habe ich ein bisschen gehadert, aber ich hoffe sehr auf einen zweiten Band, der dort wieder ansetzt.

Fazit

Ein wirklich spannender und interessanter Roman, für Liebhaber von Fantasy und historischen Romanen gleichermaßen empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Ein wundervoller Roman, den man nicht so schnell vergiss

Kein guter Mann
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Von Andreas Izquierdo hatte ich schon die „Wege der Zeit - Reihe“ gelesen und durfte dort seine Fähigkeit zu formulieren und interessante Charaktere zu erschaffen, kennenlernen.

Umso neugieriger war ich ...

Von Andreas Izquierdo hatte ich schon die „Wege der Zeit - Reihe“ gelesen und durfte dort seine Fähigkeit zu formulieren und interessante Charaktere zu erschaffen, kennenlernen.

Umso neugieriger war ich auf diesen neuen Roman, in dem es um die Freundschaft zweier Menschen aus unterschiedlichen Generationen geht - Walter und Ben.

Walter ist Postbote, eigenbrötlerisch, wirkt verbohrt und verschroben. Kurz vor dem Ruhestand eskaliert ein Streit mit einem Kunden dermaßen, dass Walter in die Christkindfiliale „abgeschoben“ wird, wo er größtenteils vorgefertigte Briefe an Kinder verschicken soll. Doch als ihm eines Tages ein besonderer Brief in die Hand fällt, beschließt er, persönlich zu antworten. Der zehnjährige Ben, der allein mit seiner depressiven Mutter zusammen wohnt, wünscht sich nichts außer einem Klempner- und einem Freund.

Als ich das Buch beendet hatte, hätte ich es am liebsten gleich noch einmal gelesen. Ist der Anfang noch amüsant, schleichen sich bald ernstere Töne ein. Immer wieder baut der Autor Rückblicke in Walters Vergangenheit ein, die einen besser verstehen lassen, warum er so ist, wie er ist.Viele zwischenmenschliche Themen werden angesprochen, sei es in Walters oder Bens Leben und dessen Suche nach Anschluss ist einfach herzzerreißend.Der Briefwechsel, der zwischen den beiden entsteht, ist rührend ohne kitschig zu sein.

Andreas Izquierdo schafft es, große Emotionen zu erzeugen - ganz schnörkellos und unaufgeregt.


Fazit

Ein unglaublich kluges und emotionales Buch, das ich wirklich jedem nur empfehlen kann, egal welches Genre man sonst liest.

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